Hilfe bei Fokus Stacking

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 16.596 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Hallo miteinand.
    Nachdem meine Stackingversuche doch nur sehr selten von Erfolg gekrönt sind, versuche ich mal hier mein Glück, vielleicht weiß jemand Rat.


    Ich fotografiere mit einer Nikon D60 (keine Spiegelvorauslösung) mit Makro-Objektiv (60mm, 1:1) und einem eher billigen, handlichen und sehr wandlungsfähigen (biegbaren), deswegen aber auch leicht instabilen Dreibein-Stativ von Rollei und einer Fernauslösung.


    Ich habe von einer Schmetterlingstramete neun Bilder mit Blende 8 gemacht und jeweils den Focus per Hand etwas weiter in die Tiefe gedreht. Einen Schlitten benutze ich (noch) nicht.


    Schaut euch bitte einmal an, was nach dem Stacken mit CombineZM rausgekommen ist:
    https://www.dropbox.com/s/eyz7wsxj5rgjedt/schmett_all.jpg


    Das Ergebnis ist gruselig. Kann mir jemand sagen, woher die Fehler kommen?
    - die Doppelungen am Rand kommen wohl zwangsläufig durch die Software und müssen halt weggeschnitten werden, oder?
    - woher kommen die Wasserblasen im unscharfen Bereich?
    - Dieser Schein um das Motiv kommt bei CombineZM offenbar auch ständig, kann ich den nicht vermeiden?
    - warum wirkt meine Tramete so überscharf? Was kann ich da tun?


    Ich habe die Bilder auf verschiedene Arten und Weisen berechnen lassen (alle 9 in einem Durchlauf, erst jeweils 3 und dann die 3 wieder, Do stack, do soft stack, averaged weight usw.)


    Solange ich mit dem Makro-Objektiv mit der festen Brennweite arbeite, verrutscht das Motiv ja mit jedem neuen Bild ein kleines bisschen. Ich habe das Gefühl, dass die Software damit nicht klar kommt. Würde das mit einem Schlitten besser werden?


    Christian

  • Achtung: Meine Kommentare in diesem Thread werden von Zeit zu Zeit von mir angepasst bzw. aktualisiert und verfeinert!
    Der jeweilige Text kann sich somit in einem gewissen Rahmen sinngemäß, längenmäßig oder in seinem Aufbau verändern!



    Hallo Christian!


    Grundsätzlich:


    • CZM ist eine tolle Software, also nicht verzagen!
    • Ein Schlitten ist Luxus, er kann aber unter bestimmten Bedingungen zu einem unverzichtbaren Zubehör werden!
    • SORGFÄLTIGST erstellte Serienbilder sind ein MUSS!
    • Die Funktion "Do Stack" genügt vollkommen. Alles andere bringt m. E. nicht mehr und nicht weniger --> NUR das Ausgangsmaterial ist entscheidend!


    Ich weiß, dass man wegen eines möglichst unbewegten Hintergrundes auch beim Stacken oft für große Blenden plädiert, diese Einstellung möchte ich aber entschieden relativieren:


    Je geringer die Schärfentiefe ist (z. B. durch eine große Blende) und je größer der Bereich ist, der "abfotografiert" werden muss, desto mehr Bilder werden benötigt ---> je mehr Bilder gemacht werden müssen, umso mehr potenzieren sich etwaige Fehler (z. B. wenn sich das Objektiv unmerklich von selbst nach unten bewegt, das Stativ sich bewegt etc.).
    Das Schlimmste was jedoch passieren kann, ist ein "ausgelassener Schärfentiefenbereich".
    Dadurch kommte es zu Schleihern (unscharfen Bereichen) im Bild, die irreparabel sind (hat's auch bei Dir einen: das Blatt in 17 Uhr-Position neben der Tramete).


    Also auf jeden Fall immer mehrere Serien machen und vor allem immer etwas vor die vermeintlich erste scharfe Zone einstellen und etwas hinter die wunschgemäß letzte scharfe Zone.
    Das dient lediglich der Sicherheit, denn erst auf dem großen Monitor des PC's lässt dich die Schärfe der Bilder erst richtig beurteilen. Doof ist es dann immer, wenn man sagen muss: "Autsch, hätte nur noch ein Bild mehr vorne dran" oder "wäre ich nur noch ein bisschen nach hinten gegangen!"



    Also:


    1. Um die Menge der Bilder etwas zu reduzieren und um in einem optimalen Auflösungsbereich des Objektives zu bleiben, mache ich meine Bilder nach Möglichkeit immer zwischen Blende 10 und 14. Wenn ich wirklich nur wenige Bilder benötige, gehe ich natürlich gerne mal in Richtung Blende 8 oder 5,6 (Stichwort hierzu auch: "Beugungsunschärfe")!


    Selbstverständlich ist diesbezüglich auch die Abbildungsleistung des jeweiligen verwendeten Objektives und die Art der Kamera mit in die Überlegungen einzubeziehen!


    2. Kleinere Blenden vergrößern die Übergangszonen der Schärfenbereiche, d. h. bei kleinerer Blende wirst Du im Vergleich zu Ergebnissen mit größerer Blende bei gleicher Bildanzahl das "sicherere" Ergebnis erhalten!


    Der Hintergrund kommt ab einem Aufnahmemaßstab von 1:1 sowieso nicht heraus, das passiert höchstens, wenn die Entfernung zum Motiv etwas größer sein kann, z. B. wenn dieses relativ groß ist. Dann jedoch kommt man natürlich auch wieder mit weniger Bildern aus und kann/sollte eine entsprechend größere Blende wählen.


    3. Die Spiegelvorauslösung ist natürlich Standard, wenn's aber nicht geht, geht's halt nicht...

    Ohne "SVA" werden sich jedoch zwangsweise Unschärfen einschleichen, darum beim Kauf einer Kamera unbedingt auf das Vorhandensein dieser Option achten!


    Ein hochwertiger Kugelkopf kann durch sein Dämpfungsverhalten der Schärfe der Bilder ebenfalls zuträglich sein!



    4. Das Benutzen eines bombenfesten Stativs ist Pflicht, alles andere bringt nur Ungewissheit und Ärger! Ein gutes Stativ wird Dir nicht erspart bleiben, über einen Schlitten können wir danach reden!


    Dasselbe gilt auch für anderes Stativzubehör: Wenn Du hinsichtlich des Neigers oder des Kugelkopfes Bedenken hast, entsprechendes einfach weglassen und die Kamera direkt auf das Gewinde des Statives schrauben. Das sollte natürlich nicht sein und ist vor allem von der Qualität des verwendeten Zubehörs abhängig, aber manchmal stößt man eben Grenzen, an die man vorher noch nicht gedacht hat (extreme Neigungswinkel, Gewicht der aufgesetzten Apparatur etc.).

    Das bringt dann natürlich große Nachteile betreffend der Beweglichkeit der Kamera mit sich, besonders wenn kein ausgesprochenes Makro-Stativ verwendet wird, welches sich durch das Ermöglichen besonderer Aufnahmepositionen für Makro-Aufnahmen auszeichnet (z. B. eine Quersäule).


    Ich rate also betreffend des Neigers oder des Kugelkopfes in jedem Falle unbedingt zum Kauf von qualitativ hochwertigem Zubehör!

    5. Bilder der nicht exakt gleichen Position können durch CZM zwar angeglichen werden, aber nur in einem sehr begrenzten Rahmen!


    ---> Achtung: Auch bewegte Bildteile sind für das Programm (natürlich!) nicht auszugleichen! Gräser im Wind, Spinnenfäden, Blätter, Tropfen... Diese Situationen lassen Dir keine Chance! Also warten oder bewegte Teile aus dem Bildbereich entfernen!


    Anmerkung:


    Das ist im Prinzip das gleiche Problem wie beim Erstellen von HDR-Bildern.


    --> Wo Fotos übereinandergelegt werden müssen, ist unbedingt darauf zu achten, dass keine bewegten Teile darin enthalten sind!


    "HDR's" oder gestackte Bilder mit bewegten Motiven machen zu wollen (und seien es auch nur Teile des Bildes) ist eine Wunschvorstellung, welche auch durch das sog. "Auto-Aligning" nicht erfüllt werden kann! Somit geraten beispielsweise "gut gemeinte HDR's" von Landschaften Dank des bewegten Kornfeldes im Vordergrund oder den Wolken am Himmel zu einer "Schärfekatastrophe".


    6. Den Verlauf der Schärfentiefe kannst Du recht gut im Monitor verfolgen:


    Einfach das gemachte Bild (wird ja nach dem Auslösen für eine bestimmte Zeit angezeigt) mit der anschließenden Live-View der Kamera vergleichen und entsprechend den neuen Schärfebereich wählen. Zuverlässige(re) Ergebnisse erzielt man meiner Erfahrung nach, wenn man sich ungeachtet des subjektiven Eindrucks beim Drehen des Objektives einfach strikt von Markierung zu Markierung desselbigen vorarbeitet, am besten strichweise und zwar ungeachtet der jeweiligen Einstellungen der Blende (sicher ist sicher...).



    Zu Deinen Fragen:


    1. Die "Doppelungen" kommen daher, dass sich CZM zum automatischen Anpassen der Bilder (Aligning) etwas mehr Spielraum gönnt (die Pixelzahl wird erhöht). Die dadurch entstehenden "Spiegelungen" an den Rändern musst Du in jedem Fall wegschneiden, Du kannst aber das Ursprungs-Format des Bildes beibehalten bzw. wiederherstellen: Einfach beim Schneiden die Bildverhältnisse einstellen (z. B. 3:2) und den Rahmen entsprechend hin- und herziehen, du wirst sehen: das passt und Du hast keinen Verlust!


    Sehr exakt geht das mit dem Programm "FastStone-Image-Viewer": Hier kannst Du auch in der Vergrößerung schneiden (z. B. Bildvergrößerung 300 %), denn nicht immer ist der genaue Verlauf des erforderlichen Schnittes in der Normalansicht deutlich zu sehen.


    2. Die "Wasserblasen" sind die Ergebnisse von Ungenauigkeiten und Fehlern, welche das Programm nicht ausgleichen konnte.


    --> Das Bild kannst Du vergessen!


    3. Der "Heiligenschein" ist leider ein großes Problem, kann aber drastisch vermindert werden:


    Überbelichtete Stellen sind Gift für CZM!


    --> Helle Ränder etc. unbedingt vermeiden! Immer auf den hellsten Punkt belichten!


    Oftmals wird das nicht ganz helfen, ich vermute auch, dass gewisse technische Veränderungen beim Scharfstellen so etwas wie Phantom-Ränder hinterlassen.


    --> Zur Behebung musst Du die Fehler wegstempeln! Da bleibt Dir im Ernstfall nichts anderes übrig!


    Tipp:


    Bei der Verarbeitung von Tiff-Dateien (die Aufnahmen müssen im RAW-Format gemacht werden und zur Bearbeitung durch CZM ins Tiff-Format konvertiert werden) entstehen diese "Heiligenscheine" weit weniger!


    4. Die "Überschärfe" der Tramete: Was einerseits gewollt ist, erscheint andererseits "künstlich"!


    Manche Fotografen lehnen das Stacken aus diesem Grunde auch ab!


    Die Augen sind es sich gewöhnt, eine Situation räumlich zu erfassen und wichtige Bestandteile eines Bildes selbst herauszufokussieren. Dabei gibt es immer (!) unscharfe und scharfe Bereiche, sowohl im Hintergrund als auch im Vordergrund, was dem Menschen u. a. eine Positionierung des Objektes im Raum ermöglicht.


    Ist eine "Ebene" auf einmal von vorne bis hinten scharf, kommt es zu gewissen Irritationen (wie wenn wir auf einer Ebene in die Ferne sehen, und von vorne bis hinten wäre auf einmal alles scharf: das ist für das Gehirn, wie wenn die Ebene auf einmal im 90 Grad-Winkel vor ihm stehen würde).

    Etwas weniger "übertrieben" würde das Bild beispielsweise wirken, wenn Du die natürliche Schärfeebene miteinbeziehen würdest und die Tramete von oben fotografiert hättest (was nicht in Deinem Sinne lag!) oder wenn Du bei Fotos in der Ebene (so wie hier) je nach Geschmack zumindest entweder im Vordergrund oder im Hintergrund einen Unschärfebereich lassen würdest.



    Möglichkeiten von Korrekturen:

    Möglichkeiten der Korrektur bietet im Falle des "Heiligenscheines" wie gesagt nur das Stempeln bzw. die "Prophylaxe" (keine überbelichteten Stellen!)


    Treten Fehler beim Schärfeverlauf auf, besteht die Möglichkeit, einen Kompromiss einzugehen und eine entsprechende Anzahl von Bildern von vorne oder nach hinten einfach wegzulassen.


    Manchmal gibt's auch Fehlerquellen in Form von Bildern, die man aus einer Serie herausholen kann. Dazu schaue ich mir meine Bilder (obligatorischer Check!) immer wie eine Art Daumenkino der Reihe nach an. Manchmal kann man so auch feststellen, dass das eine oder andere Bild sogar zuviel ist und herausgelassen werden kann.


    --> Geht natürlich besonders gut, je kleiner man die Blende gewählt hat...!


    Um alle Schärfentiefebereiche exakt und nicht nur "intuitiv" (durch das Drehen am Fokusring) abfotografieren zu können, ist ein Makroschlitten mit einer präzisen Feinjustierung natürlich unschlagbar!
    Damit kann man unnötige Überschneidungen oder gar ein Auslassen von Bereichen vermeiden!



    Hier drei Beispiele zur Verdeutlichung verschiedener Möglichkeiten:


    1. Samtfußrüblinge (natürliches Bild mit Unschärfebereich hinten):



    10 Einzelbilder, Blende 10, ISO 100, 100 mm (Makro-Objektiv), 1/3 s pro Bild


    2. Erdstern (von oben gesehen, der natürliche Schärfeverlauf entspricht dem des Auges und erscheint somit +/- natürlich trotz durchgehender Schärfe):



    4 Einzelbilder, Blende 10, ISO 100, 100 mm (Makro-Objektiv), 1,6 s pro Bild


    3. Zunderschwamm (von vorne betrachtet, nach hinten bis zur Anwachsstelle durchgehend scharf, der Verlauf wirkt unnatürlich, die Perspektive wie "im 90 Grad-Winkel hochgezogen"):



    40 (!) Einzelbilder, Blende 11, ISO 100, 100 mm (Makro-Objektiv), 1,6 s pro Bild



    Ich hoffe, Dir etwas geholfen zu haben!


    Und vergiss nicht: das "Rohmaterial" ist das Wichtigste"! Das Programm ist nur ein Helfer, der sich Deiner Bilder annimmt!



    Schlussbemerkung:


    Meine Tipps beziehen sich ausschließlich auf den Gebrauch des Programmes CZM.


    Die neuere Version (CZP) zeigt für mich keine sichtbaren Vorteile auf. Auch hier wird nur mit dem vorhandenen Rohmaterial gekocht, die Verarbeitungszeit erscheint mir dabei aber wesentlich länger.


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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  • Der Hammer, Fredy.
    Mit so einem Tutorial hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht gerechnet.
    Vielen, vielen Dank dafür, ich werde mich morgen gleich zu meinem Orangeseitling begeben und deine Tipps -so gut es geht- umsetzen. Dann wird ein Makrostativ bestellt, hast du eine Empfehlung?


    Meine Tramete habe ich jetzt in Photoshop händisch übereinanderkopiert, so dass ein halbwegs (für mein Empfinden zumindest) brauchbares Ergebnis rausgekommen ist. Die 17-Uhr-Unschärfe, die dir Fachfuchs nicht entgangen ist, ist aber leider immer noch da.


    Wenn ich einmal so ein Bild hinkriege wie deine, dann werde ich ehrfürchtig auf die Knie sinken und wissen, wem ich zu danken habe ;)


    Machst du das beruflich?
    Liebe Grüße, Christian

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    Hallo Christian!


    Nein, leider mache ich das nicht beruflich!


    Da haben auch sehr Wenige das Glück, aus bekanntermaßen brotlosen Kunst noch etwas Kapital schlagen zu können. Sogar die meisten gelernten Fotografen kommen um irgendwelche Hochzeitsfotos nicht herum, um sich über Wasser halten zu können und das Dasein als Spezialist (also z. B. als ein über den Waldboden kriechender Makrofotograf...:D ) ist doch gewissen wirtschaftlichen Risiken unterworfen!


    Zum Stativ:


    Ich habe ein Holzstativ von Berlebach (–žReport 8043–œ) mit teilbarer Mittelsäule und einen Manfrotto Kugelkopf
    (Anmerkung: Der Manfrotto-Kugelkopf wurde mittlerweile durch den Sirui K-20X ersetzt).


    Dieses Holzstativ ist unverwüstlich!


    Ohne Stativ geht bei mir gar nichts, da führt kein Weg dran vorbei. Lange Verschlusszeiten und die Arbeit mit geringen Schärfentiefen kann man ohne Stativ nicht meistern. Für Pilze und sonstige Arbeiten am Boden täte es allerdings auch ein Bohnensack. Wenn man verschiedene manuelle Aufnahmen (anderer Schärfenverlauf, Blende, Zeit etc.) vom gleichen Motiv unter Beibehaltung der exakt gleichen Kameraposition machen möchte, wird es aber schon wieder kritisch.
    Schon das Drehen am Objektiv kann die Kamera bewegen (--> ein NoGo beim Stacken!)!


    Bei meinem Stativ kann man die Beine waagrecht auf den Boden legen, was eine relativ ebenerdige Kameraposition erlaubt (plus Höhe Kugelkopf).


    Für absolut ebenerdige Aufnahmen hänge ich die Kamera verkehrt herum an der Mittelstange zwischen die Beine des Stativs. Damit komme ich dann bis ganz unten, allerdings steht die Kamera auf dem Kopf (ein Stativgewinde auf der Oberseite der Kamera wäre ideal...).


    Was es heutzutage so alles gibt, kann ich Dir nicht sagen. Ich schätze, das Prinzip ist aber immer noch das Gleiche: empfehlenswert sind ein stabiler, relativ schwerer "Unterbau" (das eigentliche Stativ) plus ein hochwertiger Neiger bzw. Kugelkopf (für was Du einen Haufen Geld liegen lassen kannst, wenn Du möchtest!).


    Außerdem wirst Du die Wahl haben zwischen Holz oder sonstigem Material. Holzstative haben den Vorteil, dass Dir beim Tragen im Winter die Hände nicht anfrieren. Sie haben zudem sehr schwingungsarme Eigenschaften und sind dabei äußerst robust.


    Einfach auf "Bodenkompatibilität" achten, auf Stabilität (kein Federgewicht kaufen!) und Robustheit (!) sowie auf die Tragfähigkeit entsprechend dem Gewicht Deiner Kamera (inkl. Objektiv natürlich).

    Wichtig auch: Das Stativ muss bequem zu tragen sein, sonst lässt Du es bald zu Hause --> schöne griffige Beine oder zumindest eine Ummantelung derselbigen sind empfehlenswert (wenn schon nicht aus Holz :D )!


    An Mini-Stativen, die wie auseinandergebogene Büroklammern aussehen, wirst Du als ernsthafter Fotograf keine Freude haben! Auch hier solltest Du also auf Qualität achten!


    Eventuell kannst/willst Du das noch mit Schnellspannern für die ausziehbaren Beine kombinieren (ich habe Drehgewinde).


    Ein spezielles Makro-Stativ ist für diesen Einsatzbereich natürlich wie geschaffen!


    Auf jeden Fall würde ich mir das Stativ irgendwo vor Ort einmal anschauen bzw. vorführen lassen. Dann kannst Du auch vergleichen und herausfinden, was Du wirklich benötigst.


    Selbstverständlich erhöht ein universell einsetzbares Stativ das Spektrum der Möglichkeiten ungemein:





    Grüße Dich,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Echt ein Jammer. Ich glaube, ich habe noch nie ein Pilzfoto gesehen, das mich mehr beeindruckt hat als dein Samtfußrübling. Absolut preisverdächtig.


    Gut, ich war heute wieder im Wald und habe deine Tipps beherzigt und die Ergebnisse finde ich jetzt gar nicht übel. Die Bilder sind jetzt künstlerisch nicht sonderlich ausgereift, aber von der Schärfe her sind 95% da, oder? Sei kritisch!



    https://www.dropbox.com/s/f4l4…/Butterr%C3%BCbling_w.jpg
    Butterrübling


    https://www.dropbox.com/s/bybqhzmr84li2mg/unbekannt_w.jpg
    Muss ich noch bestimmen


    Ich habe einfach die Blendenzahl auf 14 erhöht und noch mehr als sonst auf Stabilität geachtet. Habe dazu zusätzlich zum Büroklammer-Mini-Stativ ;) einen gegabelten Ast unter das Objektiv geklemmt, so dass die Schwingungen verringert wurden.


    Mein Lieblingsmotiv dagegen hängt noch ein bisschen hinterher, auch wenn das das bisher beste Ergebnis ist.
    https://www.dropbox.com/s/ub95…tkj5/orangeseitling_w.jpg
    Orangeseitling


    Gerade im Inneren, im dunklen Bereich ist es schon noch sehr unscharf. Du meintest in einer Nachricht, ich solle auf den hellsten Punkt belichten. Das habe ich nicht verstanden bzw. weiß nicht wie das geht.


    Danke dir

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    Hallo Christian!


    Ich würde mal sagen, da muss man nicht mehr sonderlich "kritisch" sein, das geht mit Sicherheit in die richtige Richtung :) !


    Ob da alles "ganz" in Ordnung ist, wirst Du aber am besten selbst in einer Vergrößerung Deiner Bilder sehen können!


    Jetzt braucht's "nur" noch eine Menge praktische Übung und wahrscheinlich noch mehr als zweimal gute Nerven, wenn's mal wieder nicht geklappt hat!


    Die "finale" Bildbearbeitung kommt natürlich dann auch noch mit ins Spiel, aber das ist eine andere Geschichte. Als Photoshop-Besitzer dürftest Du ja aber dahingehend schon sehr ambitioniert sein.


    Du wirst schon sehen: mit etwas Routine wirst Du auch zunehmend "selbstbewusster" und wirst bestimmte Aufnahmesituationen besser einschätzen können!


    Als kleiner Tipp: Wenn Du mit dem Stativ arbeitest, solltest Du den Stabilizer ausschalten! Manchmal versucht dieser, Dinge auszugleichen, die es gar nicht gibt, was sich als "Pseudo-Verwacklungen" bemerkbar macht!



    Der Orangeseitling...


    Der gehört aus dieser Perspektive abgelichtet von der Grundsituation her so oder so zu den etwas heikleren Motiven, ungeachtet des hier bestehenden Problems (darauf werde ich weiter unten zurückkommen).

    Bei Aufnahmen "in die Ebene hinaus" wirst Du sehr schnell merken, dass die Mini-Welt in Wirklichkeit riesengroß ist: der Weg von der Vorderkante bis nach hinten scheint unendlich, gerade wenn man mit dem Objektiv so richtig "rangeht".


    Somit benötigst Du eine Menge Bilder und davon muss jedes wiederum perfekt sitzen!


    --> Also machen, tun, ausprobieren und im Notfall einfach nochmal machen... und nochmal... und nochmal...


    Anmerkung: Der Weg des Dilettanten wäre hier natürlich derjenige, das Foto einfach aus größerer Distanz zu machen und anschließend eine Ausschnittsvergrößerung zu erstellen. Aber davon möchte der ambitionierte Hobbyfotograf eigentlich nichts wissen. Ist mehr oder weniger wie sich selbst in die Tasche zu lügen...


    Ich mache das auch manchmal, aber nur wenn es zu reinen Bestimmungszwecken dient.

    Früher habe ich auch Unteransichten und Lamellenschneiden u.s.w. gestackt, aber meistens werden die Bilder dann einmal zur Bestimmung angeschaut und versinken dann in den Weiten der Festplatte --> das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen rentiert nicht.



    Auf den hellsten Punkt belichten...


    ...bedeutet einfach: überbelichtete Stellen unbedingt vermeiden!


    Gerade bei weißen oder hellen Rändern, natürlich nicht nur am Motiv sondern auch an den Spitzen von Moos, hellen Zweigen und anderen Dingen, kommt es unweigerlich zum "Heiligenschein" --> wie oben schon beschrieben: für CZM ist das Gift!


    Deshalb achtet man auch im Allgemeinen darauf (also nicht nur beim Erstellen von Bilderserien für CZM!) dass die hellsten Bildbereiche korrekt belichtet sind, was in der Regel allerdings zu Folge hat, dass der Rest der Bilder womöglich unterbelichtet ist.


    Unterbelichtungen sind bei der Bildbearbeitung aber wesentlich einfacher zu optimieren, als Überbelichtungen!


    Zudem sollten Überbelichtungen so oder so vermieden werden, denn auch nach dem Wegstempeln des "Heiligenscheins" nach dem Stacking sind sie natürlich noch immer als Störfaktor auf dem Ergebnis vorhanden.


    In diese Problematik spielt auch der Dynamikumfang Deiner Kamera und/oder das gewählte Aufnahmeformat mit hinein:


    Aufnahmen im RAW-Format kommen mit Hell-Dunkel-Unterschieden wesentlich (!) besser zurecht als Bilder im JPEG-Format!



    Methoden, um Aufnahmen auf den hellsten Punkt abzustimmen:

    Erste Möglichkeit: Da ich meine Pilz-Bilder ausnahmslos im manuellen Modus mache, beurteile ich einfach die hellsten Stellen (u. U. mit Hilfe der Bildschirmvergrößerung meiner Kamera) und stelle die Werte so ein, dass diese korrekt belichtet sind.


    Stets wähle ich der Situation entsprechend die Blendenstufe vor und verstelle dann die Zeit. Das zu erwartende Ergebnis beurteile ich auf dem Monitor.


    --> Das ist einfach, lässt Dir jeden Spielraum offen und die Werte bleiben immer konstant solange gewünscht!


    Zweite Möglichkeit: Wenn Du unbedingt eine Automatik benutzen willst (was ich Dir insbesondere im Zusammenhang mit CZM nur beschränkt empfehle, weil sich ohne fixe Werte während des Shootings Einstellungen "wie von selbst" verändern könnten...), mußt Du eine Spot-Messung des hellsten Punktes machen und die Werte abspeichern ("Messwertspeicherung"). Ansonsten sucht sich die Automatik ihre Wunschwerte selbst heraus.
    Mit den gespeicherten Werten machst Du dann die Fotos (--> Achtung: Schärfe kontrollieren! Du stellst ja von Hand scharf und der angemessene Punkt liegt möglicherweise in einem anderen Schärfebereich!).


    Wie Du mit Deiner Kamera Messwerte speichern kannst, entnehme bitte der Gebrauchsanleitung derselbigen.


    Anmerkung: Diese Methode ist mir so oder so zu kompliziert. Ich mache einfach alles manuell und bin damit alle Sorgen los!

    Als dritte Möglichkeit kannst Du auch die Belichtung gemäß Deinem Empfinden dauerhaft reduzieren, einfach die gewünschte Reduktion einstellen und alle Werte werden um den eingestellten Wert reduziert.


    Die vierte Möglichkeit ist, von jedem Schärfebereich mit der Zeitautomatik (!) eine Belichtungsreihe zu schießen.


    Mit diesem System steigt die Anzahl der Bilder aber ins Unermessliche ---> Für das Erstellen eines Stacks also nur sehr begrenzt empfehlenswert, da sich Fehler potenzieren könnten.


    Keinesfalls darfst Du mit einer Blendenautomatik fotografieren, der Blendenwert muss stets gleichbleibend sein!


    Tipp: Es empfiehlt es sich, immer im Voraus zuerst eine Probeaufnahme zur Beurteilung der Situation zu machen, bevor man sich die Mühe einer Bilderserie macht!



    Bei Deinem Stack vom Orangeseitling hast Du folgendes Problem:


    Die Bilder sind allesamt an der Problemzone zu dunkel (also quasi der umgekehrte Fall zur Überbelichtung, einfach mit anderen Auswirkungen...)!


    Stell Dir vor, Du fotografierst in der Nacht, auf dem Bild ist nichts zu sehen...nur dunkel... Du machst davon mehrere Bilder mit verschiedenen Schärfebereichen ...


    --> auf dem Stack wird dennoch immer dasselbe zu sehen sein: nämlich "nur dunkel"!


    Wo keine Strukturen sind, kann CZM keine Strukturen zusammenbauen!


    In der Folge weiß es nicht, was es tun soll und fabriziert einfach ein Art "Schwarzes Loch"...


    Du siehst schon: Es bedarf eines gewissen Feingefühls, um die richtige Mischung bei der Belichtung zu erhalten... oder anders ausgedrückt:


    Einfach auf's Knöpfchen drücken reicht nicht aus!


    Und weil das Ganze eine "altbekannte Herausforderung" ist, gibt's natürlich "im wahren Leben" eines Fotografen jede Menge Beleuchtungstechniken, auf die man nie wieder verzichten möchte, wenn man ihren Nutzen erst einmal zu schätzen gelernt hat...



    Der "Idealfall":


    Wie weiter oben bereits mehrfach erwähnt, ist das Rohmaterial (nicht nur!) für einen Stack der Anfang und das Ende!


    Der "Idealfall" ware der, dass das, was "vorne reinkommt" schon so perfekt ist, dass das "was hinten rauskommt" gar nicht mehr bearbeitet werden muss!


    In jedem Falle aber sollte die Bearbeitung des Endproduktes nur noch Feinarbeit sein!


    CZM bewirkt keine Wunder und benutzt einfach das, was man ihm "füttert". Es kann aus einer Katze keinen Hund machen!



    Folglich sollte "optimales Rohmaterial" nebst allen anderen Kriterien eines guten Fotos also auch ideal ausgeleuchtet sein!


    Somit ist Blitzen in allen Variationen, Ausleuchten per Reflektor und für Fotografen mit breiten Schultern sogar der Einsatz von anderen Leuchtmitteln angesagt (weniger kräftige Zeitgenossen fangen so langsam an, unter der Last des Equipments zusammenzubrechen :D ).


    Besonders anspruchsvoll bzw. heikel: Um eine Bilderserie zu erstellen, muss jedes einzelne Bild gewissen Qualitätsanforderungen genügen!


    Genauso wie sich bewegende Grashalme oder Spinnweben nachteilig auf das Bild auswirken, wirken sich auch unterschiedliche Lichtverhältnisse auf das Ergebnis aus.


    Man muss also möglichst mit fixen Einrichtungen arbeiten, die für jedes Bild genau die gleiche Situation schaffen, wie z. B. einen Reflektor aufstellen oder Blitzgeräte positionieren o.ä..


    Anmerkung: CZM ist lichtmäßig durchaus dazu in der Lage, gewisse Unterschiede auszugleichen. Bei "Totalausfällen" oder krassen Unterschieden können jedoch auch hier deutliche Qualitätsminderungen auftreten.



    Die Alternative:


    Wenn das Ergebnis einfach nichts taugen will, dann kannst Du noch probieren, das Rohmaterial vor dem Einspeisen zu bearbeiten.


    Für den konkreten Fall "Orangeseitling" würde das bedeuten, dass Du auf sämtlichen Bildern der Serie versuchen müsstest, den unterbelichteten Stellen vor dem Stacken etwas mehr Struktur zu verleihen.


    Anmerkung: Erfahrungsgemäß spiegeln sich aber insbesondere verschiedene Bearbeitungsmaßnahmen womöglich noch auf verschiedenen Bildern einer Serie ebenfalls beim Ergebnis negativ wieder bzw. helfen nichts.


    Insbesondere das verzweifelte Nachschärfen von "Ausreissern" im Rohmaterial und der damit verbundene Wunsch, auf diese Weise unscharfe Bereiche des Endergebnisses korrigieren zu können, bringt gar nichts!


    --> Schwarze Schafe einer Serie bleiben also in der Regel auch Schwarze Schafe...


    Bei einheitlichen Fehlern, die auf allen Bildern zu finden sind und auch einheitlich bearbeitet werden können, sieht's schon viel besser aus!


    --> möglichst eine Batchverarbeitung nutzen!




    So, dann hast Du für heute Abend wieder ein bisschen was zu kauen :) !


    Ich würde Dir aber jetzt unbedingt empfehlen, einfach selbst ein paar Erfahrungen zu sammeln gemäß dem Motto: "Learning by doing"!


    Meine ersten Erfahrungen mit CZM habe ich übrigens mit einem simplen kleineren Stein gesammelt, den ich auf den Küchentisch gelegt habe!


    Unter "neutralen Bedingungen" kann man auf diese Weise ein Gefühl für die Größe der Blende, die benötigte Anzahl der Bilder und das richtige Drehen am Objektiv entwickeln.


    Ganz wichtig ist auch, sich über die minimalen Toleranzen beim Schärfeverlauf klar zu werden. So kann beispielsweise schon eine minimale Fehleinschätzung den vordersten Punkt den Objektes unscharf bleiben lassen, womit alle nachfolgenen Bilder u. U. wertlos werden können.


    Oftmals sogar fixiert man einen ganz falschen Anfangspunkt und muss hinterher feststellen, dass es eigentlich noch einen anderen gehabt hätte, der noch davor liegt. Aus diesem Grunde beginne ich mit den Aufnahmen immer schon, bevor der vermeintlich vorderste Punkt kommt, das hat mir schon manche Enttäuschung erspart!


    Viel Spaß!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Dank Fredy entseht hier ja gerade ein richtiges Handbuch, nicht nur zum Thema Stacking, sondern auch zu allgemeinen Fragen in Sachen Benutzung von Stativ, Belichtung, Bildbearbeitung usw.


    Wenn ich in ein - zwei Jahren vielleicht auch so weit sein werde, daß ich auf dem Niveau photographieren möchte, würde ich dieses Thema gerne leicht wiederfinden. Möglicherweise auch etliche andere Interessierte mit ihren Fragen.


    Könnte man das eventuell hier in der Rubrik oben dran pinnen, damit es nicht verloren geht?



    LG, Beorn.

  • Hallo, ich hab' mir übrigens einen Billigschlitten für 15 € "gegönnt". Das Ding wackelt zwar beim Verschieben hin und her, was von Combine aber wieder durch "Align and balance uses frames" ausgeglichen wird. Verstellt man nur den Fokus, ändert sich wenn ich das richtig verstanden habe auch der Abbildungsmaßstab, der Pilz "wächst". Die Stacking-Software muß dann Bilder mit Objekten verschiedener Größe zusammenrechnen, was zu seltsamen Rändern führt. Mit einem Schlitten hat der Fokus immer den selben Abbildungsmaßstab.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

    Einmal editiert, zuletzt von Wühlmull ()

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    Hallo zusammen, hallo Holger!


    Holger hat hiermit ein fachforenfüllendes Thema mit ins Spiel gebracht!


    Grundsätzlich scheint mir das Thema "Makro-Schlitten oder Fokusring?" recht kontrovers bzw. nicht eindeutig abgehandelt zu werden, ebenso wie das Entstehen der Halos!


    Ich würde aber zumindest hinsichtlich dieser Halos ("Heiligenscheine") nach wie vor Verwacklungen und Kontrastüberspitzungen bzw. drastische Hell-Dunkel-Unterschiede verantwortlich machen und nicht die jeweilig angewandte Technik zum Erstellen der Stacking-Serie.


    Und zwar ganz einfach auch aus dem Grund, da ja ansonsten ausnahmslos alle Stackings diese Halo aufweisen würden, was aber unter Berücksichtigung gewisser Maßnahmen nicht der Fall ist!



    Auszüge aus Foren zum Thema "Schlitten oder Fokusring":


    ...bei der Fokusänderung ändert sich auch minimal der Bildausschnitt. Das ist aber bei einem Schlitten genauso, da Du dabei ja den Aufnahmeabstand änderst...


    oder:


    Das Ändern der Bildweite durch Drehen am Fokusring (Entfernungseinstellung) ist prinzipiell etwas anderes als das Ändern der Gegenstandsweite durch Schlittenbewegung! Im ersten Fall verändere ich Gegenstandsweite UND Bildweite, im zweiten Fall nur die Gegenstandsweite!
    Die Effekte mögen allerdings in bestimmten ABM Bereichen vergleichbar sein.
    Das wirkt sich im Bereich Makrofotografie (ABM 1:10 bis 10:1) natürlich anders aus als bei "normaler" Fotografie > 1:10, da das Verhältnis von Gegenstandsweite/ Bildweite bzw. Gegenstandsgröße/ Bildgröße (das ist der ABM) unterschiedlich stark beeinflußt wird, je nachdem, ob ich den Zähler oder Nenner um einen konstanten Betrag verändere. Beispiel: Objekt ist 1000cm entfernt, Objektivmittelpunkt 3cm von der Bildebene. Ich vergrößere nun die Bildweite (Fokuseinstellung am Objektiv) um 1cm: der Effekt auf die Bildweite (nun 4cm) ist natürlich von anderer Art als die Verkleinerung der Gegenstandsweite (9999cm). Im Makrobereich ist das natürlich um Dimensionen anders bzw. sogar umgekehrt.




    --> Bei letzterem Beitrag könnt Ihr Euch selbst ausrechnen, welche Methode im Makro-Bereich diejenige mit den größeren Auswirkungen bzw. "Nebenwirkungen" ist!


    Wenn Ihr es herausgefunden habt, dann sagt mir bitte Bescheid :D !



    Ganz klar kann man als Fachmann jederzeit rechnerischen Grundlagen mit ins Thema einfließen lassen, die sich aber nur dann auch konkret umsetzen lassen, wenn Rahmenbedingungen absolut professionell sind!


    Da messen die Profis auch den Abbildungsmaßstab schon mal selber aus, indem sie eine Formel mit entsprechenden Werten füttern...


    Solange wir hier aber von händischem Drehen am Fokusring und von "Billigschlitten" reden, kann man solche Grundlagen aber getrost Grundlagen sein lassen!

    Zuerst gilt es Verwacklungen zu reduzieren und gewisse qualitative Grundlagen der Bilder zu schaffen!


    Bis diese Voraussetzungen jedoch gegeben sind, überwiegen die aus Verwacklern und aus dem Fehlen anderer (grundlegender) fotografischer Anforderungen resultierenden Nachteile die Vorteile weiterführender Techniken bei Weitem!



    Wenn Ihr mal ein bisschen googelt und Euch über dieses Thema ("Schlitten oder Fokusring") im Netz informiert, werdet Ihr auf die verschiedensten Meinungen (und auch auf die verschiedensten Qualifikationen der Poster) treffen.


    Die einen schwören auf den Schlitten, die anderen behaupten, dass ausschließlich eine Fokussierung über den Fokusring des Objektives den gewünschten Erfolg bringen kann!


    Außerdem hört das Thema Makro-Fotografie beim Maßstab 1:1 ja nicht auf, im Gegenteil: darüber hinaus fängt der Spaß erst richtig an!


    Was da aber an Ausrüstung und Fachwissen benötigt wird, übersteigt die Vorstellung eines jeden, der sich noch nie mit diesem Thema beschäftigt hat:


    Da werden Metallplatten verbaut, um Schlitten zu stabilisieren, da kommen Balgengeräte, Lupenobjektive und Objektive in Retrostellung zum Einsatz, da werden die Bilder ausnahmslos nach der Beurteilung des Histogramms geschossen, um die Kontraste gemäß dem "Willen" des jeweiligen Stacking-Programmes
    anzupassen u. s. w., u. s. w., ....


    Davon sind wir in diesem Thread noch Welten entfernt!


    Für Amateure wie mich sind gewisse Techniken ganz einfach noch eine Stufe zu hoch bzw. zu weitreichend oder die Hardware, mit der man die eine oder die andere Methode umsetzen könnte, ist schlicht nicht vorhanden, zumindest nicht in dem Maße oder der Art, um etwaiges Wissen auch perfekt umsetzen zu können!


    Mittlerweile gehe ich jedoch davon aus, dass ein Makroschlitten für jegliche Einsatzbereiche, die jenseits eines Abbildungsmaßstabes von 1:1 liegen, zu einem unverzichtbaren Teil der Ausrüstung gehören, zumindest wenn man Stacken möchte.


    Nur so lässt sich die Abfolge der dort herrschenden, minimalen Schärfentiefenbereiche (durchaus bis zu gerade mal 0,1 mm!) korrekt und beherrschbar erfassen!


    Andere technische Lösungen mag es geben, aber mit dem Drehen von Hand am Fokusring wird man den dortigen Anforderungen zum Erstellen einer Stacking-Serie auf keinen Fall mehr gerecht werden können!


    Selbstverständlich könnte man (zumindest für Einzelaufnahmen!) bei Bedarf auch jeweils das gesamte Stativ ausrichten. Das ist aber in jedem Falle sehr umständlich und für das Erstellen von Stacking-Serien absolut ungeeignet!



    Ich glaube, dass die Zukunft der Stacking-Programme (bzw. der Kameras selbst!) darin liegen wird, sämtliche gängigen Techniken im Rahmen der Verarbeitung durch das Stacking-Programm erkennen und entsprechend verarbeiten zu können bzw. entsprechende Verarbeitungsmaßnahmen schon in der Kamera vornehmen zu können.



    Tatsache ist:


    Sowohl beim Fokussieren von Hand wie auch bei der Bewegung der Kamera auf dem Schlitten kommte es zu Veränderungen, welche die rechnerischen Werte der einzelnen Aufnahmen einer Serie verändern, in welcher Weise auch immer!


    Ich wünsche Euch einen tollen Tag!


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    2 Mal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Also ich glaube auch inzwischen, dass der Schlitten nicht mehr nötig ist.
    Der führt nur dazu, dass man noch mehr durch den Wald schleppen muss und bei mir würde das zusätzliche Gewicht außerdem die Stabilität meines Mini-Stativs beeinträchtigen.


    Dank Fredys Erklärungen bin ich inzwischen auch ziemlich zufrieden mit meinen Bildern. Und alles, was ich verändert habe, ist einerseits die Blendenzahl zu erhöhen und andererseits absolut auf ein ruhiges Stativ zu achten. Dazu baue ich mir nun ein weiteres Mini-Stativ vorne ans Objektiv, so dass ich nicht immer einen Ast unterklemmen muss. Damit komme ich mit handlicher Apparatur (in einer Hand zu tragen) zu guten Ergebnissen. Halos oder sonstige Verzerrungen habe ich inzwischen nicht mehr.
    Fredy sei Dank.


    Stockschwämmchen

  • Ich möchte mich auch bei Fredy für diese schöne Anleitung und die große Mühe, die er sich gemacht hat, bedanken.


    :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Sollte ich irgendwann mit stacking anfangen, werde ich mir diese nochmal genauer ansehen.

  • Achtung: Meine Kommentare in diesem Thread werden von Zeit zu Zeit von mir angepasst bzw. aktualisiert und verfeinert!
    Der jeweilige Text kann sich somit in einem gewissen Rahmen sinngemäß, längenmäßig oder in seinem Aufbau verändern!



    Hallo zusammen!


    Vielen Dank für Eure durchwegs positiven Kommentare!


    Selbstverständlich war es auch für mich sehr nützlich, mich auf diese ausführliche Weise mit dieser Thematik auseinanderzusetzen!


    Man lernt bei solchen Sachen ja immer wieder selbst dazu: Eine oftmals notwendige Eigenrecherche bietet unweigerlich immer tiefe Einblicke in die Materie und manchmal wird man dadurch auch "gezwungen", sich zumindest mit der grundlegensten Theorie und somit mit Zahlen zu befassen.


    Der Thread ist übrigens noch nicht geschlossen ;) !


    Sicherlich gibt es noch einige andere hier, die Ihre persönlichen Erfahrungen mit einbringen könn(t)en! Auch ich wäre für weiterführende Tipps durchaus dankbar, denn ein gewisses Streben nach Perfektion macht vor etwas praktischer Erfahrung keinen Halt!



    Es gäbe meinerseits auch weiterführende Gedanken, die sogar über das konkrete Thema "Stacking" hinausreichen:


    Z. B.: Macht Stacking überhaupt immer Sinn (ein Stichwort ist dazu schon gefallen: "Überschärfe"...)?


    --> Ich behaupte: Bei vielen gestackten Aufnahmen kann man sehen, dass sie "zusammengebaut" sind, was rein künstlerisch betrachtet nicht immer der "Hit" ist.


    Konkret: "Wahnsinnig scharfes Motiv, der Hintergrund wie tot"...


    oder: ... "durch gezielt eingesetzen Schärfentiefenverlauf behält ein Foto eine gewisse Dreidimensionalität. Durch das Stacken wird ein Foto u. U. nur noch zweidimensional. Ist das Kunst, Können, Übertreibung, pure Geschmackssache?"



    Z. B.: Ist Stacking in der Mehrzahl der praktizierten Anwendungsbereiche nicht nur ein Kompromiss, um eine mittelmäßige Objektiv-Leistung zu überbrücken (z. B. Stichwort "Abbildungsleistung bei geschlossener Blende"...)?


    --> Ist es nicht mit wesentlich weniger "Nebenwirkungen" verbunden, wenn man (zumindest in bestimmten Fällen) auf das Stacken verzichtet und dafür ein leistungsstarkes Objektiv einzusetzen, welches auch bei Blende 22 noch hochaufgelöste Bilder liefert?



    Diese Gedanken bezogen sich bis jetzt auf einen Einsatz im Rahmen "herkömmlicher" Makro-Fotografie bis (sagen wir mal...) einem Abbildungsmaßstab von 1:1.



    ---> Selbstverständlich muss man beim Stacken auch andere mögliche Anwendungsgebiete in diese Gedanken miteinbeziehen (wie oben schon leicht angedeutet):


    Wie schaut's denn bei den Mikroskopierern aus?


    Ich vermute bzw. habe (in diesem Forum) schon darüber gelesen, dass man in diesen Bereichen der Vergrößerung, in der es so gut wie keine Schärfentiefe mehr gibt, einiges ohne Stacking (auf einem angefertigten Foto) gar nicht identifizieren könnte. Die Anzahl der verschiedenen Einzelebenen, die man mit dem Mikro"durchfahren kann, können sogar dazu führen, dass man sich bei der Betrachtung "visuell verirrt" und gar nicht weiß, auf welcher Ebene man sich gerade befindet... (--> so groß kann klein sein!).


    Wie wird das gelöst? Was gibt es für Techniken, damit ein Objekt sowohl bei der Betrachtung schon wie auch als erstelltes Foto eine größere Schärfentiefe aufweist? Wo liegen die technischen Grenzen bzw. Unterschiede hierzu bevor das Stacken "Pflicht" wird? Ist eine Art "Vorschau" mit erhöhter Schärfentiefe überhaupt machbar oder lassen sich mehrere Ebenen "nur" auf Foto's miteinander verbinden?


    Könnte man eine entsprechende technische Raffinesse wiederum nicht auch bei der "herkömmlichen" Fotografie" anwenden, so dass man quasi in einer "Vorschau" erkennen könnte, wie das Motiv nach dem Stacken aussehen wird?


    Diese Gedanken sollen nur als Inspiration dienen!


    Möglicherweise gibt es ja jemanden, der diesbezüglich noch seine Erfahrungen bzw. sein Wissen mit einbringen möchte!



    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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