Welches Pilzgedicht gefällt dir am besten ? 26
-
Pilzspaziergang (7) 27%
-
Höhlenbewohner (0) 0%
-
Hexenkönig (2) 8%
-
tragische geschichte (6) 23%
-
Boletisch (1) 4%
-
Ende eines Käfers (0) 0%
-
Choleoptera (1) 4%
-
Geburtstagsfeier (2) 8%
-
Kafkas Pilzgericht (1) 4%
-
Das Pilzgericht (0) 0%
-
Von Käfer, Pilzen und Verrückten (0) 0%
-
Lauscher (0) 0%
-
pilzsucht! (0) 0%
-
Trockenpilzgericht (0) 0%
-
Das höchste Pilzgericht (3) 12%
-
Des Mistkäfers Eigenheim (3) 12%
Hallo liebe Leut
wir suchen heut
euer liebstes Gedicht
darum sitzt zu Gericht
über Reime und Pilze
also ... welches willste ?
Das schönste Pilzgedicht wollen wir finden und jemandem dafür eine Krone aufsetzen für die Zeit eines Monats.
Jeder, der kein eigenes Werk eingereicht hat möge bitte abstimmen. Es darf aber auch jeder abstimmen der selbst mitgemacht hat, jedoch der Anstand verbietet es eigentlich. Ich will mich allerdings nicht mit derlei Kontrolle abmühen, darum stell ich euch diese Entscheidung einfach mal frei.
Die einzelnen Gedichte stelle ich einmal kurz und einmal ausführlich dar.
[01] Pilzspaziergang
von lutine
ein käfer ging im morgengrauen
um sich nach pilzen umzuschauen
er nahm sein körbchen in die fühler
und einen schal denn es wurd kühler
...
[02] Höhlenbewohner
von Hüft-Wulstling
Im Kloo wohnte ein Pilz, mitten im Topf,
der fand den Weg auf nen Schlangenkopf.
Nun suchte er ganz neue Territoren,
um zu verbreiten seine Sporen.
...
[03] Hexenkönig
von Naan
Im Wald steht bunt
Ein Riesenpilz.
Sein Hut betupft –“ schön wie ein Bild.
...
[04] tragische geschichte
von lutine
ein pilzlein wächst an einem baum
es ist so klein, man sieht es kaum
da kommt ein alter schneck gekrochen
und hat an seinem stiel gerochen
...
[05] Boletisch
von Mausmann
Es war einmal
im Mai ein Baum
der diente der Welt als Lebensraum
...
[06] Ende eines Käfers
von DerLipper
Im Walde steht ein Pilz
vor stattlicher Gestalt,
ein Käfer sucht ihn auf,
erklimmt ihn mit Gewalt.
...
[07] Choleoptera (Titel von mir ersonnen)
von Malone
Cho_le_o_pte_ra in Massen
die konnten es einfach nicht lassen:
Pilze zu fressen, wo immer sie waren.
Sie kamen in Massen, in Scharen!
[08] Geburtstagsfeier
von lutine
hoch in einem buchenbaum
gut getarnt man sieht sie kaum
hat austernpilzfamilie meyer
morgen 'ne geburtstagsfeier
...
[09] Kafkas Pilzgericht
von nochn Pilz
Er wachte auf, aus seinem Traum
Und traute seinen Augen kaum
Noch eben träumend schlief er
Jetzt ward er plötzlich Ungeziefer!
...
[10] Das Pilzgericht
von JanMen
Er wußt–˜ nicht, wieso
Und er wußt–˜ nicht, warum,
doch plötzlich stand Bovist,
im Pilzgericht rum.
...
[11] Von Käfer, Pilzen und Verrückten
von Kuschel
Der Mann der Maus hieß Mäuserich,
sie liebten sich ganz inniglich,
befreundet mit –™nem Käferpaar,
ging es bald zu der Stammtischbar.
[12] Lauscher
von Merlena
An einer Kneipe stand ein Schild
–žHeute Pilztstammtisch–œ, mit Kreidebild.
Ein Samtfußrübling, mit flauschigem Mycel,
läuft dran vorbei, an der Tafel.
...
[13] pilzsucht!
von lutine
ein mentor hat sich vorgenommen
heut an die austern ranzukommen
die er an einem buch-baum fand
der tief in seinem hauswald stand
...
[14] Trockenpilzgericht
von Kuschel
Pilzlein, Pilzlein wandle Dich
und werde für mich zum Gericht
Den großen Teil, den brauch' ich nicht,
ich trocke ihn und freue mich,
...
[15] Das höchste Pilzgericht
von erebus
Und wenn im Herbst die Wälder gammeln,
kein Vogel mehr von Liebe singt
die Nässe durch die Kleider dringt,
dann heisst es wieder Pilze sammeln.
...
[16] Des Mistkäfers Eigenheim
von Börger
Der Mistkäfer baut sich ein Haus
das sieht schon ziemlich Scheiße aus,
weil es aus Dung und Kot und Mist
errichtet und gestaltet ist.
Ausführlich
01.
pilzspaziergang
ein käfer ging im morgengrauen
um sich nach pilzen umzuschauen
er nahm sein körbchen in die fühler
und einen schal denn es wurd kühler
dazu sechs wanderstiefelletten
weil füßchen es gern wärmer hätten
ein fläschchen bier denn er hat durst
und falls er hungrig wird 'ne wurst.
mit sonnenbrille auf der nase
begegnet ihm alsbald ein hase
hey, häschen ich will pilze finden
dort hinten seh ich sieben linden
meinst du dort kann ich pilze suchen?
nein käferlein such lieber buchen
dort wachsen pilzlein aller art
die meisten sind noch jung und zart
und lass die alten lieber stehn
ich sag dir tschüß ich muss nun gehn
mein weib erwartet mich zurück
ich wünsche dir viel sammlerglück
sprachs und verschwand - am horizont
droht plötzlich eine wetterfront
mit dunklen wolken, regengüssen
da wird der käfer umkehrn müssen.
verflixt denkt er, muss das denn sein
ich wollt doch lieber sonnenschein
und hab mich so darauf gefreut
es sollte pilze geben- heut.
wie komm ich trocken jetzt nach haus
fragt er am waldrand eine maus
das ist ganz leicht erklärt das tier
die helmlinge, zum beispiel hier
schau dich nur um, dort stehen sie
und unter denen regnet's nie
schneid dir den helmling einfach ab
gleich unterm hut, nur nicht zu knapp
der kann für dich ein schirmchen sein
der käfer dankt und findet's fein
nimmt sich das schirmchen nun zum schutze
damit er auch dem regen trutze
er wandert dann den weg zurück
und bleibt auch trocken, welch ein glück
nur pilze, so muss er bekunden
hat er heut leider nicht gefunden!
02.
Höhlenbewohner (In Ermangelung eines Titels habe ich zur Kenntlichmachung einen erdacht.)
Im Kloo wohnte ein Pilz, mitten im Topf,
der fand den Weg auf nen Schlangenkopf.
Nun suchte er ganz neue Territoren,
um zu verbreiten seine Sporen.
Schon bald besuchte die Schlange ne Höhle,
worauf den Pilz erfasste die Wöhle.
Wow, meinte dieser, das ideale Klima,
feucht und warm, hier find ichs Prima!
Der Pilz nun kräftig sich vermeehrte
und Nachwuchs massenhaft bescherte.
Doch gab es übermächtige Kräfte,
die fliessen liessen, chemische Säfte.
Die machten der Kolonie schnell den Garaus,
töteten diese im eigenen Haus
und so traurig für die Pilze auch war dieser Fluch,
die Schlange ... sie kam nun wieder zu Besuch.
03.
Hexenkönig
Im Wald steht bunt
Ein Riesenpilz.
Sein Hut betupft –“ schön wie ein Bild.
Königlich eingehüllt in Rot und Weiß, ganz eigen.
Umringt von einer Wächterschar
Im Wunderreigen.
Ein mut–˜ger Käfer
Ihn erklimmt.
Der Aufstieg, schwer - allein, die Aussicht stimmt!
Schon knabbert er am Pilz:
Und staunt. Augen wie Räder, Ecken rund–¦
Zauberchemie! Die Welt in kunterbunt!
Ein Riese kommt des Wegs vorbei.
Er sieht den Pilz.
Bricht ihn entzwei.
Ins Körbchen König Rothut fällt.
Dies–˜ Abendessen kost–˜ kein Geld.
"Herab, du kleines Krabbelvieh!"
Der kleine Käfer stürzt benommen,
Tief.
Und wundert sich über den Lauf der Welt.
Im Waldmoos hat er auch nach Stunden
Die wilde Reise nicht verwunden.
Und meidet so in Zukunft, weise, des Waldes Hexenwunderkreise.
Der Riese aber, kaum zu Haus
Den Pilz schon in die Pfanne haut:
Schon ist das Hexenmahl verdaut.
Wen wundert–™ es? Dies' Gericht
bekommt dem Riesen schlechtiglich.
Er würgt den Pilz im Wahn hervor.
Legt ihn voll Angst dem Kenner vor.
Der sieht –“ erstaunt ob solcher Narrheit –“ Rot:
–žGut' Nacht, Sie Held! Jetzt droht der Tod.–œ
In seiner Kammer wimmert leise
Der Riese. Und erwartet manche Stund–˜
Das Ende seiner Erdenreise.
Am nächsten Morgen staunt er sehr: Lebt er doch!
Und fortan meidet auch er
Des Waldes bunte Hexenkreise.
04.
tragische geschichte
ein pilzlein wächst an einem baum
es ist so klein, man sieht es kaum
da kommt ein alter schneck gekrochen
und hat an seinem stiel gerochen
er schleckt und leckt an diesem kleinen
der kleine pilz fängt an zu weinen
ach schnecklein bitte friß mich nicht
ich schmecke wirklich fürchterlich
bitter, giftig, einfach greulich
und gar nicht lecker, echt abscheulich
ich bin doch auch noch viel zu klein
um schon dem tod geweiht zu sein.
ach nur ein bisschen - spricht der schneck -
danach bin ich schon wieder weg
die bitterkeit stört mich mitnichten
und ich kann wirklich nicht verzichten
denn weil ich heut sehr hungrig bin
kroch ich so zügig zu dir hin.
mich schmerzt der hunger dieser tage
und du riechst köstlich, keine frage.
und während pilzlein heftig zittert
und schnecklein weiter an ihm wittert
kommt eine krähe angeflogen
von dem debakel angezogen
was ist hier los ihr zwei banausen
mir scheint in eurem kopf sind flausen
so ist es nunmal in den wäldern
und in den wiesen, auen, feldern
ein pilz labt sich an einer fichte
damit er diese ganz vernichte
insekten wiederum und schnecken
wollen an den pilzen lecken
und fressen diese meistens auf
so ist nunmal des lebens lauf
sprichts und verschlingt das schneckentier
das pilzlein steht noch immer hier
und lebt seitdem in angst und schrecken
vor allem vor den bösen schnecken!
und die moral von der geschicht
als pilz bist du ein armer wicht
wirst nur durch deiner eltern sporen
an einem festen ort geboren.
vorm fressfeind gibt es kein entrinnen
du kannst nur etwas zeit gewinnen,
durch so ein schwarzes federvieh
doch sicher ist ein pilzlein nie
05.
Boletisch
Es war einmal
im Mai ein Baum
der diente der Welt als Lebensraum
Eine andere Welt
hatte sie nie gesehen
Chrysomela Boletis, Käferdame so schön.
Chrysomela war traurig
ihr Mann weilte nicht mehr
er verschwand in der Nacht
ihr Herz blutet nun sehr.
Muß alleine sich kümmern
alles selber schaffen,
Fressfeinde abwehren
nutzt ihre chemischen Waffen
Schwefelporlingshaus finden
und darin Eier legen
auf daß der Nachwuchs gedeiht
und bringt Kindersegen.
damit die Larven dann wachsen
wird vom Heim jetzt gefressen
mauern schließlich sich zu
wenn alles richtig vermessen.
Eine Mondphase später
schlüpfen Käfer dann aus
Herr Diaperis darunter
der sieht sehr ansprechend aus.
Chrysomela gefällt er
Diaperis sieht ´s gleich
und so fliegen die beiden
an den romantischen Teich
Zu der Birke, zum Porling
ziehen dort verliebt ein
wollen nun auf immer
ein Schwarzkäfer-Paar sein
Es vergeht noch ein Winter
und Diaperis ist fort
zu einer anderen
oder war es ein Mord ?
Chrysomela wird traurig
wie schon voriges Jahr
sie legt noch mal Eier
aber dann fürwahr
will sie nicht mehr so leben
mag nicht Pilz mehr noch Baum
sehnt ihr Ende herbei
und entschläft in ´nem Traum.
Weil die Schwarzkäfergötter
dies so sehr traurig fanden
müssen seitdem ihre Kinder
sich stets in Trauer gewanden
Sei Diaperis Boleti
fortan des Schwarzkäfers Name
damit ein jeder sich
dieser Geschichte ermahne.
Diaperis Boleti
Kann nicht ohne Pilz sein
Diaperis Boleti
Lässt dafür alle allein.
Diaperis Boleti
Kennt einzig Pilz und Baum
Diaperis Boleti
Dort ist sein Lebensraum
06.
Ende eines Käfers
Im Walde steht ein Pilz
vor stattlicher Gestalt,
ein Käfer sucht ihn auf,
erklimmt ihn mit Gewalt.
Sehr großen Hunger bringt er mit,
gleich beißt er rein, weil er so litt,
an seinen Hungerqualen,
die konnt' er nicht ertragen.
Er sättigt sich, denkt: Schmeckt das gut!
Doch plötzlich wird ihm warm, gar heiß wie Glut.
Voll Sorge wendet er sich um,
beschaut den Pilz, bleibt plötzlich stumm.
Zwei Stunden noch weilt er auf Erden,
das Ende eines kurzen Weges.
Wie konnte er so töricht werden
und beißen in den Phalloides?
07.
Choleoptera (Titel von mir ersonnen)
Cho_le_o_pte_ra in Massen
die konnten es einfach nicht lassen:
Pilze zu fressen, wo immer sie waren.
Sie kamen in Massen, in Scharen!
Zerkauten, zerkniffen, zerbissen
haushoch überlegene Riesen.
Doch eines Tages, da war es vorbei -
Es sprach Vater Winter: Schnee schnei!
Die Käfer zogen die Konsequenz
Und legten jedes noch ein Ei
Männlein, Weiblein: Einerlei!
die warten als Puppe nun auf den Lenz.
08.
Geburtstagsfeier (von mir zur Kenntlichmachung betitelt)
hoch in einem buchenbaum
gut getarnt man sieht sie kaum
hat austernpilzfamilie meyer
morgen 'ne geburtstagsfeier
mutter meyer grübelt sehr
wo krieg ich das essen her
kinder, was soll ich nur kochen
was hab ich denn bloß verbrochen
dass ich für so viele gäste
koche am geburtstagsfeste
doch es hört ihr niemand zu
vater murmelt: koch ne kuh!
mutter schimpft: die ist zu groß
und gibt vater einen stoß
vater lacht und sagt: na dann
koch halt pilze irgendwann
und zu trinken gänsewein
zum pilzgericht - das fest wird fein!
aufgeregt wird vorbereitet
und die nachricht wird verbreitet
denn man braucht noch ein orchester
peter star und seine schwester
bieten an im chor zu singen
und der fink will dazu swingen
drummer wird wohl karin specht
(singen kann die eher schlecht)
nachtigall als starartistin
ouvertürt als die solistin
austernpilzfamilie meyer
braucht noch gäste zu der feier.
obenan steht schwindling krüger
und dann wär es sicher klüger
herrn lepista einzuladen
der kommt sicherlich mit maden
diese wär'n dann ansatzweise
dem orchester eine speise.
die familie der boleten
sind zwar eigentlich proleten
haben sich oft schlecht benommen,
sollten aber dennoch kommen.
und die amanitenschwestern
die ansich am meisten lästern
wollen wir nicht grantig stimmen
wenn sie dann den baum erklimmen
sind sie mit von der partie
wem's dann nützt, man weiß es nie
fehlt nun noch in unsrer list
jemand der uns wichtig ist?
ach herrjeh, um gottes willen
unser tante würd uns killen
wenn wir seitling paul vergäßen
ohne ihn am tische säßen
denn er ist, man glaubt es kaum
tante frieders tagestraum
nun scheint alles eingeleitet
und das fest gut vorbereitet
alle müssten müde sein
auf dem baum kehrt ruhe ein
09.
Kafkas Pilzgericht
Er wachte auf, aus seinem Traum
Und traute seinen Augen kaum
Noch eben träumend schlief er
Jetzt ward er plötzlich Ungeziefer!
–žDas kann ja nicht von Dauer sein!–œ
Beruhigt er sich, nickt wieder ein.
Das Erste, was am Morgen Mamm ´sah ´
War die Gestalt von Gregor Samsa
Noch gestern groß wie Jürgen Trittin
Heut ´ klein und außenwandig Chittin–¦..
Die Mutter spricht: –žDas ist nicht schön,
soo kannst Du nicht zur Arbeit geh ´n!–œ
---
Weshalb Franz Kafka fabuliert,
von Gregor, Muttern, Schwestern ?
er hat ein Omelette sich kreiert,
mit Pilzen von vor-gestern–¦.
10.
Das Pilzgericht
Er wußt–˜ nicht, wieso
Und er wußt–˜ nicht, warum,
doch plötzlich stand Bovist,
im Pilzgericht rum.
Er fühlt–˜ keine Schuld,
er hatte nichts getan,
doch die Pilzbürokratie
hatte ihren eigenen Wahn.
So wurde er angeklagt,
geführt vor den Riesent-richter,
überall schockierte Blicke
und taube Gesichter.
Die Anklageschrift,
verlesen von Herrn Pilz vom Stein,
sprach von Mord und von Gift,
da wurd der Bovist ganz klein.
–žIch wollte doch nicht,
es tut mir auch Leid
die Menschen, die dachten,
ich wär–˜ ne Mahlzeit–œ.
Doch nichts war zu machen,
das Pilzgesetz sagte,
dass jeder, der vergiftete,
sich zu weit heraus wagte.
So kam er,
das tat vielen Leid,
in den großen, dunklen Gefängniswald.
Und noch heute hört man dort sein schluchzen und weinen,
und trotz aller Neugier traut man sich nicht rein,
denn man weiß, dass der Bovist die Leute vergiftet,
und statt Geschmack nur Schmerzen stiftet.
11.
Von Käfer, Pilzen und Verrückten
Der Mann der Maus hieß Mäuserich,
sie liebten sich ganz inniglich,
befreundet mit –™nem Käferpaar,
ging es bald zu der Stammtischbar.
Der Käfermann orderte noch–™n Pils,
weil er–™s richtig wissen will–™s.
Die gelbe, schäumende Flüssigkeit
macht sich in seinem Blute breit.
Ihm ist schon ziemlich blümerant,
trotz 6 Beinchen nicht sicher ist sein Stand
und die Phantasie greift nach Raum,
der Käfermann –“ man glaubt es kaum,
träumt heimlich von Anna, der Mausdame,
die sich lieb schmiegt in Mäuserich–™s Arme.
Sie gar nicht ahnt, was da passiert
und in Käfermann–™s Hirn so rum grassiert...
Seine Augen wandern vom Einen zum Andern
und zu Lutine ganz im Besonder–™n,
denn wenn sie etwas enorm gut kann:
Paroli bieten dem armen Mann
Mit Argusaugen beobachtet sie ihn,
es zittert schon ihr zartes Kinn!
Was mag sie ihm bloß auf die Stirn zusagen?
Es rumort kräftig in seinem Magen...
Hoffentlich liest sie nicht seine Gedanken Eek
von Anna der Maus tanzend auf Planken,
mit Rundungen unter dem zarten Pelz,
das ihm fast der Verstand weg schmilzt!
Zum Glück wird sie jedoch abgelenkt,
weil mentor fast die Bar abbrennt!!!!!!!!!!!
Denn eingeratzt mit –˜ner Kippe im Mund
schläft er seelig zu dieser späten Stund.
Zur dieser Zeit gesellt sich noch
der Rada, er kriecht aus seinem Loch Wink
kippt Wasser auf den qualmenden mentor,
der erschreckt aufspringt und brüllt im Tenor
Määhhlliieee schnaubt beruhigend auf ihn ein
und knabbert an seinen Pilzelein,
die überall aus seinen Taschen fallen
und splitternd auf den Boden knallen.
Nun liegen sie da in tausend Stücken,
helfend tun sich alle bücken
und rasseln mit den Köppen zusammen,
es gibt paar Beulen und etliche Schrammen!
Die Pilzbruchstücke, so sind sich alle einig,
taugen noch für ein Gericht alleinig,
so brutzeln sie dampfend auf dem Herd,
bewacht von Beorn, dem --> Wippsteert* <-- Wink
Die Uhr schlägt 4 Uhr in der Frühe,
die lustige Runde hat so ihre Mühe,
die Äuglein überhaupt noch offen zu halten,
wer tut bloß jetzt das Licht ausschalten?!
Die Lara betritt so früh den Raum
und traut ihren Augen kaum,
als alle schlafend am Boden liegen:
Käfer, Mäuse, Schaf und ähh Fliegen?!
Ja, durch den ziemlichen Gestank
kamen auch Fliegen in diese Schank'
Lara holt Luft und eilt zum Fenster,
vertreibt die bleichgesichtigen Gespenster.
Jeder fällt zuhause in sein Schlaflager,
die Mäuse, die Käfer, selbst zuletzt der Rada,
der letzte Gedanke den der Käfer noch hatte:
Ab Morgen trink' ich nur noch Chai Latte
12.
Lauscher
An einer Kneipe stand ein Schild
–žHeute Pilztstammtisch–œ, mit Kreidebild.
Ein Samtfußrübling, mit flauschigem Mycel,
läuft dran vorbei, an der Tafel.
Er sieht Hut und Stiel, und freut sich fein,
hier wird er wohl willkommen sein.
Wer mag da sein, hoffentlich keine Boleten –¦
Edulis, der Schwammkopf, nennt alles, was Blätter hat, Proleten.
Vielleicht ein paar Lauscher, feine Öhrchen?
Mit denen tränke er gern ein Likörchen.
Munter hüpft er in die Bar hinein,
–žHeiliger Strohsack–œ, kann er gerade noch schrein–™.
MENSCHEN hocken am Tisch, darunter und an der Bar,
Er sieht Ohren, aber keine Auricularia, nicht wahr?
E-no-ki fühlt sich ausgeschlossen
betrachtet seinen Samtfuß schwer verdrossen
–žHe–œ, ruft er, –žwas soll die Schweinerei,
ich bin hier der einzige Fun-Guy!–œ
Da meldet sich Aspergillus Niger
von unter der Bar, da gedeiht er schon wieder.
–žHe, Basidiomycet, spiel dich nicht so auf!
Pilze gibt es hier zuhauf!–œ
Flamulina errötet sehr,
wie Aspergillus ist er ein Schmarotzer.
Die Hefe in Wein und Bier kichert im Chor,
sie ist hier beliebt wie kein Pilz zuvor.
Unter den Dielen brummt der Hausschwamm
–žWillkommen beim Stammtisch, und hör dir die mal an!–œ
Die Menschen reden von Pfifferlingen und Boletus.
Pilz-Stammtisch? Was labern die für Stuss.
Enoki bestellt sich bei Aspi Likör,
lehnt den Hut an die Bar und spitzt sein Gehör.
Auch ohne Ohren lauschen sie vergnügt dem Wortschwall,
hurra, Dikarya ist überall!
13.
pilzsucht!
ein mentor hat sich vorgenommen
heut an die austern ranzukommen
die er an einem buch-baum fand
der tief in seinem hauswald stand
so geht er mit nem scharfen messer
am langen stiel, dann geht es besser
vergnügt im frühen dämmerlicht
was ihn erwartet ahnt er nicht
derweil kocht austernpilzfrau meyer
auf ihrem baum schon fliegeneier
herr austernpilz wäscht sich grad gründlich
denn sie erwarten gäste- stündlich
leise hört man sanftes klingen
von frau nachtigallens singen
karin specht klopft trommeltöne
auf dass sie das fest verschöne
peter star mit höchstem ton
trällert den geburtstagston
die kinder der familie meyer
riechen jetzt die fliegeneier
recken gähnend sich am morgen
brauchen sich um nichts zu sorgen
alles ist gut vorbereitet
und das fest wird eingeläutet
fröhlich dreht sich schwindling krüger
mit musik zum fest hinüber
amanita trinkt im rhythmus
prostet mit dem herrn boletus
seitling paul und tante frieder
kuscheln selig endlich wieder
keiner ahnt was jetzt schon bald
passiert in unsrem buchenwald
denn jetzt wird der wald schon heller
mentors schritte werden schneller
und er naht mit guter laune
sich dem lieblingsbuchenbaume
ein geräusch lässt ihn kurz stutzen
soll er wohl sein messer nutzen
welch ein ungewohnter klang
macht ihm hier das herze bang?
hat ein wildschwein sich verirrt
denkt das sammlerherz verwirrt
nein das klingt wie festgesänge
und sogar wie trommelklänge
unser mentorlein geht weiter
wäre es nicht jetzt gescheiter
schnellen schrittes zu entfliehen
und sich bald zurückzuziehen?
doch die pilzsucht treibt voran
unsern mentorwandersmann
bangen herzens schleicht er leis
seine stirn ziert kalter schweiß
dem geräusch auf leisen sohlen
nach. er will ja austern holen
mutter meyer sieht den fremden
mit den großen mörderhänden
schon von weitem, ruft: "alarm
in die äste, auf den arm,
rette sich wer es noch kann
vor dem bösen schwarzen mann
mit dem langen scharfen messer
weltbekannt als pilzefresser
rennt in unsres baumes gipfel
in die allerhöchsten wipfel
dort kann er nicht hin sich wagen
rennt und flieht schnell ohne zagen"
alles flüchtet rettet rennt
keiner hat die flucht verpennt
und kein mucks ist mehr zu hören
nichts will mehr die stille stören
es ist überirdisch leise
alles schweigt auf eigne weise
und der mentor sucht vergebens
seinen austernfund des lebens
pilzwald ist wie leergefegt
als ob hier kein pilzchen lebt
mentor brummelt leis nach haus
gut dann nicht, dann aus die maus
irgendwann wer ich euch kriegen
und dann ist es aus ihr lieben
dann gehts ab in meine truhe
da habt ihr dann wirklich ruhe
auf dem buch-baum gibt frau meyer
die entwarnung für die feier
alles krabbelt wieder runter
und das fest wird noch viel bunter
meyers rede irgendwann
knüpft an das geschehen an
leute feiert, singt und lacht
denn wer hätte das gedacht
dass wir der gefahr entkommen
mutter sei es unbenommen
keiner hätte drauf gewettet
dass sie uns mal wieder rettet
danke mutter von uns allen
dir soll jetzt das fest gefallen
lasst uns unser glas erheben
mutter meyer möge leben
14.
Trockenpilzgericht
Pilzlein, Pilzlein wandle Dich
und werde für mich zum Gericht
Den großen Teil, den brauch' ich nicht,
ich trocke ihn und freue mich,
so ist der Vorrat aufgefüllt,
der Hunger, der ist auch gestillt
An einem schönen Wintertag
ich auch gern' Pilze essen mag,
sie werden einfach eingeweicht,
das kann jeder, es ist ganz leicht
So schmeckt er dann besonders gut,
der würzige Trompetenpfifferlingshut
15.
Das höchste Pilzgericht
Und wenn im Herbst die Wälder gammeln,
kein Vogel mehr von Liebe singt
die Nässe durch die Kleider dringt,
dann heisst es wieder Pilze sammeln.
Ja, dies ist wohl der Champignon.
Doch was ist das dort für ein Ding?
Der weltberühmte Kaiserling?
Die weißen Pünktchen stören schon -
allein, die sind schnell weggewischt.
Nach hause geht's - es will schon dunkeln
im Korb die Pfifferlinge funkeln,
man träumt von Butter und von Bier.
Und hat man erst mal aufgetischt,
dann tagt das höchste Pilzgericht
16.
Des Mistkäfers Eigenheim
Der Mistkäfer baut sich ein Haus
das sieht schon ziemlich Scheiße aus,
weil es aus Dung und Kot und Mist
errichtet und gestaltet ist.
Doch hätt' sich unser kleines Tier
nur nicht getraut zu bauen hier.
Der nächste Regen blieb nicht aus
und Nässe zog ins Käferhaus.
Drum blieb der Käfer nicht allein
schnell kam Besuch zu ihm herein.
Zuerst kam ein Psylocibe
das Tat ihm aber noch nicht weh.
Erst als der seinen Schwager holte,
der mit ans Abendessen wollte
fand das Insekt das unverschämt
so dass er beide schnell vergrämt.
Störend sind zwar große Sachen,
doch Kleines kann auch Böses machen.
Und bald schon war die Plage da
von vielen mal Podospora.
Der Käfer putzt nun wie verrückt
bis er Ascobolus erblickt,
und ohne Warnung und zum Schluss
kam Iodopharnus carneus.
An jeder Stelle nagen sie
die coprophilen Pilze die.
Mistkäfer finden das gemein
schon kommt es so, das Haus stürzt ein.
Mein Käferlein, bewahr die Ruh.
Denn Kot und Mist magst fast nur du.
Gäb es diese Pilze nicht,
die ganze Erde wär schon dicht!
Denn eines möchte ich betonen
nicht jeder möcht im Mist drin wohnen.
[hr]
Die Abstimmung endet übrigens nach 14 Tagen!