Mein 1. Beitrag und 6 unbekannte Pilze!

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 5.023 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von vuuv.

  • Liebes Pilz-Forum!


    Seit etwa zwei Monaten interessiere ich mich sehr für das Thema Pilze. Ich habe mir das Handbuch von Gminder gekauft und lese viel hier im Forum mit. Heute war ich nun das erste Mal allein im Wald (ca. 30km südlich von Berlin) und habe einige Fotos gemacht. Gesammelt oder gegessen habe ich keinen der abgebildeten Pilze. Im Vordergrund steht für mich das Draußensein in der Natur und die Freude einen bestimmten Pilz (, Vogel oder Baum) bestimmen zu können. Aber nun zum Bestimmen:)



    1. Pilz
    Ein Helmling?
    - Durchmesser des Hutes: 1-2cm
    - Länge des Stiels: 3-4cm
    - Höhe des gesamten Fruchtkörpers: 5-6cm
    - Beschaffenheit des Hutes: glatt
    - Geruch: nein
    - Standort, Bäume in der Nähe: Kiefern
    Dieser Pilz war sehr häufig im gesamten Kiefernwald, zumeinst in Gruppen.



    2. Pilz
    - Durchmesser des Hutes: 4cm
    - Länge des Stiels: 6cm
    - Höhe des gesamten Fruchtkörpers: 8cm
    - Beschaffenheit des Hutes: rau
    - Geruch: nein
    - Standort, Bäume in der Nähe: Kiefern



    3. Pilz
    - Durchmesser des Hutes: 3-4cm
    - Länge des Stiels: 1-2cm
    - Höhe des gesamten Fruchtkörpers: 2-3cm
    - Beschaffenheit des Hutes: glatt
    - Geruch: stark pilzig, wie Champignon
    - Standort, Bäume in der Nähe: Kiefern



    4. Pilz
    - Durchmesser des Hutes: 4cm
    - Länge des Stiels: 8cm
    - Höhe des gesamten Fruchtkörpers: 8,5cm
    - Beschaffenheit des Hutes: glatt
    - Geruch: pilzig
    - Standort, Bäume in der Nähe: Birken



    5. Pilz
    - Durchmesser des Hutes: 1-6cm
    - Länge des Stiels: 1-6cm
    - Höhe des gesamten Fruchtkörpers: 2-8cm
    - Beschaffenheit des Hutes: glatt, leicht schmierig
    - Geruch: pilzig
    - Standort, Bäume in der Nähe: Kiefern
    Das war definitiv der häufigste Pilz im Wald! Überall sah ich ihn, zumein ist in Gruppen.



    6. Pilz
    Ein alter Maronen-Röhrling?
    - Durchmesser des Hutes: 10cm
    - Länge des Stiels: 6cm
    - Höhe des gesamten Fruchtkörpers: 8cm
    - Beschaffenheit des Hutes: schmierig-feucht
    - Verfärbung des Fruchtkörpers auf Druck: nein
    - Verfärbung des Fruchtkörpers im Schnitt: nein
    - Geruch: nein
    - Standort, Bäume in der Nähe: Kiefern



    Unbekannter Baum
    Dieser und andere Bäume dieser Art standen am Rand einer Kieferschonung.



    Herzlichen Dank für Eure Hilfe!


    Auf viele interessante Diskussionen, Oliver!

    • Offizieller Beitrag

    Moin Oliver und willkommen im Forum!


    Von den "kleineren" Pilzen gibt es so viele, dass ich davon leider noch keine Ahnung hab. Oft kann man auch nur Gattungen, aber nicht die Arten dabei benennen.


    Den zweiten Pilz vergleich mal mit dem Falschen Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca)


    Der Röhrling ist durch sein Alter leider schon etwas verfälscht. Ich würde dennoch in Richtung Maronen-Röhrling (Boletus badius) gehen, obwohl die Röhren, Alter mit eingerechnet, ziemlich dunkel sind.


    lg,


    Jan-Arne


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    Einmal editiert, zuletzt von JanMen ()

  • Hallo,
    die Pilze überlasse ich den Pilzkennern - aber zum Baum kann ich etwas sagen. Das ist mir sehr großer Wahrscheinlichkeit eine Robinie, Robinia pseudoacacia.
    Die Rinde ist typisch, die Blätter auf dem Boden sind (zum Teil) abgefallene Einzelblättchen des gefiedert zusammengesetzten Blattes.

  • Du hast dir ja nicht gerade die einfachsten Pilze ausgesucht, aber zu der Jahreszeit muss man freilich nehmen, was man kriegt. ;)


    1. Sicher ein Helmling, aber welcher?
    2. In der Tat der Falsche Pfifferling.
    3. Tja...
    4. Wer weiß...?
    5. Vielleicht ein Trichterling? War der Stiel bei allen Exemplaren so dunkelbraun? Oder ist die Farbe eine Verwesungserscheinung?
    6. Eine Marone. Sieht nicht mehr sehr schön aus... - aber: Über die Toten nur Gutes.


    Sorry, dass nichts Substanzielleres kommt, hoffen wir, dass echte Experten vorbeischauen, die Auflösung würde mich auch interessieren.


    Gruß Jörg

  • Robinie, das dürfte passen, wieder einen neuen Baum gelernt. :)


    Den falschen Pfifferling hätte ich nicht erkannt, Danke!


    Zitat

    War der Stiel bei allen Exemplaren so dunkelbraun? Oder ist die Farbe eine Verwesungserscheinung?


    Nein, es war wohl keine Verwesungserscheinung. Alle Exemplare dieser Art, und es waren Einige, wiesen einen starken Kontrast zwischen orangen Hut und braunem Stiel auf.


    Oliver

  • Hallo Oliver!


    Nr. 1 Bild 1: Mycena (Helmling), spekuliere da auf Mycena metata (Kegliger Helmling), wenn der Hutscheitel fleischfarben ist und oft glänzt, die Pilze abtrocknend nach Jod riechen.


    Nr. 1 Bild 2: die stehenden Fruchtkörper links erinnern mich durch die Färbung an eine andere Art (scheinbar andere Hutform, andere Farbe, wahrscheinlich auch anderer Geruch?).


    Nr. 2: Hygrophoropsis aurantiaca (Falscher Pfifferling) im Vorwinter;


    Nr. 3: da sind die Bilder nicht gut geworden, weder Farben noch Lamellenhaltung erkennbar, vermutlich ein Trichterling (Clitocybe), wobei mich natürlich wieder der "Champignon-Geruch" stört;


    Nr. 4: ein Gürtelfuß/Wasserkopf (Untergattung Telamonia von Cortinarius);


    Nr. 5: wieder ein Falscher Pfifferling, da kann man jetzt die Form albida draus machen, wegen der scheinbar weißen Lamellen und des dunklen Stiels.
    Wenn man sich aber den Schnitt des Pilzes anschaut mit den Resten der orangen Farbe an den Lamellenflächen, kommt man dann auf meine vorläufige Einstellung zum Sachverhalt.


    Nr. 6: alte Marone (Boletus badius);


    Nr. 7: Robinie, übrigens auch die geraden Ruten, die drum rumstehen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Mausmann,


    Gminder nennt den Düsteren Röhrling einen Zeiger für montane Lagen, der kaum unterhalb von 400m NN vorkomme. Bei Wikipedia steht, er hebe sich vom Maronen-Röhrling durch die matte Kappe ab - meiner hatte aber eine kräftig braune. Dort findet man außerdem ein Foto, wo "zwei betagtere und etwas lädierte" Exemplare zu sehen sind, die meinem nicht sehr ähnlich sehen. Kurz: Ich denke, es war kein Düsterer Röhrling.


    Oliver

  • Okay, da der Ingo auch schon beim badius angekommen ist, wird es der wohl sein.


    Wenn man vom nassen Zustand mal absieht (auf den samtig sein müssenden Hut habe ich tatsächlich nicht geachtet :( ) kommt er für mich dennoch optisch dem vermuteten Röhrling sehr nahe.


    Aber die olle Marone soll es auch tun. *schmunzel

  • Hallo Ingo,


    die google-Bildersuche für "Kegliger Helmling" bestätigt deine Vermutung! Exakt so sah er aus; auch zeigen die Bilder die Grüppchenbildung. Ich glaube nicht, dass die Bilder unterschiedliche Arten zeigen.


    Zitat

    Nr. 2: Hygrophoropsis aurantiaca (Falscher Pfifferling) im Vorwinter;


    Heißt das, der Pilz stand dort jetzt bald ein Jahr? Dann gibt es wohl Pilze, an denen der Zahn der Zeit schwächer nagt als an anderen :)


    Zu Pil 3 und 4: Wie könnte man hier die genaue Art herausfinden? Durch Sporen-Test? Durch Mikroskopieren?


    Einen schönen Abend wünscht Euch Oliver!

  • Hallo Oliver!

    Zitat


    Heißt das, der Pilz stand dort jetzt bald ein Jahr?


    Nein, ich wollte damit eher zum Ausdruck bringen, dass frische Falsche Pfifferlinge kräftigere Farben haben, nach Frosteinfluss (meist Vorwinter) sich diese aber ändern.


    Zitat


    Zu Pil 3 und 4: Wie könnte man hier die genaue Art herausfinden? Durch Sporen-Test? Durch Mikroskopieren?


    Durch gute Beschäftigung mit der Art, also gute Bilder machen (von allem, was zum Pilz gehört!), noch bessere Beschreibung erarbeiten, bei schwierigen Gattungen den nicht frostresistenten Arten möglichst vor dem Frost begegnen, die Fruchtkörper von jung bis alt studieren, viele Jahre Erfahrungen sammeln, sich langsam in die Mykologie hineinarbeiten, sich schließlich nötige Literatur für die vermutete Art anschaffen, Mikroskopieren lernen, sich günstigerweise spezialisieren (wenn man nicht gerade ein Wunderkind ist) oder jemanden finden, der das alles schon so gemacht hat und sich zufälligerweise in der Gattung deines Pilzes auskennt. Aber der braucht dann viele und vollständige Angaben für eine Idee.


    VG Ingo W


    Edit:

    Zitat


    Ich glaube nicht, dass die Bilder unterschiedliche Arten zeigen.


    Wer weiß.
    Übrigens hast du auf diesem Bild auch noch einen gelben Becherling (Lachnellula) auf dem am unteren Bildrand liegenden Stöckchen.


    P.S.:
    Ganz nebenbei: ich wundere mich die ganze Zeit, warum bei Beschreibungen, die sich nach den "Angaben zur Pilzbestimmung" ....
    http://www.pilzforum.eu/board/…ngaben-zur-pilzbestimmung
    ....richten, regelmäßig Substrat oder Fruchtschicht (z.B. Beschreibung Lamellen und Lamellenhaltung) unter den Tisch fallen. Ich finde, das gehört mal überarbeitet.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Bin mit Ingos Bestimmung fast konform. Auch bei der Kritik an der Checkliste. Gesamtgröße kann wegfallen, da wir selbst addieren können. Lamellenfarbe, ob gegabelt und ob den Stiel erreichend, wären schon Mindestangaben. Dazu kann man die Grafikikons von wiki benutzen http://de.wikipedia.org/wiki/Lamelle_%28Mykologie%29


    Fast bedeutet, dass ich im Pilz Nr. 6 einen alten Gallenröhrling (Boletus fellus) vermute. Die bräunliche Netzzeichnung unter dem Hutrand verrät ihn.