Pilze im Kalk-Trockenrasen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.481 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gelöschter Nutzer.

  • Hallo!
    Im Raum Rheine fand ich diesen Pilz auf einem Kalk-Trockenrasen zwischen einzelnen Rosenbüschen und Schlehen. Der Hut des Pilzes war ca. 1,5 cm breit und überwiegend weiß. Lediglich im Zentrum schimmerte er gelb-ocker. Die weißen Lamellen liefen auffällig weit am Stiel herab. Der Geruch war unauffällig. Kann es sich hier um den "Glasigweißen Ellerling" handeln?


    Mit freundlichem Gruß
    Winfried

  • Ahoi, Winfried,


    übrigens hübsch getroffen, der Lütte!:thumbup:


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Hallo in die Runde,


    auch wenn einige Mykologen (z. B. D. Boertmann, E. Ludwig) die Ellerlinge zu den Saftlingen stellen, handelt es sich um eine eigenständige Gattung namens Camarophyllus bzw. Cuphophyllus. (Matheny et al. 2006, Babos 2011) Der Name Camarophyllus ist zwar älter und gebräuchlich, aber der Typus der Gattung umstritten. Einige halten Agaricus camarophyllus für den Typus, also ein Schneckling, was die Gattung zu einem Synonym von Hygrophorus macht. Deshalb bevorzuge ich die unkritischere Gattungsbezeichnung Cuphophyllus.


    Zu Winfrieds Fund: Der abgebildete Fruchtkörper erscheint mir nicht rein weiß, sondern blass ocker getönt zu sein? Das spräche zunächst für den Ockerblassen Jungfern-Ellerling (Cuphophyllus ochraceopallidus, syn. C. virgineus var. ochraceopallidus, Hygrocybe virginea var. ochraceopallida). Allerdings schreibt Ludwig (2012), der das Taxon nur auf dem Rang einer Varietät anerkennt und die Ellerlinge (leider!) auch in der Gattung Hygrocybe führt, dass die Lamellen isabellfarben sein sollen, was ich bei diesem Fund nicht erkennen kann. Also doch der Glasigweiße Ellerling (Cuphophyllus virgineus, syn. Camarophyllus virgineus, H. virginea).
    Im Pilzkompendium findet sich noch der Hinweis, dass Boertmann das Taxon ochraceopallida im Sinne von Bon möglicherweise für ein eigenständiges Taxon handelt. Das bedeutet, dass Boertmann das Taxon anders interpretiert, konkret als Varietät von H. virginea. Müsste man mal überprüfen, inwiefern die Meinungen auseinandergehen. Im Zweifelsfall sollte man sich an der Erstbeschreibung des Taxons orientieren, aber das führt jetzt vlt. einen Tick zu weit. :cool:


    Gruß, Andreas

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