oder auch nicht

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.017 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pilzforum.


    Wieder ein Pilz von letztem Sonntag. Da meinte ich eigentlich schon im Feld, den Namen zu kennen. Auch wenn ich den noch nicht bewusst gefunden hatte, dachte ich gleich mal an Collybia Fusipes. Feine Sache, denk' ich mir, da muss ich mich auch nicht lange an dieser Stelle aufhalten, die nämlich eine hochfrequentierte Hundetoilette darstellte. Also nur schnell ein paar Bilder geschossen, und weiter gings. Zuhause dann die Enttäuschung: Für den Spindeligen Rübling passt Vieles, allerdings sieht der aber leider auch ganz anders aus.


    Nun mal der Pilz, so wie ich ihn gefunden habe, und ohne vernünftige Infos:


    - Odenwald, Südhang, 400 –“ 450 m üNN,
    - Wegrand, zur Wiese hin, Hundebegünstigter Standort (ansonsten eher trocken)
    - Substrat: Nach Ralfs neuem Totholz - Update würde ich eiskalt Eiche sagen. :)
    - Stiellänge (ohne Wurzel): 6 bis 7 cm (ein persönliches, wenig aussagekräftiges Schätzergebnis)
    - Beschaffenheit: trocken, Fleisch zähfaserig, spröde
    - Geruch: –žHundetwitter–œ; ansonsten unbedeutend, eher mild








    Ob sich da nun noch was machen lässt? :/


    LG, Beorn.

  • vom Mycelfilz her hätte ich jetzt gesagt Collybia peronata, aber so hundert Pro gefällts mir gerade irgendwie auch nicht oder täuschen die Farben ein bißchen?


    Heißt inzwischen Gymnopus peronatus...sorry...

    LG Inken


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    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

    Einmal editiert, zuletzt von Inni ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Inken & Uwe!


    Die Farben sind schon recht naturgetreu. Also der Mycelfilz ist weiß und die Lamellen weiß bis cremefarben. Peronata hatt ich eigentlich wegen der Lamellenfarbe ausgeschlossen. Auch ist die Wurzel hier schon seeeeehr crass. die sollte doch Peronata auch icht haben, oder?


    Ansonsten kenne ich an wurzelnden "Rüblingen" noch Xerula Radicata. Aber der sieht ja ganz anders aus. Oder ist es am Ende gar kein Rübling (im Sinne aller Gattungen, die da mal reingehörten)?


    LG, Beorn.

  • Eben...der Mycelfilz sollte nämlich auch gelblicher sein....und nach Essig riechen.
    Stehe auch auf dem Schlauch, vielleicht bringt ja wer Licht ins Dunkel...
    So lang wurzelnd könnte er aber meine ich schon sein.

    LG Inken


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rumpelrudi



    Ist der Pilz aber schön glockig :thumbup:
    Dazu noch wunderschöne Längsstreifen am Stielgrund .... Inocybe


    Der Pilz sieht ziemlich ausgewachsen aus. Jedenfalls so, als müssten da reife Sporen sein. Dann eine fast weiße Lamellenfarbe... Ich habe ernste Zweifel an Inocybe. Trotz Hutform und Längsrillen, die sich so in etlichen Gattungen finden.


    Gibt es denn derart wurzelnde Risspilze?


    Und haben wir es hier nicht eher mit einem Saprobionten denn einem Mykorrhizen zu tun?


    Allerdings schließe ich vorläufig nichts aus, und sehe mir gerne noch mal ein paar Inocyben an. Mit wenig Hoffnung, aber schaden kann es meinem Wissensstand keinesfalls. ;)


    VG, Beorn.

  • Die Gefährlichen waren die Ersten, die mein Papa mir beigebracht hat :)


    Noch ist der Hut glockig, aber spätestens beim Aufschirmen reißen die Radialfasern des Hutes ein. Helle Lamellen sind in dem gezeigten Jungstadium normal. Sie entwickeln sich von weiß über hellgrau nach olivbraun.
    Die knollige Stielbasis fehlt, weil der FK sich nicht frei entwickeln konnte und sich das Myzel wahrscheinlich aus der Erde durch die Rinde schieben mußte. Der weiße Flaum, der eine Basisverdickung umhüllt, ist bei der "Wurzel" komplett vorhanden.

  • Das ist wirklich ein interessanter Kerl.


    Beim ersten Anblick kam mir auch direkt Inocybe in den Sinn. An einen Rübling hab ich gar nicht gedacht. Aber was konkretes zu Inocybe fällt mir da auch nicht ein, vor allem nicht mit der Stielbasis. Also vielleicht doch kein Risspilz.


    Hast du dir mal die Sporen angeschaut?


    Gruß


    Buliz

  • Hallo Beorn!


    Da wird Mycena galericulata (Rosablättriger Helmling) rauskommen.
    Die Lamellen-Anastomosen (Bild 4) werden gern als Merkmal angegeben, müssen aber nicht immer sein.


    Übrigens sind so ziemlich alle deine kritischen Fragen in Beitrag 7 gerechtfertigt. Schriebst du nicht, dass du dich erst seit diesem Jahr intensiver mit Pilzen beschäftigst?


    Achso, solltest du Bilder der Art im Netz für Vergleich suchen, brauchst du welche mit abgetrockneten älteren Hüten: erst da kommt diese hutoberflächliche, recht typische Runzel-Riefigkeitkeit zum Vorschein.
    http://www.fokus-natur.de/bild…a_galericulata-25737.html


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Link: APR 2024

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Beorn,
    Danke, dass Du uns mit so interessanten Fällen versorgst. In unseren Wäldern ist nicht mehr viel los. :thumbup:


    Offensichtlich ist es auch für mich nicht. Der Risspilztheorie unterstütze ich nicht, da stimmt zu wenig.


    Ich tendiere trotzdem auch zu Xerula radicata, obwohl ich diesen mit schmalerem Habitus und auch etwas dünnfleischiger kenne.


    Für einen Colybia peronata stimmt mir die Hut- und Lamellenfarbe nicht.


    Wäre die Wurzel nicht, hät ich sogar noch bei den Rötlingen nachgeschaut, aber eben ... :shy:


    Hoffentlich klärt sich das noch ^^


    Gruss Morchella

    Ein Pilzler Namens Guschti Frei

    fand im Wald ein Hexenei.

    Voll Gwunder pocht er ein`ge Male

    an die butterweiche Schale;

    ob wohl ein Vogel drinnen sei?


    Chipcount 68: 100 -15 Beitrag APR2017, +10 Platz 8 (APR2017), +14 Platz 2 (Platzwette APR2017), -15 Beitrag APR2018 +10 Platz 6 (APR2018) - 15 Beitrag APR2019,

    -10 Beitrag APR2020, +6 PLatz 9 (APR2020), +3 Platz 4 (Platzwette 2020), -10 Beitrag APR2021, -10 Beitrag APR2022


  • Achso, solltest du Bilder der Art im Netz für Vergleich suchen, brauchst du welche mit abgetrockneten älteren Hüten: erst da kommt diese hutoberflächliche, recht typische Runzel-Riefigkeitkeit zum Vorschein.
    http://www.fokus-natur.de/bild…a_galericulata-25737.html


    Soll das jetzt ein Witz sein ? Ich glaube kaum das Beorn sein Muster in dem jungen Zustand vertrocknet war und, lieber Ingo, deine Vermutung im Angesicht des Suchmaschinenerfolges ist nicht korrekt, denn der Link ist ein gestelltes Studiofoto von einem Laien, der ein paar Pilze unter die Rinde geklemmt hat und wahrscheinlich nach einem Bildergoogle bestimmt hat. Ob sie wirklich von diesem Baumstück stammen bezweifel ich und sie stellen auch keinen trockenen Helmling dar, sondern einen im vollen Saft stehenden Inocybe.


    Einige helle Inocybe-Arten haben, wenn überhaupt, selten eine verdickte Stielbasis und der Hellste von denen sogar überhaupt nicht. Bei den glockigen Rißpilzen erreicht jede zweite Lamelle den Stiel und selten die 4.. Beim Rübling müssen es schon mindestens 4 sein, hat mein Papa mir als Merksatz mitgegeben und bisher hatte er Recht.
    Ausserdem kommt als Schwierigkeit hinzu, dass fast jeder Rißpilz weiß erscheinen kann, wenn die Bedingungen zu trocken sind, insbesondere Inocybe fastigata.
    Eine einfache Möglichkeit, die Rißpilze von den Helmlingen zu unterscheiden ist die Sporenfarbe bräunlich zu weiß.
    Von gut 200 Arten kenne ich die Wenigsten.
    Inocybe sindonia
    http://www.pilzbestimmer.de/bi…3645-Inocybe_sindonia.jpg


    Der Inocybe geophylla hat z.B. nie eine Knolle:
    http://www.pilzbestimmer.de/bi…167-Inocybe_geophylla.jpg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Zunächst mal an Rumpelrudi:
    Heute habe ich dann mal den Band fünf mit zur Arbeit geschleppt, und mir die etwa hundert aufgeführten Inocyben angeschaut. Leider fand sich da nichts passendes. Alleine schon der wurzelnde Stiel wäre ja ein markantes Merkmal, das aber so nirgendwo bei Inocybe auftaucht.


    Dennoch waren so auch deine Ausführungen hilfreich, weil sie einen Anlass boten, mich mal noch etwas in der Gattung umzusehen.


    Buliz:
    Nein. Ich habe kein Mikroskop. Noch nicht.




    Die hundert Punkte erhält Ingo W!
    Muss ich erwähnen, daß ich an Mycena überhaupt nicht gedacht habe?
    Dafür habe ich doch erwähnt, daß sich die Pilze eben nicht im Baby - Stadium befinden, und es fiel oben auch mal der Begriff "trocken". Bei Berücksichtigung dieser Fakten passt alles zu Mycena Galericulata!


    Substrat, Lamellen, wurzelnder Stiel, Behaarung der Stielbasis, Hutform und Beschaffenheit, Fleisch...


    Nur ein Problem habe ich bei der Sache:
    Da wollte ich die Art benennen und den Ordner ins Artenarchiv schieben und siehe: Da ist schon einer angelegt mit der Art. Das ist jetzt blöd.


    In dem von mir im September mit Mycena Galericulata beschrifteten Ordner findet sich dieser Pilz:





    Ein paar daten dazu:
    - gefunden am 19.09.2012 (war das eigentlich noch in der Trockenperiode?)
    - Odenwald, Fichtenhochwald, ca 450 m üNN, Nordhang (dennoch ist Buche als Substrat nicht auszuschließen, aber unwahrscheinlich)
    - Höhe des gesamten Pilzes: ca 7 cm
    - Hut - und Szieloberfläche: glatt, leicht klebrig
    - Geruch: unbedeutend
    - kein Saftaustritt, keine Verfärbungen.


    Das sollte doch auch M. Galericulata sein? Zwar ohne deutlich wurzelnde Stielbasis, aber eben auch direkt auf dem Stumpf wachsend und nicht daneben. ;)


    LG und danke,
    Beorn.

  • Mycena !! Eine vielfältige Gattung.


    Danke für die Aufklärung.


    Gruss Morchella

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  • Hallo Beorn!


    Ja, das ist er auch.
    Die verlängerten Stielbasen sind kein Merkmal der Art, das hat man manchmal, wenn das Holz schon recht mulmig ist.


    Übrigens muss ich keine Bilder im Netz suchen, um den Pilz zu bestimmen. Die Art ist häufig und normalerweise recht bekannt, das Bild habe ich herausgesucht um mein Gechriebenes zu untermauern.
    Mache das auch gerne nochmal:
    Hier habe ich noch eine schöne Zusammenfassung gefunden, alles dabei von "voll im Saft" bis abgetrocknet, mit Lamellenanastomosen, mit Stielverlängerung.....
    http://www.pilz-pilz.de/index.…cena&the_art=galericulata


    Übrigens wandert der bei mir manchmal auch ins Körbchen.
    Allerdings finde ich die bei mir auch immer nur ins "Holz gesteckt". Rüpel, die solche Risspilze unter die Rinde klemmen, gibts wahrscheinlich deutschlandweit.

    Zitat


    Ich glaube kaum das Beorn sein Muster in dem jungen Zustand vertrocknet war


    Danke auch, dass du nochmal angesprochen hast, dass "abgetrocknet" was anderes ist als "vertrocknet".
    Eigentlich habe ich schon angefangen, auf Rumpelrudi "seine" Erfahrungen selbst zu antworten.
    Aber 1. würde das ein ziemlich langer Text werden und 2. wäre ich nach dem Absenden nicht mehr lange hier im Forum.


    VG Ingo W

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  • Beorn, es ist und bleibt immer die Entscheidung des Themenerstellers, wo er den Schwerpunkt seiner Überzeugung sieht. Ich finde es gut, dass Du dir die Risspilze genauer angesehen hast, somit kannst Du gegebenenfalls auch andere vor gesundheitlichen Problemen bewahren.
    Deinen zweiten Pilz würde ich auch sofort in Mycena Galericulata vermuten. Für einen Inocybe hätte der viel zu viele Lamelletten zwischen den Hauptlamellen, und die regelmäßigen Stege zwischen allen Lamellen sind deutlich zu sehen.


    Edit Rada: Persönliche Animositäten bitte nicht im Forum austragen.