Es ist noch nicht vorbei ....

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 6.351 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Calabaza.

  • Hallo zusammen,


    angespornt von Anna`s Ausflug wurde ihr fotografisches Mitnehmen tatsächlich zum "Rausschubserle" für mich.
    Ich m u s s t e noch in den heimischen Wald. Erst mal fand ich so gut wie gar nichts und so war ich auch wie Anna schon wieder auf dem Heimweg, in meinem Fall zum Auto, das am Rande des heimischen Walds geparkt war.


    Aber so ein paar Meter wollte ich doch noch einmal reinlaufen, Richtung Waldrand vom Joggingpfad weg. Immerhin standen dort am Sonntag noch wenige Semmelstoppelpilze.


    Und so fing es an, "was guckt den da raus ?"



    Das Laub mal bisschen auf die Seite geschafft.



    Jawohl, Semmelstoppelpilze, (hydnum repandum)



    Einen Semmelstoppel-Twin gab es heute auch : Aufnahmen daheim gefertigt :




    Und die Schirmunterseite noch :



    Dann gab es noch reichlich Herbsttrompeten,
    (craterellus cornucopioides)
    Dank Malones `s Beitrag gestern über den Grauen Leistling
    (Cantharellus cinereus) und mitgeführter Lupe, konnte ich mir sicher sein, nicht eines dieser raren Exemplare mit zu nehmen.





    Lust but not least fand ich noch etwas, mit dem ich auf die Schnelle nichts anfangen konnte. Der Gesamtkorpus war ca. 14 cm hoch, Substrat war Buche, Eichen stehen in der Nähe. Keine Reaktion auf Ärgern. Oberfläche trocken, leicht samtig. Geruch angenehm, nicht sonderlich ausgeprägt. Fleisch innen fasrig. Hatte Wasser gezogen, vermutlich aufgrund der niedrigen Temperaturen in den letzten Tagen durchgefroren. Dazu hat doch bestimmt jemand eine Idee.






    Mit meinem Körbchen war ich sehr zufrieden, insgesamt über 30 Semmelstoppelpilze (den Twin habe ich nur einmal gezählt ;)) und über 60 Herbsttrompeten. Auf wenigen Quadratmetern Wald.



    Und es war dann auch schon fast dunkel.
    Zeit sich auf den Heimweg zu machen.



    Vor drei Tagen war dort noch sehr wenig bzw. nichts zu sehen. Wer weis, was sich unter dem Laub abspielt. Es gibt also jeden Grund, dort noch öfters vorbei zu schauen, wenn sich die Temperaturen so halten.


    Danke für`s Mitschauen.


    LG, Markus

  • Hallo Markus!


    Obwohl Lorcheln gar nicht mein Thema ist, kann es sein das dein weisser Unbekannter irgend eine Art, oder eine verkümmerte, frostgeschädigte??? Herbstlorchel ist?:/


    LG


    Günter


    Edit: Die Herkuleskeule kommt mir auch noch in den Sinn bei dem Bild...



    :D Sorry, wollte keine Verwirrung stiften, nur laut gedacht...

  • Hallo Günter,


    Herbstlorcheln gab es unmittelbar drum herum, ich hatte in zwei unserer letzten Beiträge welche abgelichtet. Die schließe ich aus. Passt vom gesamten Habitus nicht.


    An die Herkuleskeule hatte ich auch schon gedacht. Die hatte ich bislang nur einmal, an einem Tag zu mehreren Exemplaren gefunden, allerdings deutlich kleiner und bei Weitem nicht so massiv. Was bekanntemaßen nichts heißen muss. Käme also durchaus in Betracht.


    LG, Markus

  • Definitiv Herkuleskeule.....und die begleitpilze passen auch...die mögen es nämlich alle 3 kalkig.

    LG Inken


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  • Hallo Bine,


    Dann evtl. doch ?


    Das gezeigte Exemplar hebt sich bei Weitem hinsichtlich der Größe von den in unmittelbarer Umgebung gefundenen Herbstlorcheln ab. Extradung durch Hunde die ganz in der Nähe laufen schließe ich aber als Ursache aus. Was nichts heißen muss. Der Giga - Sommersteinpilz stand auch in der 50 x 15 Meter Waldecke. Mmh. Schwierig. Ein daneben stehendes kleiners Exemplar war schon verschimmelt.


    LG, Markus

  • Ich schau mir die Herkuleskeule noch mal genauer an.


    Inken liegt dann höchstwahrscheinlich richtig, obwohl ich mir auch nicht sicher war.


    Die Veränderung durch Temperatur, Frost, insgesamt hygrophan
    bedingte Erscheinungsformen machen es nicht leichter.


    Danke an euch alle, ich hoffe der Rest hat auch gefallen ?


    LG, Markus

  • Das ist ja das tolle - miteinander diskutieren und versuchen einen Pilz zu taufen!


    Und ich bin noch viel weniger Experte! :D


    LG


    Günter

    • Offizieller Beitrag

    Hi Markus,


    tolle Funde! Vorallem die Trompeten! Ich hab aufgegeben, hier werde ich sie wohl eher nicht finden. Kalkhaltiger Boden? Fehlanzeige! Sauer, sauer und nochmal sauer.


    Herkuleskeule denke ich ebenfalls, brauch ich hier auch nicht nach zu suchen X/


    lG,
    Melanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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  • Hallo Matthias, hallo Melli,


    ich dachte auch, die gibt es hier nicht (die Herbsttrompeten),


    vorletztes Wochenende fand Nina dann ja welche im Hauswald, es waren aber nur ein paar wenige. Trotzdem gigantisch.


    Ich war dann letztes Wochenende im Reutlinger Wasenwald (in der Nähe des Stadions vom SSV), fand dort etliche (gab getrocknet ein Glas voll) und heute nochmals kurz im Hauswald bei RT-Sondelfingen. Das gleiche Schauspiel nochmal. Ich hoffe es bleibt so. Die heute gefundenen sind so gut wie getrocknet. Gibt wieder ein Gläschen voll.


    Ich denke, Nina und ich ziehen dann am WE wieder los. Das nächste Glas geht dann gen Norden ;)


    Mit den Semmelstoppelpilzen habe ich übrigens auch nicht mehr gerechnet. Ich hoffe die Temperaturen bleiben so.


    Was gerade jetzt für mich besonders deutlich war : Südseite, lichte Waldbereiche, dort wo die Sonne noch reinkommt. Der Rest ist sehr bescheiden. Auch hier.


    Was mir selbst immer noch fehlt. Ein Ohr. Ein schönes großes. Dem Dieter vielleicht seins ?


    Liebe Grüße an euch,


    Markus

  • Lieber Markus,


    wunderschöne Funde auf ein Neues! Bin sehr stolz, dass ich dich angeblich gestupst haben soll :D. Aber ich glaube, du brauchts keine Stupser, es zieht dich auch so immer feste in den Wald. :D


    Besonders spannend ist deine Keule. Ich sehe hier die etwas kleinere abgestutze Keule, Clavariadelphus truncatus (Quel.), die am Scheitel abgestutzt und eher grubig runzelig ist, während die Herkuleskeule dort eher abgerundet sein soll. Unterscheiden kann man sie wohl auch durch den etwas süßlichen Geschmack, während die Herkuleskeule eher bitterlich sein soll (habs nicht probiert) ;). Ganz sicher bin ich mir jedoch nicht, da ich die Herkuleskeule noch nicht gefunden habe.


    Aus meiner Fotokiste, Fund von diesem Jahr beim Pilzkurs in Hornberg: Abgestutze Keule:



  • Liebe Anna,


    da hast du völlig Recht, mich zieht es immer raus, Wald, Wasser, Natur,


    der "dann geh doch endlich ! -Tritt" :D kam heute schon vor dir.


    Ich fahr morgen oder am Freitag nochmal hin und beiss dann rein. Außer es wären mehr als fünf Nackschnecken drauf.


    War kein Spaß, ich schmeiß die halt runter. Danke für den wertvollen Bestimmungshinweis.


    Einen lieben Gruß an dich und Stefan,


    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Markus!


    Glückwunsch zu den Funden. :thumbup:
    Was soll ich sagen, so eine Keule würde ich ja auch zu gerne mal finden. Bin ja gar nicht neidisch jetzt. ;)


    Es ist ja super, wie das Virus gerade wieder rumgeht. Von Anna zu dir, und jetzt spüre ich so das Jucken. Muss raus in den Wald und was finden. Wird wohl aber erst wieder am Samstag. Aber davor schaffe ich hoffentlich noch ein paar Bilder vom letzten Sonntag einzustellen. Denn es gibt ja auch das Forumschreibvirus.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo, du Held, und das meine ich keineswegs ironisch, :thumbup:


    die Problematik der multiplen fungiziden, mykologischen foriziden subhomosapiens interkulturellen und so weiter wird auch mir immer bewusster. Daher befasse ich mich schon mit dem Gedanken : Was stelle ich als Nächstes ab ? Die Zeit wird knapp.


    Hey Pablo, war schön dich zu lesen. Ich geh jetzt schlafen. Und bis bald.


    Ich hoffe, dass wir was finden wenn wir uns hier treffen. LG, Markus

  • für mich sieht die Keule auch eher nach einer Herkulekeule aus, alleine schon wegen des Fundortes. obwohl schon ziemlich kleines Exemplar


    Die abgestutzte hat einen deutlich abgesetzteren Kopfteil.

  • Hallo,
    das könnte, wie Naan bereits schrieb, die Abgestutzte Keule, Clavariadelphus truncatus sein.
    Die soll runzliger als die Herkuleskeule sein.
    Leider habe ich sie aber selbst noch nie in Natura gesehen.

  • Ich kenne in natura nur C. pistillaris, aber meines Erachtens sollte die abgestutzte flacher sein....bißchen vom Habitus wie ein Schweinsohr oben.
    Die gezeigte ist doch recht rund. So hab ich sie zumindest auch schön öfter gefunden.


    Die größere von Anna aus Hornberg ist ja auch deutlich flacher.

    LG Inken


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  • Dank eurer Vorschläge hatte ich heute vor, endgültig Klarheit zu schaffen, ob es sich um eine


    1. Abgestutzte Riesenkeule (clavariadelphus truncatus) oder
    2. Herkuleskeule (clavariadelphus pistillaris)


    handelt. Deshalb habe ich noch ein bisschen nachgelesen.


    1. Hätte sich im Schnitt braunrötlich verfärben sollen
    Reaktion auf KOH/Kaliumhydroxid : hellrot
    Reaktion auf FeSo4 /Eisen(II)sulfat : grün


    2. Hätte auf sich auf Druck braun - weinrötlich verfärben sollen
    Reaktion auf KOH/Kaliumhydroxid : safrangelb


    Leider gab es bezüglich des Ärgerns beim Fruchtkörper gar keine Reaktion, was ich auf das Alter des Fruchkörpers und die nachts doch niederen Temperaturen zurückführe.
    Die Geschmacksprobe habe ich nicht gemacht, sie hätte auch noch Aufschluss geben können, aber sorry, das mit Wasser vollgesogene fasrige Ding <X. Ich gehöre seit wenigen Jahren nicht mehr zur Sorte "mir graut es vor gar nichts".


    Also heute Abend ab in den Wald. Es war zu dunkel, auch die Taschenlampe half nichts. Ich fand den durchschnittenen Fruchtkörper nicht. Das konnte mich nicht knicken, weil morgen ist ja auch noch ein Tag.


    Dafür ab in den 1. Apotheke und nach den o.g. Mittelchen gefragt.
    Reaktion : 8| Für was brauchen sie das ? Nee, haben wir nicht.


    Ab in die 2. Apotheke, wieder gefragt. Reaktion : 8| Dafür wurde weiter nachgefragt, als Lösung ?, welche Konzentration ?, etc. Morgen rufe ich dort an und mal sehen, vielleicht können sie ja was in geringen Mengen besorgen. Evtl. kommt ja auch noch ein Fruchtkörper.


    Ich hätte den Fund gerne abschließend bestimmt gehabt und wollte von daher nichts unversucht lassen, was meine Möglichkeiten betrifft.


    An euch alle, die hier so kräftig unterstützt haben :


    Ein herzliches DANKESCHÖN. :thumbup:


    Falls ich doch noch weiterkomme bezüglich der Bestimmung, kommt ein Nachtrag.

    Einen lieben Gruß an euch,


    Markus

  • Ahoi, Markus,


    zwar komme ich spät,
    aber deswegen ist mein Glückwunsch zu den Trompeten
    nicht weniger herzlich!:thumbup:


    Die Diskussion um die Keule ist ja interessant....


    LG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Hallo Markus, ansonsten bekommst du die Chemikalien auch alle bei Andreas Gminder im Internetshop....aber natürlich nicht gleich zu morgen früh.
    Bei manchen Pilzen kann man anstelle von KOH auch NaoH benutzen.....weiß aber nicht, ob das hier der Fall ist.
    Natriumhydroxid hat man nämlich in diesen "Rohrfrei" Produkten.....dann müßte man ein zwei Plättchen davon einfach in ein bißchen Wasser lösen (vorsicht, ätzt!)und hätte NaoH.

    LG Inken


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  • @ Peter : Hallo Peter, Danke. Ich hoffe es gibt am Wochenende noch ein paar mehr. Ich würde gerne ein paar auf Reise schicken :D


    @ Inken : Danke für den Tipp, ich mach mich mal schlau, ob Natriumhydroxid in diesem Fall auch weiterhelfen würde. Voraussetzung wäre der Fund eines weiteren Fruchtkörpers oder dem von gestern.


    Ich bin mir sicher, von dir noch sehr viel Interessantes zu lesen.


    LG, Markus