Hallo,
ich habe gestern den Pferdeapfel aus dem Depot nochmal untersucht und hab da mit meinem alten Gerät lauter schwarze Punkte gefunden. Mit der neuen Stereolupe sehe ich allerdings auch noch Punkte zwischen den Punkten. Und die sind jetzt wohl interessant. Auch wenn der hier vorliegende Fall mit ca. 0,4-0,7mm Durchmesser ein vergleichsweise großer Punkt ist
Die Art hat kugelige Perithezien mit deutlichem Ostiolus. Perithezium und Ostiolus sind nahezu gleich gefärbt, nämlich schwarz. Bei Podospora ist es ja oft so, dass der Ostiolus schwarz und das Perithezium dunkel olivgrünlich grünbraun gefärbt ist.
Bei genauem Hingucken sind am Ostiolus keinerlei Haare erkennbar, nicht mal agglutinierte Endzellen. Mikroskopisch sind hier lediglich schwarz gefärbte, winzige Zellen erkennbar, ansonsten gibt es keinerlei Besonderheiten.
Die Sporen haben verschiedene, typische Merkmale: jung keulenförmig, dann mit einer schwarzen Kopfzelle. Auf einer Seite mit einer bis 30 µm langen Cauda, dann auf beiden Seiten noch mit 30-50 µm langen, gelatinösen Anhängseln. Und schließlich ist die Spore immer dezentral septiert (!). An der Spitze befindet sich nur schwach exzentrisch ein Keimporus. Sporenmaße sind dem Bild zu entnehmen.
An den Asci sind keine apikalen Strukturen erkennbar.
Was könnte das sein?
a: Arnium
b: Cercophora
c: Podospora
d: Nobimyces
Arnium schließe ich aufgrund der Cauda aus. Die Gattung hat nur Arten mit gelatinösen Anhängseln. Auch sind am Ostiolus meist Haare erkennbar.
Cercophora kann auch ausgeschlossen werden, da junge Sp außer bei 2-3 Arten nicht keulenförmig, sondern wurmförmig sind. Die Arten mit keulenförmigen Sporen habe ich überprüft, die fallen aufgrund anderer Sporenmaße raus.
Podospora ist durchaus plausibel, aber ich hab keine Art mit septierter Kopfzelle gefunden, außerdem haben die Podospora-/Schizothecium-Arten immer agglutinierte Endzellen oder sogar Haare.
Ich würd den Pilz also für einen Vertreter der Gattung Nobimyces halten. Oder?
lg björn