Gloeophyllum odoratum (ja) und 2 Minis (vermtl. Mycena + Chrysomphalina)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.905 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,
    aktuell in diesem Monat (wieder Laubmischwald, Hochrhein, ca. 400 m) habe ich zum ersten Mal an einem sehr sehr morschen Nadelholzstumpf (auf Baum "rückgeschlossen") diese Pilze entdeckt.
    Handelt es sich dabei um die Fencheltramete (Gloeophyllum oderatum)?
    Der Geruch war jedenfalls sehr würzig, etwas süßlich.
    Zu Hause habe ich Pilz mit Anisglas verglichen (ich muss noch üben, der Anis roch wesentlich "spitzer" süß, der Pilz doch etwas "tiefer" erdiger, breiter...)


    Den kleinen hellen Pilz (Hut unter 1 cm) auf dem Pilz habe ich nicht weiter untersucht, kann man trotzdem davon ausgehen, dass es sich um einen Sklerotienrübling handelt (Microcollybia spec.)?


    Den kleinen gelben Pilz (Hut unter 1 cm), der im Moos am gleichen Stumpf wuchs (daneben noch total zerfallen Pilze, möglicherweise Galerina) habe ich mir näher angeschaut.
    Ist das der Orangerote Heftelnabeling (Rickenella fibula) - er war aber eher gelb und kein bisschen orange?
    Oder ist das der Gelbolive Ellerling (Chrysomphalina (Hygrocybe) grossula) - er war aber kein bisschen olive und auch sehr klein?

  • Hallo abeja!


    Der Fenchel-Porling (Gloeophyllum odoratum) ist sicherlich richtig und sowohl schön beschrieben wie auch klasse fotografiert!


    Der Fenchel-Porling ist für mich ebenfalls ein Pilz, mit dem ich oftmals auf das Substrat rückschließe (Fichte) :) !



    Gruß,


    Fredy


    Edit: Bei den "Minis" halte ich mich zurück, die sind für mich wie kleine Hunde:
    immer giftig und unberechenbar :D !

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi, Abeja!


    Den Fenchelporling belasse ich mal mit Fragezeichen. Sieht erfahrungsgemäß schon so aus, aber ich bestimme den schon anhand des Geruchs. Der riecht nämlcih ziemlich exakt wie der Anis - Zähling, also deutlich und intensiv nach einem bestimmten Gemüse, daß ich eigentlich gar nicht so gerne esse. Aber das riecht ja schon sehr Anisähnlich. Direkt nach Anis riecht für mich übrigens der Lungenseitling oder der dünnfeischige Anisegerling...


    Aber Gerüche sind wunderlich. ;)


    Das andere ist sicher nicht Rickenella Fibula. Der sieht ziemlich anders aus. Ich sehe da einen Saftling, habe mal ein bisschen rumgeschaut, und bin da auf Folgendes gestoßen:
    >Hygrocybe Glutinipes<
    Das ist aber lediglich als ein Richtungsvorschlag zu verstehen!
    Saftlinge sind mitunter recht kompliziert, und ich bin da noch überhaupt nicht eingearbeitet.


    In jedem Fall ein schöner Fund, den du da gemacht hast. :thumbup:



    LG, Beorn.

  • Danke!


    Na, der Geruch war schon wie Anis oder Fenchel - aber eben "pilziger" (für mich).


    Ich kann da aber noch nicht richtig trennen, wenn ich einen Pilz in der Hand habe, denke ich Pilz, rieche ich Pilz.


    Nur im Supermarkt nicht, da waren Champignons, Austernseitlinge, Kräuterseitlinge und Shiitake - alle leicht angetrocknet und damit (fast) völlig geruchlos.
    Ich habe mir ein paar Shiitake gegönnt, im Schnitt dann doch wieder "pilzig", jedenfalls anders als Champignon (der ja im Laden leicht feucht auch schon mal "unappetitlich" pilzig riecht!).

  • Hallo abeja!


    Zitat


    Zu Hause habe ich Pilz mit Anisglas verglichen (ich muss noch üben, der Anis roch wesentlich "spitzer" süß, der Pilz doch etwas "tiefer" erdiger, breiter...)


    Gefällt mir persönlich sehr gut deine Umschreibung. Kennst wohl Fenchel (Fenchel-Tee) vom Geruch her gar nicht?
    Lässt sich übrigens auch im Garten anbauen, sieht aus wie übergroßer Dill, überwintert sogar an günstigem Standort und ist bei Blüte Anzugspunkt für Massen von Schwebfliegen und man riecht ihn im Vorbeigehen. Na gut, das vielleicht nicht jeder.
    Auf jeden Fall sehe ich die Gerüche Fenchel und Anis lediglich als verwandt, aber dass der Anis-Zähling genauso riecht wie der Fenchelporling empfinde ich persönlich nicht so. Aber Gerüche und subjektives Empfinden..... Hatten wir ja alles schon.


    @ Beorn: Saftlinge wachsen eigentlich nicht auf Holz.


    Der gelbe Pilz ist auf jeden Fall nichts, was "gewöhnlich" ist. Wohin der jetzt speziell gehört (Chrysomphalina, Gerronema), da bin ich überfragt.


    Zitat


    Den kleinen hellen Pilz (Hut unter 1 cm) auf dem Pilz habe ich nicht weiter untersucht, kann man trotzdem davon ausgehen, dass es sich um einen Sklerotienrübling handelt (Microcollybia spec.)


    Das wird eine Mycena (Helmling) sein.
    Die Sklerotienrüblinge wachsen meist dichtgedrängt zu mehreren. Sollen zwar allerhand Pilzgattungen besiedeln, ich kenne die komischerweise nur von Täublings-/Milchlingsleichen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    @ Beorn: Saftlinge wachsen eigentlich nicht auf Holz.


    Jau, das ist wohl so.
    Dann erlaube ich mir aber die Frage, ob der Pilz hier wirklich direkt auf Holz wächst (sieht ja schon so aus), oder doch eher in dem Moos, das den Holzstamm umwächst und überzieht?


    Das Problem ist: Wenn ich mich da mal bei den vorgeschlagenen Gattungen (Chrysomphalina, Gerronima, Xeromphalina oder generell Omphalina) umsehe, kann ich nichts wirklich passendes finden. Zum Spaß mal noch Tubaria durchgeblättert: Resultat = keine wirkliche Übereinstimmung.


    Die einzigen beiden Lösungen, die da immerhin in die Nähe kämen. wären Omphalina Grossula
    >Link 1<
    >Link 2<


    Oder eine völlig abschweifende Form von Xeromphalina Campanella. Die finde ich bei allen Bildern und Beschreibungen aber eher so wie bei diesem eigenen Fund aus dem Sommer:

    Also deutlich größer, mit mehr Rottönen, dunklem Stiel und eben büschelig.



    Nur in der Gattung Hygrocybe finde ich rein optisch ein paar Arten mit recht großer Übereinstimmung.
    Aber wahrscheinlich übersehe ich irgendwo etwas.



    LG, Beorn.

  • Hallo,
    ich habe heute noch mal diesen Baumstumpf aufgesucht, in der Hoffnung, die Minis wiederzufinden.
    Erstmal: es ist definitiv Nadelholz, wahrscheinlich eine ältere Douglasie (gewesen).
    Rindenbild hier (auf der Rückseite war noch etwas Rinde)
    http://www.pilzforum.eu/board/…lles-ganoderma-applanatum


    Die kleinen Pilze waren nicht mehr sichtbar, bis auf einen, der zu den gelben Pilzen gehören müsste. Er war noch viel kleiner (ca. 4 mm Hut) und zerfiel beim Anfassen - deshalb nicht mehr fotografierbar.


    Er wuchs eindeutig auf dem morschen Nadelholz (wo auch Moos wuchs). Der Hut war jetzt etwas stärker genabelt - aber wichtig: er war überhaupt nicht mehr gelb, sondern fast farblos verblasst, fast durchscheinend weißlich-grau-grünlich.


    Ich bin eigentlich recht sicher (als Anfänger, haha!), dass es sich um Chrysomphalina grossula handelt. Die werden wohl auch etwas größer, aber Lamellenansatz, leichte Nabelung, auf Nadelholz und das Verbleichen stimmt überein.
    Zu der Gattung gehören lt. Wiki (schwedisch) jetzt 4 Arten, die habe ich mir alle angeschaut. Es gibt einen sehr gelben (C. aurantiaca, aber wohl Kanada), der hätte auch einen deutlich bewimperten Hut und etwas andere Lamellen.


    Systematische Einordnung:
    http://sv.wikipedia.org/wiki/Chrysomphalina


    http://www.fungiworld.com/swit…st=C&habitus=-1&PicSize=1 (mehrere Bilder)
    http://www.nahuby.sk/obrazok_detail.php?obrazok_id=51219
    http://www.pilzseite.de/Pilzga…ina/grossula/FrameSet.htm

  • Hallo,
    wenn man einmal Gloeophyllum odoratum gesehen hat, dann sieht man ihn eigentlich ständig.
    D.h.sicher war ich nicht, denn es handelte sich um jüngere Pilze.
    Diese waren am Rande deutlich wulstiger, auf der Oberfläche noch nicht schwarz.


    Aber: der Geruch war identisch, die Poren auf der Unterseite auch (Form und Farbe), keine Verfärbung bei Druck.


    Pilz1 auf Schnittkante von Nadeltotholz (Douglasie), auch hier mit Antrodia serialis (wie unten bei Pilz 2 auch)
    sehr jung und wulstig, Konsistenz Oberfläche weich wie "Softschaumstoff"


    Pilze 2 seitlich an Schnittkante (?) von sehr morschem Nadelholz (zusammen mit Antrodia serialis, Begleitpilz :) )


    Ein Stück von Pilz 2 (links) und Pilz 1 (rechts) nebeneinander

  • Hallo Pablo,



    Den Fenchelporling belasse ich mal mit Fragezeichen. Sieht erfahrungsgemäß schon so aus, aber ich bestimme den schon anhand des Geruchs.


    Frage:


    - Hast du schon einmal etwas von "Lentinellus cochleatus var. inolens" (Geruchloser Anis-Zähling) gehört???


    ---> Der ist sogar erstaunlich häufig :cool:


    - Ich halte das gezeigte Bild übrigens ohne Restzweifel für "Gloeophyllum odoratum" (Fenchel-Porling), auch wenn der typische Geruch fehlt.
    ---> Anfeuchten und ärgern bewirken gelegentlich Wunder
    ---> Oder Abwarten, bis der Schnupfen vorbei ist
    ---> Und letztendlich könnte es evtl. ja auch eine var. inolens dieser Art geben?
    ---------------------


    Das andere ist sicher nicht Rickenella Fibula. Der sieht ziemlich anders aus. Ich sehe da einen Saftling, habe mal ein bisschen rumgeschaut, und bin da auf Folgendes gestoßen:
    >Hygrocybe Glutinipes<


    - Richtig: "Rickenella fibula" kann man ausschließen.


    - Und deinen Vorschlag auch:
    ---> Denn da passt der Lamellenansatz deines Links überhaupt nicht zum gezeigten Bild von abeja.


    - Ich könnte mir evtl. etwas in Richtung "Nabeling-ähnliches" (Omphalina, Gerronema, ...) vorstellen.


    Grüße
    Gerd


    Nachtrag:


    @Pablo:


    Habe mir zwischenzeitlich die weiteren Kommentare zum gelben Pilz angeschaut und kann mich jetzt durchaus auch mit der Gattung "Hygrocybe" (evtl. H. vitellina) anfreunden.

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen, Gerd!


    Nun hatte ich ja auch einige Monate Zeit, mir noch einige Dutzend Fenchelporlinge anzuschauen und zu beschnuppern: Ich finde, die riechen im Jungstadium etwas anders, und ab einem gewissen Alter auch nicht mehr so wirklich wie sie sollen.
    Aber ich kann dir folgen, was Abejas hier gezeigte Pilze betrifft: Das sind Fenchelporlinge.


    In der letzten Bildserie meine ich an der Schnittfläche zudem noch die Reihige Braunfäule - Tramete (Antrodia serialis) zu erkennen.
    Zu dem kleinen gelben Pilz kann ich leider nichts weiteres sagen, da ich in der richtung seit dem kaum eigene Funde untersucht habe. Insbesondere den einen oder anderen Saftling würde ich gerne mal anschauen, aber das kommt wann es kommt.


    Von einem geruchlosen Aniszähling hatte ich in der Tat noch nichts gehört. Die wenigen Funde, die ich bislang hatte, haben schon eindeutig gerochen, aber die Art sollte man vermutlich auch ohne Geruch erkennen können.
    So wie den Fenchelporling ja auch (mit ausreichend Erfahrung eben).



    LG, Pablo.

  • Bei den winzlingen könnte auch was in Richtung Lichenomphalina sein, oder sind diese Pilzchen streng an Flechten gebunden?

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo, huhu, langsaaam, liebe Pilzbestimmer,


    diese Fenchelporlinge waren zweifelsfrei Fenchelporlinge (eindeutig vom Geruch, von der Form, von der Farbe etc. - zu dem Zeitpunkt mir natürlich neu),
    Und ich hatte später auch wieder "so welche" wiedergefunden.


    Die Last der langen Beiträge ;), manche Vorschläge kommen mehrfach, und manches wird auch überlesen.
    Die kleinen gelben Pilze wuchsen zwar zwischen Moos, aber das Substrat war eindeutig das morsche Holz (Douglasie) , deshalb tendiere ich immer noch zu Chrysomphalina grossula.
    Gerade vor wenigen Tage habe ich einen fast identisch aussehenden Pilz gefunden, der eindeutig auf Erde im Moos wuchs, das wird dann mit großer Wahrscheinlichkeit eine kleine gelbe Hygrocybe sein.


    Antrodia serialis hatte ich auch erkannt, siehe Bildüberschrift.


    Die "neuen" Pilze sind die, wo ich am Fenchelporling zweifele.
    Ich habe noch Stücke von den alten Porlingen, der Geruch ist jetzt auch nicht mehr feststellbar - vielleicht muss ich die "neuen" wirklich mal anfeuchten (erkältet bin ich nicht).
    Aber das Trama bei den alten Pilzen ist bleibend orange, bei den "neuen" war es hell-gelblich, jetzt trocken ist es eher ausgeblichen cremefarben.


    Hier waren die aktuellen Pilze
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-schwamm-an-der-wurzel?