Parasol (Macrolepiota procera)?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 6.344 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Graubart.

  • Liebe Pilzfreundinnen und -freunde,
    "in der guten alten Zeit" hätte ich den Pilz ohne nachzudenken als Parasol (Macrolepiota procera) bezeichnet. Inzwischen bin ich verunsichert. Immerhin: der Stiel ist genattert, das Fleisch im Hut blieb weiss. Ich hätte natürlich den Pilz zerlegen sollen, hatte aber schon einiges an anderem Material. :shy:


    Standort: Waldrand neben einer Windwurffläche (Fichte), an der Böschung zu einem flachen Graben und einem Forstweg, der auf Grund der Windwürfe sehr sonnig ist.
    Boden: in der Regel basisch, lehmig
    Region: nördlicher Vogelsberg (TK 5320/3).


    Bilder vom 21. November


    (1)

    Standort zwischen Gras am Wegrand / Waldrand


    (2)

    Hutdurchmesser 15 cm, Höhe auch ca 15 cm (auf anderem Bild).


    Bilder vom 27. November


    (3)

    Der Hut sitzt sehr schief auf dem Stiel. Möglicherweise durch Schneckenfraß abgeknickt.


    (4)

    Stiel genattert. Ring doppelt (?), unten gebräunt. Der Stiel ist an den Schnecken-Fraßstellen (im linken Bereich über und unter dem Ring) nicht rötlich.


    (5)

    Das Fleisch hat sich bei Verletzung nicht verfärbt, zumindest nicht in dem Zeitraum, in dem ich das beobachtet habe. Die Lamellen sind unten +/- rosa (oder wie man die Farbe nennen kann), vermutlich auf Grund der Sporenfarbe.


    Macrolepiota mastoidea scheidet aus, da der Hut in der Mitte flach ist. Das gilt meiner Meinung nach auch für M. fuliginosa, da nach Verletzung das Stielfleisch rötlich oder bräunlich werden müsste.


    Also doch Macrolepiota procera? :/


    Viele Grüße
    Lothar

  • Hallöchen Graubart,


    hast du mal geschaut, ob der Annulus (Manschette) am Stiel beweglich ist?


    Gruß Michael

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
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    "Antonius behüt"
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    Ma hat ma Glück, Ma hat ma Pech, Ma hat ma Gandhi

  • Hallo Michael,
    nein, ich hatte nicht versucht, die Manschette zu bewegen. Beim Versuch mit einem rötenden Schirmpilz war die Manschette einfach abgefallen, vermutlich, weil das Exemplar zu alt war. Ich hatte auch hier den Eindruck, dass das Exemplar nicht mehr sehr frisch war, zumindest war alles sehr nass. Ich habe es stehen gelassen.


    Was käme denn da in Frage?


    Ich hatte auf Grund der Größe vorausgesetzt, dass es außerhalb von Macrolepiota und Chlorophyllum keine vergleichbar großen Arten gibt, habe aber jetzt gesehen, dass z.B. die Stachelschirmlinge auch so groß werden können, und dass deren Ringe nicht verschiebbar sind.


    Mal nachschauen: nächstes Jahr, am selben Ort, aber etwas früher im Jahr. Und: Proble mitnehmen, zumindest um die Sporengröße zu bestimmen.


    Vielen Dank
    Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Lothar!


    Nur, daß du dir keinen Wolf suchst:
    Ein Stachelschirmling (Echinoderma) ist das sicher nicht. Aber einen richtigen, klassischen Parasol, Macrolepiota Procera mag ich hier auch nicht erkennen. Die Huthaut ist recht dunkel, der Stiel eher wenig geschuppt, der Ring sieht auch nicht wirklich doppelt aus.


    Ich will eine Art aus dem Formenkreis um M. Procera nicht ausschließen. Wenn du aber hier geschrieben hättest, daß zumindest beim Kratzen am Stiel eine deutliche Rötung erkennbar gewesen wäre, dann hätte ich eiskalt den "klassischen" (Nadelwald) Safranschirmling, Chlorophyllum Olivieri vorgeschlagen. ;)


    Ich lad hier mal noch den Link zum großen Macrolepiota - Thread ab:
    [url=http://forum.pilze-bayern.de/index.php/topic,794.msg8601.html#msg8601]>Klick!<[/url]



    LG, Pablo.

  • Hallo!

    Zitat


    Wenn du aber hier geschrieben hättest, daß zumindest beim Kratzen am Stiel eine deutliche Rötung erkennbar gewesen wäre, dann hätte ich eiskalt den "klassischen" (Nadelwald) Safranschirmling, Chlorophyllum Olivieri vorgeschlagen.


    Ich auch!


    Zitat


    Die Lamellen sind unten +/- rosa


    Also, wenn die irgendwie rosa oder bräunlich eingefärbt sind, könnte das natürlich auch als vergehender Zustand beurteilt werden. Meistens kleben die Lamellen dann auch aneinander.
    Zeig mal Bild dazu!


    Zitat


    Das Fleisch hat sich bei Verletzung nicht verfärbt, zumindest nicht in dem Zeitraum, in dem ich das beobachtet habe.


    Wie und wo hast du das getestet? Durch leichtes Kratzen am Stiel? Hast du Bild dazu? War das Fleisch unter den Kratzern braun?


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Pablo,
    ich dachte, Safranschirmlinge würden auch im Hutfleisch röten (bzw. sich safranfarben verfärben). Jedenfalls war das bei denen der Fall, die ich im Wald gefunden hatte und dann gegessen habe. Oder hätte ich dann schneiden müssen statt nur eine Ecke abzuzwacken? Ich habe allerdings auch nicht soo lange gewartet, falls das wegen der niedrigen Temperaturen länger gedauert hätte.


    Und wer weiß, was das nach dem neuesten Stand der Taxonomie wirklich war, was ich gegessen habe?


    Viele Grüße
    Lothar


    [hr]
    Hallo Ingo,


    Zitat


    Das Fleisch hat sich bei Verletzung nicht verfärbt, zumindest nicht in dem Zeitraum, in dem ich das beobachtet habe.


    Zitat

    Wie und wo hast du das getestet? Durch leichtes Kratzen am Stiel? Hast du Bild dazu? War das Fleisch unter den Kratzern braun?


    Bei Bild 5 ist eine Ecke abgezwackt worden und liegt rechts daneben. Da rötet nichts.


    Leider habe ich das Exemplar nicht ausgegraben und auf den Kopf gestellt, um die Lamellen zu fotografieren. Mir hat mein Kopf schon von einigen anderen Pilzen geschwirrt (an beiden Tagen), hier der Pilz war jeweils am Ende des Spaziergangs.


    Ich hatte folgendes Bild in Erinnerung (vom 15.9.2011), allerdings an einem jungen Exemplar.



    Damals hatte ich noch keine Zweifel, worum es sich handelt. :rolleyes:


    Viele Grüße
    Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Lothar!


    So wie ich das verstanden habe, ist das Röten des Hutes optional. Aber Stiel muss! So verhielten sich auch die meisten Safranschirmlinge, die ich in den letzten Monaten gefunden habe. Also seit ich der Art mit "offenen Augen" begegne.


    Allerdings bin ich mir innerhalb der Gattung auch oft genug unsicher. Immerhin kann man keine schwerwiegenden Fehler machen, wenn man den Garten - Riesenschirmling und seinen Kollegen aus eher subtropischen Gefilden ausschließen kann.


    Ich denke, auf ersteren zielt auch Ingos Frage zu bräunlichen Verfärbungen ab. Dazu wäre dann noch ein Bild der Stielbasis interessant. Allerdings hätte ich den etwas heller erwartet, habe die Art (Chlorophyllum Brunneum) aber noch nie selbst gefunden.


    Wenn du dem Link drei Beiträge weiter oben folgst, solltest du eine recht aktuelle Version der Artunterteilung bekommen. Am besten auch die gesamte Diskussion dazu mal durchlesen. Da hat sich vieles an Interessantem angesammelt.



    LG, Pablo.

  • Vor kurzem hatte ich hier schon mal einen Thread zum Thema "Safranschirmling":
    http://www.pilzforum.eu/board/…s-in-der-guten-alten-zeit


    Kommendes Jahr werde ich also genauer hinschauen, Ausgrabungen machen und auch mal die Sporen anschauen.


    Viele Grüße
    Lothar[hr]
    Bei dem Bild mit dem rötenden Pilz auf dem Teller frage ich mich momentan, ob das nicht ein Wald-Egerling war. Im Nachhinein ist das nicht so einfach.


    Viele Grüße
    Lothar

  • Hallo!


    Zitat


    Ich denke, auf ersteren zielt auch Ingos Frage zu bräunlichen Verfärbungen ab.


    Nein, wie gesagt, mir würde genauso Chl. olivieri gefallen. Wenn die alt genug sind, funktioniert das mit dem Verfärben nicht mehr gut, auch am Stiel nicht, meistens ist es dann unter dem Angekratzten einfach nur braun ohne dass noch was großartiges an Verfärbungen passiert.


    Nun sieht ja der Hut von oben noch recht gut aus, auf der anderen Seite ist der Hut irgendwie vom Stiel abgetrennt (schief aufliegend) und die Aussage der rosa Lamellen kommt noch hinzu.
    Um sich da ein Gesamtbild zu machen, was sein kann und was nicht, fehlen mir persönlich die entsprechenden Aufnahmen dazu.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ingo!


    Ahso. Das erklärt nun auch mir schon wieder einiges. ;)
    Jau, das ist aber eben das Manko in der Gattung. Da gilt es wirklich, alle Merkmale zu vergleichen. Sonst wird's ungenau.




    Hallo, Lothar!


    Der junge, sehr stark rötende Pilz geht schon in Ordnung für einen Safranschirmling. Einen Blutchampignon (egal welche Art genau) mit so einer massiven Knolle sollte es eigentlich nicht geben.


    Und nun schaue ich mal noch in den verlinkten Thread rein. Auch wenn ich von Bestimmungsanfragen zu Macrolepiota bzw Chlorophyllum eigentlich die Finger lassen wollte. ;)


    LG, Beorn.

  • Hallo,
    wie ist das dann mit der Natterung des Stiels? Ich dachte, Chl. olivieri sollte nicht genattert sein. Vgl.
    http://www.wildaboutbritain.co.uk/chlorophyllum-olivieri
    http://eol.org/pages/196337/overview
    http://mushroomobserver.org/81456?q=uOKg
    http://www.bioimages.org.uk/html/p4/p4006.php


    Foto (4) zeigt zwar keine intensive, aber trotzdem deutliche Natterung.


    VG Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Foto (4) zeigt zwar keine intensive, aber trotzdem deutliche Natterung.


    VG Lothar


    Gewissermaßen ja.
    So eine Natterung würde man zB in der Gruppe um M. Mastoidea oder M. Gracilenta erwarten. Dazu passen aber u.A. die Verfärbungen nicht. Auch orientiert sich bei den genattert - stieligen Arten die Natterung eher zu Stielbasis hin. Hier ist sie witzigerweise oberhalb des Ringes zu sehen.


    Da bin ich mal ganz spontan dafür, da? die Stielhaut hier einfach durch Wachstums- und Witterungsbedingungen natterig aufgeplatzt ist. ;)


    LG, Pablo.

  • Hallo!


    Keine Ahnung, wie das der Pablo macht...

    Zitat


    ....Natterung....Hier ist sie witzigerweise oberhalb des Ringes zu sehen.


    Da bin ich mal ganz spontan dafür, dass die Stielhaut hier einfach durch Wachstums- und Witterungsbedingungen natterig aufgeplatzt ist.


    ...natürlich erst mal Hypothese, aber eben auch meine!
    Ich finde im Netz jetzt auch keine derartigen Beispiele, die das untermauern könnten.
    Wäre ein Grund mehr, dass du bei einem erneuten Auffinden dieser Art eine umfassende Beschreibung lieferst.


    VG Ingo W

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  • Guten Abend zusammen,
    ich kann doch noch ein Bild von den Lamellen nachliefer, jedenfalls von dem kleinen Eckchen:
    (7)

    Die Farben sind vermutlich zu intensiv.


    Das Bild hilft sicher auch nicht weiter. Durch Regen, evtl. Frost, ist vermutlich bei dem Pilz einiges untypisch. Oder es ist wie folgt:


    Es handelt sich um eine neue Art:
    Macrolepiota carnevale
    der Karnevals- oder Fassenachts-Riesenschirmling.


    Vermutlich ist er am 11. November um 11 Uhr 11 aus dem Boden geschossen, hat seine Kappe schief aufgesetzt, die unteren Lamellenenden geschminkt und sich verkleidet, also die Natterung nach oben (Methode "Das ist Jacke wie Hose") ;)


    Schaun mer mal, nächstes Jahr, am 11. November, 11 Uhr 11 :)


    Viele Grüße
    Lothar

  • Hallo Lothar!


    Aber was auf deinem Bild mit dem Lamellenstück natürlich vortrefflich zu sehen ist, sind die dichten wolligen Schuppen des bräunlichen Untergrundes.
    Damit würde ich mir bei einer Wette eine Chance weit über 50% ausrechnen für den dunklen, normalerweise im Fichtenwald wachsenden Safran-Riesenschirmling = Chlorophyllum olivieri = die Dunkel-Variante von Macrolepiota rachodes var. rachodes.


    VG Ingo W

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  • Hallo Pablo,
    als Farbe des Untergrunds der Schuppen, wonach oft gefragt wird, ist also die Farbe der Wolle der "wolligen Schuppen des Untergrunds" gemeint und nicht die der darunter liegenden weiße Hutoberfläche?


    Um Deine Argumente nachzuvollziehen habe ich ein Problem:
    Bei der Bestimmung der Macrolepiota s.l. fehlt mir das Handwerkszeug. Die "Großpilze Baden-Württembergs" gehen einen völlig eigenen Weg im Vergleich zu Vellinga. Chl. /M. olivieri wird mit Fragezeichen bei M. rhacodes var. hortense als Synonym eingetragen. Als "Großer Safranschirmling" gilt Macrolepiota rhacodes var. rhacodes.


    E. Vellinga stellt ja erfreulicherweise die meisten Arbeiten frei zur Verfügung.
    http://nature.berkeley.edu/brunslab/people/ev.html
    Ich habe angefangen, einige Artikel zu lesen, finde sie auch sehr lesenswert, bin aber noch lange nicht durch. Vielleicht schließen die Aufsätze die Lücke.


    Bei Chlorophyllum olivieri schreibt sie für Chl. oliveri und Chl. hortense
    "Pileus squames of similar colour as background, either completely greyish or olivaceous brown or predominantly white to cream",
    für Chl. olivieri schreibt sie: "Pileus olivaceous brown, greyish brown", für
    Chl. hortense "Pileus white with yellow scales and yellow-brown umbo".
    Pileus = Hut, squames = Flocken, umbo = Erhebung in der Hutmitte


    Die Trennung Chlorophyllum / Macrolepiota basiert primär auf mikroskopischen Merkmalen. Die kriege ich nicht mehr.


    Bei den Fotos muss ich die Farbintensität stark reduzieren, um zu graubraun zu kommen; olivbraun kommt sicher nicht in Frage. Leider erinnere ich mich nicht mehr so genau an die Farbe, nur daran, dass es bald dunkel wurde, weil es schon spät am Nachmittag war.


    Viele Grüße
    Lothar

  • Hallo,


    ich könnte mir hier macrolepiota permixta vorstellen.


    15cm Hutdurchmesser sowie Höhe, rötendes Fleisch, genatterter Stiel.


    VG Jorge

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

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  • Hallo Lothar!

    Zitat


    als Farbe des Untergrunds der Schuppen, wonach oft gefragt wird, ist also die Farbe der Wolle der "wolligen Schuppen des Untergrunds" gemeint und nicht die der darunter liegenden weiße Hutoberfläche?


    Naja, gemeint ist die Farbe des Hutes um die auffälligen Schuppen herum und darunter (aber ohne was wegzukratzen). Freilich ist es dort auch manchmal irgendwie faserig.
    Beim Kompost-Riesenschirmling (Chl. brunneum = Macrolepiota rachodes var. bohemica, var. hortensis) ist der Kontrast der braunen Schuppen zum fast weißen Untergrund/Rest der Hutoberfläche schon auffällig kontrastreich, würde ich zumindest denken.


    Hab ja schon oft hingelinkt, Gernots Zusammenfassung ist für mich eigentlich am anschaulichsten:
    http://forum.pilze-bayern.de/i…,794.msg8601.html#msg8601


    Selbst tue ich mir auch schwer in der Gattung (jeder andere Pilzler, den ich kenne, genauso), sobald was vom "Normalen" abweicht. Ich denke, da muss man sich intensiv damit beschäftigen, um Licht am Ende des Tunnels zu sehen.


    Zitat


    ich könnte mir hier macrolepiota permixta vorstellen.
    15cm Hutdurchmesser sowie Höhe, rötendes Fleisch, genatterter Stiel.


    Macrolepiota permixta ist ja im Prinzip ein Parasol (M. procera) mit rötendem Fleisch, ist also m.M. nach kaum so "braunwollig" auf dem Hut.
    Die kennzeichnende Natterung ist normalerweise unter dem Ring, deshalb würde ich dem in diesem Fall (Stielnatterung kurz vor dem Hut) wenig Gewicht beimessen.


    Nützt nichts, wir können den kaum festnageln. Die Art einfach dort nächstes Jahr frischer und in größerer Anzahl wiederfinden, dann sehen wir weiter.


    VG Ingo W

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  • Liebe Diskussionsteilnehmer,
    auch wenn es kein eindeutiges Ergebnis gab, habe ich doch viel über die beiden Gattungen Macrolepiota und Chlorophylla gelernt, so dass ich kommendes Jahr mit anderen Augen daran gehe und besser weiss, worauf ich achten muss. Zumindest aber, dass es eine Chance gibt, vielleicht nicht jedes Exemplar, aber doch einige Exemplare zu bestimmen.


    Den Chlorophyllum-Bestimmungsschlüssel von E. Vellinga zusammen mit der Beschreibung von Fällen mit Vergiftungen ist auch in den DGfM-Mitteilungen (Band 18 2008) zu finden:
    http://www.dgfm-ev.de/sites/default/files/ZM742B51Frank.pdf
    In Zeile 4* des Schlüssels müsste es allerdings
    (früher: Macrolepiota rachodes var. rachodes) statt var. hortensis heissen.


    Schön wäre es, wenn es einen vergleichbaren Schlüssel für die Macrolepiota s. str. geben würde.


    Beim Googeln bin ich auf eine Dissertation aus Jena gestossen, in der mit genetischen Untersuchungen nachgewiesen wird, dass die Gattung Lycoperdon mit der Gattung Macrolepiota nahe verwandt ist.


    Ontogeny and phylogeny of gasteroid members of Agaricaceae (Basidiomycetes) / Gube, Matthias. - 2009
    http://nbn-resolving.de/urn/re…bv%3A27-20091215-130353-1
    Vielleicht interessiert sich der Eine oder die Andere ja dafür, jedenfalls für Einleitung und Zusammenfassung.


    Mit den genetischen Untersuchungen wird noch einiges durcheinandergewirbelt. Bei den Gefäßpflanzen gibt es beispielsweise kaum noch Braunwurzgewächse (früher Rachenblütler), die meisten sind jetzt bei den Wegerichgewächsen gelandet.


    Viele Grüße und vielen Dank an alle
    Lothar