Das Pilz-Poetry-Poesiealbum ...

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  • März 2018
    Sport - Pflicht - Oheim/Muhme - Stern - Leid


    von nochn Pilz




    ...wer hätte das gedacht!?



    Am Waldrand steht der dicke Jan,

    es geht ihm gut, er fühlt sich wohl.

    Bloss, dass er kein Tennis kann,

    wie neulich dieser Parasol.

    Der hatte mächtig angegeben,

    er wär´ ne Sportskanone;

    hält fit sich mit Gewichte heben,

    denn das sei gut für die Hormone.

    Er wär´ ein super Läufer auch,

    und noch dazu könnt´ er weit werfen.

    So wie ein Waschbrett wär sein Bauch.

    Jan ging er dann doch auf die Nerven.

    Am Waldrand steht der dicke Jan,

    ganz still und starr auf einem Fleck.

    Niemals, auch nicht irgendwann,

    bewegt er sich von dort hinweg.

    Doch tief in dunkler Waldes Scholle,

    verborgen vor der Blick-Kontrolle;

    mit nie geahnter Myzel-Elastik

    betreibt er, und zwar stolz wie Bolle:

    rythmische Sportgymnastik!

  • April 2018
    Exitus - Bärlauch - Schlagzeile - Rindenpilz - Wurm


    von Fips




    Mensch und Wurm



    Du Wurm, sag mal: was machst du da?

    Ich grab mich durch bis Afrika!

    Ach so. Und wieso machst du das?

    Als Forscher für die Wissenschaft!

    Na, welches Feld erforschst du denn?

    Die Pilze, die ich noch nicht kenn.

    Und sag was du dort finden willst?
    Einen ganz besonderen Rindenpilz.

    Was ist denn so Besondres dran?
    Der Pilz ist gänzlich unbekannt.
    Und woher weißt du dann davon?
    Hab n geheimen Tipp bekommen.
    Und wie bekommt ein Wurm so n Tipp?
    Als Wurm bekommt man vieles mit!
    Das ist doch total lächerlich!
    Pah, bitteschön, dann eben nicht!
    Ach komm schon, war nicht bös gemeint.
    Na gut, ich will mal nicht so sein.
    Also, wer hat den Tipp verraten?

    Hab ich am Friedhof ausgegraben.

    Wie jetzt? Deinen Informanten?
    Quatsch- ein Buch in dem die Tipps drin standen.
    Und dieses tolle Buch, das lag…?
    Beim Mycologen mit im Grab.
    Na das ist ja ein tolles Ding!

    Genau, darum will ich da hin!
    Wie cool! Doch gibt es ein Problem...

    Ja welches denn? Ich kann keins sehn.
    Siehst du hier die Köderdose?

    Die an deiner Angelhose?
    Genau.

    Au!

  • Mai 2018

    Gestank - Suppe - Mirakel - Sprache - Intellekt



    von Fips


    Ein Mirakel


    Ich bin jetzt nicht der schönste hier

    und auch nicht gertenschlank

    gern ungeduscht und unrasiert

    du merkst das am Gestank

    Ich bin auch nicht der schlauste hier

    von wegen Intellekt

    ich lese höchstens mal beim Bier

    vorn drauf das Etikett

    Hab generell kaum Bock zu reden

    ich hör auch nicht gern zu

    erst einen und dann noch ein‘ heben

    das kann ich ganz gut

    Ich rauch ganz gern ne Schachtel weg

    das Fenster schön auf Kipp

    beim Nachbarn ist das Dach verdreckt

    wo ich die Stummel hin schnipp‘

    Ich mags nicht wenn der Wecker weckt

    ich schlafe lieber aus

    ich mach jetzt was mit Internet

    das geht auch von zu Haus

    Ich schreib gern Kommentare dort

    auf Facebook oder Twitter

    beleidige in einem fort

    Schwarze, Schwule, Mütter…

    Da plötzlich klopft es an der Tür

    wer mag denn das wohl sein?

    Aus der Wohnung unter mir

    lass ich den Opa rein

    Er fragt mich dann ganz aufgeregt

    ob ich ihm helfen kann

    weil er in seinem Blumenbeet

    ein kleines Pilzchen fand

    Ich hätte doch so’n Internet

    mit all dem Wissen drinnen

    da könnte ich für ihn direkt

    das Pilzchen schnell bestimmen?

    Na klar, sag ich und tippe los:

    Ein Pilzchen, klein und braun,

    die Auswahl ist ja ganz schön groß,

    da muss ich erst mal schau’n…

    Oh mann… so einfach geht das nicht

    Hat der denn Lamellen?

    Halt ihn mal ins Gegenlicht!

    Hat das Hütchen Dellen?

    Riecht der irgendwie nach Chlor?

    Ist er schleimig oder fest?

    Hat er wohl schon ausgesport?

    Wir brauchen weitere Tests!

    Und schon kriech ich durchs Blumenbeet

    -ich nenns jetzt „Habitat“-

    Ich war nicht mehr so aufgedreht

    seit meiner Abifahrt

    Der Opa geht jetzt schon ins Bett

    doch mich hat es gepackt

    Ich leg das Pilzchen nicht mehr weg

    bis es nen Namen hat

    Wie soll denn diese Schei… gehen?

    Mich packt die kalte Wut

    Ich muss durchs Mikroskop durchsehen?

    Verdammt! Aber.. na gut…

    Das Pfand muss weg, Ich brauche Geld

    und Platz fürs Mikroskop

    statt Dosenbier hab ich bestellt:

    ne Flasche Kongo Rot

    Ich wasche mich und mein zu Haus

    vom Bad bis hin zur Küche

    zur Pilzbestimmung brauchts durchaus

    ne Nase für Gerüche.

    Und fällt mir mal nichts weiter ein

    Frag Ich die coole Sau

    Die Leiterin vom Pilz-Verein

    (ne schwarze schwule Frau)

    Sie kennt sich wirklich super aus

    und dreht mit mir die Runden

    Ich suchte Pilze vor dem Haus

    …und hab mich selbst gefunden…

    Ihr lieben Leser denkt bestimmt

    das sei absurd und nur Fiktion

    und auch wenn hier nicht alles stimmt

    ein wenig davon, das stimmt schon

    Manchmal ist man ein Vollidiot,

    verblendet, arrogant

    man säuft und schimpft, benimmt sich grob

    und macht auf starker Mann

    Dann kommt vielleicht ne warme Hand

    und streckt sich nach dir aus

    du merkst, das fühlt sich besser an,

    als immer Faust auf Faust

  • Juli 2018
    Logik - erotisch - BLÖD - laufen - Kindergarten


    von Mausmann




    Die Dame des Herzens



    Ich denk seit heute morgen schon

    "Darf ich dich wiedersehen?"

    Mein Herz erwärmt sich alldieweil

    wie könnt ich widerstehen?!


    Gedanklich rieche ich dich schon

    obwohl du bist noch fern.

    Ich lächle glücklich vor mich hin.

    Wir zwei, wir haben uns gern.


    Du bist besonders, keine Frage!

    Du spukst in meinem Kopf herum.

    Dein Geschmack, ich liebe ihn

    welch sinnlich Culinarium!


    Mit Ausstrahlung begrüßt du mich

    wenn ich dir gegenüber steh.

    Deine Anmut überwältigt mich

    Du bist perfekt, wie ich es seh.


    Es ist soweit, ich find zu dir

    Grazil, so stehst du dort.

    Ich putz mich raus, ich flieg auf dich

    und zieh so schnell nicht fort.


    Dein weißes Kleid, dein Sexappeal

    Ohje! Mir tropft der Sabber.

    Erotisches Hormongewitter!

    Kein Vorspiel! Kein Geplapper!


    "Zur Sache Schätzchen", denk ich mir.

    Hirn aus! "Ich muß dich haben"!

    Kaum leg ich los bemerke ich

    der Liebe Magenklagen.


    Ich sehe acht, zwölf, weit´re mehr

    bei meiner Schönheit landen

    "Du dummes Ding!" so denk ich mir,

    die bringen dich zu Schanden.


    Doch leider war ich selbst besessen

    das Hirn, es setzte aus.

    Ich sah nicht weiter was geschah

    verloren in dem Schmaus.


    Die Schminke fällt wie die Verlockung

    so lassen sie dich stehen.

    "Das aber hab ich nicht gewollt.

    Verzeihst du dies Vergehen?"


    "Oh Schleierdame, schönster Pilz!

    Odeur wie Kacke und Gedärme!

    Bei meinem Schmeißfliegen-Ehrenwort

    Hab dich doch zum Fressen gerne!"

  • August 2018

    Wasser - Mütze - Entzug - Fuß - Hans

    von Mausmann




    Ich erinnere mich


    Ich erinner mich noch wie hier mal Gräser waren

    bevor die Zementmischer herangefahren kamen.

    Ich erinner mich noch an die Buche, sehr alt

    denn dereinst gab es hier einen wohltuend Wald.

    Ich erinner mich noch wie´s hat geraschelt im Laub

    nicht wie heut meine Schritte im Großstadtlärmstaub.

    Ich erinner mich noch an das Moos, weich und grün

    wo jetzt Menschen durchreisen auf Wegen aus Schienen.

    Ich erinner mich wie ich den Pilzkorb hier füllte

    bevor Hochhaus um Hochhaus den Himmel verhüllte.

    Ich erinner mich noch an ein Bächlein dort fließen

    wo heut nicht mal mehr Leute einen Blumentopf gießen.

    Ich erinner mich daß Wasser uns allen gehörte

    bis die Menschheit die Umwelt nachhaltig zerstörte.

    Ich erinner mich daß vor dem Gesetz alle gleich

    inzwischen jedoch zählt ob du arm oder reich.

    Ich erinner mich wie wieder die Kriege begannen

    weil zu viele Menschen schwere Fehler begangen.

    Ich erinner mich als Milliarden Probleme wir waren

    Radikaldezimierung hieß das Lösungsverfahren.

    Ich erinner mich an eine Welt voller Lachen

    mit Blumen und Vögeln und keine Sorgen machen.

    Ich erinner mich an den Wohlstand Zuhaus

    doch dann kippte das Klima,

    schnell,

    ...

    und das Licht ging bald aus!

  • Oktober 2018

    Druide - Technik - Mykorrhiza - Karneval - Imperator

    von Wildschwaiger




    Aus meinem Tagebuch:

    Mein Nachbar



    Xilo Karim ,so heißt mein Nachbar,

    ist nachts als Kellner in der Nachtbar.

    Serviert dort komische Getränke,

    erhält dafür auch oft Geschenke.

    Er fährt Ferrari und auch Lambo,

    benimmt sich als der größte Rambo,

    schmeißt mit Geld nur so herum,

    als Arbeiter fühl ich mich dumm.

    Wie kann er nur,was macht er so?

    Ich überlegs noch auf dem Klo

    und auch beim Schlafen so im Bett

    sind die Gedanken gar nicht nett.

    Der kann doch nur mit Drogen dealen!

    Wer weiß wie viele ihm verfielen?

    Und meine Neugier wurde groß,

    bis er vergaß die Tür ins Schloß!

    Schnell die Wohnungstüre auf!

    Stürze rein in vollem Lauf!

    Bis in seine große Küche

    voller komischer Gerüche.

    Da steht er nun,erstarrt der Mann!

    Ganz erschrocken schaut mich an.

    Und ich selbst bin ganz perplex,

    denn mein Nachbar ist ne Hex!

    Da hängen Kräuter und Gebein-

    von Schnüren ab-oh welche Pein

    und Trockenpilze -jede Menge!

    Gezogen auf der Schnüre Länge.

    Zur Erklärung eine Tasse.

    Frisch gefüllt vom Kräuterfasse.

    Soll ich trinken bis es wirkt!

    Damit mein übler Argwohn stirbt.

    Ob ich gehört schon von Druiden?

    Die,welche vom Stamm übrigblieben!

    Aufgrund der Hexerei bekannt

    und auch in diesem heutgen Land?

    Dreh meinen Namen! Mache nix!

    Auch wenn du liest: Mirakolix

  • November/Dezember 2018

    Dürre - Schlüssel - Rote Liste - Volk - Kokolores

    von Mausmann



    "Der Mensch, er schafft sich selber ab!"


    Als ich ein Knab und Lausbub war

    da spielt ich draußen immer

    Ob Fußball, Cowboy´s, Bäume klettern

    ich war ein richtig schlimmer.

    Mich konnte Wetter niemals stör´n

    ob Schnee, ob Eis, ob Regen

    ich hatte einen Riesenspaß

    mich darin auszuleben.

    Ich holt´ mir Beulen, Kratzer, Brüche

    hatt´ Mumps und Windes Pocken

    nebst Röteln, Masern, Scheißerei

    mich konnte das nicht schocken.

    Ich war ein Kind das die Natur

    mit allen Sinnen liebte

    nahm alles an das sie mir gab

    was Geist und Körper übte.

    Mich machten Pilz und Pflanze staunen

    die Tierwelt lernt´ ich kennen

    ich konnt´als Hosenschisser schon

    derlei beim Namen nennen.

    Natur hat mich zu dem gemacht

    wie heut´ ich bin geworden

    ein aufgewecktes Kerlchen wohl

    verwurzelt mit dem Norden.

    Ich habe Achtung vor dem Leben

    ich zeige Demut voller Staun´

    Wahrhaftigkeit ist mein Bestreben

    mag drum der Menschheit nicht mehr trau´n.

    Der Globus krankt durch Menschen Hand

    Umkehr ist nicht in Sicht

    "Der Mensch, er schafft sich selber ab!"

    heißt darum dies Gedicht.

    "Wie lang noch bis zum Exitus?"

    ist was ich gerne wüßte.

    Bis dahin schreibe ich den Mensch

    in meine Rote Liste.

    Als ich ein Knab und Lausbub war

    da war die Welt noch schön

    inzwischen aber denke ich

    ...

    Bye bye!

    Auf wiederseh´n!

  • Mai/Juni 2019
    Arbeit - Feuerwehr - Spur


    von keiAhnungGrüni



    MYKO-TeVau?


    Schau ich mir heut' das Fernseh'n an,

    gibt's Themen drin für Jedermann.

    Nachrichten, "Superstars", Abnehmkur -

    nur von Pilzen keine Spur!


    Den Mördern gehört die Fernsehlandschaft,

    man tötet Fremde und Verwandtschaft!

    Leichen, Gangster, Killer nur -

    doch von Pilzen keine Spur!


    Nachmittags schaut man sich nicht schlau,

    denn dann ist's Zeit für "Assi-TV"!

    Prolls und Schlampen, Alkis, Huren -

    nur von Pilzen keine Spuren!


    Die letzte Hoffnung der Bildungsnation:

    Natur- oder Geschichtsdokumentation.

    Haie, Urwald, Mumien, Lemur -

    nur von Pilzen keine Spur!


    Sport im Fernseh'n; alle schauen:

    Bälle treten, Torwart hauen,

    Elfer, Ecke, Schiri stur -

    nur von Pilzen keine Spur!


    Im Flimmerkasten nix von Pilzen zu seh'n,

    da muß man wohl nach draußen geh'n!

    Ja, ihr Glotzer, Pilze pur

    find't man nur in der Natur!

  • Juni 2019
    Bier - Aspergillus - Farbe


    von keiAhnungGrüni


    Die Farben der Pilze


    Schau! Sind sie nicht wunderschön?

    Die Farbe LILA schmückt sie, violett und veilchenfarben.

    Das provozierende Lila des Schleierlings hier,

    die veilchenzarte Lepista nuda dort...

    und das kräftige Rotviolett des Lacktrichterlings!

    Ich liebe diese oft geschmähte Farbe, die Pilzen so gut steht...


    Oh, das BLAU, das TÜRKIS, Farben des Himmels und der Meere!

    Grünspanfarben und azurblau leuchten ihre Hüte und Stiele:

    Keiner kann sich hierzulande mit den stolzen Träuschlingen messen.

    Vielleicht doch? Der Stahlblaue Rötling!

    Und wollen sie nicht alle plötzlich blau werden,

    die dicken, bunten Röhrlinge?


    ROT! Die Farbe der Liebe. Die Farbe der Gefahr!

    Der Pilz überhaupt trägt diese Farbe zur Schau:

    Der Fliegenpilz, weiß getupft, giftig und schön, so kennt ihn jedes Kind.

    Rot! So viele Täublinge kleiden sich in all seine Schattierungen...

    Ein roter Tintenfisch im Wald? Auch das ein Pilz,

    aus der Ferne zu uns gekommen, uns zu erstaunen!


    Kein Chlorophyll, keine Pflanze, und doch GRÜN?

    Sie geben sich Mühe, sich zu verstecken zwischen Kräutern und Blättern.

    Grüne Täublinge, gefeldert oder glatt, zartgetönt,

    der Braungrüne Rötling mit auffallenden Farben.

    Dann suchst du all die Getarnten in Olivgrün, Gelbgrün, Braungrün...

    und schaust dem Grünblättrigen Schwefelkopf unter den Hut!


    GELB und GOLD, welche Pracht! Und ihre leuchtende Schwester ORANGE...

    Groß und schön wie ein Löwe, der Pluteus leoninus.

    Kleine goldene Trompeten des Waldes erklingen: Die Pfifferlinge!

    Der "falsche Bruder": Ein andres Gelb zeigt er und verrät sich durch die Form.

    Wer hat das winzige Feuerchen dort im Wald entfacht?

    Und die alte Weide schmückt sich prachtvoll mit einem großen Schwefelporling.


    Schneeig, cremig, Elfenbein...gelblich, bläulich angehaucht, und doch:

    WEISS - keine wirkliche Farbe, gar die Abwesenheit von Farbe?

    Unschuldig? Nicht im Reich der Pilze!

    Der Knollenblätterpilz verbirgt sein Gift im reinen Weiß.

    Struppige Schopftintlinge strahlen hell, bevor sie sich in schwarze Tränen auflösen.

    Ein vergessener Ball im Gras? Weiß auf Grün scheint ein Riesenbovist mir entgegen!


    Ihr fragt nach bunten Farben im Reich der Funga?

    Sucht sie im Herbst bei den SAFTLINGEN!

    Im tristen Braungrün lang schon gemähter Wiesen findet ihr das Leuchten.

    Kirschrot, fröhliches Gelb, flammendes Orange, Papageiengrün -

    nicht sattsehen kann man sich. Wie saftig sie glänzen,

    halb durchsichtig; und du willst gar nicht mehr aufhören, sie anzuschauen!


    Ich habe euch erzählt von den FARBEN der Pilze.

    Schaut sie euch an und bewundert die Fähigkeit der Natur,

    solchen Zauber hervorzubringen! Warum tut sie das?

    Das weiß niemand genau. Die Gelehrten sagen:

    "Es ist die Evolution, die Anpassung."

    Die Weisen aber sagen: "Es ist einfach - SCHÖNHEIT!"

  • Juli 2019
    Rock - Ei - Rätsel


    von noch´n Pilz



    Alte Zeiten


    Wir waren jung und hatten Bock

    Auf Tanzmusik und das war Rock.

    Wir hörten Slade, T.Rex und Sweet

    Und Jethro Tull, Uriah Heep

    Natürlich auch die Rolling Stones

    Die Kinks mit hundertzwanzig Phones


    Es ging im Grossen oder Ganzen

    Durchaus nicht nur allein ums Tanzen.

    Es waren nämlich nebenbei

    Auch „scharfe Weiber“ mit dabei.

    (Wer sich hier an der Wortwahl stört:

    Das Alles ist schon lang verjährt).

    So kam es manchmal zu dem Schock,

    Man fand dann nämlich unterm Rock

    Ganz ungeheuer Interessantes,

    Bis dahin gänzlich Unbekanntes.


    Doch lassen wir die alten Zeiten

    Und jugendliche Heikelkeiten.

    Das war, ein wenig hingerundert

    Vor einem hälftigen Jahrhundert.

    Heut lassen mich die Röcke kalt

    Und ich geh lieber in den Wald.

    Wo ich mich an den Pilzen freue

    Das tu´ ich jedesmal aufs Neue.

    Ich find sie einfach wunderschön

    Und allerliebstens anzusehn.


    Und tu´ mich manchmal heimlich trauen,

    Dem Pilzlein unter´n Rock zu schauen.

  • August/September 2019
    Weisheit - Karl VI - Philosoph


    von Mausmann



    Lohn der Suche


    Descartes und Nitzsche, auch Immanuel Kant

    das Streben nach Wissen die dreien verband.

    Thales von Milet, Ludwig Wittgenstein,

    des Lebens Sinn? Sein oder Nichtsein?

    Wurden sie fündig? Genügt das Genie?

    Natürlich nicht!

    Philosophie!


    Ein großer Herrscher, ein besonderer Ort

    gerade entdeckt, doch die Werte schon fort.

    Pyramiden und Schätze, Gräber und Gold

    auch Räuber haben dorthin Zugang gewollt.

    Nofretete´s Grab, Atlantis, fand man die?

    Bis jetzt nicht!

    Archäologie!


    Schwarze Löcher, weiße Riesen, Quantentheorie

    so vieles zu entdecken in jeder Galaxie.

    Kepler, Hawkins, Galileo Galilei

    forschend, suchend, für die bahnbrechende Idee.

    Wo endet das Nichts? Hilft da Philosophie?

    Akademikern nicht!

    Astronomie!


    Wochenende, frühster Morgen, fast noch Nacht

    Korb und Messer geschnappt, in den Wald aufgemacht.

    Es gäbe Pfifferlingsherden und Steinpilzalarm

    Ich komm auch entlang wo sie gestanden war´n.

    Entdecke Spuren der Stiele und lach ja sonst nie.

    Doch hier wuchsen mal Gallie´s!

    Mykologie!

  • September 2019
    Spruch - blöd - Nachrichten


    von Josef-08



    Blöd gelaufen


    Opa wollt' trotz wehem Rücken

    gestern abend Pilze pflücken.

    Dabei trat er in ein Loch

    und dann kam er nicht mehr hoch.

    Denn zu allem Überfluss

    traf ihn noch ein Hexenschuss.

    An einem Ast, der lag am Boden

    verklemmt' er sich dann noch die Hoden.

    Beim Versuch, sich zu befreien

    tat er laut vor Schmerzen schreien.

    Das hörte eine gute Fee

    und fragte blöd: Wo tut's denn weh?

    Opa sprach: Du Hexenei!

    Ich hab doch jetzt drei Wünsche frei?

    Erst hol mich raus aus diesem Loch,

    dann hilf mir bitte auch noch hoch.

    Als 3. Wunsch kannst Du erfüllen:

    Tu mir meinen Pilzkorb füllen.

    Obwohl die Fee ein bißchen grollte,

    tat sie das, was Opa wollte.

    Doch sie hat ihn nicht gefragt,

    welche Pilze Opa mag.

    Sie füllte rasch den Korb zum Rand

    worauf sie noch ein Tüchlein band.

    Opa ging dann schnell nach Haus

    und packte seine Pilze aus.

    Doch es waren, ach Du Geier

    alles lauter Hexeneier.

    Die Moral von der Geschicht:

    mit wehem Rücken pfückt man nicht.

  • November 2019
    Weihnachtspilz - Austernpilz - Mumpitz


    von nochn Pilz



    Alternative Fakten?


    Wenn ich in die Zeitung schau - das mach´ ich beinah täglich

    Wird meine rosa Brille grau: Der Welt, der geht es kläglich.

    Jedoch; es gibt es noch echte Lenker - Männer mit Instinkt und Grips

    Fabelhaft begabte Denker, mit ausgesprochen langem Schlips.

    Der Eine, der will schnellstens raus, der And´re, der lässt keinen rein

    und vielfach kriegen sie Applaus, das kann doch nicht nur Mumpitz sein.


    Der Planet, er ächzt im Fieber, man müsste dringend gegenhalten

    Den Meisten aber ist es lieber, es bleibt hübsch Alles mal beim Alten

    Und kluge Forscher haben schon: den Plan randvoller Genus

    Grillt ungebremst uns das Photon, dann wohn´ wir einfach auf der Venus.

    Die Erde ha´m wir schon versaut, und unser Plan, der ist astrein

    ´ne zweite Erde, schnell gebaut, das kann doch nicht nur Mumpitz sein.


    Jeden Herbst erleb ich wieder, Scharen voller Beutegreifer

    Kommen auf den Wald hernieder, rupfen Pilze voller Eifer

    Stellen sie im Forum vor, mit der Bitte um Belehrung

    Doch oft sind sie dann nicht d´accord mit folgender Beschwerung:

    Wenn so viel Leute Krempling essen und schaufeln sich den Grünling rein

    Dann kann man´s Forum doch vergessen, das kann doch wohl bloß Mumpitz sein!

  • Juni 2021 und Pilzgedicht des Jahres 2021

    Sonne - Urlaub - Überstunden

    von nochn Pilz


    Overtime Blues



    Die Arbeit macht sich nicht allein

    D´rum muss man fleißig rackern

    Denn sonst kommt bald der Chef herein

    Und fängt gleich an zu mackern:

    „Nu´ aber hopp, Herr Geodät

    Der Flur ist voller Kunden!“

    Verdammt, dabei ist es schon spät

    Mal wieder Überstunden!



    Zu Hause ist das Leben fein

    Und außerdem gemütlich

    Doch manchmal kommt die Gattin rein

    Und dieses zehnminütlich

    Kartoffeln schälen, Rasen mäh´n

    Das Klo als schmutzig wird empfunden

    Die Sportschau kann ich heut´ nicht seh´n

    Schon wieder Überstunden!



    Ich laufe durch des Waldes Grün

    Und habe gute Laune

    Ich freu mich, dass die Blumen blüh´n

    Und Vögel ich bestaune

    Grad dieser Wald weit vor der Stadt

    Den will ich wohl erkunden

    Was der denn so für Pilze hat

    Heut´ mach´ ich Überstunden!

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



    Einmal editiert, zuletzt von nochn Pilz ()

  • Juli 2021

    Fußball - Europa- Meisterschaft

    von Suku



    Das Buch


    Es begann ganz harmlos mit einem Buch,

    Letztes Jahr im Oktober; es wurde zum Fluch.

    Als Geschenk meiner Frau wurde es mir zuteil,

    Der Inhalt ganz simpel: Pilze suchen ist geil.


    "Man kann unterscheiden vielerlei Arten,

    Lamellen und Röhren, zum Kochen und Braten."

    So steht's da geschrieben, das schien mir ganz leicht,

    Schon war ich nur noch auf Pilze geeicht.


    Mit Messer und Körbchen und Buch in den Wald:

    Da, am Wegrand, 'ne pilz'ge Gestalt.

    "Ein riesiger Steinpilz", freu ich mich zu früh,

    Der ist schon vergammelt und völlig perdü.


    "Ach komm, das macht nix", denke ich heiter.

    "Reiss dich zusammen und such einfach weiter".

    Es dauert nicht lange, dann stehn da versammelt,

    'Ne Gruppe Parasols, kein bisschen vergammelt.


    Die Freude war riesig: juhu und jipieh,

    Doch wieso riechen die so stark nach Pippie?

    Ich hab's dann kapiert: Menschen mit Hunden,

    Drehen im Wald hier auch ihre Runden.


    Der Herbst vergeht, der Erfolg ist mau,

    Aber dazu kann sie ja nix, meine Frau.

    Im Buch steht drin, es ist fast zum Lachen:

    "Im Winter suchen, kann man machen".


    Es gebe Austern und solche Ohren,

    Auch Samtfussrüblinge werden beschworen.

    Ich werde ermuntert von der Lust auf 'nen Fund,

    Im Wald mich bewegen wäre gesund.


    Mit Stiefeln, Mantel, Handschuh und Schal

    Im Wald rumzulatschen erweist sich als Qual.

    Der Forst ist leer, da hilft auch kein Suchen,

    Mir platzt der Kragen, muss lautstark fluchen.


    Doch da: Trameten, kann man die essen?

    Ne, lass stecken, kannste vergessen.

    Auch die and'ren Porlinge an Holz

    Erfüllen mein Herzchen nicht wirklich mit Stolz.


    Die wilde Hoffnung stirbt nunmal zuletzt

    Im Lenz ist sie es, die durch's Gebüsch mich hetzt.

    Das Buch sagt: "es gibt Morcheln, geh die suchen".

    Nix da, nicht unter Eschen noch unter Buchen.


    "Jetzt im Sommer wird's endlich famos,

    Da geht es wieder mit den Röhrlingen los",

    Suggeriert mit das Buch und macht mir Beine.

    Denkste, im Wald bleib' ich weiter alleine.


    Nun geb ich's auf, such ein anderes Hobby,

    Fussball zum Beispiel hat 'ne größere Lobby.

    Nein, nicht selber rennen, der Drops ist gelutscht,

    Tief bin ich in das Sofa gerutscht.


    Ist gerade EM, ich werd' Patriot.

    Das hält nur kurz, bin schon wieder Idiot:

    Deutschland-England Null zu Zwei,

    Schnell ist bei mir diese Phase vorbei.


    "Wieder nicht Champions, was will man machen?"

    Denke ich noch und fang an zu lachen.

    "Assoziieren kann hilfreich sein, bringt mich jetzt weiter",

    Freue ich mich und werde ganz heiter.


    Zum Abendessen kommen heute ganz frisch

    Champignons aus dem Supermarkt auf den Tisch!

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • August 2021

    Urlaub - Gewitter- Test

    von Suku




    Vom Untergang des Ur

    oder: wie man konsequent Themen umgeht


    Ein Ur sucht man heute leider vergeblich,

    Es wohnte dereinst in unserem Land.

    Seine Zahl reduzierte sich früh schon erheblich,

    Es wurd' ihm zu warm hier, das ist bekannt.


    Dort, wo sich früher Steppen befanden,

    Wuchsen plötzlich Bäume und Wald,

    Das Ur hat das nicht so richtig verstanden,

    Früher war es hier doch angenehm kalt.


    Jetzt suchte das Ur Laub sich zum fressen,

    Denn dieser gewaltig behörnte Stier

    War von ries'gem Hunger besessen,

    Es fand kein Gras mehr, das arme Tier.


    Lange witterte es, noch Gras zu finden,

    Rannte stupide hin und her,

    Es fand leider nichts, außer Blätter und Rinden,

    Sich umzustellen fiel ihm sehr schwer.


    Krieger wohnten auch in diesem Gebiet.

    Deren Lieblingsessen war Rinderbraten,

    Auch davon handelt dieses Lied,

    Was geht das das Ur an? Kannst ja mal raten.


    Die Recken hatten Pferde, gaben dem Schimmel Sporen,

    Jagten das Rind mit erhobenem Speer.

    Damit hatte dies' endgültig verloren,

    Um im Wald zu kämpfen war es zu schwer.


    Das Ur sich darüber nicht sonderlich freute,

    Zur Gänze verspiesen von gieriger Meute.

    Dafür plagt den Menschen die Gicht bis heute:

    Die Strafe für Zuviel von fleischlicher Beute.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • September 2021

    Lieblingswald- Pfifferlinge - gestern

    von Da_Schwammalmo


    Ich kenn´ alle Pilze


    Endlich raus aus der Arbeit, ich kenn keinen Halt.

    Ich schnapp mir meinen Korb und geh in den Wald!

    Ein paar Pilzlein fein, die find ich im Nu.

    Heut Abend gibt’s Pasta mit Rahmsoß´ dazu.


    Der Korb ist halb voll, da kommt Herr Nachbar.

    So neugierig wie er, noch kein anderer war.

    Was hasten da feines drin? Darf ich mal schau´n?

    Oh Gott, die würd ich mich nicht essen trau´n!


    Ich kenn´ alle Pilze, ich kenn´ sie genau!
    Ich kenn´ sie so gut, dass ich mir sie alle mitnehmen trau!

    Andere jammern, die Pilze wachsen nicht so toll.

    Ich geh ihnen nach, mein Korb ist gleich voll!


    Aber, was ist denn jetzt das, was soll das denn sein?

    Pfifferlinge natürlich, ganz jung und ganz fein.

    Ich weiß nicht so recht, mit orangenem Ton?

    Ach, Herr Nachbar, was weißt du schon davon?


    Der Standort, mein Lieber, der macht ganz viel aus.

    Mal steh´n sie im Schatten, mal bleicht die Sonne sie aus.

    Mal sind sie im Trocknen, total zusammengedörrt

    Mal sind sie vor Feuchtigkeit ganz kräftig gefärbt!


    Ich kenn´ alle Pilze, ich kenn´ sie genau!
    Ich kenn´ sie so gut, dass ich mir sie alle mitnehmen trau!

    Andere jammern, die Pilze wachsen nicht so toll.

    Ich geh ihnen nach, mein Korb ist gleich voll!


    Zu Hause angekommen werden sie natürlich gleich geputzt.

    Die Frau kommt vorbei, wie üblich, sie stutzt.

    Die isst du selber, ich rühr´ sie nicht an.

    Du weißt schon, dass man sich mit Pilzen vergiften kann?


    Für mich gibt’s heut´ eine große Schüssel Salat.

    Der schön frisch ist und ordentlich Vitamine drin hat.

    Für dich habe ich auch eine Portion Vitamin.

    Wennst mit´m Kochen fertig bist, im Kühlschrank ist er drin.



    Ich kenn´ alle Pilze, ich kenn´ sie genau!

    Ich kenn´ sie so gut, dass ich mir sie alle mitnehmen trau!

    Andere jammern, die Pilze wachsen nicht so toll.

    Ich geh ihnen nach, mein Korb ist gleich voll!


    Ich weiß nicht, was los ist, ich sitz´ nur am Pott.

    Mit diesem Salat, da holst dir noch den Tod.

    Diesen Unsinn treibe ich ihr schon noch mal aus.

    Isst nur Salat, da wird doch nichts draus.


    Mit diesem Quatsch hat sogar die Pasta nach Radieschen geschmeckt.

    Eine Portion ist noch von gestern da, die wird gleich in die Mikro gesteckt.

    Heut´ gibt’s keinen Salat, so viel sie auch jammern mag.

    Heut´ bekommen die Pilze ihren richtigen Geschmack!


    Ich kenn´ alle Pilze, ich kenn´ sie genau!
    Ich kenn´ sie so gut, dass ich mir sie alle mitnehmen trau!

    Andere jammern, die Pilze wachsen nicht so toll.
    Ich geh ihnen nach, mein Korb ist gleich voll!


    Seit einigen Tagen hab ich so trockenen Mund.

    Das kommt vom Salat, sowas ist nicht gesund.

    Es zwickt und es zwackt überall mal im Bauch.

    Und enormen Durst, ja den hab ich auch!


    Ein heftiger Schmerz im Lendenbereich.

    Ich leg mich mal hin, das gibt sich dann gleich.

    Du weißt schon, Schatz, dass ich verunsichert bin?

    War da sicher kein Giftiger mit drin?


    Ich kenn´ alle Pilze, ich kenn´ sie genau!
    Ich kenn´ sie so gut, dass ich mir sie alle mitnehmen trau!

    Andere jammern, die Pilze wachsen nicht so toll.
    Ich geh ihnen nach, mein Korb ist gleich voll!



    Wir sind heut´ versammelt, um von ihm Abschied zu nehmen.

    Für ihn gab es nichts schöneres, als durch den Wald zu gehen.

    Er war stets gesund, doch dann ging es geschwind,

    hinterlässt in Trauer, Frau, Hund und Kind.



    Er kannte alle Pilze, er kannte sie im Traum.
    Er kannte sie so gut, dass er sie alle hat mitnehmen traun.

    Andere jammerten, die Pilze wachsen nicht so toll.
    Er ging ihnen nach, sein Korb, der war voll.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Oktober 2021

    Lieblingswald- Katzeklo - diesig - Freude

    von Suku



    Herbstmorgen


    Zwitschern, Rascheln, Knistern, Huschen, Raureiftropfen fröstelnd kalt.

    Spinnenfäden, Glitzerschimmer im blätterbunten Lieblingswald.

    Des Sommers Echo in der Ferne verhallt in sanftem, klaren Ton,

    Diesig, feuchte Nebelschwaden täuschen, tarnen, schwinden schon.



    Windig, wuchtig, wilde Stürme rücken von Nord düster heran,

    Blätter wiegen sanft von Ästen, schmiegend dem feuchten Boden an.

    Verkleiden heimlich alle Pilze, schützen vor Raub hungriger Gier,

    warme, rote, gelbe Farben, prächtig ist des Haines Zier.



    Am Horizont auf weite Sicht flattern, knattern bunte Drachen,

    reißen sich der Leinen los, stieben den Donnern in den Rachen.

    Taumeln, stürzen, rütteln sich, flattern auf in hellen Fetzen,

    Kronen rauschen, Stämme ächzen, wirbelnd, schwindelnd Blätter hetzen.



    Schwere Trommeltropfen platschen, Geruch nach Erde, Moos und Laub,

    Zeichnen in groben Pinselstrichen Kringelkreise in den Staub.

    Tosend, brüllend, zischend, krachend, zuckend erleuchtet ist der Wald,

    Zähne klappern, klamme Füße, erwartet wird der Winter bald.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • November 2021

    APR- Spätherbst- Zweifel

    von nochn Pilz



    Verdammp´ lang her


    Ich stapfe durch den tiefen Schnee, am Horizont der Similaun

    Verdammt! tun mir die Rippen weh, der Ungk der hat mich arg verhau´n

    Ob ich´s noch heute schaffen werd´, in´s Ötztal abzusteigen

    Zweifel! ich bin ausgezehrt, doch ich darf´s nicht vergeigen


    Zunächst mal Pause hier am Berg, geschützt vor Wind und Wetter

    Wo ich mich besser erstmal stärk´, bevor ich weiterkletter

    Mit Trockenfleisch vom Steinern´bock, und Champignons dort aus dem Tal

    Wo Ungk ganz plötzlich lief Amok, nachdem er fand die Stelle kahl

    Wo sonst er seine Pilze pflückt, und voller Stolz in´s Dorf heimbringt

    Er sieht den Raub, wird schier verrückt, und brüllend er den Knüppel schwingt


    Mit knapper Not bin ich entkommen, bin überstürzt nun auf der Flucht

    Der Schnee macht meine Sicht verschwommen, jetzt bloß kein Sturz in eine Schlucht

    Doch HORCH! - Da kommt mir einer hinterher, nichts wie weg, dass ich enteil´

    Wo nimmt der jetzt den Bogen her, und woher kommt denn jetzt ...

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Februar 2022 und Pilzgedicht des Jahres 2022

    dunkel- Niesel- Lebensfreude

    von nochn Pilz



    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



    Einmal editiert, zuletzt von nochn Pilz ()

  • März 2022

    Morgen- grün- Vogel

    von Da_Schwammalmo


    Ein leiser Traum



    Komm mit mir mit. Wo du herkommst, ist doch marginal.

    Wer du bist? Das ist mir völlig egal.

    Komm mit, lass uns doch Freunde sein.

    Komm mit mir mit, ich lade dich ein!


    Wir hatten mal Streit? Das ist gewesen.

    Alte Feindschaft? Schon längst vergessen.

    Komm mit, lass uns doch Freunde sein.

    Komm mit mir mit, ich lade dich ein!


    Lass und doch grillen unten am See.

    Im Winter fahren wir Ski im tiefen Schnee.

    Zusammen feiern wir bis ganz in der Fruh,

    hören den Vögeln beim Morgengesang zu.


    Streifen zusammen durch das grüne Gras,

    suchen nach Pilzen im feuchten Moos,

    werfen danach noch unsere Angeln aus

    und geh´n zum Schluss auf ein Bier zu mir nach Haus.



    Mein leiser Traum klingt so nah und ist doch so weit.

    Frieden auf Erden. Heute, morgen und für alle Zeit.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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  • April 2022

    April- gut- Blumentopf

    von hilmgridd



    April – April


    Der 4. Monat ist wohl der Beste,

    denn er macht was er will!

    oft stürmisch und selten windstill.

    Mal Kleid dann wieder Weste!


    Die Vögel singen in Höchstform,

    es ist ein Konzert.

    Schwamme suchen im Regen ist es wert!

    Das Wetter trotzt aller Norm.


    Mein Herz schlägt schnell,

    der Sommer ist weit.

    Nichts ist vergänglicher

    als unsere Lebenszeit.


    Drum genießt jeden Augenblick,

    jede Hummel am Morgen!

    Es lohnt kein Zaudern, kein Sorgen.

    Die Zeit kommt nie zurück!


    Ich sitze am Strand, schau der Wellen Flut.

    „Ob's wohl Morcheln schon gibt?“

    Die Gedanken, sie schweifen,

    Ich weiß genau – alles wird Gut!

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Mai 2022

    Schwierigkeiten- freundlich- Geld

    von nochn Pilz




    Ach, Algarve!



    Der böse Nachbar, Gift er streut

    Was mich nun überhaupt nicht freut

    Doch wenn man dann was ehrlich sagt

    Wird konsequent sofort geklagt

    Man find’t sich wieder vor Gericht

    Darauf ist niemand gern erpicht


    Das find ich doof, das ist nicht fein

    Nur Krach und Hass fast überall

    Warum kann’s hier nicht freundlich sein

    Wie ich es kenn‘ aus Portugal


    Die Steuer jährlich ist von Nöten

    Der Staat hätt‘ gerne meine Kröten

    Er gräbt, er klaubt, kennt keine Gnade

    Kennt jeden Schlich (was wirklich schade)

    Er lässt mir wenig nur vom Lohn

    So krieg‘ ich niemals ne Million


    Nun bin ich also wieder pleite

    Als wie nach einem Überfall

    Ist das denn nötig, dass ich streite

    Ach wär‘ ich doch in Portugal


    Ich laufe fröhlich durch den Wald

    Und plötzlich ruft da Einer „HALT“

    Ein Mensch mit Uniform und Dackel

    „Mein Freund, ich hier jetzt gar nicht fackel‘

    Ihr’n Pilzkorb ich jetzt konfisziere,

    Ihr Outfit ich nicht akzeptiere“


    Das ist doch Kacke, keine Frage

    Der hat doch wirklich einen Knall

    Wenn ich das jetzt mal überschlage

    Wär‘ lieber ich in Portugal

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)