Alles Clitocybe nebularis? --> ja

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.598 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo Pilzfreunde,


    auch mutmaßliche Nebelkappen habe ich letztes Jahr schon mal gesehen.
    Die schönen Lamellenpilze sehe ich bei uns gar nicht so häufig, da wo der Wald am Hang liegt, ist es vermutlich zu trocken - lauter Porenpilze an Totholz!!!.
    Die Lamellenpilze am Boden wachsen hauptsächlich im "Wald oben", flacher auf 450-500 m, da bin ich nicht so regelmäßig, bzw. sehe dann häufig nur die traurigen Reste....


    Dieses Jahr habe ich aber im Oktober sehr viele dieser Pilze gesehen, die ich für Clitocybe nebularis (Nebelkappe) halte, kleinere und größer, grauere und gelblicher, immer mit mehr oder weniger herablaufenden Lamellen.


    Pilze 1-3 (Oktober 2012)
    viele nebeneinander unter Buchen auf Kalk (ca. 450 m),
    älterer Pilz ausgebreitet ca. 12 cm,
    mittelalter Pilz gewölbt ca. 8 cm und ein
    ganz kleiner ca. 4 cm, den habe ich stehen gelassen.
    Farbe grau-(braun),
    Lamellen heller, schwach herablaufend, sehr dicht stehend, nur am Rand ganz kurze Lamellen untergemischt,
    Stiel bei jungen Pilzen hell, sonst ähnlich Hutfarbe,
    Stielbasis verdickt, innen nicht ganz voll, sondern hohl werdend
    Geruch etwas "flau" süßlich.
    Pilze1

    Pilz2

    Pilz3


    Pilze 4 (Oktober 2012)
    viele nebeneinander unter Buchen (aber auch andere Bäume, z.B. Fichten) auf Kalk s.o
    Größe s.o
    Farbe deutlicher nach gelblich-ocker tendierend (aber auch Sonne, Weißabgleich möglicherweise nicht hundertprozentig)
    Lamellen deutlicher herablaufend
    Stiel hohl
    Geruch nicht überprüft

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Das sind schon alles Nebelkappen. Die werden mittlerweile oft zu den Rötelritterlingen gestellt, also in dem Fall Lepista Nebularis.


    Ich glaube aber, daß Clitocybe noch genauso gültig ist.


    Mein Tip: Geruch einprägen! Der ist eigentlich unverwechselbar.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Eike!


    Selbstverständlich, du hast recht.
    Danke für die Korrektur. Ich werde doch auf meine (noch nicht so) alten Tage nicht zerstreut werden? :/


    LG, Pablo.

  • Hallo,
    danke für die Bestätigung.


    Eine Frage habe ich zu den Pilznamen.
    Gibt es eine Seite im Web, wo die aktuellen Veränderungen in den Bezeichnungen nachzuvollziehen sind - eine Referenzseite, auf die man sich dann auch - bis zur nächsten Änderung - verlassen kann?


    Ich habe mich da bisher in Zweifelsfragen an Wiki gehalten, in der Hoffnung, dass die Autoren dort sich im Zweifelsfall an irgendeine "maßgebende" Seite halten.


    Bei Clitocybe/ Lepista nebularis sieht das im Moment so aus:
    Wiki D /GB/ F/ etc. "Clitocybe" (Lepista als Synonym)
    Wiki Svenka "Lepista" (kürzliche Änderung des Artikels)


    Mir schwebt da so eine Seite vor wie bei den Pflanzen diese hier ("The Plant List", die unterschiedliche Quellen und neueste Untersuchen zusammenfasst)
    http://www.theplantlist.org/
    oder auch diese Seite (aber "The Plant List" ist oft "more up to date")
    http://www.ars-grin.gov/cgi-bin/npgs/html/tax_search.pl

  • Hallo abeja!


    Mit den 2 Beispielen der Datenbanken hast du erst mal eine Grundlage. Aber du darfst dich auch nicht wundern, wenn die sich zuweilen widersprechen.


    Bei Pilzen ist alles weniger klar als bei den Pflanzen und es gibt oft auch noch nicht DIE absolute Wahrheit, denn du kannst je nach deiner Auffassung/Meinung verschiedene Konzepte als richtig empfinden.


    Für meine kleinen Becherlinge z.B. sind manche der Aussagen von IF und mycobank hahnebüchen und überhaupt nicht mehr der Zeit entsprechend, oder es werden eindeutig verschiedene Arten miteinander synonymisiert usw.


    Aber die Anwendung des gerade aktuellen Namens ist auch nicht immer das Wichtigste, wichtig ist, dass es sich um genau diesen Pilz handelt. Hört sich blöd an, aber es ist nicht vordergründig wichtig, ob du Lepista oder Clitocybe nebularis sagst, solange man weiß, dass du die Nebelkappe meinst.


    Aktuelles Beispiel wären z.B. auch die Safran-Schirmlinge (Chlorophyllum versus Macrolepiota).


    Etwas schlimmer wird es, wenn sich alteingesessene Namen als falsch angewendet herausstellen, dann bedarf es einer Zusatznotiz. Beispiel soll man Leccinum aurantiacum sein, welcher jahrelang der wissenschaftliche Name für die Espen-Rotkappe war, bis sich anhand der Originalzeichnung, -beschreibung herausstellte, dass damit ursprünglich die Eichenrotkappe gemeint war.


    Bei den schwarzen Drüslingen z.B. hat man den Namen Exidia glandulosa für 2 verschiedene Arten verwendet, einmal für den Warzigen, das andere Mal für den Stoppeligen/Abgestutzten.


    Kann also nie ein Fehler sein, bei Bestimmungen von kritischen Arten die Literatur mit aufzuführen, nach der letztendlich bestimmt wurde.
    Wissenschaftlicher Name mit Autorenzitat sollte sowieso immer bei der Bestimmung dabeistehen.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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