Was Ihr für Pilze tun würdet... ;-))

Es gibt 64 Antworten in diesem Thema, welches 16.245 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kuschel.

  • ich dachte ich hatte das grabenerlebnis schon geschrieben.
    da ich es aber nirgendwo finde, erzähle ich nochmal :)


    an einem herbsttag war ich in meinem hauswald unterwegs. es war ein trüber tag, und pilze fand ich ein paar, aber nichts aufregendes. also beschloss ich, von meinem gewohnten pfad abzuweichen, um mal ein bisschen in neuen gefilden zu stöbern. ich wollte um ein feuchtgebiet herum laufen um dann wieder zu meinem wald zurückzukommen.
    es war ein matschiger und unerfreulicher weg, durch tiefes gras und noch tieferen schlamm, mitten durch brombeeren und farn. ich konnte die zecken förmlich krabbeln spüren und die mücken labten sich völlig enthemmt an meinem blut. es konnte nur besser werden, irgendwo muss es doch mal wieder vom sumpf zum wald werden?
    ich schlenderte zwei stunden vor mich hin in dem versuch, den spaziergang als eine runde zu gestalten und abzuschließen. und da war er auch endlich wieder, mein hauswald, mal von der anderen seite. ich war heilfroh und marschierte auf die bäume zu.
    nichts trennte mich mehr von heimatlichen gefliden, als ein kleiner graben.
    beim näherkommen sah ich allerdings, dass er soooo klein nicht war.
    eine weile überlegte ich, ob ich den ganzen doofen weg zurückgehen sollte. der graben gähnte mich an...hinterlistig schien er zu sagen: so tief bin ich gar nicht. vorne hinein und dann nur ein kleiner sprung auf die andere seite. das kann doch nicht so schwer sein
    wer schon mit mir unterwegs war weiß, dass das mit den kleinen sprüngen bei mir so ne sache ist. ich hab eine leichte lähmung im linken fuß (die normal nicht auffällt) und springe äußerst tolpatschig, und darum am liebsten gar nicht. schon zu oft hab ich mich dabei auf den popo gelegt, oder mir die füße verknackst.
    aber faulheit siegte mal wieder.
    also vorsichtig mich an zweigen und ästen entlanghangelnd in die tiefen des grabens geklettert. soweit so gut. unten war ich schon mal angekommen. nun musste ich aber den letzten ast, der mich vor dem abgrund retten konnte loslassen. ein langer schritt auf die andere seite. war die vorher auch schon so steil? und ein schliddern, rutschen...und abwärts ging es. hatte ich erwähnt dass der graben voller wasser war? bis zu den oberschenkeln war ich drin, die stiefel festgesaugt im morast. und die wand des grabens stand wie eine senkrechte wand vor mir, kein ast, kein zweig zum rausklettern. ich bin 165 groß und konnte mit den händen den rand des grabens nicht erreichen. also hab ich mich am gras festgekrallt und versuchte mich hochzuhiefen, raus aus dem schlamm....schlammbäder sind gesund? keine ahnung, jedenfalls lag ich plötzlich der länge nach im schlammigen morast. allmählich wurde es mir ungemütlich. ich rappelte mich wieder hoch, inzwischen pitschnass und holte erstmal tief luft. zwei weitere male bin ich zurückgerutscht immer wieder hinein ins kühle nass. beim nächsten versuch fand ich mit den fingern ein stück wurzel unterm gras, an dem ich mich festhalten konnte. adrenalinspiegel und verzweiflung gaben mir kraft, so dass ich mich endlich hinausarbeiten konnte. mein puls hat 15 minuten gebrauch, um sich wieder zu beruhigen. von da waren es nur noch kalte 20 minuten zum auto. meine stiefel waren voller schlamm, innen und außen, ansonsten war ich zumindest körperlich unverletzt. nur mein stolz hat etwas gelitten.
    übrigens handyempfang gab es dort nicht. zum glück war mein handy trocken in der tasche verwahrt und hat es, genau wie ich, überlebt.

    Es grüßt euch


    Daggi


    die wieder da ist :shy:

    Einmal editiert, zuletzt von lutine ()

  • Puuuh, Daggi, ich habe die Geschichte zwar irgendwann mal von Dir gehört, aber ich habe schon wieder mitgezittert, so detailliert hast Du's beschrieben *grusel* 8|


    Wie gut, dass Du uns gesund und wohlerhalten erhalten geblieben bist *streichel*-über'n-Schopf* :)


    Vielen Dank für's Erzählen :thumbup:

  • Die Beherrschung grundlegender Survival-Techniken scheinen zum Pilzesuchen doch recht angebracht zu sein. :P


    Ich hab auf einer eingezäunten Wiese am Waldrand Parasole entdeckt. Keine Ahnung warum das Grundstück eingezäunt war - weder waren junge Bäume drauf, noch sah es nach einer Viehweide aus. Es gab auch keinen Eingang oder so. Einfach 50x50m eingezäunt mit brusthohem Zaun. Und ein dutzend Prachtexemplare von Parasol auf der Wiese.


    Einsatzplan Phase 1:
    Ich werfe meinen Korb auf das Grundstück, lehne einen 1m hohen Ast gegen eine Kiefer am Zaun und nehme diesen als Trittstufe um auf einen Zaunpfahl gestützt über den Zaun zu Hüpfen.


    Einsatzplan Phase 2:
    Die Zielobjekte werden bis auf zwei betagte Höflichkeitshappen sichergestellt.


    Einsatzplan Phase 3:
    Scheiße, was nun? Ich habe den Korb zunächst über den Zaun und durch die Maschen draußen abgelegt. Dann hab ich mich im Bocksprung geübt. Anlauf und mit beiden Händen auf einen Pfosten aufstützen. Dann ein Bein nach dem anderen rüberziehen, herunterspringen und den jetzt krummen Pfosten wieder im 90 °-Winkel ausrichten und festtreten als ob nichts gewesen wäre...

  • Klasse, Börger :D :thumbup:


    Tja, und dann habe ich mal einen Schuh im Graben versenkt, nur wegen vermeintlicher Austernseitlinge ;(


    Da bin ich mit GG spazieren gewesen, es war ein milder Januartag in diesem Jahr und ich hatte einige Kopfweiden direkt am Ufer im Verdacht, mit Austernseitlingen "trächtig" zu sein :)


    Nachdem ich also schon lange auf GG einwirken musste, weil ich ausgerechnet diese (für ihn öde) Strecke gehen wollte (O-Ton GG: gib's zu, Dir geht es doch wieder um Pilze?! ;) ... iiiich? Pilze??? 8| Wie kommst Du denn da drauf? *Unschuldsblick* :evil: ), kamen wir schließlich nach einer halben Stunde bei den verdächtigen Bäumen an. Ich scannte unauffällig (wie ich fand ^^) die Bäume und ließ sogar beachtliche Judasohren am Baum mit dem Hinweis an GG, schau' mal, sind die nicht hübsch? Ich lasse sie mal stehen, wir wollen ja spazieren gehen heute :evil:
    Er schaute ziemlich verwundert drein, aber was tut man nicht alles für die Tarnung des Projekts, wenn der Partner absolut pilzuninteressiert ist ;)
    Leider sprang mir aber auch so gar kein Austernseitling ins Auge, obwohl ich wirklich die Sehschärfe auf 150 % kalibriert hatte (nennt man auch Adlerblick ^^), nix, nada, niente :cursing:


    Na gut, soll heute wohl nicht sein, dachte ich zähneknirschend. Vielleicht sollte ich doch den Stolz beiseite schieben und zurück zu den Judasohren... :/ Naja, nach vorne geschaut, verlief der Weg auch eher unspektakulär... vielleicht sollten wir einfach umdrehen?! :/


    Gesagt - getan!


    Und was sehen meine Adleraugen da???? 8| Aus dieser Perspektive hing doch eindeutig etwas am Ende des Astes über dem Graben... *Adrenalinpegel-schoss-hoch-und-schon-stiefelte-ich-hin* :cool:
    Leider war der Uferrand extrem aufgeweicht und glitschig. Ich musste jeden Schritt überdenken und mich vorsichtig vortasten. Jetzt am Ast festhalten, nach vorne beugen und gaaaanz lange Finger machen... Mist! Reicht immer noch nicht! *knurr*
    Es scheiterte tatsächlich an lächerlichen 20cm X(


    Das darf doch wohl nicht wahr sein!! Nicht mit mir! Ich will daran und das sofort!!! *grummel*
    Leider sah ich die Hüte nur von oben, aber sie sahen so schön knackig frisch aus, die musste ich einfach haben. Sollten schließlich meine ersten, selbstgefundenen Austern sein!


    Na gut, neuer Versuch :)
    Noch ein Stückchen weiter am Ast entlang gehangelt und mit den Füssen nach Halt gesucht. Prima, da ist ein dickes Grasbüschel, da trete ich mal drauf und dann hörte man eine Kombination aus *knacks-und-schmmiiieeerr* und der mürbe Ast gab ein Stück nach und ich rutschte an dem Grasbüschel ab, schön in die Matschepampe des Ufers ;(
    Der halbhohe Gummistiefel blieb einfach stecken und ich zog den Fuss mit Socke wieder raus *grrrr* Ich kann doch nicht einfach nur mit einem Stiefel und auf Socken nachhause? Bei nicht mal 10 Grad? *bibber*
    Dicken Stock organisiert, versucht, den Schuh rauszuhebeln, aber das leider unmöglich, ohne auch noch endgültig abzuschmieren. GG kam zu Hilfe, aber so'n Unterfangen wegen eines blöden Schuhes?! Wir mussten einsehen, dass man nur bäuchlings drangekommen wäre, aber dazu hatte ich dann doch keine Lust, zumal schon eine Menge Schlamm im Stiefel gelandet war. Das Paar kostete mal nur 10 Euro, also egal, er blieb einfach stecken wo er war.
    Durch das Absenken des Astes sah ich dann aber, was meine vermeintlichen Austernseitlinge waren: schönste (ungenießbare) Muschelseitlinge :D


    Naja, Leinbeutel (den ich vorsichtshalber in der Jackentasche hatte, für den Pilzfall aller Fälle ;) ) um den Fuss und zurück zum Auto. War nicht schön, ging aber schneller, als auf dem Hinweg... erstaunlich, oder? ;)


    Unterwegs mit mentor1010 im Gelände hätte ich fast mal wieder einen Stiefel verloren. Gummistiefel sind scheinbar nicht "meine" Schuhe, denn auch das neueste Paar ist in den Knickfalten undicht geworden *grummel*


    Vielleicht sollte ich diese gehäuften Hinweise endlich mal ernst nehmen und mir vernünftige, wasserdichte Schuhe kaufen :)

    • Offizieller Beitrag

    Eure Geschichten sind so klasse! Ja, so sind wir, die wir was wirklich wollen. Mit vollem Körpereinsatz!


    Bei Pilzen hatte ich solche "krassen" Jagderlebnisse noch nicht.


    Haifischzähne und eine stürmische Nordsee...ja, damit hab ich Erfahrung :cool: Kommt ungefähr auf ´s gleiche raus :)


    lieben Gruß,
    Melanie

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Geniale Geschichten hier. :thumbup::thumbup::thumbup:


    Daggi: Nächstes Mal tragbare Zugbrücke mitnehmen! Oder Kletterausrüstung. Paar Seile, Reepschnüre, Mauerhaken, Karabiner...


    Kuschel: Gummistiefel an den Waden festtackern. Dann geht das. Und am besten vorher mal ein Blick durchs Fernglas wagen. Boah, hätte ich mich da geärgert. ;(


    Ich erinnere mich nur an blöde Klettertouren, die ich schon des Öfteren für Samtfußkremplinge (scheinbare Maronen) und Gallier (scheinbare Sommersteinpilze) unternommen habe.



    LG, Pablo.

  • Zitat

    Daggi: Nächstes Mal tragbare Zugbrücke mitnehmen! Oder Kletterausrüstung. Paar Seile, Reepschnüre, Mauerhaken, Karabiner...


    sehr gute idee pablo :thumbup:
    ich nehm dich dann mit als kofferkuli ;)

    • Offizieller Beitrag

    Sicher nicht.


    Sherpas sind jene Nepalis, die bei Expeditionen auf die hohen Berge wie Sagarmatha, Kangchenzönga, Annapurna, Dhaulagiri, Makalu usw. die Lasten der körperlich und geistig weniger begünstigten westlichen Möchtegern - Bergsteiger tragen. Ist natürlich eine gute Einnahmequelle.


    LG, Pablo (der genre körperlich so fit wie ein Sherpa wäre, aber in diesem Leben froh ist, wenn er mal noch auf ein paar Viertausender in den Alpen hochkommt).


  • Sicher nicht.


    Sherpas sind jene Nepalis, die bei Expeditionen auf die hohen Berge wie Sagarmatha, Kangchenzönga, Annapurna, Dhaulagiri, Makalu usw. die Lasten der körperlich und geistig weniger begünstigten westlichen Möchtegern - Bergsteiger tragen. Ist natürlich eine gute Einnahmequelle.


    LG, Pablo (der genre körperlich so fit wie ein Sherpa wäre, aber in diesem Leben froh ist, wenn er mal noch auf ein paar Viertausender in den Alpen hochkommt).


    Phah....... Sherpas, das sind doch Warmduscher.


    Die sollen mal mit meiner Angetrauten Weihnachtseinkäufe machen gehen. Dann wüssten die auch, was schleppen bedeutet.


    Saturnha, Mediamarköt, Schuhgöschöfto, Klamottaghirli, dass sind herausforderungen für den echten Mann.


    :D

  • Saturnha, Mediamarköt, Schuhgöschöfto, Klamottaghirli, dass sind herausforderungen für den echten Mann.


    Ich schmeiss mich weg.....:D

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

  • Hallo,


    ich bin letztes Jahr beim Pilzesuchen im Moor stecken geblieben, und das auch nur mit einem Bein. Ich konnte wegen der vollgesogenen Gummistiefeln mich überhaupt nicht befreien.


    Zum Glück haben mich dann 2 Leute mit echtem Kraftaufwand herausgezogen. Den Gummistiefel hätte ich fast aufschneiden müssen um ich wieder los zu werden.


    Uff



    VG J

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips


  • Hallo VG J ;)


    Deine Story ist mein Alptraum schlechthin 8| Das ist einer der Gründe, weshalb ich wahnsinnig ungern alleine durch unbekannte Gebiete streife. Mal davon abgesehen, dass man als Frau auch mal überfallen werden könnte... finde ich ganau diese Situationen gefährlich. Oft genug hat man keinen Handyempfang weit ab von der Zivilisation. Mit mentor1010 bin ich auch schon 2 x fast stecken geblieben. Also nicht zeitgleich und gemeinsam ^^ , sondern in den sumpfigen Gegenden durch die er mich lotst ;)


    Gut, dass Du Hilfe hattest :)


    Ralf, ich lach' mich schlapp

  • Dann will ich auch mal erzählen, wie ich mich fast umgebracht hätte.


    Ich war 15 oder 16 und mit den Eltern in den Ötztaler Alpen im Sommerurlaub. Meistens bin ich alleine durch die Bergwelt gestiefelt, auf der Suche nach Insekten, Pflanzen, Beeren und - natürlich - Pilzen. Damals allerdings ausschließlich auf Pfifferlinge fixiert.


    Irgendwo zwischen den Orten Längenfeld und Gries bin ich links den Berg hoch und dann auf Tierpfaden die Hänge gequert. Ich war schon recht ein paar Stunden unterwegs und querte wieder einen sehr steilen Hang, der mit großen Nadelbäumen bewachsen war. Da sehe ich so 15m unter mir einen großen Kranz mit Pfifferlingen. Klar, die will ich.


    Richtig gutes Schuhwerk hatte ich, also den Pfad verlassen und vorsichtig hangabwärts gestiegen. Es war heftig steil, so dass ich, wenn ich mich leicht zur Seite neigte, den Hang mit ausgestrecktem Arm etwa in Brusthöhe berühren konnte.
    Es war aber nicht nur steil, sondern der Boden war mit einem dicken Polster aus Tannennadeln bedeckt. So hab ich also immer mit einem Fuß einen Tritt in den Boden gestampft, dabei den nächsten frontal vor mir stehenden Baum anvisiert. Sollte ich abrutschen, konnte ich mich da fangen.
    Das ging auch die ersten 10 Meter ganz gut, doch dann war da kein Baum mehr vor mir, bzw. stand der nächste viel zu weit weg. Dort begann auch eine kleine Schneise, in deren Mitte die Pfifferlinge standen. Auf der anderen Seite der knapp 2m breiten Schneise standen jedoch reichlich Bäume. Also die schmale Schneise queren, und auf der anderen Seite runter bis zu den Pfifferlingen.
    Der Plan war prima, jedoch nur bis etwas zur Mitte der Schneise. Da rutscht mir der Standfuß weg und ich schlittere die Schneise runter abwärts. Es ist nicht zu glauben, wie glatt so ein Nadelboden ist. Es gab weder Sträucher noch Wurzeln oder sonstwas, wo ich mich hätte fangen können.
    Also rausche ich mitten durch die Pfifferlinge immer weiter bergab. Ich versuche, die Absätze in den Boden zu rammen, aber das klappt nicht. Schließlich gelang es mir, mich auf den Bauch zu drehen und die Rutschpartie mit gespreizten Beinen und verkanteten Schuhsohlen abzubremsen und schließlich aufzuhalten.


    Puhh, erst mal durchatmen. Angst hatte ich bis dahin nicht, denn den Hang hätte ich auch noch ein paar hundert Meter weiter rutschen können, ohne mir etwas schlimmeres zu tun.


    Also vorsichtig erst mal auf den Rücken drehen, aufsetzen und schauen, wie ich wieder zurück komme.


    Als ich dann so sitze und den Hang abwärts schaue sehe ich, dass da, keine 10 Meter vor mir, eine Abbruchkante ist. Also nix mit ein paar hundert Meter weiterrutschen. Runterschauen kann ich zwar nicht, aber ich sehe etwa in Augenhöhe die Wipfel unterhalb der Kante stehender, großer Nadelbäume.


    Jetzt hatte ich Angst. Ich hab mich dann vorsichtig nach links bis zum ersten Baum bewegt. Dieser Baum war mein bester Freund. Nee, was war ich glücklich, den umarmen zu können. Zurück ging es dann recht einfach, von Baum zu Baum, und immer den letzten Baum im Rücken, falls ich nochmal abrutsche.


    Kurzer Zwischenstopp bei den Pfifferlingen, vorsichtig seitlich in die Schneise getastet und die Pfifferlinge, die ich nicht abrasiert hatte in den Rucksack gesteckt. (Anmerkung der Red.: Da kann man mal sehen, wie bekloppt und unbelehrbar man als junger Mensch sein kann).
    Wieder zurück zu den Bäumen und hoch zum Pfad.


    Groß belastet hat mich das damals nicht. Der Schreck war schnell verflogen, aber die Neugier blieb. Ich wollte wissen, wie tief es an der Kante wirklich runterging.


    Also bin ich bei nächster Gelegenheit bergab gestiegen und unterhalb der Kante den Hang wieder zurück. Nach ein paar hundert Metern kam ich dann an die Stelle.


    Jau, das waren locker 15 Meter Steilwand. Das hätte ich sicher nicht überlebt, zumal der Boden unterhalb des Abbruchs mit großen Felsbrocken belegt war, die meinen Sturz unsanft gebremst hätten.


    Zwischen diesen Felsbrocken fand ich sogar noch ein paar von den Pfifferlingen, die ich oben abrasiert hatte. Die hatten nicht so viel Glück wie ich.:)


    Ich habe das Überleben meiner Dummheit ausschließlich den guten Bergschuhen mit Ihrer dicken, steifen Sohle zu verdanken. Mit normalen Wanderschuhen oder gar Turnschuhen hätte ich die Rutschpartie nicht aufhalten können.

  • Hallo Ralf,


    boa, das war echt ein beängstigendes Erlebnis.


    So ging es mir beim Skifahren.


    Schwarze Abfahrt endet im unteren Teil in Serpentinen, vor mir eine nervende Skischule die ich nicht überholen konnte, da sah ich eine Skispur, welche eine Abkürzung vermuten ließ, der Spur gefolgt, dann sehe ich jemanden der nur noch HALT ruft und schon war ich über dem Abhang hinweg. Abhang ca. 10-15 Meter. In der Sekunde reflektiet man das halbe Leben. Aufgesetzt, und zum großen Glück voll im Tiefschnee, kurz in die Knie und schon stand ich wieder. Da kamen dann ein paar Snowborder vorbei, ich mag sie nicht wirklich, ich reiße mich zusammen und mache begeisterte Freudenschreie, die Snowborder sind blaß vor Neid. Ich fahre schnell ins Tal und breche meinen Skitag ab mit einem Jagertee, jetzt wurde es mir langsam wirklich mulmig.



    VG Jorge

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  • Ralf....<X


    Ich kenne und hasse solche Hänge und Situationen! Und mir wird beim lesen speiübel!


    Ja, fast wäre dein Leben keinen Pfifferling mehr wert gewesen! 8|


    Gruss


    Günter

  • Mir stehen die Haare zu Berge und ich bekomme den Mund nicht mehr zu


    Ist das krass!! Diese Spannungskurve!!! *zitter*
    Ich hatte echt Angst um Euch und bin heilfroh, dass Ihr hier so putzmunter schreibt. Sonst hätte mir glatt was gefehlt

  • Hallo Leute,
    Oh, Mann,was Ihr da alles für Geschichten zu erzählen habt. Ich kann da mit nichts aufwarten, allerhöchstens, daß Aufstiege leichter sind als Abstiege.Kam und kommt schon immer wieder mal vor, daß ich wo ohne weiteres hochkomme,aber nicht mehr runter- außer auf dem Hosenboden rutschend.


    Meine Tochter hat mich mittlerweile verpflichtet bei allen Pilztouren das Handy mitzunehmen, weil sie mich ein wenig kennt, damit ich, sollte ich verunfallen, Hilfe rufen kann, obwohl ich so gewagte Sachen nie mache- Ich sage ehrlich,ich lasse die Pilze dann stehen. Aber ich verschätze mich gelegentlich ein wenig mit meinem Alter, denke ich könnte noch Sachen, die vor ein paar Jahren noch kein Problem waren, aber jetzt halt nicht mehr. Aber insgesamt bin ich eher vorsichtig.


    Aber sie hat mich überzeugt,ich versuche jetzt immer an das Handy zu denken, auch wenn generell vorsichtig. Aber ein blöder Tritt und man hat die Haxen gebrochen. Alleine und ohne, daß jemand auf einen wartet , bergen alle Wanderungen gewisse Gefahren.
    Meine Mutter hatte sich mal beim Bergsteigen denm Mittelfußknochen gebrochen, ist mit dem Bruch noch die ganzen Kilometer zurück gelaufen- es ging irgendwie und der Arzt den sie dann aufsuchte, weigerte sich den Fuß zu röntgen- mit einem Bruch könne man nicht mehr viele Kilometer laufen. Als die Schmerzen immer schlimmer wurden, suchte sie dann doch einen anderen Arzt auf. Kompletter Durchbruch eines Mittelfußknochens.
    Mit vielen Brüchen kann man also noch durchaus laufen, aber i.d.R. nicht mehr mit Schienbeinbrüchen, Brüchen des Oberschenkels, und auch nicht mehr mit Wirbelbrüchen. Ich selbst bin mit Mittelfußknochenbruch auch durchaus noch gelaufen, ging erst ab dem nächsten Morgen nicht mehr. Wadenbeinbruch- Null Problem (wurde erst viel später als Zufallsbefund beim Röntgen des Kniegelenkes festgestellt)
    Wirbelbruch- ich konnte keinen einzigen Schritt mehr laufen- konnte mich nicht mal mehr aufrichten. Das war die größte Hilflosigkeit, die ich in meinem Leben erlebt habe und das hat bei mir echt was verändert: Die wollten mich damals zwar,nachdem ich mit Krankenwagen hingekommen war, entlassen, weil sie den Bruch im Röntgen irgendwie nicht sahen (die Klinik war punkto Wirbelbrüchen nicht besonders kompetetent (bin zeitgleich noch einem weiteren Fall begenet, der auch nach dem 1. Röntgenbild entlassen werden sollte), aber ich kollabierte bei jedem Aufstehversuch. Am nächsten Tag: nochmaliges Röntgen: ein Wirbelkörper war komplett durchgebrochen.


    Ein Handy dabei zuhaben, ist keine so großé Sache. Deshalb möchte ich an dieser Stelle allen Handymuffeln, wie ich es bin, dazu raten.
    Ich denke mal ,ich werde nicht aus dem Forumausgeschlossen, weil ich vielleicht etwas weniger pilzverrückt bin:D. Aber ich möchte doch allen,wenigstens, wenn sie alleine gehen, raten,ein Handy mitzunehmen. Früher gab es sowas nicht, aber heute, es gibt ein Handy für wenige €, Prepaidkarte kostet auch nicht viel und wenn Ihr das Handy sonst nicht nutzt, könnt Ihr die Karte mit dem Guthabenkonto später verkaufen ( einmal pro Jahr müßt Ihr das Konto aufladen, sonst wird das Handy gesperrt, aber Guthaben dürfen nach irgendeinem Gerichtsurteil (fragt mich nicht welches) nicht mehr verfallen. Mein Guthabenbetrag wächst und wächst- ich werde die Karte wohl irgendwann mal an jemanden weitergeben, der das Guthaben dann nutzen kann-.



    LG


    Safran

  • Oh mann...das sind ja heftige Stories hier :(
    Aber Hauptsache, die Pfifferlinge wurden auf dem Rückweg noch einkassiert....grins.....also sowas....

    LG Inken


    _____________
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    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

    • Offizieller Beitrag

    Das sind ja wirklich sehr krasse Erlebnisse


    Gott sei dank ist das gut ausgegangen! Kaum auszudenken...


    da bin ich bisher immer gut davon gekommen.