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Impressionen aus dem Winterwald
Nachdem der Herbst mit einem letzten Farbfeuerwerk nun endgültig in den Winter übergegangen ist, soll hier natürlich auch dieser mit all seiner Pracht, Eisiglkeit und Stille gewürdigt werden.
Ihr seid, wie schon bei meinem Herbstimpressionen-Thread, herzlich dazu eingeladen, den Beitrag mit euren eigenen Bildern, mit Gedichten und Texten zu ergänzen!
Wir beginnen mir unserem gestrigen Schnee-Ausflug in den eisigen Winterwald bei Heidelberg, von der Posseltslust auf einsamen Wanderwegen bis zum Königsstuhl. Abseits der Rodelpisten nur weiße, nebelige Stille. Ich liebe ja diese reduzierte Farbigkeit der Schneelandschaft in Grau, Blau und Weiß, eine gedämpfte Welt, die so voll Licht ist, und in der alle Strukturen besonders eindrücklich und schön hervorhebt.
Sehr viele Jahre bin ich schon nicht mehr so ausgiebig durch den einsamen Wald und Schnee gestapft wie gestern, und kam abends nicht nur mit roten Ohren und noch röterer Nase, sondern auch voll Zufriedenheit und mit einer noch vollerer Speicherkarte wieder nach Hause.
Das tat unglaublich gut. Inzwischen ist der schöne Schneezauber hier leider schon wieder zerronnen... Zeit, um den kleinen Ausflug hier noch mal virtuell aufleben zu lassen...
Auf gehts in den weißen Winterwald... tapf... tapf...
Hier stehen noch richtige Weihnachtsbäume... hoffentlich bleiben die auch hier...
Nach einigem Suchen entdecken wir sie doch noch, an unsere Buchenstamm...eingeschneite, gefrostete Samfüßchen...
...die Austern hingegen zeigten sich nicht über der Schneedecke...
Alle Pilze sind hier frostig bereift und weiß eingehüllt...
.. wie diese gelbstieligen Muschelseitlinge...
Auch die Bäumstämme tragen heute weiße Socken...,
... und die wenigen, übrig gebliebenen Blätter sehen in der weißen Welt richtig bunt aus:
Wir stapfen durch einen stillen, verschneite Fichtenwald, ein majestätischer Augenöffner...
Eine einsame Wanderhütte läd uns zu einer kleinen Rast ein, mit heißem Tee aus unser Thermoskanne...
...über der Hütte hängt ein gespenstiger Zauber... überall sind Spinnweben, mit Eiskristallen besetzt...
Hier sitzt schon lange niemand mehr...
...kleine, geheimnissvoll glitzernde Gebilde am Wegrand...
...weiter geht es, durch den Schnee, auf einsamen Wanderwegen...
...zurück in die Nähe der Zivilisation...
Ein einsames Auto kämpft sich auf dem verschneiten Waldweg durch den Nebel...
...hier pilzt es noch bunt im Kleinen...
... auch die Hagebutten zeigen noch Farbe, unter ihrem Mäntelchen aus Reif....
...frostiges Metall, ganz individuell und bunt, von der Zeit kunstvoll gestaltet...
Hier auf dem Königsstuhl sieht man wieder mehr Menschen... voller Staunen stehen sie in der weißen Pracht...
.. unser Ausflug endete mir einem abendlichen Blick vom Heidelberg Schloss über die beleuchtete Stadt...
...und dann gings schnell nach Hause, wo ich kurz nach dem Einstellen des Adventsrätsels, todmüde und zufrrieden ins Bett gefallen bin...
Zum Abschluss unseres Schneeausfluges noch eine Strophe aus einem schönen Wintergedicht von Rilke:
Die hohen Tannen atmen heiser
im Winterschnee, und bauschiger
schmiegt sich sein Glanz um alle Reiser.
Die weißen Wege werden leiser,
die trauten Stuben lauschiger.
Und ein Gedicht von Eichendorff:
Der Winter
Das Feld ist kahl, auf ferner Höhe glänzet
Der blaue Himmel nur, und wie die Pfade gehen,
Erscheinet die Natur, als Einerlei, das Wehen
Ist frisch, und die Natur von Helle nur umkränzet.
Der Erde Stund ist sichtbar von dem Himmel
Den ganzen Tag, in heller Nacht umgeben,
Wenn hoch erscheint von Sternen das Gewimmel,
Und geistiger das weit gedehnte Leben
Vielen Dank fürs Mitstapfen!