Das Eichenklotz - Projekt

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 5.003 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Wie >HIER< erwähnt, hatte ich mir ja am Wochenende mal ein Stück Wald mit nach hause genommen. Auch wenn es ja nun kein Ausflug ist, werde ich hier im Laufe der Zeit eine kleine Bilderserie daraus basteln.


    Bitte erwartet keine täglichen Updates und keine exakten Bestimmungen der kleinen Ascos! Aber wer sich an Spekulationen dazu beteiligen will, kann ds sehr gerne tun.


    In den Tagen seit Freutag haben sich insgesamt vier verschiedene Arten auf dem Klotz sehen lassen:


    1. Ziemlich erfroren und offenbar überständig, aber es wird wohl am ehesten Stereum Hirsutum sein.
    Edit: Falsch. Es ist die Umberbraune Borstenscheibe, Hymenochaete Rubiginosa.


    2. Diese kleinen Becher (unter 1mm) waren auch von Anfang an zu sehen. Zuerst schienen sie bräunlich, mittlerweile sind sie aber heller geworden. Wenn das weiß ihre natürliche Frabe ist, dann vielleicht eine Hyaloscypha - Art...


    3. Die tauchten recht bald auf dem Holz auf, werden auch etwas größer als die Weißen, und breiten sich inzwischen mehr und mehr aus. Weichbecherchen, Mollisia möglicherweise?



    4. Diese Art viel mir optisch erst mal garnicht auf. Die sind noch kleiner als die weißen Becher oben, so bemerkte ich die gelben Dinger erst auf den Bildern. 8| Ich habe überhaupt keinen Plan, was es sein könnte. Aber ich hoffe mal, daß dieser Pilz noch zulegt.



    Bei Gelegenheit gibt es dann noch weitere Bilder. An einigen Stellen wuselt schon weißes Mycel herum. Ein paar Steinpilze wären natürlich auch nicht schlecht. :plate:



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    na auf was für Ideen du mich nun wieder bringst :D


    Da kann ich nur hoffen, dass NiLa deinen Beitrag nicht mitbekommt, sonst fliege ich auf Holzklötze, wenn ich über das Spielzeug stolpere.


    Eine tolle Idee. Ich werde auch mal darüber Nachdenken und bin auf deine künftigen Berichte gespannt.


    Und noch was : Morgen schlage ich meinem Boss einen "Freutag" und zwar wöchtentlich, für die gesamte Belgschaft vor :thumbup:


    GLG Markus

  • Öhm 8| mir fällt nur grade was auf...wo wäscht Du denn in nächster Zeit deine Wäsche? Draussen im Eiszuber? :evil: :D


    Oh Markus...schnitze deiner Lütten doch nette Figuren aus den Klötzen..dann habt Ihr beide was davon...sieht bestimmt nett aus so ein pilzbewachsener Troll oder so :cool:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Mentor und Markus!


    Ist das denn so ungewöhnlich? Es ist Adventszeit, ganz viele Leute holen sich Holzkrempel aus dem Wald und tun das dann in die Wohnung. Ich sehe da kaum einen Unterschied. Finde aber, daß die meisten Leute ihr Substrat schlecht auswählen. Da wächst ja nichts drauf.


    "Freutage" sind da übrigens sehr wichtig. Denn um das Holz muss man sich ja auch kümmern. Feuchthalten und bebildern und so.


    Wenn ich vielleicht eine kleine, lebende Fichte auf dem Substrat züchten kann (sowas gibt's ja durchaus), dann ist das mit den Steinpilzen doch gar nicht so abwegig. ;)


    Die Frage müsste übrigens lauten: "Wo wasche ich meine Wäsche," nicht "Wo wasche ich die Hände."
    Der Klotz liegt in einem großen Topfpflanzenuntersetzer, den ich auf die Waschmaschine gestellt habe. Die Spüle ist rechts daneben, auf dem Bild ist nur die Geschirrablage zu sehen. Das geht nach rechts noch weiter.
    Die Waschmaschine wird sinnigerweise von oben befüllt. Dann muss der Adventsschmuck mal solange woanders hin.


    LG, Pablo.

  • Pablo, ;)


    Wenn ich vielleicht eine kleine, lebende Fichte auf dem Substrat züchten kann


    ich könnte mit der Weihnachtspost an dich im Moment ne kleine Fichte, Pinie, oder Kiefer mitschicken :D (ist Ernst gemeint)


    LG, Markus

  • Hauptsache du holst dir nicht die verkehrten Gäste ins Haus.


    Nicht daß auch bei dir später mal was aus der Wand, der Decke oder dem Fußboden wächst.
    Sehen würden wir sowas zwar schon gerne aber gönnen täten wir dieses Dilemma dir nicht.


    Auf meinem Totholz wächst seit zwanzig Jahren nichts. Nur Epiphyten oder so hängen da ab. :)

  • Coole Idee, Beorn :) Auf Deine Berichte bin ich gespannt :)


    Mir hat Merlena mal am Jahresanfang ein Stück mit Judasohr infiziertes Holunderholz geschenkt und ein weiteren dicken Knüppel mit Ohren habe ich bei einem Spaziergang selber entdeckt und eingesackt. Die fruktifizieren draußen im Garten ganz regelmäßig und ich ernte schöne, große Lauscher ;)

  • Nette Adventsdeko...und du scheinst ja trotz Pilzforum noch regelmäßig zum Geschirr spülen zu kommen ;)


    Aber im Ernst...spannende Idee

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Beorn,


    das ist ja mal ´ne spannende Adventsdeko! Sehr coole Idee!
    Bin schon gespannt, was du uns da noch alles zeigen kannst :)


    lG,
    Melanie

  • Hut ab vor so viel Forscherdrang! Bin gespannt wie es weitergeht. :)

  • Hallo Pablo!


    Aha, abgetarnt im Unterforum "Ausflugspilze".
    Naja, hab ´s ja doch gefunden!


    Nr.1: Deine Idee Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz) ist das Wahrscheinlichste, auch wenn sich einige an der braunen Farbe (besonders Winter) aufreiben könnten. Man müsste die Stirnseite mit den vielen Fruchtkörpern mal besser sehen.
    Theoeretisch käme auch Stereum gausapatum in Betracht, eine Art, die bei Verletzung (besonders im hellen Zuwachsbereich) rot anläuft. Die hätte aber viel welligere Hüte.


    Nr. 2: Da ältere Becher außenrandig so wellig werden, würde ich an eine "längerhaarige" Art von Hyaloscypha (Hyalinbecherchen) denken. Unter der Lupe müssten deutlich abstehende Haare zu sehen sein.
    Falls nicht, und Rand nur mit sporadischen kurzen Franseln, wäre der Bereich um Hyaloscypha intacta/Parorbiliopsis minuta denkbar (glaube ich aber viel weniger).


    Nr. 3: Mit Mollisia (Weichbecherchen) hast du recht. Wachsen die alle in Gefangenschaft? War die becherbewachsene Seite original den Boden berührend oder eher offen?
    Kannst ja mal schauen, ob dir im Bereich des Wachstums der Becherchen ein dunkler "Filzteppich" unter den Bechern auffällt.
    Das Aussehen von 3b und 3c passt zur klassischen Mollisia cinerea (Aschgraues Weichbecherchen), aber Mollisia anhand von Makros bestimmen zu wollen, grenzt beinahe ein bisschen an Größenwahnsinn.


    Nr. 4 ist eine Orbilia (Knopfbecherchen). Da scheinbar an vermorschten Bestandteilen des Klotzes wachsend, könnte was schönes dabei rauskommen, geht hier leider nur mit Mikroskop.


    Dein Paket ist heute angekommen, Becherchen sind in akzeptablen bis sehr guten Zustand, beschäftige mich morgen damit.
    Habe kurz in den braunen Winzigen mit weißen Haaren reingeschaut, sieht gut aus für den ersten Punkt für mich!


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Euch allen ein dickes Danke für das reichhaltige Feedback. Fast hätte ich gedacht: "Na, mit so Winzdingern lockst du ja kaum ne Katze hinterm Ofen vor," aber inzwischen weiß ich es ja besser, bin ich doch hier auf angenehmste Weise umgeben von Pilzgenossinnen und Genossen.


    Theoretisch müsste so ein Block ja Pilze hervorbringen, bis er komplett zerfallen ist, oder nicht? Sofern er irgendwann mit entsprechenden Sporen in Kontakt kam. Vielleicht gar mal einige Helmlinge oder Häublinge. Aber bwarten. Momentan ist ja schon so einiges los. Bilder muss ich morgen mal mit einer Lupe zu machen versuchen.


    Das wird sicher ein Spaß. Kamera ausrichten, Beleuchtung und dann noch die Lupe richtig platzieren... Ich bin mal gespannt. Aber es geht nicht anders. Die Orbilia (danke, Ingo! :thumbup: ) scheint zwar gewachsen zu sein, ist aber nun etwa einen halben Millimeter groß. Die meisten der weißen sind auch kaum größer, die Größten sind etwa 1mm. In dem Bereich bekomme ich ohne Hilfsmittel keine scharfen Bilder mehr.


    Am schönsten kommt derzeit noch die Mollisia, die sich aufgrund der Größe recht gut betrachten und bebildern lässt. Auch dazu morgen mehr. In der Tat ist es so: Anfangs sah ich davon gar keine Fruchtkörper. Inzwischen finde ich die fast ubiquitär. Ob die auf einem Filz hocken, muss ich auch morgen nochmal untersuchen. Für solche Sachen brauche ich Tageslicht. Das erste Aufkommen von denen befand sich auf einem Wurzelende, daß aber bei der ursprünglichen Lage im Wald keinen Bodenkontakt hatte. Interessanterweise wächst die nun auch an den Seiten und an eher trockenen Stellen am Holz.


    Der Schichtpilz scheint wirklich nicht mehr ganz frisch zu sein. Aber da sind neue Fruchtkörper im Entstehen. Da habe ich eben versucht Bilder zu machen, aber die Farben sind bei Kunstlicht ein einziges Gemetzel. Verfärbungen kann ich vorläufig nicht feststellen.



    Also: Das wird morgen wieder wie "Türchen öffnen". :)


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Wenn ich mir deinen Klotz nochmal so anschaue, fällt mir auf, dass der schichtpilzartige Pilz auch gut Hymenochaete rubiginosa (Umberbraune Borstenscheibe) sein könnte.
    Die haben oft kapuzenförmige Hütchen, also welche, deren Hutrand schräg nach unten zeigt, eine Fruchtschicht mit orangebrauner Frischzuwachskante und unter der Lupe viele kleine "Stacheln" (Seten).


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    da bin ich wieder!


    Umberbraune Borstenscheibe? Gefällt mir eigentlich sogar viel besser. Nur kleine Stacheln kann ich nicht finden. Krieglsteiner beschreibt hier allerdings etwas anderes:

    Zitat

    Sporadisch von kleinen Wärzchen besetzt


    Aus "Großpilze Baden - Württembergs", Band 1, Seite 213.
    Gemeint ist hier wohl das Selbe, also die Seten.


    Dazu mal zwei Bilder mit etwas näher ran:


    Und damit komme ich schon zu meinem neuen Problem.
    Ich habe also mal meine alte Lupe rausgekramt. Einerseits zum Anschauen, was ganz gut klappt. Andererseits aber wollte ich da mal durchphotographieren. Das klappt nicht so gut. Die Hantiererei mit Kamera, Lupe und Licht ist schon ein ziemliches Gefuddel. Da muss ich nochmal gründlich üben. Fazit: Von ungefähr 64 Bildern durch die Lupe habe ich circa 67 Bilder gleich wieder gelöscht.


    Das sähe dann nämlich etwa so aus:


    Pilz 2 (Hyaloscypha / Dasyscyphella):


    Pilz 3 (Mollisia):


    Pilz 4 (Orbilia):


    Das ist ohne Lupe fast noch besser (wieder die Orbilia):


    Da werde ich mal noch etwas Rumprobieren mit etwas mehr Zeit. Zu Weihnachten ist dann mal eine richtige Stereolupe angedacht. Bis dahin ärgere ich mich über den Autofokus der Kamera, die Tatsache, daß der reguläre Supermakromodus eigentlich besser vergrößert als die Lupe, starte da aber weitere Experimente. :evil:



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Perfekt! Ist Hymenochaete rubiginosa (Umberbraune Borstenscheibe).
    Mit den Warzen in "Die GP BWs" ist das gemeint, was du auf deinem 1. Bild rechts in der Fruchtschicht siehst.


    Die Seten kannst du mit einer Lupe (10-15x) sehen, wenn du seitlich auf die Fruchtschicht schaust bei Gegenlicht. Sieht ungefähr so aus:

    = Hymenochaete carpatica (Bergahorn-Borstenscheibe)
    Ok, ist auch nicht so tolle, hab ´ die gleichen Probleme wie du.
    Für eine geistige Vorstellung reicht es aber vielleicht.


    VG Ingo W


    Edit: übrigens ist der Pilz m.M. nach eine gute Zeigerart, dass du mit "Substrat Eiche" vollkommen richtig liegst.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Pablo,


    toll, wie Du Dich in die Pilze kniest.:thumbup:


    Super finde ich auch die Hilfestellung von Ingo. Vielleicht entwickelt sich hier ja auch mal ein Spezialforum, wie das mit den Dungpilzen.:)


    Die Hymenochaete lass mal nicht aus den Augen. Wenn die abgestorben ist, können da Kernpilze drauf wachsen und die wären dann wieder hochinteressant.:D
    Insbesondere, wenn sich ein weißer Filz bildet, der im ersten Augenschein wie Schimmel aussieht. [hr]
    Ach so, wenn ich den Thread ins Bestimmungsforum verschieben soll, einfach per PN Bescheid geben.

  • Hallo Pablo!


    Bei der Mollisia (Pilz 3) sieht das übrigens trotzdem ziemlich dunkel unter den Bechern aus.
    Oft sieht man den dunkleren Untergrund ("Filzteppich" = Subikulum) schon, wenn man etwas aus der Entfernung schaut.
    Bei der folgenden (= Mollisia fusca = Starkreagierendes Weichbecherchen) ist er natürlich extrem ausgebildet, aber so für die geistige Vorstellung deshalb ganz gut geeignet:


    Bei der hier gezeigten Art ist übrigens der schwarze "Teppich" oftmals früher zu sehen als die eigentlichen Becherchen.


    Geht man näher ran, sieht das so aus (hier braun):

    = Mollisia pyrenopezizoides (Einsenkbecher-ähnliches Weichbecherchen), ist eine unbeschriebene Art, der Name ist von A. Gminder übernommen.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pilzfreunde!



    Es macht einfach auch umso mehr Spaß, wenn man da so ein Feedback bekommt. Inzwischen macht Ingo sich ja mit meinen Pilzen fast so viel Arbeit wie ich mir selbst. :D
    So macht das echt Spaß.


    Die Rubrik hier bei "Bilderserien" habe ich schon bewusst gewählt. Die Bestimmung der Klotzpilze ist nicht mein Primärziel. Das geht exakt ja größtenteils nur mit Mikroskop. Um stückweise das Wissen immer weiter zu vertiefen, auch was die Photographie betrifft, taugt das so allemal.


    Weißer Filz ist schon an einigen Stellen zu sehen. Allerdings nicht auf der Hymenochaete. Ich bin gespannt, was da noch raus kommt.



    Leider, Ingo, hat meine Lupe wohl keine 10 bis 15 fache Vergrößerung. Das ist so ein altes Teil, ich glaube, früher hat man "Leselupe" dazu gesagt. Immerhin: So ein bisschen was feinhaarig - flauschiges sehe ich bei der Hymenochaete schon damit. Da bilden sich anscheinend auch noch neue Fruchtkörper. Das muss mal noch ein paar Tage abgewartet werden, vielleicht ist es auch was ganz anderes, denn es wächst an der Flanke, nicht an der Schnittfläche.


    Hier aber mal noch zwei Bilder mit normalem Makromodus:


    Dann habe ich noch mal ein wenig mit Kamera und Lupe rumgespielt. Immerhin, etwas besser wird es so langsam. Dazu mal die Orbilia (jetzt nicht mehr das Kleinste. Der eine Becher ist schon einen knappen Millimeter groß):


    Zum vergleich mal ohne Lupe:


    Und Pilz 2 ist ziemlich sicher Hyaloscypha. Mit der Lupe lassen sich die Haare am Rand schon erkennen. Fast auch auf dem Photo:


    Die Mollisia wurde auch noch mal mit Lupe bebildert. Ist auch einfach ein schöner Pilz:



    Und noch zum Subikulum:
    Also eine feinhharige Schicht kann ich beim besten Willen nicht sichtbar machen. Dazu reicht wohl die Vergrößerung auch nicht aus. Aber etwas ist da. Das sieht man schon aus der Entfernung:


    Hier ist an beiden Stellen der Untergrund um die Mollisias deutlich dunkler als das eigentliche Holz. In der Tat ist da irgendein Belag unter den Becherchen:


    Wieder etwas, worauf zu achten sich lohnt. Die Frage nun: Was kommt zuerst? Subikulum oder Apothecien? Und ist dieser Filzteppich gleichbedeutend mit Konidienform? Das kann ich mir kaum vorstellen. Nebenfruchtformen tragen ja immerhin auch Sporen. Auch wenn's nur infertile sind.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Nein, das Subikulum ist nicht geichbedeutend mit NFF (Nebenfruchtform).
    Eigentlich hat jede Mollisia (Weichbecherchen) so "Ankerhyphen" an der Basis, bloß bei mancher Art sind diese Hyphen extrem ausgebildet und nicht mal abhängig vom Vorhandensein eines Bechers, also der Filz kann schon vorhanden sein, ohne, dass ein Becherchen wächst.


    Zum Nutzen oder Sinn dieses Subikulums kann ich nichts sagen, weiß lediglich, dass einige Weichbecherchen-Arten sowas sehr ausgeprägt fabrizieren, andere wieder nicht.


    Ist auch nicht unbedingt ein striktes Bestimmungsmerkmal, gibt es doch auch Arten in der Gattung, bei denen das mal vorkommt und ein andermal nicht. Hingegen gibt es aber Arten, bei denen das fast immer und ausgeprägt vorkommt im Gegensatz zu Arten, bei denen das sehr unauffällig ist.
    Vor 20 Jahren hat man aufgrund dieses Filzes noch Tapesia (mit Subikulum) von Mollisia (eher ohne "Teppich") unterschieden. Ist aber nicht haltbar.


    Bei deinen Mollisias würde ich jetzt z.B. aufgrund des dunkleren Untergrundes (angenommenes Subikulum) meinen Vorschlag Mollisia cinerea (Aschgraues Weichbecherchen) revidieren und mehr auf Mollisia lividofusca (Dunkelbleigraues Weichbecherchen) pokern, da würde auch die mehr offene Wuchsweise hinpassen.
    Aber ich sagte ja schon, bei Mollisien, insbesondere noch, wenn sie +- grau sind, ist eine Makrobestimmung beinahe mit Größenwahn vergleichbar.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    So, bevor ich zur Familienweihnacht den Klotz die nächsten Tage sich saelbst überlassen muss, hier mal noch ein ganz kurzes Update mit sagenhaften zwei Bildern. Viel getan hat sich in letzter Zeit auch nicht. Die Hyaloscypha ist nun einigermaßen im Vergehen, während die Mollisia so richtig loslegt, sich nun auch auf der Schnittfläche wohlfühlt. Sicher bin ich mir derzeit nicht mehr, ob die vermutete Orbilia wirklich eine Orbilia ist. Der große Becher hat ziemlich exakt einen Millimeter im Durchmaesser. Das ist doch viel zu groß, oder?


    Hier mal ein Bild zusammen mit den dort neu aufgetauchten Mollisias und einigen vergehenden Hyaloscyphas:

    Der Plan ist in der nächsten Zeit meine optische Ausrüstung etwas zu verbessern. Dann gibts auch vernünftige Bilder. Ich glaube, die Kamera macht draußen bei mehr Licht einfach bessere Bilder als in der Wohnung. X/


    Dann entwickelt sich da noch ein weißer Flauschbrocken an der Schnittseite. Etwa drei bis vier Millimeter misst der nun in der Breite. Mal sehen, was das so wird...




    Auf bald, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Trotz, dass sie oft nicht wahrgenommen werden, sind die Orbilias schon nicht unbedingt immer ganz so winzig bzw. gibt es eben auch größere und kleinere.
    1mm passt, 2(3) mm oder 0,3 wären kein Ausschluss-Kriterium.


    Hab mal was rausgesucht, wo vielleicht die größenmäßige Verhältnismäßigkeit zur Geltung kommt.
    Orbilia aurantiorubra (Orangerotes Knopfbecherchen) auf einem 5 cm starken Salweiden-Ast (Salix caprea).
    Der braune ist Exidia recisa (Kreisel-Drüsling).

    Die schwarzen Polster gehören einem Pyreno, der heißt Diatrype bullata (Blasiges Eckenscheibchen)

    Näher:


    VG Ingo W

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