Pilze in Ecuador (2)

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.778 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    hier eine weitere Art aus Ecuador. Gefunden bei Papallacta auf 3200 m üNN, am Übergang von Paramo zu Nebelwald.


    kleines Exemplar:
    H: 1,5 cm Durchmesser, konvex, in Seitenansicht fast oval bzw. Rand eingerollt, honig-gelb bis hellbraun, Rand leicht behangen


    L: weiss, eng stehend, leicht abgesetzt bis breit angewachsen


    S: 4 x 0,5 cm , weiss bis creme, zur Basis hin dunkler, glänzend, flüchtiger, flockiger Ring


    Geruch: schwer definierbar, chemisch (ein wenig wie Klebstoff)


    Sporenpulver: kaffeebraun


    Substrat: Erde auf Grasfläche am Flussrand im Freien


    großes Exemplar:


    gefunden nur 20 cm entfernt vom Kleinen, wohl die gleiche Art (siehe Merkmale ins. Spp.)


    H: 4 cm, nach aussen gewölbt, goldbraun, Rand dunkler


    L: milchkaffeebraun, relativ dicht stehend, angewachsen


    S: 9 x 0,5 cm gelblich-bräunlich, glänzend, Ringzone (lappige Manschette), darüber cremefarben; Basis verdickt mit weissen Myzelfäden


    Geruch: ähnlich wie kleines Exemplar, + Marzinpannote


    Sporenpulver: kaffeebraun


    Substrat: auf Grasfläche am Flussufer
















    Diese Art kommt nicht ganz so ausserirdisch daher, ich würde sie aufgrund der Merkmale zu Psathyrella stellen.


    Beste Grüsse,


    matze

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matze!


    Dann spekuliere ich mal wild drauf los. Die Trefferwahrscheinlichkeit ist für mich bei so exotischen Pilzen ja eher gering.


    Sicher ist Psathyrella eine Option. Der Ring jedoch sieht komisch aus. Und bei dem älteren Exemplar, wo der Ring größtenteils vergangen ist, stellt sich die Frage, ob die Lamellen für Psathyrella dunkel genug sind.


    Darum werfe ich mal als alternative Gattungen noch zwei Möglichkeiten in den Raum: Stropharia und Agrocybe. Bei beiden gibt es durchaus ähnlich beringte Arten. Lemellenfarbe müsste auch etwa passen. Gegen Stropharia spricht noch die totale Unschuppigkeit. Aber weiß ich, wie anders hier die südamerikanischen Arten aussehen? Nein. :)


    Btw: Gibt es eigentlich irgendwelche Literatur zu "exotischen" Pilzen?
    Da werden doch sicher schon mal Forscher, Mykologen losgezogen sein, die Pilzwelt der tropischen Regenwälder zu erforschen. Natürlich rechne ich nicht mit einem umfassenden Bestimmungsbuch. Wahrscheinlich schlummern in diesen Berg- und Regenwäldern noch ganze Gattungen, die noch nie beschreiben wurden. Aber so ein paar Ansätze muss es doch geben?



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    guter Input, Agrocybe hatte ich gar nicht auf dem Radar. Hast du da eine Art im Kopf, die so beringt ist? Ich bin in dieser Gattung nicht sonderlich bewandert :D:shy:


    Was die Literatur betrifft, so bin ich gerade dabei in Kontakt zu treten mit den Lateinamerikanischen Experten. Mein Eindruck ist, dass die Mykologie hier noch nicht so weit fortgeschritten ist wie bei uns. Man hatte lange Zeit andere Sorgen, so würde ich es umschreiben.
    Dazu kommt eine andere Kultur und bzw. andere Interessen. Der Quiteño fährt halt nicht am Wochenende in die Pilze. Und wo keine Nachfrage, da kein Angebot an populärer Pilzliteratur.
    Werde dich diesbezüglich auf dem laufenden halten.


    Guten Morgen,


    matze

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matze!


    Klar, kein Wunder!
    Es sind wohl nicht nur die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse, sondern auch generell die geringere Erschließung großer Gebiete. So ein Buch wie "Die Speisepilze Südamerikas und ihre giftigen Doppelgänger" wird man vergeblich suchen. In jedem Fall bin ich gespannt, was du in der Richtung noch ermitteln kannst. :thumbup:


    Jetzt eine bestimmte Agrocybe - Art rauszupicken würde allerdings kaum sehr viel versprechend sein. Allein die Gattung ist in dem Zusammenhang ja nur so eine vage Idee. Immerhin fällt mir ein, daß der voreilende Ackerling, Agrocybe Praecox einen jung ausgeprägten Ring besitzt. Aber der wird es eher nicht sein. ;)


    LG, Pablo.


    Edit:
    Und eben schreibt Nobi >was richtig Gutes<.

  • Hallo Pablo,


    ich habe mal ein wenig geschlüsselt und Bilder verglichen. Was hältst du von Agrocybe paludosa? Ist zwar ein wenig klein und mir fehlt noch ein Bild zum charakteristischen Ring beim jungen A. paludosa, ansonsten kommt es dem ziemlich nahe.
    Wahrscheinlich wirklich in der Verwandtschaft von Agrocybe zu suchen.
    Agrocybe spec. (?)


    Agrocybe paludosa



    Beste Grüsse,


    matze

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    Einmal editiert, zuletzt von dermatze ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matze!


    Ja, Agrocybe Paludosa = Agrocybe Elatella könnte schon passen. Aber da darf man sich in dem Fall einfach nicht zu sicher sein. Ich hege den Verdacht, daß da bestimmt noch sehr viel Anderes in Betracht kommt. Zumal Krieglsteiner die globale Verbreitung mit "Asien und Europa" angiebt. Aber eine solche Angabe muss sicher hinterfragt werden. Es ist nicht nachvollziehbar, woher hier die Daten kommen.


    Zwei Links:
    >Link1<
    >Link2<


    LG, Pablo.