UMOs 2012

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 13.534 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Trino.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pilzfreunde!


    Durch Anna bin ich heute mal auf die Idee gekommen, die 10 UMOs in meinem Archiv nochmal anzuschauen. UMOs (Unbekannte Mykologische Objekte) sind bei mir idR Pilze, die ich so im Vorbeigehen mal abgelichtet habe. Extrem fahrlässig, wenn man es genau nimmt. Allerdings: Wenn ich zu den jeweiligen Pilzen anständige Bilder produziert und die wichtigsten Merkmale aufgenommen hätte, wären es ja keine UMOs geblieben.


    Generell mache ich mir nicht viel Hoffnung, weil einfach so viele wichtige Angaben fehlen und die Bilder auch schlecht sind. Aber einen Versuch ist es wert. Möglicherweise sieht jemand mit einem größeren Erfahrungsschatz als ich einfach mehr. Oder jemand hat einfach so eine zündende Idee.


    Also macht euch keine Gedanken, wenn euch was durch den Kopf geht, schreibt es einfach hin. Dann habe ich wenigstens mal ein paar Ideen, denen ich nachgehen kann.


    Insgesamt habe ich bei drei von zehn Kandidaten die Hoffnung nicht so ganz aufgegeben. Dies hier ist der erste, ein sehr hübsches Pilzchen:


    Gefunden am 28. Oktober 2012
    im Viernheimer Forst (Oberrheinebene), ca. 90m üNN
    Fichtenmischwald (Ahorn, Weißbuche, Lärche–¦)
    Substrat: Fichte (siehe Ptychogaster)
    Größe: knapp 1 cm breit
    Oberfläche: intensiv graublau





    Da war ich mit dem Polsterpilz beschäftigt und habe (ergebnislos) den Baumstumpf nach der Hauptfruchtform abgesucht. Eigentlich dachte ich bei dem blauen Ding an sowas wie Oligoporus Caesia, aber mit dem Gestachel da unten? Kann eigentlich nicht sein, oder?



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Pablo,


    ich habe natürlich keine Ahnung, um welchen Pilz es sich handelt, aber ich mag diese UMO-Idee. Sollte man da vielleicht einen Sammelthread, bzw. No-End-Thread daraus machen? Ich habe auch noch so einige Kandidaten, die ich nicht einordnen kann, zu denen ich aber meist (anders als du) absolut keine Informationen mehr liefern kann.


    Für solche Fälle eigene Threads zu erstellen, lohnt sich selten, und man simuliert mehr Erwartungen, als man eigentlich besitzt. Gerade in meiner sehr sehr frühen Pilzzeit habe ich fast gar nicht auf Substrat und Co geachtet, sodass ich nach meinen paar Monaten in den Pilzen bereits einige Pilze habe, die ich Schritt für Schritt gerne in den Sammelthread schreiben würde, ohne mich schlecht fühlen zu müssen.


    Das war so eine spontane Idee. Und ich möchte nicht, dass dein Pilz in diesem Thread untergeht, also viel Erfolg dabei, eine Bestimmung zu kriegen. :)


    lg,


    Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan - Arne!


    Die weiteren UMOs werde ich wohl hier anhängen.
    Ein No- End - Thread für Alle wird wahrscheinlich wenig Sinn machen. Da geht zuviel durcheinander und einzelne Pilze gehen unter. Am besten eröffnest du einen eigenen No - End - Thread nur für deine Pilze.
    Ich kann dich übrigens ganz gut verstehen, deine Situation kommt mir bekannt vor. So eben erst im Einstieg in die Materie und dabei viele Bilder gemacht, ohne zu wissen, was nachher alles für die Bestimmung wichtig ist...


    Auch wenn du nur Bilder hast: Die sehe ich mir gerne an, Ideen gebe ich gerne dazu weiter. Nur keine Scheu. So ein paar Angaben lassen sich ja immer noch ergänzen: Funddatum, Fundort (auch wenn es mit dem genauen Substrat oder den exakten Baumarten im Umkreis nichts wird), die ungefähre Größe.


    Zu hohe Erwartungen sollte man freilich nicht haben. Aber möglicherweise kommt doch mal ein Björn oder Hübchen vorbeigeschneit und sagt: "Hier, der Pilz ist das und das."



    LG, Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mausmann!


    OK?
    Trotz dieser Zotten?


    Übrigens haben wir mit dem Namen beide Unrecht. Das muss hier mal erwähnt werden. Aber sowohl Oligoporus als auch Spongiporus sind wohl als Synonyme noch erlaubt. >siehe Species Fungorum<


    Der aktuelle Name ist wohl >Postia Caesia<.



    Aber mit der Form der Fruchtschicht habe ich schon noch ein Problem. Dazu mal ein Bild aus meinem Archiv vom Laubholz - Bruder, Oligoporus Subcaesius (also nun wohl Postia Subcaesia):


    So oder so ähnlich finde ich auch im Web Bilder zum blauen Saftporling.
    Aber vielleicht liegt hier auch eine Wuchsabweichung vor? :/



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Da tut dir überhaupt niemand was, wenn du den als Oligoporus/Tyromyces/Spongiporus caesius oder von mir aus auch jetzt wieder Postia caesia (Blauer Saftporling) ablegst.
    An Nadelholz gibt es nichts ähnliches.
    Neben den blauen Farben auf der striegelig-verklebten Oberseite des Hutes ist die porige Fruchtschicht, die besonders (aber sicher nicht nur) bei Frost so aufreißt, dass sie mehr stachelig erscheint, eher typisch als bedenklich. Habe ich schon oft gesehen und auch überhaupt keine Zweifel!


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Mausmann & Ingo!


    Ihr seid super!
    Ich betrachte mein Problem mal als gelöst. :thumbup:


    Danke,
    Pablo.


    Edit:
    Dann hänge ich mal ein weiteres UMO an. Diesmal mit noch weniger Hoffnung auf ein Ergebnis, weil einfach die Bilder auch so schlecht sind.


    --> Fundort: Kraichgau, unter 300m üNN
    --> Buchen, Eichen, Kiefern, Lärchen
    --> Fundzeitpunkt: 2. September 2012 –“ Trockenperiode
    --> Größe: gesamter FK nicht höher als 10 cm, aber auch nicht viel kleiner
    --> Geruch: nicht einprägsam
    --> Stiel: längsfaserig, voll, fein bereift, Stielbasis nicht filzig
    --> Hut: ockergelb mit weißen Velumresten, lägsfaserig, feinschuppig, trocken
    --> Lamellen: reinweiß, weich, untermischt nicht gegabelt, ob frei oder doch angewachsen kann ich leider nicht mehr sagen. :(
    --> Offenbar auf Erdreich wachsend; Einzelgänger, aber mit –žBabypilz–œ zusammen wachsend
    --> Keine Verfärbungen festzustellen. Trama insgesamt fest.





    Vielleicht lässt sich der Pilz ja wenigestens auf eine Gattung eingrenzen. Denn auch dazu sind meine Ideen vage und unfundiert: Pluteus? Inocybe? Oder doch in richtung Psathyrella?



    LG, Pablo.

  • Hallo Mausmann, hallo zusammen!


    Zitat

    Fredy weiß da vielleicht was ? Wo steckt der überhaupt ?


    Ich bin schon noch da :) ! Danke der Nachfrage! Allerdings war ich in den letzten Tagen meist nur kurz als "Gast" im Forum!


    Ich habe hier ein Bild eines "gefrosteten" Muschelseitlings:



    Damit kann man Ingo's Feststellung zum Aussehen der obigen Fruchtschicht von Postia caesia ganz gut untermalen:


    Zitat

    ...ist die porige Fruchtschicht, die besonders (aber sicher nicht nur) bei Frost so aufreißt, dass sie mehr stachelig erscheint, eher typisch als bedenklich. Habe ich schon oft gesehen und auch überhaupt keine Zweifel!


    Grüße Euch und bis dann!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Pablo!


    Zitat


    --> Geruch: nicht einprägsam...


    Schade!
    Ungefähr 60-70% der Inocyben (Risspilze) kann man beinahe durch ihren inocybioiden (spermatischen) Geruch als solche einschätzen.
    Rein gefühlsmäßig wegen des Habitus und des angedeutet abgesetzten Stielknöllchens käme ich erst mal nur auf die Gattung Risspilz (Inocybe).
    Bleibt die Frage des Velums auf dem Hut, denn mir ist da aus dem Stegreif kein Risspilz mit solchen Velumfetzen bekannt. Wie was Fremdes sieht das aber auch nicht aus!
    Keine Ahnung!


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Mausmann und Ingo!


    Ja, genau. Diese blöden weißen Beläge sind mehr als sonderbar. Wenn ich mich richtig erinnere war das aber nicht einfach abwischbar. Aber so ist das: Es widerspricht eigentlich jeder meiner Ideen. Inocybe fällt weg, Pluteus auch und eigentlich doch auch Psathyrella.


    Groll...


    Die "Knolle" ist übrigens schon so, wie sie auf dem letzten Bild (schlecht!) zu erkennen ist: Also nicht abgebrochen, sondern in der Tat recht klein und deutlcih abgeflacht. Das hat mich da selbst überrascht, nur so ließ sich ja der größere Pilz einfach wegnehmen, ohne den kleinen zu beeinträchtigen.


    Tja.


    LG, Pablo.

  • Hmm, Pablo, der ist ja wirklich echt schwierig. Habe gerade eine ganze Weile gesucht und geblättert und finde selbst die Gattungszuschreibung richtig kniffelig.


    Bei den Risspilzen kann nach meinen Recherchen z.B.Inocybe maculata Velumreste auf dem Hut haben haben...


    http://www.pilzepilze.de/galerie/d/8414-2/8


    ...der ist aber eigentlich wesentlich dunkler und deutlich radialfaserig, passt also nicht wirklich. Und so "fetzig" sehen die auch bei diesem nicht aus...


    8|


    Wird wohl erstmal ein UMO bleiben.


    Edit: Kann es sein, dass der Pilz auf den Bildern etwas zu hell herauskommt?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Anna!


    Das ist großartig!
    Krieglsteiner schreibt zu Inocybe Maculata:

    Zitat

    dunkel-, rot- bis maronenbraun, seltener gelblich, mit reichlich weißen, zum Hut kontrastierenden Velumresten


    Von der Radialfaserung schreibt er nichts. Dafür aber später:

    Zitat


    Extrem variable Art, sowohl was den Habitus (...), die Hutform (...) als auch die Hutfarbe (...) betrifft.


    Bei seinem Bild ist allerdings eine deutiche Faserung erkennbar.


    Anders bei folgenden Arten: Inocybe Langei und Inocybe Hirtella. Bei Letzterem ist auch das Bild im Krieglsteiner interessant, da es durchaus einen weißen Belag in der Hutmitte zeigt! Den Bittermandelgeruch hätte ich wohl nicht wahrgenommen, da sich dieser wohl erst nach einiger Zeit entfaltet.


    Nun schwanke ich zwischen Inocybe Maculata und Inocybe Hirtella. Aber bei Inocybe bin ich nun schon recht sicher. Daß bei den erwähnten Pilzen die Lamellen nicht als weiß beschrieben werden, sollte im Anbetracht des Alters der oben gezeigten Pilze kaum eine Rolle spielen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Inocybe maculata war das erste, was mir die Suchmaschine bei Eingabe von "Inocybe mit Velum" ausgespuckt hat.
    Das Problem dabei ist, dass deiner was scheinbar Häutiges auf dem Hut hat, wenn man aber bei Inocybe von Velumresten spricht, sind das mehr so gespinstartig faserige Nester.
    Ich glaube, dein Pilz bleibt ungelöst.


    Übrigens geben sich die Risspilz-Freunde oftmals gar nicht mit nur einem Fruchtkörper zufrieden, sondern die nehmen da schon Kollektionen zur Untersuchung mit von jung bis alt .
    Ging bei dir nicht, will damit nur sagen, dass Risspilze schon nicht ganz so leicht bestimmbar sind, schon gar nicht nur makroskopisch und noch weniger nur per Bild.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Edit: Kann es sein, dass der Pilz auf den Bildern etwas zu hell herauskommt?


    Ingo, natürlich betrachte ich den Pilz keinesfalls als gelöst. Das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Aber immerhin kommen so einige Ideen zusammen, und ich hab' was zum vergleichen. Imemrhin bin ich schon mal froh, den wenigstens als "Inocybe spec." und nicht als UMO speichern zu können. In dem Ordner mit den Bildern liegt dann eine Word - Datei mit Merkmalen, Ideen und einem Link zu der Diskussion hier.


    Vernünftige Vergleichswerte werden aber erst weitere Funde liefern können. Mal sehen, was an der Stelle im nächsten Sommer wächst.


    Außerdem merke ich erst jetzt so richtig, wie schlecht die Bilder eigentlich sind. Die weißen Sachen da auf dem Hut darf man sich beileibe nicht wie die Velumreste auf einem Wulstlingshut vorstellen. Das sieht hier - wegen der Unschärfe - zusammenhängender aus, als es ist. Das Zeug ist schon eher "wollig".


    Leider lässt sich aus den Bildern nichts mehr rausholen. Unscharf bleibt unscharf. Hier mal ein grober Versuch, bei dem ich auch die Farben mal verändert habe, um den Kontrast zu erhöhen. Ja, Anna, die sind beim ersten Bild jetzt deutlich zu grell. ;)


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    so ähnlich habe ich dein Bild gestern testweise auch verändert. Schön, dass du das bestätigst.
    Nun ja den Pilz werden wir, wie du, wie Ingo schon gesagt hat, nicht sicher aufklären, aber egal. Risspilze sind ja sowieso ein besonders komplexes Kapitel.


    Nächster UMO? :D

  • Hallo Pablo,
    hallo in die Runde,



    Substrat: Fichte (siehe Ptychogaster)
    Größe: knapp 1 cm breit
    Oberfläche: intensiv graublau


    Eigentlich dachte ich bei dem blauen Ding an sowas wie Oligoporus Caesia, aber mit dem Gestachel da unten? Kann eigentlich nicht sein, oder?


    sowohl das Substrat als auch der Habitus und oben die blaue Färbung des Fruchtkörpers sprechen für Postia caesia. Zum aktuellen wissenschaftlichen Namen zitiere ich aus meinen Leserbrief im Tintling, der im April-Heft 2/2012 nachgelesen werden kann (S.10 f.):



    Gruß, Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöschter Nutzer ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Danke für die Infos und den Link. Immer wieder bin ich fasziniert, wie die Forschung nie zum Stillstand kommt. Panta rei. :)


    Und so wie ich das sehe, muss ich dann OLigoporus Placenta jetzt mal zu Rhodonia Placenta korrigieren: Schön, jetzt passen auch die Endungen.



    ***



    Nächstes UMO:


    Fundzeitpunkt: 11.08.12 (Trockenzeit!)
    Fundort: Kraichgau, 250m üNN; Talgrund, feuchtigkeitsbegünstigt
    Mischwald: Buchen, Fichten, Erlen, Eichen, Douglasie
    Größe: über 10cm breit
    Konsistenz: Festfleischig, hab' ich aber nicht angeschnitten.
    Poren: Wenn ja, dann sehr fein.
    Farben: Weiß bis cremefarben stimmt schon.
    Auch drei Wochen später mit nur wenigen braunen Stellen und ziemlich zerknabbert. Nochmal zwei Wochen später war der Pilz fort.


    Immerhin sind die Bilder mal schön:




    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    was hältst du denn vom getropften Saftporling, Oligoporus guttulatus...? Ich meine auch ganz leicht rötliche Töne in den Bereichen mit der stärksten Ausdehnung des Fruchtkörpers zu sehen, insbesondere beim letzten Foto...


    Ein paar Bilder aus dem Internet...
    http://www.nasehouby.cz/houby/species_view.php?pageid=796
    http://upload.wikimedia.org/wi…tulatus_89145_cropped.jpg
    http://www.idsystem.cz/mushroo…/OligoporusGuttulatus.jpg


    Und eine Anfrage bei Pilzepilze zum Vergleich...
    http://www.pilzepilze.de/cgi-b…8.pl?noframes;read=139369

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Anna!


    Das ist eine hochinteressante Idee.
    Die Diskussion bei Pilzepilze ist sehr aufschlussreich. Jetzt frage ich mich, ob Oligoporus Stipticus denn auch auf der Oberseite Tropfen bilden darf? Laut Krieglsteiner zumindest nicht.
    An rosane Farben kann ich mich zumindest nicht erinnern. Aber die Bilder sagen da schon was anderes. Erst recht, wenn man den Gamma - Wert etwas verringert:

    Was mich jedoch sehr stutzig macht, ist das Krieglsteiner die Art für BW als quasi nicht existent führt. Da hält er lediglich eine unbelegte (!) Fundmeldung aus der Zeit vor 1980 fest. Wohingegen ja Oligoporus Stipticus häufig sein soll.



    Mal so aus Neugier:
    Wie kommst du auf diese Spur?
    Ich gebe ja zu, Porlinge sind absolut nicht meine Stärke. In dem Fall war ich einfach absolut planlos, hatte keine Ahnung, wo ich überhaupt suchen sollte.



    LG, Pablo.

  • Ein Saftporling war halt meine erste intuitive Vermutung; der bittere Saftporling ist, wie du sagst, wohl hier recht häufig, schien mir jedoch einfach nicht so gut zu passen wie der getropfte.
    Wie ich dann konkret darauf gekommen bin? Bildvergleich, du kennst mich... im Grunde wildes Herumraten, denn von Porlingen hab ich auch nicht wirklich Ahnung.


    Ich habe zum Nikolaus übrigens den ersten Bd. der Großpilze geschenkt bekommen :P (der Rest der Bände folgt nun nach und nach :) ). Die Aussage zur Seltenheit hab ich dort auch gelesen. Keine Ahnung wie das einzuschätzen ist... Ich fand den getropften vom Bildvergleich einleuchtender... aber wirklich abschätzen kann ich es natürlich nicht.


    Ich denke Ingo kennt sich da viel besser aus. Warten wir doch, was er hierzu sagt.

  • Hallo Anna!


    Passt schon! Solche eingewachsenen Tropfen kenne ich nur von Oligoporus guttulatus (Getropfter Saftporling), dazu kommt, wie schon von dir angemerkt, diese rosa Farbe, welche aber nur frischwachsend zu sehen ist. Wenn der trocknet, wird er flach und ist fast nur noch ockerlich bis weiß, dann kann man ihn eher mit O. stipticus (Bitterer Saftporling) verwechseln.


    Hi Pablo!


    Wäre noch günstiger, wenn man das Substrat eindeutig hätte, das sollte dickes Fichtenholz sein. Das ist auch das einzige, was mir fehlt, denn auf deinen Bildern sieht der so aus, als ob er mitten in der Streu wächst. Normalerweise gehört der an Stümpfe.


    Die Art war lange Zeit nur lokal vertreten, also bei weitem nicht gleichmäßig über Deutschland.
    Ich denke, er breitet sich in den letzten Jahren aus. In meinen Gefilden (Thüringer Mittelgebirge) ist er nicht selten und scheint außerdem häufiger zu werden.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Wäre noch günstiger, wenn man das Substrat eindeutig hätte, das sollte dickes Fichtenholz sein. Das ist auch das einzige, was mir fehlt, denn auf deinen Bildern sieht der so aus, als ob er mitten in der Streu wächst. Normalerweise gehört der an Stümpfe.


    Das müsste schon passen. Ich glaube, der Pilz mogelt da ein bisschen. Sieht aus, als wüchse er auf Erdreich, aber wenige Zentimeter daneben liegt ja ein halb im Boden versunkener Stamm. Da will ich mir nicht anmaßen, die Holzart zu bestimmen, aber Fichte scheint nicht unwahrscheinlich.



    Mal so nebenbei: Eine Neuauflage der GPBWs mit aktualisierter Taxonomie und Kartierung ist nicht in Sicht, oder? Das ist ja eben schon ein Mammutprojekt.



    Hey, Anna. Mein Problem ist immer, daß ich erst so richtig zur Tat schreite, wenn ich wenigestens Mal eine Ansatz - Idee habe. Und die habe ich bei Porlingen selten. Dazu hätte ich morgen oder so noch ein UMO...


    Btw: Wo sind den deine UMOs? :P



    LG, Pablo.


  • Btw: Wo sind den deine UMOs? :P


    LG, Pablo.


    Sobald ich etwas mehr Zeit habe, dein Beitrag hat mich auf jedenfalls hierzu ermutigt ;). Sind leider noch nicht sortiert, muss ich erst sichten.