Advents Austern ?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.613 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rumpelrudi.

  • Nachdem der schöne Schnee nun fast weg iss,habe ich heut Vormittag am Stumpen einer Korkenzieher Weide diese Pilze entdeckt.Der größte misst etwa 5cm Hutdurchmesser und 4cm Höhe.Sie sind noch schön fest,haben also keinen Frostschaden.Ich denke mal es sind Austernseitlinge,mein Erstfund,was denkt Ihr dazu?
    Wünsche noch ne schöne Advents-Weihnachtszeit
    Vogti

  • Ja, das sind Korkenzieherweiden-Austernseitlinge :)


    Bei den jetzt milderen Temperaturen werden die noch größer und werden Weihnachten noch am Baumstumpf sein.


    Die Austriebe der Weide werden im Frühjahr wohl das Zeitliche segnen. Im nächsten Winter hast Du dann Chancen auf Samtfüßchen.

  • Hallo Rumpelrudi!


    Zitat


    Die Austriebe der Weide werden im Frühjahr wohl das Zeitliche segnen.


    Warum denkst du das?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen 2024

    Link: Einladung APR 2024

  • Ehrlich gesagt glaube ich an Beides nicht. Weder an Austernseitlinge, noch an das Absterben der Weidentriebe :/


    Detaillierte Bilder von der Basis wären schön, vielleicht kannst Du sie nachliefern?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich bin alles andere als Experte, aber spontan fallen mir drei mögliche große Seitlinge ein, die in dieser Zeit gefunden werden können. Den Gelbstieligen Muschelseitling können wir doch wohl ausschließen und bereits auf dem ersten Bild sieht man, dass der Stiel nicht berillt, also von Lamellen besetzt ist. Für mich sieht dieser Pilz nach einem Austernseitling aus, dessen Hutfarbe von cremefarben bis sehr dunkel variieren kann.


    Dazu möchte ich die Chance nutzen und auf meinen Thread von gestern verweisen. ->Klick<- Für mich sieht bei meinem Fund momentan auch alles am ehesten nach einem Austernseitling aus.


    Abschlussfrage: Ist es nicht so, dass eine striegelig-zottige Stielbasis (statt lediglich einer Filzschicht) nur bei Austernseitlingen auftaucht? (vgl. ->Klick<-)


    lg,


    Jan-Arne


  • ...
    Abschlussfrage: Ist es nicht so, dass eine striegelig-zottige Stielbasis (statt lediglich einer Filzschicht) nur bei Austernseitlingen auftaucht? (vgl. ->Klick<-)
    ...


    Nö, das ist nicht so.


    Für mich sieht dein Pilz nach einem Lungenseitling, Pleurotus pulmonarius aus. Das ist aber auch nur so eine gefühlsmäßige Einschätzung.
    Die beiden Arten sind eben nicht immer unterscheidbar ohne Mikroskop.

    • Offizieller Beitrag


    Ich hoffe nicht, dass ich jetzt vom Hauptthread ablenke. Wenn ja, Entschuldigung! ;D


    Ich dachte immer, dass der Lungenseitling quasi das Sommergegenstück des Austernseitlings wäre, aber er scheint ja auch im Winter aufzutauchen. [Edit: oder doch nur Frühling bis Herbst?] Nach Anis gerochen hat er jedoch nicht. Für mich bleibt die Bestimmung offen, aber danke für deinen Hinweis :)


    lg,


    Jan-Arne


  • Ich dachte immer, dass der Lungenseitling quasi das Sommergegenstück des Austernseitlings wäre, aber er scheint ja auch im Winter aufzutauchen.


    Korrekt, wenn als Winter ein milder Winter ohne Frost mit Temperaturen über +10 Grad gemeint ist. Also Südeuropa.
    Das Thema hat sich für dieses Jahr in Deutschland aber erledigt.


    Zu Ingo seiner Anfrage:
    Seitlinge sind Schwächeparasiten. Sie nutzen die gestörten Schutzmechanismen des Substrates aus, um als Saprobiont dem noch lebenden Baum endgültig den Garaus zu machen.
    Entgegen dem kurzen Text von Andreas in dem Austern-Unendlichthread, kommen Austernseitlinge nie an Totholz vor. Lediglich wenn der Seitling mit seiner Arbeit fertig ist, ist das Holz definitiv tot.
    Die Pflanzen, beispielhaft Bäume, besitzen natürliche Abwehrmechanismen gegen Pathogene, sprich: auch Pilze. Diese Abwehr findet bei der Weide nur in der Rinde statt, welche deshalb einen hohen Salicin-Gehalt hat. Ist die Rinde und somit der Baum so schwer verletzt, dass die Rinde keine Abwehr mehr bieten kann, werden die Seitlinge diese Schwäche sofort ausnutzen und den Kern mit ihren Hyphen durchsetzen. Die Fruchtkörper der Seitlinge wachsen nicht direkt an der Rinde, sondern durchstossen diese, weil die Rinde noch die Abwehrstoffe enthält, bzw. wachsen am unberindeten Stamm.
    Die Weide auf dem Bild ist nicht mehr zu retten, aber die Weide versucht durch Schosser (Austriebe) eine Notvermehrung. Die Austriebe senken sich bald zum Erdboden und wurzeln dort neu an (mit schützender Rinde). Wenn eine Weide geschält wird, wachsen an den geschälten Stellen niemals Austriebe.
    Am vorderen Stamm haben die Fruchtkörber der Seitlinge die Rinde schon so weit vom Stamm weggedrückt, dass kein Austrieb mehr möglich ist.
    Wer gern wieder eine neue Korkenzieherweide haben möchte, sollte jetzt die Austriebe entfernen und in die Erde stecken. Die wurzeln selbstständig an (wie Unkraut).


    Die Farbe auf dem Bild ist völlig normal für das Substrat Chinesische Weide. Dazu kommt die hohe Hygrophanität, weil der Stamm voll in der Nässe steht bzw. das Regenwasser von der Stammfläche fließt und sich zwischen der Rinde staut.

  • Na das iss ja mal ne interessante Aussage.....DANKE......Rumpelrudi,die Weide wurde letztes Jahr abgesenst und heuer kamen die neuen Triebe und wir (nebst Nachbarin) freuten uns schon,das die wieder ausschlägt.Wenn das so iss,dann werde ich versuchen die Triebe zu retten.
    Ach ja,auf der anderen Seite des Subben's zeigten sich noch 3-4 dieser Gesellen,im Bild links,wie immer nicht gerade "fotogen" Tschuldigung :shy:

  • Den Samtfußrübling habe ich bei dem 2. Bild schon gesehen (rechts hinten). Da er genau an dem austreibenden Stamm wächst, hast Du gute Chancen auf weiter Pilze dieser Art. Er bestätigt das Absterben des Baumstumpfes nachhaltig.