Lyophyllum connatum

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.612 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo !


    Habe direkt nach Abtauen der geschlossenen Schneedecke diese Pilze gefunden, wobei ich mir vor allem bei ersterem recht sicher bin, dass es der Weiße Büschelrasling oder auch Lerchensporn-Ritterling ist. Wundert mich allerdings, dass er so spät im Jahr erscheint und scheinbar recht frostresistent ist.


    Pilz 1:

    - Hüte: 4-8cm, leicht bräunlich
    - Lamellen: ausgebuchtet
    - Stiel: längsfaserig brüchig
    - Geruch: leicht süßlich-fruchtig
    - Standort: Gebüsch in Parkanlage
    - Wuchs: büschelig


    Pilz 2:

    - Hüte: 2-4cm, deutlich bräunlich
    - Lamellen: ausgebuchtet
    - Stiel: längsfaserig brüchig
    - Geruch: unauffällig, nichts feststellbar
    - Standort: Gebüsch in Nachbarschaft zu Ackerfläche
    - Wuchs: gesellig


    Meine Fragen: Handelt es sich bei beiden um den gleichen Pilz? Ist es Lyophyllum connatum? Oder könnte es auch ein Weichritterling sein?


    Christian

  • Hallo Christian,


    deine Funde erinnern mich schon sehr an das, was ich jetzt auch mit der Schneeschmelze fand. Das deckt sich auch ziemlich gut mit deinem Fundort. Allerdings fiel mir gleich ein leichtes gilben in den Lamellen und am Stiel auf. Zudem hatte mein Fund einen recht deutlichen Mehlgeruch. Nach der Mikroanalyse habe ich ihn mit dem Namen Tricholoma scalpturatum abgelegt. Den hab ich mir zwar auch immer anders vorgestellt, aber eine Alternative scheint es nicht zu geben.


    Hier mal ein Bild von meinem Fund:


    Ich meine auch ein paar gelbliche Stellen auf deinem ersten Foto zu erkennen, oder täuscht das?


    OK, wenn er wirklich eher süßlich roch, kommt T.s. wohl nicht in Frage.


    Also, nur so als Idee.


    Gruß


    Buliz

  • Hallo Buliz!

    Zitat


    Den hab ich mir zwar auch immer anders vorgestellt, aber eine Alternative scheint es nicht zu geben.


    Ich finde deine Bilder gut zur Art passend.
    Ich hatte vor dem Lesen deines Beitrages übrigens die gleiche Eingebung mit den Pilzen von Christian, also Tr. scalpturatum (Gilbender Erdritterling).


    Hallo Christian!


    Sind nicht vielleicht beim Abtrocknen flache, etwas dunklere Schuppen auf dem Hut zu sehen, so wie auf Buliz ´ Bild?


    Einige Angaben dazu müsste ich dann natürlich ziemlich dehnen, also mit dem Geruch und der Pseudo-Büscheligkeit, damit es zur Art passt. Aber sicher bin ich mir natürlich auch nicht mit dem Vorschlag.


    Der Lerchenspornrasling (L. connatum) ist ein eher knorpeliger Pilz, der kaum so brechen würde in den Hüten wie auf deinem 1. Bild.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Buliz, hallo Ingo,
    danke für Eure Tipps, habe mir T.scalpturatum mal angeschaut, aber auf Pilz 1 trifft der meines Erachtens nicht zu. Mein Pilz 1 wuchs nämlich nicht pseudo-, sondern absolut büschelig (sieht man leider nicht auf dem Foto, aber alle vier entsprangen mehr als deutlich einem Ursprung). Auch ist mein Geruchsinn vielleicht nicht der beste, aber Pilz 1 roch nach etwas, das definitiv intensiver war als Mehlgeruch ;)


    Zitat


    Der Lerchenspornrasling (L. connatum) ist ein eher knorpeliger Pilz, der kaum so brechen würde in den Hüten wie auf deinem 1. Bild.


    Ist das wirklich immer so, Ingo? Dann muss ich nämlich meine sämtlichen Herbstfunde in Frage stellen, weil mir da immer wieder ein weißer, büscheliger, intensiv süßlich riechender Pilz unter die Finger kam, der aber schon sehr brüchig (v.a. im Stiel, aber auch im Hut) war.


    vgl hier



    Zu Pilz 2: Leider habe ich beide Pilze nicht mitgenommen, weil ich kein Körbchen dabei hatte und sie -wie gesagt- beide labil waren. Hier könnte ich mir aber evtl. schon vorstellen, dass die dunklen Schuppen durch anhaltende Nässe so aussehen wie bei meinem Kandidaten. Ein Gilben, noch dazu intensiv zitronengelbes (nach Bon), konnte ich aber nicht entdecken. Außerdem hatte ich Erdritterlinge auch etwas kompakter, fester in Erinnerung, ohne jetzt allerdings Tr. scalpturatum schonmal bestimmt zu haben.


    LG Christian

  • Hallo Christian!

    Zitat


    Ist das wirklich immer so, Ingo? Dann muss ich nämlich meine sämtlichen Herbstfunde in Frage stellen, weil mir da immer wieder ein weißer, büscheliger, intensiv süßlich riechender Pilz unter die Finger kam, der aber schon sehr brüchig (v.a. im Stiel, aber auch im Hut) war.


    Nein, musst du sicherlich nicht in Frage stellen.
    Das, was ich meine, kann man schlecht als "brüchig" bezeichnen, denn das würde ja z.T. womöglich auch auf Täublinge zutreffen. Vielleicht ist "fragil" der bessere Ausdruck.


    Ist aber auch schwer, manche Dinge in Worte zu fassen. Nehmen wir an, du würdest die Hüte beider Arten so mit dem Zeigefinger in gleicher Kraft "anschnippen", dann würden aus dem Tr. scalpturatum-Hut viel schneller Teile herausfallen als beim L. connatum.


    Wobei natürlich jetzt diese von dir verlinkten weißen Hüte womöglich beinahe mithalten würden, weil schon älter.
    Wenn du den Geruch des Lerchensporn-Raslings abgespeichert hat, kann man den Pilz eigentlich immer gut bestimmen. Anhand des gelinkten Bildes könnte ich mir da nie so sicher sein.


    Und natürlich ist es auch durchaus möglich, dass deine beiden angefragten Ausgangspilze was unterschiedliches zeigen. Wenn man die Stiele so betrachtet, wird das wohl auch so sein.


    Zitat


    Ein Gilben, noch dazu intensiv zitronengelbes (nach Bon),


    Wenn er das so schreibt, übertreibt er oder meint tatsächlich was anderes als das, was hier in Deutschland als die Art gesehen wird.
    http://www.aranzadi-zientziak.org/micologia/t?lang=eu
    Das Gilben tritt oft erst im Vergehen oder am älteren Fruchtkörper ein, also weniger vergleichbar mit einem Karbol-Champignon oder sowas.
    http://www.mushroomslook.com/p/495/tricholoma-scalpturatum
    Das nächste Problem ist, dass Tr. scalpturatum mal eine zeitlang mit Tr. argyraceum (Silbergrauer Erdritterling) synonymisiert war, der aber dunkelschuppiger ist und nicht gilbt. Das könnte die Ursache sein, warum er beim Bilderaufruf so unterschiedlich gezeigt wird.


    Übrigens habe ich meine Funde auch immer kaum im Wald, sondern immer irgendwie in Gebüschsäumen, parkähnlichen Biotopen, verwilderten Gärten oder irgendwie beeinflussten Stellen gefunden.


    VG Ingo W

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