Hier kotzt der Hirsch

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 12.902 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Graubart.

  • Meine liebe Tochter tritt nun endlich in die Fußstapfen des Papas und fotografiert Pilze.
    Ob sie hier richtig lag, dass weiß ich nicht, ich meine, ob's überhaupt ein Pilz ist.


    Ich habe selbst noch nichts derartiges gesehen.


    Nein, für mich sieht das aus wie Muschelnudeln mit grüner Grütze zum Dessert, gegebenenfalls auch Stachelbeerkompott.


    Dann, als Menue Rèvérse über einen Baumstumpf gegeben. Möglicherweise eine Magenirritation.


    Was mag das denn sein?




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  • Sieht aus wie Eintopf im Schlauch.
    Im würde das weiße für Bohnen halten und das grüne wohl auch als Hülsenfrucht annehmen.
    Das ganze liegt vielleicht in einem Darm ?


    Somit wäre es aus dem Inneren eines Tieres, das einem anderen wohl nicht schmeckte.


    So ist meine Vermutung.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uli!


    Aber egal was es ist, deine Tochter eifert auch in Sachen Bildqualität ihrem Vater nach. :thumbup:
    Im Großen und Ganzen möchte ich mich aber Mausmanns Diagnose anschließen: Bohnengelibber im Darm.
    Komisch, die Bohnen erinnern mich schon an etwas. Aber für >Nidularia Deformis< ist das einfach viel zu groß.


    LG, Pablo.

  • Hallo Mausmann, Hallo Pablo,


    danke für eure Einschätzung!
    Schade.
    Wenn es ein auf ganz spezielle Art fruktizierender Pilz wäre, fände ich das irgendwie .. poetischer ... und Blut ist da ja keins zu sehen


    Hier habe ich mal einen Ausschnitt, wenngleich unscharf.





    [hr]



    Hallo Andy,


    das ist wirklich interessant. Wenn man so etwas öfters findet, dann weiß vielleicht auch jemand eine präzise Erklärung dafür. Für den Mageninhalt eines Vogels erscheint es mir ein wenig üppig (wenngleich ist die wahre Menge nicht sicher einzuschätzen weiß).
    Vielleicht ein Wasservogel, Ente oder so. Allerdings war der Fundort mitten im Wald.




    [hr]
    Mausmann


    puh! das war ein harter Brocken:


    Zitat

    Somit wäre es aus dem Inneren eines Tieres, das einem anderen wohl nicht schmeckte.


    ich habe lange gebraucht, um die Konstellation zu entschlüsseln und komme zu folgendem Ergebnis:


    Deduktion! :evil:


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  • Üben wir uns mal ein wenig in Sachen Forensik.


    1.) Ich kenne kein höheres Lebewesen mit einem durchsichtigen Darm. Und wenn es eines gibt, welches ich nicht kenne, müssten Blutgefäße zu sehen sein, denn einen Darm ohne Durchblutung gibt es nicht.


    Ergo: Kein Darm


    2.) Zu sehen sind unzerkaute Sämereien. Das lässt nur zwei Möglichkeiten zu.


    2.1.) der Inhalt aus den "Vorratstaschen" eines Kleinsäugers wie Hamster oder Maus.


    2.2.) Der Mageninhalt eines Vogels.


    3.) Die Körner scheinen von einer durchsichtigen Hülle umgeben. Eine solche Hülle kann es jedoch weder in den Vorratstaschen eines Kleinsäugers geben, noch im Magen eines Vogels.


    Eine Erklärung wäre der Stärkegehalt der Sämereien. Angelöst durch und vermischt mit Verdauungssäfte(n) oder Speichel könnte diese Stärke gelieren oder eine Haut bilden.


    4.) Vögel haben sehr starke Magensäure. Dabei müssten die Sämereien normalerweise stark unterschiedliche Zersetzungserscheinungen zeigen. Da sie aber ziemlich gleichmäßig und keineswegs angedaut aussehen, bleibt als naheliegende Lösung der Inhalt der Vorratstaschen eines Kleinsäugers als wahrscheinlichste Möglichkeit übrig.


    5.) Da am Tatort nicht mit der nötigen Sotgfalt Spuren gesichert wurden, bleibt die Frage nach Blut, Fell- oder Federresten oder sonstigen Gewebespuren offen. Diese müssten, falls es sich um einen geschlagenen Vogel gehandelt haben sollte, jedoch unübersehbar gewesen sein. Auch das erhärtet die These, dass es um den im Todeskampf ausgewürgten Inhalt der Vorratstaschen eines Kleinsäugers handelt.


    6.) Es ist etwas völlig anderes. :D

  • Hallo Ralf -


    ich bin beeindruckt!
    Deduktion.
    Ja.
    :evil:


    Gegen halb elf kommt das Töchterchen nach hause, dann mache ich mal Inquisition. Von wegen Tatortkontamination und verschlampter Spurensicherung.


    und wenns nun doch ein Pilz ist? Ultraselten? Oder was Klingonisches?


  • Hallo Ralf,


    bis inklusive Punkt 3 stimmt alles, Respekt!


    Aber:
    Bevor das zu Verdauende bei Körner- und Samenfressenden Vögeln in den -wie Du völlig richtig geschrieben hast- stark säurehaltigen Magen kommen, der bei o.g. Vögeln auch noch (je nach Größe des Vogels) noch mit (aufgepickten) Steinen oder winzigen Steinchen (Muskelmagen, wer hat schon Mal Gänseinnereien angeschaut?) zur Zerkleinerung bestückt ist, landet das Gefressene:




    na, dämmert es? :/









    im Kropf des Vogels!




    Meine Deduktion: Kropfinhalt einer Taube, evtl eines Eichelhähers. Grundsätzlich käme auch noch der Grünspecht in Frage. Ursache der Übelkeit: unbekannt!


    Nur am Rande: der Begriff "Reihern" entstand bei der mittelalterlichen Jagd auf Reiher mit dem Balzvogel, gejagt entledigten sich die Reiher in der Luft ihres Kropfinhalts (gelesen, nie gesehen) obgleich das natürlich auch bei einem von einem freilebenden Greifvogel gejagten Reiher denkbar wäre.


    Frohe Feiertage (mit gebratenen Tauben?)


    wünscht


    Feinschmecker



  • Natürlich, der Kropf. Wie konnte ich den vergessen ??:cursing:


    Auch gut möglich.

  • Also, die Erklärung für irgendeinen ausserirdischen Pilz hätte mir besser gefallen... ich musste mir ja mal wieder ALLES bildlich vorstellen, was Ihr so an Erklärungen parat hattet:



    geht aber schon wieder.. und wahrscheinlich ist es wirklich nur so ein Party-Waldbewohner gewesen, der die gemischten Köstlichkeiten nicht vertragen hat...!??! - egal, ich werd jetzt einfach nicht weiter darüber nachdenken!

    Als Gott den Orientierungssinn vergab, hatte ich mich verlaufen.

  • Hättet Ihr jetzt über einen Salzwasser-Fisch diskutiert, wäre ich sicher, hier unverdaute Kalmarkörper zu sehen.


    Aber das hier ist doch klar, so begründete einst Herr Birkel seine Geschäftsgrundlage.


    Nur von ganz kurzer Dauer ist sie, die Früchtezeit des Glibberigen Muschelwinzlings, man muss nur wissen, wann und wo.


    Und dann trocknen, ab in die Tüte.


    Das ist ganz klar der "Glitschige Hochzeitsnudeling".:)

  • Hallo zusammen,
    die Bilder passen doch zur Weihnachtszeit ;) :


    Ich schließe mich Andy in Beitrag 4 an:
    Mistel-Beeren.


    Mistelsamen wird über den Darm von Vögeln verbreitet, unter anderem von der Mistel-Drossel. Ich sehe in den Bildern von Beitrag 5 deutlich die Hülle von Mistel-Beeren (die möglicherweise auch unverdaulich sind), das grünliche könnten die Samen sein, die habe ich mir noch nie genauer angesehen.


    Nur ein Teil der Samen landet vom hinteren Ende des Vogels aus auf einem Ast, auf dem er dann keimen kann. Der Rest landet am Boden oder auf toten Ästen. Dann dürfen ihn die Pilze zersetzen :shy:


    Bleibt nur die Frage: Laubholz- oder Nadelholzmistel :P


    Viele Grüße
    Lothar



    [hr]
    Den Link zur Wikipedia-Diskussion hatte ich übersehen. Auch dort war auf Mistelsamen getippt worden.


    VG Lothar

  • Hallo Lothar,


    danke für deine Erläuterungen! Das ist alles nachvollziehbar und interessant.


    Um dem Ganzen noch weiteren Rückhalt zu geben waren wir heute nochmals vor Ort. Wir wollten das ganze Phänomen genauer untersuchen, vor allem auch, um die Größe genau feststellen. Aber die entsprechende Stelle fanden wir nicht wieder - stattdessen widerfuhr uns ganz anderes.


    Liebe Grüße


    Uli

  • klasse...wer braucht da noch Discovery Channel oder oder Comedy, wenn es hier beides in einem gibt ;)
    Danke

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

  • Das ist eine Ansammlung von Viscosa album
    http://www.flowers-garden.de/i…es/popup_images/155_0.jpg
    im Einzelnen http://www.botanikus.de/Mistelsamen-gr.jpg


    Eigentlich giftig für Vögel und andere Tiere, werden aber trotzdem von denen gefressen. Die Misteldrossel leitet davon ihren Namen ab.
    Die glibberige Masse sorgt dafür, dass der Mageninhalt nicht verdaut werden kann und zum sofortigen Verlassen des Verdauungstraktes auffordert. Das passiert nicht unbedingt auf dem üblichen Weg durch Diarrhoe, sondern zeigt alle Symptome einer Gastroenteritis.


    Irgendwie sind solche Vögel wohl autoaggressive Borderliner.

  • Hallo Rumpelrudi -


    danke für die abschließenden Worte!
    Gestern fand ich sie erneut und war erfreut, eine alte bekannte zu treffen


    Mistelbeeren, vorverdaut:



    LG
    Uli

  • Hallo Uli und Interessierte,
    ich bin gerade bei den Bayern zufällig auf einen Thread gestossen, in dem vergleichbare Fotos gezeigt wurden.
    "Thema: Misteln und Pilze"
    http://forum.pilze-bayern.de/index.php/topic,1242.0.html
    ab "Antwort #2"


    Als eine Möglichkeit werden auch Speiballen von Rabenvögeln genannt.


    Viele Grüße
    Lothar