Nie wieder Angst vor Wildschweinen..

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 8.254 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Hallo Ralf, ja dann,


    haste noch 7-10 Jahre Zeit bevor sie zu Dir kommen.


    Bei mir dürfte es noch etwas mehr dauern, denn sie müssen über den Rhein.


    Aber ich komme Dich mal besuchen.


    VG Jorge

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

  • Ich schlage vor, wenn die Herde eine Größe von 25 Tieren übersteigt, lassen wir ein paar Puma`s laufen, damit das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt ist. :D


    LG, Markus

  • Hm..grundsätzlich finde ich das gut..und ich möchte mal behaupten das Wildschweine schneller angreifen als Rinder ausser natürlich man versucht bei einer Kuh in die Nähe des Kalbes zu kommen..und Bullen greifen auch nicht soo schnell an..bzw im Gegensatz zum Wildschwein zeigt er das vorher sehr deutlich an das mit ihm nicht zu spassen ist wenn er schlechte Laune hat..es sind ja nun eigentlich eher Fluchttiere..und ich möchte mal behaupten das man sie nie ausserhalb eines kontrolliertem Gebietes zu sehen bekommen wird...also mich freut es eigentlich da sie nunmal zu unserer eigentlichen Flora und Fauna gehören...wie Wolf usw auch..benimmt man sich nicht völlig dämlich passiert da nichts...nur tun das leider viele Menschen..und das ist das Problem..

  • Das Problem ist nicht die Gefahr. Das Problem ist, dass es ökologisch total bescheuert ist, einen derart großen Herbivoren auszuwildern, der neben einer schier unerschöpflichen Futterquelle auch nicht den gringsten natürlichen Feind hat.


    Wiedereinbügerungen sind ok, wenn dadurch eine Nische im ökologischen Gefüge rückbesetzt wird. Ansonsten ist das ein Privatzoo.

  • ich denke der puma wäre mit einem wisent überfordert. aber ein größeres rudel wölfe sollte schon abhilfe schaffen ;)
    ralf, rotwild hat auch keine natürlichen feinde mehr.
    die werden darum eben kontrolliert bejagt, und wenn die wisente sich wirklich derart ausbreiten sollten, gibt es vielleicht irgendwann mal wieder wisent auf dem esstisch

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Ja, total super wird das. Die deutsche Bahn kann dann - wie einst im wilden Westen - Büffelfahrten anbieten:
    Mit dem IC durchs Land und Bisons ballern. Mit super - einfachem Ermäßigungssystem für Blinde, Kinder und Besitzer eigener Handfeuerwaffen versteht sich.


    Sarkasmus aus:
    Warum nicht erstmal dahin kommen, daß die Wildbestände, die wir ohnehin schon haben, sich wieder in Richtung eines natürlichen Gleichgewichts entwickeln?
    Dazu braucht es dann eben Bären, Luchse und Wölfe. Mit geringer Einschränkung bei Erstegenanntem übrigens wesentlich weniger bedrohlich für Menschen als Wisent und Wildschwein. Das will nur keiner glauben.


    Ne, ich bin da ganz bei Ralf. Die Geschichte fällt klar unter "Sachen, die die Welt nicht braucht".



    LG, Pablo.

  • Wehret den Anfängen - oder wie?


    Ich warte seit meiner Kindheit auf eine Begegnung mit Waschbären - ich hatte damals "Rascal, der Waschbär" gelesen. Wohlgemerkt, das war vor mehr als 40 Jahren und zu jener Zeit hielt ich mich des oft in einem Gebiet im Taunus auf, wo diese eindeutig belegt waren.


    Jetzt liest man ja ab und an von diesen Tieren, die in den Vorstädten Kassels energetische Sanierungen an Wohngebäuden rückbauen. Die hatte der damalige Reichsforstminister Göring im Jahr 1935 in Hessen auswildern lassen. Keine Waschbären für Erebus.


    Marderhunde, die hat kein Mensch ausgewildert hat, die kamen auf natürliche Weise.


    Und heute! Mannomann! Da sah ich erstmals in Kitzingen an der teilbetonierten Abwasserrinne eines Regenrückhaltebeckens das:



    Wie wurden die Bieber herbeigesehnt, angesiedelt und nun... müssen die in einer Umgebung leben, die nach menschlichem Ermessen völlig "daneben" zwischen Stadtrand und Gewerbegebiet liegt.
    Bauern, denen die Äcker uberflutet werden denken in anderer Weise drüber als ein Mensch, der irgendeine historische Generalschuld wiedergutmachen will.


    Ich halte das mit den Wisenten für eine ganz interessante, aber eher belanglose Klamotte. Immerhin gibt es auch in unserer Republik genug Menschen die ein Waffe besitzen, um im Ernstfall einschreiten zu können.


    Irgendwo las ich zum Beispiel, dass ein ortsansässiger Bauer, nachdem er ein Ticket erblitzt hatte, die beliebte Radarstaion am Elzer Berg mit seinem Kleinkalibergewehr ausser Betrieb setzte.


    Eher finde ich bedenkenswert, ob man Bieber, die ja nun überhaupt nicht jfcooper-mäßig untergebracht sind, euthanasieren sollte.


    Jau.
    Oder die Menschheit.


    Ach,das ist doch alles Kappes. Warum haben wir bloß nach der jahrelangen Erarbeitung sachkundigster Grundlagengutachten, Raumplanungen und WieAuchImmerPipapos das Gefühl, irgendwie ein galaktisch wichtiger Faktor zu sein, der die Welt rettet - oder sie untergehen läßt?


    Ich finde, wir sollten lieber Mütterrenten und Lebensleistungsrente durchsetzen und die Geldwäschestaaten russischer Mafiosis nicht mit unseren Steuergeldern am Leben erhalten.
    Aber ich weiß auch genau: wir denken über Wisente nach und lassen die da oben mal machen. Weil wir hier wie da keinen Einfluß haben.


    Und falls uns doch einmal etwas gelingt, dann höchsten, dass der Herr von Sayn und Wittgenstein seinen russischen Gästen kein überzähliges Jagdwild überlässt.


    Nasdarowje!


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  • Warum haben wir bloß nach der jahrelangen Erarbeitung sachkundigster Grundlagengutachten, Raumplanungen und WieAuchImmerPipapos das Gefühl, irgendwie ein galaktisch wichtiger Faktor zu sein, der die Welt rettet - oder sie untergehen läßt?

    da klatsche ich mal virtuellen beifall


    mütterrenten usw wären zwar prima, haben aber zu wenig mit dem thema zu tun. da klatsch ich darum mal nicht...
    gut gefallen hat mir aber auch folgendes

    Zitat

    Ich halte das mit den Wisenten für eine ganz interessante, aber eher belanglose Klamotte. Immerhin gibt es auch in unserer Republik genug Menschen die ein Waffe besitzen, um im Ernstfall einschreiten zu können.


    oder das

    Zitat

    Bauern, denen die Äcker uberflutet werden denken in anderer Weise drüber als ein Mensch, der irgendeine historische Generalschuld wiedergutmachen will.


    ach verflixt, ich lese dich halt gerne ;)

  • Hallo Daggi


    ich hatte bereits das Gefühl, dem ganzen Frett einen Bleiklotz auferlegt zu haben, weil ich mich ein wenig politisch verstiegen hatte. Ich mag ja auch Wasserpest, ami Flußkrebste, ami Eichhörnchen und amerikanische Hamburger - ja, sogar Ludwig, den Dummhund.
    Im Grunde will alles ja nur leben ...


    Gruß, Uli

  • och, ralf hatte das ja zur diskussion gestellt...und wer was dazu zu sagen hat, kann das meiner meinung nach auch machen. und wenn sich die geister dann mal scheiden finde ich das belebend und nicht störend :)


    du magst wasserpest? 8|
    ich weiß nicht mal was das ist, aber es klingt als ob ich es nicht mag.
    ami-eichhörnchen....sind das die grauen? mag ich auch. aber ich mag eben auch alle tiere, solange sie nicht mehr als 4 beine haben. in GB gibt es inzwischen so gut wie keine "normalen" eichhörnchen mehr. die grauen haben sie komplett verjagt.

  • Hallo Daggi,


    auch wenn das jetzt noch weiter von den Wisenten wegführt. Die Wasserpest war in Europa das pflanzliche Kaninchens Australiens. Sie hat vor hundert Jahren dafür gesorgt, dass in den Kanälen Deutschland nichts mehr lief. Jetzt ist sie ein Bewohner jeden Teiches und Kaltwasseraquariums, den man nicht mehr missen möchte (oder doch?).
    So ist das. Die Natur ist uns über und regelt die Dinge in eigenem Verständnis. Spanische Schnecken mag ich nicht (ich war mal Kleingärtner, und als solcher mag man Schnecken per se nicht), aber auf meinen ersten Ochsenfrosch freue ich mich irgendwie..


    LG, Uli


  • Hallo Daggi


    ich hatte bereits das Gefühl, dem ganzen Frett einen Bleiklotz auferlegt zu haben, weil ich mich ein wenig politisch verstiegen hatte. Ich mag ja auch Wasserpest, ami Flußkrebste, ami Eichhörnchen und amerikanische Hamburger - ja, sogar Ludwig, den Dummhund.
    Im Grunde will alles ja nur leben ...


    Gruß, Uli


    Moin Uli,


    da wirfst Du jetzt aber gehörig was durcheinander.:)


    Über Neozoen muss man ja nicht groß diskutieren. Was die - niedlich oder nicht - anrichten können, ist hinlänglich bekannt. Drüsiges Springkraut, Waschbär, Enok, Amerikanisches Eichhörnchen und viele andere Arten haben katastrophalen Einfluss auf die heimischen Ökosysteme. Und was Wasserpest und der Kamberkrebs anrichten ist ebenfalls hinlänglich bekannt.


    Aber darum geht es hier nicht.


    Hier geht es um die (vermeintliche) Wiederansiedelung einer ehemals heimischen Art in ein völlig unzureichendes Inselbiotop, ohne die geringste Chance, dass sich diese Art in unserer Heimat wieder etabliert. Ein 130 Quadratkilometer großes Gebiet hört sich im ersten Moment gigantisch an. In der Tat sind es aber nur 10 x 13 Kilometer.
    Eine Wisentherde beansprucht ein Gebiet von 4- 6000 Hektar und besteht aus max. 30 Tieren.


    Wenn diese "Wiederansiedelung" erfolgreich ist, dann ist die kritische Individuenzahl in 8-10 Jahren überschritten.


    Und dann ?


    Nein, der wahre Hintergrund dieser "guten Tat" ist ganz woanders zu suchen. Nämlich im Abschreckungspotential einer solchen Tierart für erholungssuchende Menschen.
    Schnell ein paar Wisente in den Wald geschmissen, und schon traut sich die Hälfte der Wanderer nicht mehr ins Jagdrevier. Sehr zum Vorteil einer ungestörteren Jagd.


    Solche Re-Evolutionsspielchen dienen niemandem, außer temporär ein paar Hanseln, die sich einen Vorteil verschaffen.
    Im besten Fall kann man Ideologie zum Nachteil einer Real-Ökologie unterstellen.


    Als Waldbesitzer hätte der gute Fürst Dutzende Möglichkeiten, wirklich wertvolle Beiträge zur Arterhaltung und zur Biodiversität zu leisten.
    Wenn dass denn sein Ziel wäre.

  • Zitat


    Nein, der wahre Hintergrund dieser "guten Tat" ist ganz woanders zu suchen. Nämlich im Abschreckungspotential einer solchen Tierart für erholungssuchende Menschen.
    Schnell ein paar Wisente in den Wald geschmissen, und schon traut sich die Hälfte der Wanderer nicht mehr ins Jagdrevier. Sehr zum Vorteil einer ungestörteren Jagd.


    meinst du wirklich? 8|
    auf die idee wäre ich in hundert jahren nicht gekommen.
    das ließ sich auch aus dem artikel nicht herauslesen, oder doch?


    und wenn es dann so ist, ist der schaden für den waldbesitzer nicht auf die dauer größer, als der, den er erleidet, wenn dort nicht mehr gejagt werden kann?


    ich dachte im übrigen immer, dass wisente aus asien kommen. wusste gar nicht, dass die auch in europa zu hause waren.


    sehr interessant alles


    dass übrigens pumas in rudeln jagen, wie löwen, wusste ich auch nicht. ich dachte immer sie wären einzeljäger

  • Uiiee 8| Kontroverse Diskussion zu dem Thema 8| und irgendwo hat jeder der Beiträge sein für und wieder...
    Noch haben wir hier ja unsere europäischen roten Hörnchen hier aber ich sehe auch immer öfter mal ein graues :cursing:
    Die Wisente sind Europa das was ich Amerika die Büffel sind bzw in Asien die Wasserbüffel Daggi..
    Pumas im Rudel? Das ist mir neu Markus...ich meine mal einen Beitrag gesehen zu haben wo drei Brüder aus einem Wurf gemeinsam jagten aber sonst.....
    In Polen gibt es doch glaube ich ich noch "halbwilde" Wisente oder nicht?

  • Ich schrieb von Pumas und Wolfsrudel. Bitte genau lesen.
    Pumas sind normalerweise absolute Einzelgänger, außer zur Paarungszeit (logischerweise). Das weiß ich auch. Danke trotzdem.
    Da der Beitrag ohnehin nicht ganz spassfrei war, ganz ruhig bleiben. :D:nana:


    LG, Markus

  • Hallo Ralf,


    ja, natürlich bringe ich was durcheinander. Dafür bin ich ja da. Durcheinanderbringen erlaubt ganz eigene Sichtweisen.



    Ich verstehe, dass Du die Wisente für fehl am Platze hältst. Sind sie es denn: fehl am Platz?
    Nach menschlichem Ermessen? Nach den vermeintlichen Richtlinien der Grundlehrmeinung? Nach den Erfahrungen, die wir mit Floren- und Faunenverfälschungen gemacht haben - und weiterhin machen werden?

    Verfälschungen?
    Letztens kam mir hier im Forumn ein Hemidactylus Turcicus unter, das ist sozusagen von Natur aus ein Eroberer neuer Länder. Er nutzt dazu seit Jahrtausenden die Freigiebigkeit des Menschen, der ihn ohne Ticket mitreisen lässt. Es ist sozusagen sein Wesen, Faunenverfälschung zu betreiben.


    Die Betrachtung von Verbreitungsgrenzen (räumlich wie zeitlich) als statischem Zustand kommt einem menschlichen Bedürftnis entgegen.
    Zumindest mag er es sehr, seine Umwelt in Gesetze zu gießen und dass diese sich danach richtet. Allerdings liegt diese Betrachtungsweise dem, was Natur (auch) ausmacht, diametral gegenüber. Natur ist Bewegung, Ausuferung und Regression, Pendeln, Versuchen, Versagen, Neubeginnen. Niemals statischer Zustand.


    Die Wisente haben gewiß nur unter menschlicher Obhut eine Chance.
    Wie du schon schreibst, kommen die mit einem Gebiet von 4 bis 6000ha zurecht - aber jetzt zwingt man ihnen 13000 ha auf, da besteht natürlich die Gefahr, das sie sich verlaufen oder angesichts der schieren Größe bereits von vorneherein kapitulieren: nicht mit uns! - und das Handtuch werfen.


    Ausserdem haben diese Rinder nach nunmehr 400 Jahren ihr Recht auf Rücksiedelung verwirkt.
    Das sind ja schon die reinsten Artefakte. Wenn wir da nicht aufpassen steht morgen der Waldtrapp vor der Tür. Und wir haben ihm die schönsten Argumente geliefert und einen Präzedenzfall geschaffen.


    Gewichtig ist natürlich auch das Argument des Erholungssuchenden.
    Da kommt der gebeutelte Pöttler am Wochenende ins Sauerland und nun das. Wo er früher Erholung fand tummeln sich übermässig schwere Rinder. Zentnerschwere Kolosse, die schon darauf warten, dem Erholungssuchenden sein gewohntes Ressort zu vergällen. Wir wissen doch, wie Natur zu sein hat.
    So nicht.
    Wo man früher aufgrund der Abwesenheit solcher Kawentsmänner für ordentlich begehbare Wanderwege sorgte, z.B.indem man den Weg von Blindschleichen befreite, wird man fortan selbst belauert.


    Nach schlimmer trifft es den Unterholzgänger, der die augeschilderten Wege verlässt (ich schätze mal, eines Tages wird diesem gewissenlosen Treiben sowieso ein Riegel vorgeschoben. Schon aus versicherungstechnischen Gründen hat das zu unterbleiben und damit sind wir das Problem los).
    Der Pilzesammler ist also das wahre Opfer. Neben Borreliose, FSME, Grünen Knollenblätterpilzen und Wildschweinen wird er nun zusätzlich der Gefahr ausgesetzt, sich eine Kuh zu fangen. Na klasse.




    Herzliche Grüße,


    Uli


    :evil:


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    95 PC + 5 von JackBayer geschenkt bekommen, macht: 100!

    Einmal editiert, zuletzt von erebus ()


  • Bei uns sind nicht die Tiere das Problem:
    http://anti-jagd.blog.de/2012/…att-wildschwein-14287482/


    Ja, doch - wenn sie heutzutage schon einem Mähdrescher zum Verwechseln ähneln... ehe man bemerkt, welches von Beiden man vor sich hat, könnte es zu spät sein. Unsere Pilze lassen sich dagegen ja geduldig sezieren, mikroskopieren, ärgern und probekauen.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Ich verstehe, dass Du die Wisente für fehl am Platze hältst. Sind sie es denn: fehl am Platz?
    Nach menschlichem Ermessen? Nach den vermeintlichen Richtlinien der Grundlehrmeinung? Nach den Erfahrungen, die wir mit Floren- und Faunenverfälschungen gemacht haben - und weiterhin machen werden?


    Ich bin mir nicht sicher, ob man diesem sehr weitreichenden Thema überhaupt in eine nonverbalen Diskussion gerecht werden kann.


    Auch scheint mir dazu notwendig, ein einheitliches Grundwissen und Verständnis zu erzielen, bevor man tiefer einsteigen kann.


    Der Mensch verändert seine Umwelt seit er Werkzeuge und Jagdwaffen anfertigen und einsetzen kann. Die Natur selber verändert sich permanent im Rahmen der Evolution. Das ist nichts Neues.


    Neu und prekär ist die Geschwindigkeit, mit der der Mensch global in das Artengefüge eingreift. Zu schnell, als dass die Evolution damit Schritt halten könnte.


    Gestritten wird, was "darf" und was "darf nicht". Ein unsinniger Streit.


    Faktisch ist der letzte bekannte und zum größten Teil, zumindest theoretisch, wiederherstellbare/erhaltbare Zustand einer möglichst großen Biodiversität derjenige der alten Kulturlandschaften in Zeiten extensiver Land- und Forstwirtschaft. Denn eben jener verdanken wir die - natürlich vom Menschen beeinflusste - große Artenvielfalt.


    Was zu diesem Zeitpunkt bereits verschwunden war, ist unsinnig wieder einzubürgern, da bereits aus einem funktionierenden Ökosystem ausgegliedert und ohne entsprechenden Lebensraum, resp. nur zu Lasten inzwischen etablierter oder gar labliler Arten wieder anzusiedeln.


    Die Wiederherstellung/ der Erhalt alter Kulturlandschaften ist eine Mammutaufgabe und alleine von den Kosten her nur sehr schwer zu bewältigen. Und so muss man fragen, welchen Sinn es macht, eine Art wiedereinzubürgern, deren natürliche Verbreitung engste Grenzen gesetzt sind, deren Überleben nur mit Hilfe des Menschen möglich ist, zu Lasten hunderter anderer Arten, die ebenso gefährdet sind, für die aber Raum und Ressourcen in einem fragwürdigen Wiederansiedelungsprojekt gebunden sind.


    Grob gesagt, wer seinen Garten nicht "unkrautfrei" hält, tut mehr im Namen der Biodiversität, als es ein Großgrundbesitzer mit ein paar Wisenten jemals erreichen kann.


    Wollte man wirklich etwas vernünftiges machen, so wäre es angesagt, ein paar Hektar Wald hier und da zu roden, oder Brachland zu nutzen, und dies mit ganz normalen Hausrindern oder Schafen extensiv beweiden zu lassen. Dazu eine Pflegemahd spät im Jahr und binnen weniger Jahre wären hunderte seltene oder bedrohte Arten wieder vorhanden.


    Das ist aber nicht medienwirkam, nicht spektakulär, nicht spendenfördernd. Leider.


    Wir steuern sehenden Auges in eine gobale Artenarmut mit globalen Artvorkommen zu. Manche glauben, eine Neue Art sei eine Bereicherung, weil wir die vielen Arten die deswegen verschwinden nicht bemerken.


    Selbstverständlich wird die Natur das wieder ausgleichen, wird sich ein neues Artengefüge und eine Neue Biodiversität bilden. Dann wird der Mensch aber schon zu den bereits ausgestorbenen Arten zählen.


    Und Nein, mir geht es dabei nicht ums Pilze sammeln. Das ist nur ein kleiner Aspekt nach über 30 Jahren aktiver Naturschutzarbeit. Ich denke aber, dass jeder Mensch das Recht hat, sich in einer intakten Natur aufzuhalten. Ich denke auch, dass blaues Blut und fettes Geld kein Recht auf die alleinige Nutzung der Natur, kein Recht auf Ausschluß anderer Menschen, mit wie auch immer gearteten Tricks, hat.


    Ich denke, der "moderne" Mensch gehört in die Natur um sie zu lernen, zu begreifen und letztlich zu lieben.


    Denn wir sind nur bereit zu schützen, was wir lieben.

  • Hallo Ralf,


    dein letzter Beitrag zeugt von enormen Hintergrundwissen. Ich möchte aber nicht Süßholzraspeln, sondern möchte dir einfach mitteilen, dass ich deine Meinung hier vollumfänglich teile. Einen Teil dessen, was du schreibst, wurde auch hier (örtlich bezogen) erkannt und umgesetzt.
    Deswegen habe ich (siehe unten) nur einen Teil deines Beitrags zitiert.


    Wenn man weiß wie, wird es medienwirksam und gefördert. Sogar von der EU. Es steckt allerdings auch unendlich viel Arbeit und Engagement dahinter.


    Wenn es dich interressiert, schau mal >>hier<<


    Einen lieben Gruß aus dem Ländle,


    Markus
    [quote=
    Wollte man wirklich etwas vernünftiges machen, so wäre es angesagt, ein paar Hektar Wald hier und da zu roden, oder Brachland zu nutzen, und dies mit ganz normalen Hausrindern oder Schafen extensiv beweiden zu lassen. Dazu eine Pflegemahd spät im Jahr und binnen weniger Jahre wären hunderte seltene oder bedrohte Arten wieder vorhanden.


    Das ist aber nicht medienwirkam, nicht spektakulär, nicht spendenfördernd. Leider.



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