heller Porenpilz, resupinat --> Heterobasidion annosum (überpr.)

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 6.143 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,


    ich habe eben deshalb die mutmaßliche Datronia eingestellt, weil ich inzwischen einen (etwas) ähnlichen Pilz gefunden habe.


    Hochrhein, 400 m, auf liegendem Nadeltotholz (Kiefer?)
    mehrere vollständig resupinat wachsende Porenpilze, bis ca. 6-7 cm lang, helle Farbe,
    Poren ca. 2 pro mm,
    leicht ablösbar, gummiartig-zähe Konsistenz, aber nicht weich
    im Schnitt hell, ohne Linien, Röhrenlänge ca. 4 mm (kein Bild)
    Geruch unbedeutend (leicht pilzig)


    Erst habe ich hier wegen der Ähnlichkeit an die andere (seltene) Datronia-Art gedacht, Datronia stereoides, kann das sein?


    Dann aber habe ich auch Bilder gesehen (nicht im Laux, da sieht der etwas anders aus) vom grau-weißen Resupinatporling.
    Diplomitoporus lindbladii, syn. Cinereomyces lindbladii
    http://www.pilzseite.de/Pilzga…s/lindbladii/FrameSet.htm


    Wäre das die bessere Option - oder ganz etwas anderes?

  • Hallo!


    Junghuhnia nitida (Schönfarbiger Resupinatporling) sollte eigentlich nicht an Kiefer wachsen. Die Fruchtschicht ist oranglich/lachsfarben, auch ohne Berührung schoch.

    Zitat


    ....mehrere vollständig resupinat wachsende Porenpilze,....


    Das sind doch Hutkanten bei den oberen Fruchtkörpern von Bild 1 und 2? Oder gehören die nicht dazu?


    Ist dir ein Begleitpilz aufgefallen, vielleicht Trichaptum?
    Und die Fruchtkörper sind doch so offen gewachsen, wie du es zeigst? War ein Stamm, oder?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo Ingo,
    ich sehe da ehrlich gesagt keine Hutkanten, ich habe allerdings auch nicht jeden Pilz einzeln aufgenommen.
    Das erste Übersichtsbild ist bei sehr trockenem Wetter entstanden, dass zweite bei Regen (nach Regenperiode), da hatten die Pilze etwas aufgelebt und einen etwas rundlich-wulstigen Rand entwickelt.


    Sie waren nie besonders schönfarben, sondern weißlich-gelblich-grau (heller bei Feuchtigkeit)
    Begleitpilze an diesem Stamm nicht gesehen.


    Es handelt sich um mehrere lange liegende aufgeschichtete Stämme (schon länger).
    Der betreffende liegt in der Mitte, die Pilze auf der offenen Seite.


    Noch ein 1:1 von Anfang Oktober (trocken), Pilzporen bräunlicher.

  • Hallo abeja!


    Naja, ich meinte schon die oberen Fruchtkörper:


    VG Ingo W



    [hr]
    Naja, lange Rede kurzer Sinn:


    Das, was ich vermute:
    http://www.bender-biotop.de/pi…tocutis_carneogrisea.html


    So oft finde ich den nicht, abstehende Hutkanten darf er aber haben:
    http://jlcheype.free.fr/images…etocutis_carneogrisea.htm


    Wäre mein Favorit, gebe ich 90%.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Ingo,
    diese Alternative gefällt mir ganz gut, muss ich mir noch mal genau anschauen in den nächsten Tagen.
    Ich war heute noch mal kurz im Wald, und habe mir die "Hutkanten" nochmals angeschaut.
    Es sind schon ca. 1 cm vorstehende Wülste, da wo der Pilz auf eine "Barriere" trifft.
    Auffällig auch die orange-braune Verfärbung, jetzt nachdem es wärmer war nach einer sehr feuchten Periode.
    Jetzt habe ich auch ein Schnittbild gemacht.


    Nur an diesem Stamm (den ich für Kiefer halte, wegen der großen rundlichen Borkenteile mit glatter Oberfläche - allerdings relativ hell) befinden sich diese Pilze.
    Die anderen Stämme auf dem Stapel sind Tanne (Abies alba), Borkenstückchen weniger rundlich aufbrechend, kleinteiliger mit glatter helle Oberfläche - darauf ist kein einziger Pilz.


    Fröhliche Weihnachten!

  • Hallo abeja!


    Sind das jetzt die gleichen Pilze?
    Falls ja, schwimme ich zurück. Die sind zu dick für Skeletocutis carneogrisea.


    Ich sehe da nämlich jetzt eher wieder Datronia mollis, und die sollte aber an Laubholz wachsen.
    Keine Begleitpilze auf dem gleichen Substrat gefunden? Die helfen oft sehr, das Substrat besser einschätzen zu können, wenigstens nach Laub- und Nadelholz zu trennen.


    Die schmalen Zuwachszonen in den Farben schwarz und braun und auch, dass diese meist etwas rillig voneinander getrennt sind, passt m.E. nach gut zu Datronia.
    Damit du weißt, was ich meine. Bei Werner kommt das auf Bild 3 ganz gut rüber:
    http://aphyllopower.blogspot.d…s-groporige-datronie.html


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo Ingo,


    ja, das sind die gleichen Pilze - bald sind keine mehr da, so viele habe ich schon da abgerupft.:/
    Für mich ist das Holz eindeutig Nadelholz und sehr wahrscheinlich Kiefer (weil die Tannenstämme gleich darüber lagen, auch Fichte, Douglasie, Lärche kann ich inzwischen ganz gut unterscheiden.)
    Kiefern gibt es in dem Wald auch, aber eher vereinzelt.


    Der Pilz ist nicht soooo dick, ca. 5 mm maximal, Wulste dicker.
    Datronia mollis halte ich selbst inzwischen für ausgeschlossen, die hat auch viel grobere Poren, ist beim Abziehen dünner und weicher/ elastischer, und hat auch gleich unter der hutartigen Kante (falls vorhanden) eine dunklere Linie (zum Geruch von Datronia kann ich immer noch nicht viel sagen).


    Aber ein ganz neuer Ansatz, ich habe kreuz und quer nach Porenpilzen auf Kiefer gesucht.
    Kann das denn nicht eine resupinate Form vom Wurzelschwamm sein. Heterobasidion annosum bzw. die ähnlichen Arten, die teilweise abgegrenzt werden?
    http://www.forst.tu-muenchen.d…/PATHO/PICEA/heteroba.htm


    Da habe ich jetzt so ähnliche Bilder gefunden, die Poren scheinen mir vergleichbar, ein wulstiger Rand, falls kein Hut vorhanden, rötlich-braune Verfärbungen auch.


    http://www.flickr.com/photos/p…424938594/in/photostream/
    http://www.naturamediterraneo.…topic.asp?TOPIC_ID=123142
    http://www.hlasek.com/heterobasidion_annosum_bi3954.html

  • Hallo Ingo,



    Ich sehe da nämlich jetzt eher wieder Datronia mollis, und die sollte aber an Laubholz wachsen.


    für D. mollis sind mir die Poren zu eng und zu wenig irregulär/labyrinthisch, auch wollen mir die blassen statt grauen Innenwände der Röhren nicht gefallen. Und wie Du schreibst, wächst die Art nicht auf Nadelhölzern. Abschließend möchte ich noch auf den typischen Geruch nach Aprikosenmarmelade hinweisen, den man bei einem Verdacht überprüfen sollte. Aber in diesem Fall, kann man sich das m.E. sparen, das ist sicher eine andere Art.


    Gruß, Andreas

  • Hallo abeja!


    Also erst mal: für eine TU sind die Bilder im ersten Link wirklich das Kläglichste, was ich in letzter Zeit gesehen habe. Da kann man ja "wirklich alles erkennen". Da hat man wohl den Button für ´s Großmachen der Bilder vergessen?


    Den Wurzelschwamm erkenne ich auf deinen Bildern nicht.
    Der würde immer versuchen, wenigsten teilweise, Hüte zu bilden, außer er wächst unten an einem liegenden Stamm.
    Und falls er keine Hüte bildet, hätte er oft diesen typischen rotbraunen Wulst um die Fruchtkörper herum. Auch wächst er viel ungleichmäßiger (oft mehr wie dickflüssiger hingeschütteter und schnell erstarrter Mörtel). Von einer Braunfärbung wüsste ich jetzt auch nichts.
    "Gummiartig-zäh" und "leicht ablösbar" wäre nächste Kill-Kriterien aus meiner Sicht. Der ist eher korkig-holzig und nicht leicht ablösbar, zumindest nicht die resupinaten Bereiche.


    Naja, bleibt interessant. Es gibt da ja noch Unmengen an in Frage kommenden Porlingen, bloß alle sind mir da auch nicht geläufig.
    Die Porlings-Experten mikroskopieren sowas in der Regel getrocknet. Also trocken machen und bei einer guten Gelegenheit weitergeben. Oder einfach warten, manchmal bringt die Zeit die Lösung (oder auch nicht).


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo Ingo,
    ja leider (oder auch nicht) kenne ich noch keinen Wurzelschwamm persönlich. Erschien mir halt teilweise ähnlich, aber wenn der sich nicht ablösen lässt...
    Die Seite von der TU hatte ich nur wegen des Textes verlinkt, nicht wegen der "tollen" Bilder.


    Jetzt habe ich aber noch eine Idee!!!!!!
    Habe mir ein paar Polyporaceae in der Systematik bei Wiki angeschaut.


    Was hält die Fachwelt von Perenniporia spec?
    Soll auch resupinat wachsen (nicht immer), soll leicht ablösbar sein, Porengrößen werden unterschiedlich angegeben, einen Wulst sehe ich auch teilweise.
    Es gibt ja mehrere Arten, oft eher im "wärmeren" Wald (ist hier aber ein "wärmerer" Wald) und eher mediterran (bis mitteleuropäisch)
    Haken: meist steht da was von Laubholz (Eiche etc.). Nach längerem Suchen habe ich aber auch Hinweise auf Pinus gefunden.


    Vergleichsbilder ähnlicher Pilze (muss nicht die Art sein) - auf Laubholz nehme ich an.
    http://www.naturamediterraneo.…endly.asp?TOPIC_ID=109251
    http://www.naturamediterraneo.…/topic.asp?TOPIC_ID=68180
    (dort per Browser Perenniporia suchen)


    Perenniporia an Pinus Fundstellen (Text, keine Bilder)
    http://www.fieldmycology.net/F…record.asp?intGBNum=24423


    Aus (als PDF)
    Bernicchia, Annarosa, Elena Savino & Sergio Pérez Gorjón. Aphyllophoraceous wood-
    fungi on Pinus spp. in Italy. MYCOTAXON 101: 5–“8. 2007.


    "Perenniporia fulviseda (Bres.) Dhanda Pinus sp.: (3) coll. 698.
    A rare species known only from some Mediterranean European countries, India and Japan.
    Perenniporia medulla-panis (Jacq.) Donk
    P. heldreichii var. leucodermis: (85) coll. 7334; P. pinea: (33) coll.
    6681. Cosmopolitan species, widely distributed in Europe, mainly in the Quercus forests.
    Perenniporia narymica (Pilát) Pouzar
    P. pinea: (66) coll. 3418, 3429, 3441, 3444, 3449, 3457, 3492, 3498;
    Pinus sp.: (92) coll. 5844. Growing only on conifers in Italy, while in Europe is recorded very often on deciduous wood.
    Perenniporia sp. Pinus sp.: (24) coll. 1552.
    Perenniporia subacida (Peck) Donk P. nigra: (40) coll. 4751. Uncommon species in Europe, very rare in Italy."

  • Hallo abeja!


    So leid mir ´s tut, aber ich kann da nicht mehr mitreden.
    Es gibt da noch einige helle resupinat wachsende Porlinge. Wohin das bei deinem führt,
    da bräuchte man zur Zielführung wohl mikroskopische Aspekte.


    Ich könnte ja empfehlen, deinen Pilz in ein Forum zu stellen, in dem sich Porlings-
    Liebhaber rumtreiben, aber deren Antwort wird sein, das weiß ich recht sicher: Mikroskopieren!


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo,
    auch wenn sich dieser Pilz ohne Mikroskopieren nicht eindeutig zuordnen lässt, so muss ich, was die Totholzbestimmung betrifft, "zurückrudern". :shy:


    Jetzt bei trockenem Wetter bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei allen Baumstämmen (obwohl farbliche etwas unterschiedlich, und abgesprengte Borkenteile etwas unterschiedlich groß) immer um Abies alba (Weißtanne) handelt.


    Schaut man sich nämlich die Oberfläche der Borke ganz von Nahem an, dann ist die Struktur identisch.
    An einem Stamm der Gruppe habe ich jetzt den Tannenblättling gefunden (vermutlich, es kommt eine separate Anfrage dazu).


    Außerdem habe ich mit (lebenden) Kiefernstämmen noch mal verglichen (nass und trocken), die Struktur ist doch anders, die Oberfläche "seidig" glänzend, Borkenteile in schön geschwungenen Bögen abplatzend.


    Tannenstämme, alle von einem Stapel


    Der obere Stamm mit den hellen Porenpilzen
    der untere Stamm mit Tannenblättling


    Struktur der oberen Stammes
    Struktur des unteren Stammes



    Zum Vergleich, Waldkiefer (Pinus sylvestris), lebende Bäume, trocken und nass

  • Hallo,
    als ich Frank/ Tomentella ein paar fragliche Pilze zuschicken wollte, habe ich mich noch an hier diesen erinnert (Proben hatte ich noch).
    Frank war so freundlich, sich auch diesen Porling anzuschauen (danke!!!!!!!)
    Es ist - wie weiter oben von mir vermutet wurde (aber ich hatte ja im Laufe der Zeit viele unterschiedliche Vermutungen...)
    Heterobasidion annosum (gemeiner Wurzelschwamm).