Hallo miteinander,
ja, so ist es wirklich. Zumindest, wenn man so lang nicht mehr in den Wald konnte. Dann erscheint das, was da ist, um ein vielfaches besonderer, als es eh schon ist und es lässt sich viel entdecken!
Spontan am Donnerstag Abend, zu fortgeschrittener Stunde, entschied mein Mann, der Freitag gehöre mir Ganz? Komplett? Ich hab frei?
Na dann....Akkus geladen, Tasche gepackt, Gummistiefel entstaubt. Ah! Die Regenhose, die mein Bruder mir vermacht hat....viel zu groß, aber die hat ja ein Band zum enger ziehen passt!
Freitag morgen dann endlich mal kein Regen. Erst noch in Ruhe gefrühstückt (hat doch keiner gemerkt, wie ich unterm Tisch mit den Hufen gescharrt habe...)
einige Ecken wollte ich mir wieder mal ansehen. An oberster Stelle stand mein "Baumpilzhimmel". Bereits zweimal habe ich euch dorthin mitgenommen.
Gründe dafür gab ´s mehrere, aber Hauptgrund war der Orangeseitling, Phyllotopsis nidulans. Ich hoffte, diesmal frischere Exemplare zu finden, als die, Mitte Februar. Dazu aber später.
Im Wald angekommen wurde ich begrüßt von Panellus stipticus, dem Herben Zwergknäueling. Er hat mich den ganzen Weg begleitet. Von 10:00 bis 17:00 Uhr tauchte er immer wieder auf
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in seiner Nachbarschaft ein Schmetterling mit Besuchern.
Trametes versicolor, Schmetterlingstramete
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und ein Stück weiter: Ascocoryne sarcoides, Fleischroter Gallertbecher
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Ich konnte auch viele Kleinstpilze an all dem toten Holz entdecken, alles voll damit! Aber die Fotos sind nicht gut geworden. Ich mach dann doch lieber mal mit den größeren weiter
dem hier z.B., ist er nicht nett?
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und hier, dieser Schichtpilz, sieht aus, als würde er die darunter am Boden liegenden Buchenblätter imitieren
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Wieder den Hang hinauf "gekrochen". Glatt wie Schmierseife...
Das ganze liegt nämlich an einem Hang, Dort laufen an mehreren Stellen kleine Bäche herunter. Dementsprechend ist es sumpfig, matschig und vor allem schlüpfrig.
Ich sah nach kurzer Zeit aus, als hätte ich mich tarnen wollen.
Zwar jeden Sturz abgefangen, aber immer wieder Spinnweben und Viechzeugs aus dem Gesicht gewischt....mit ziemlich grün-braun-nassen Händen...ihr könnt ´s euch denken, gelle?
Nungut. Meine Orangeseitlingsbuche lag im Februar noch über einem dieser kleinen Bäche, ziemlich mittig des Hanges (klar, da wo es besonders rutschig und matschig ist)
Die Buche ist ganz frisch zersägt worden...blöd! Echt blöd!
Die Orangeseitlinge waren da, lagen aber im Wasser und im Schlamm. Einen Klotz mit ihnen habe ich bergen können:
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Zwischendurch mal ein bisschen Kunst am Holz...
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Auch kunstvoll, ein paar Scutellinia, Schildborstlinge
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Überreste:
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und natürlich gab es Moos. In allen Farben und Formen und überall!
Und natürlich auch daran viele kleine Winzigkeiten.
Ich hab mich nicht genug damit befasst...Hab mir zwar etwas von dem Moos und von der Rinde mitgenommen...auf selbst durch die Lupe fotografiert, zeigen sich nur weiße Pünktchen.
ohne Lupe, wer sieht sie?
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Dann etwas sehr hübsches...interessantes...auffälliges.
Ich denke, es ist eine Flechte mit Apothecien, was meint ihr?
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mal einen Blick den Hang hinunter werfen:
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und später wieder herauf
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Beinah hätte mich ein Flusspferd verschluckt
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aber es wollte mich nur auf Neobulgaria pura, die Buchenkreislinge aufmerksam machen. Wie Perlmutt:
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ein Nadelkissen?
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Nach etlichem Hang wieder rauf, Hang wieder runter (bescheuert ne? )
und viermal durchwaten eines "reißenden" Baches (hey! es hatte eine Woche durchgeregnet!)
eine kleine Lichtung......
Hier gibt ´s erstmal einen Schnitt. Weiter geht es: ->HIER!!