Hallo,
die heutige Zusendung aus Niedersachsen hatte es in sich, im wahrsten Sinne des Wortes. Eike hat mir anscheinend seinen halben Wald rübergeschickt, inklusive abgestorbenen Ästen von Walnuss, Ahorn und Pflanzenstängeln jeglicher Art.
Naja ich dachte mir, guck ich jetzt schnell mal drüber, in dem ich mir den erstbesten Ast rausgreife, und sehe da: ein Kernpilz, der sich unter der Rinde versteckte und den ich schon so als Splanchnonema sp., Gekrösekugelpilz, identifizieren konnte. Unter dem Mikro dann das erwartete Bild, aber irgendwas war anders. Sporenmaße passten nicht zu den bisherigen Funden (S. argus, loricatum, Pleomassaria carpini, alle Bilder: funghiparadise).
Also nochmal was verglichen und siehe da: tatsächlich, es ist was "neues"
Der Pilz hat den Namen Ahorn-Gekrösekugelpilz, Splanchnonema pupula, und wächst entsprechend an abgestorbenen Ahornästen. Allerdings unter der Rinde versteckt, bemerkbar macht er sich eigentlich nur durch merkwürdige, winzige Blasen, welche die Rinde zu werfen scheint und später, bei Reife der Fruchtkörper, auch aufreißt. Diese Fruchtkörper sind etwa 0,5 mm breit, flach kugelig und dunkelgrau. Im Querschnitt kann man unter 40x die Anordnung der Sporenschläuche erahnen, da die Sporen mit über 50 µm Länge und deutlicher Färbung bereits sichtbar sind.
Das war ein super Einstand würde ich sagen. Damit müsste man Eike eigentlich sofort verhaften und ins Bergische Land schicken
lg björn