Drüslings - Durcheinander

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 10.155 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pilzfans!


    Seit einiger Zeit schon ärgere ich mich immer mal wieder mit der Gattung der Drüslinge (Exidia) herum. Was bisher nicht so schlimm war, denn für gewöhnlich begegnete mir immer die omnipräsente Exidia Plana = Exidia Nigricans (Warziger Drüsling), brav auf Laubholz (Meist Buche) wachsend, mal mehr mal weniger durchsichtig, immer grauschwärzlich in diversen Größen und Formen, aber immer die typischen, knubbelig - gekröseartigen Glibberleisten und Straßen bildend. Drüsen hat er dann auch, mal mehr mal weniger. Dazu mal drei Bilder von unterschiedlichen Funden:



    Der nächste Fund müsste dann eigentlich auch Exidia Plana sein. Hübscherweise hier in weiß und schwarz direkt beisammen, Fieserweise aber an Kiefer. Ist auch ein wenig dünn, wenn ich Krieglsteiner folge (dazu später noch ein paar Worte), passt hier (Aussehen + Substrat sehr gut Exidia Nigricans (Plana) Var. Pithya:



    Jetzt wird's dann mal - mein großes Problem - verwirrend. Endlich finde ich (Anna sei dank) mal einen Drüsling, der nicht einfach buckelig Gelibber bildet, sondern regelrechte Becher bzw. Lappen. Hier sehe ich zwei Möglichkeiten. Da benutze ich mal ganz bewusst die deutschen Namen. Erstens: Der Kreisel - Drüsling (Exidia Recisa?). Der sollte aber hauptsächlich an Weide wachsen, außerdem - gerade bei Nässe - eher heller (gelblich, rötlich) gefärbt sein.
    Leider ist das Substrat nicht nachhaltig bestimmt, aber ich tendiere da zu Buche. Mein Favorit wäre der Becherförmige Drüsling (Exidia Truncata?). Aber ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren:





    Bei diesem habe ich wieder das Bezeichnungs - Problem. Irgendwie ist da E. Truncata = E. Glandulosa = E. Plana; gemeint sind aber mit diesen drei Begriffen zwei bis vier komplett verschiedene Pilze. Und da werde ich auch aus den Ausführungen von Krieglsteiner nicht schlau. Richtig dubios wird es vor allem, wenn ich noch diverse Webseiten hinzuziehe, da scheint ja auch jede Quelle etwas anderes zu behaupten.


    Wenn da jemand Licht ins Dunkel bringen könnte, wäre das großartig !!!



    Und einen hab' ich dann noch. Taxonomisch wohl nicht so ein Problem, aber hübsch. Und ich komme da noch weniger mit der Einordnung klar.
    Substrat: Buchenast
    Größe: Ein starker Zentimeter im Durchmesser.
    Konsistenz: Wabbelig. Keine Festen Kerne oder weißen Punkte im Inneren erkennbar.
    Dafür zeigen sich gelblich - beige Verfärbungen von den Spitzen und Graten des Gekröses her.


    Da sehe ich wieder zwei Möglichkeiten: Entweder Exidia Cartilaginea (Knorpeliger Drüsling) oder Exidia Thuretiana (Weißlicher Drüsling).
    Oder noch etwas ganz anderes?



    Nun gibt es ja auch noch ein paar mehr Drüslinge, aber vorerst sollten die hier mal reichen. Sollte ich da noch andere finden, werde ich es nicht geheim halten.



    LG, Pablo.

  • Hallo Beorn,


    du hast vielfach Exidia plana fotografiert, den gibts einmal in komplett schwarz, aber auch in grau oder blassgrau.


    Exidia truncata ist korrekt.


    Auf den letzten Fotos sehe ich eher Tremella globispora. Wie groß war denn der Fk?


    lg björn


    PS: Man sollte Exidia plana für die "Hexenbutter" und E. truncata für den "Abgestutzten Drüsling" nutzen. E. glandulosa galt als Name mal für die eine, mal für die andere Art und wurde schon verschiedentlich synonymisiert. Da der Name somit sehr irreführend ist, sollte man von einer Verwendung absehen.

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Ja, das hatte ich mir schon gedacht, daß E. Glandulosa nicht verwendet werden sollte. Im englischen Wiki zB finde ich da aber Angaben, daß mit E. Glandulosa noch eine weitere Art gemeint wäre, die sich sowohl von E. Truncata als auch von E. Plana unterscheiden solle. Aber das hatte ich mir mal vorgenommen zu ignorieren. :evil:


    Der FK auf den letzten beiden Bildern ist so 1 bis 1,5 cm groß.
    Tremella Globispora? Klingt interessant. Da schaue ich morgen mal noch genau drüber.


    Vielleicht hat Anna ja auch noch das eine oder andere Bild zu den hier gezeigten Pilzen. :)



    LG, Pablo.

  • Hallo Freunde der glibberigen Winterschwammerln,


    zum Namens-Wirrwarr um E. glandulosa zitiere ich aus einem meiner Aufsätze:


    Zitat

    Namens-Chaos um Exidia glandulosa
    Immer wieder stiftet die Interpretation des wissenschaftlichen Artnamens E. glandulosa Verwirrung, weil das Binomen früher den Warzigen Drüsling bezeichnete, heute aber für den Stoppeligen Drüsling verwendet wird. Um herauszufinden, weshalb ein Name für zwei Arten benutzt wird, bedarf es etwas –žAhnenforschung–œ: Der schwedische Botaniker und Vater der modernen Mykologie ELIAS MAGNUS FRIES veröffentlichte 1822 eine Diagnose des Stoppeligen Drüslings unter dem Namen Exidia truncata und beschrieb den Warzigen Drüsling als E. glandulosa. Obwohl der französische Arzt und Botaniker JEAN BAPTISTE FRANÇOIS BULLIARD den zuletzt genannten Namen bereits 1789 für den Stoppeligen Drüsling verwendete, hatte der ältere Name zunächst keine Priorität, weil das –žSystema Mycologicum–œ (FRIES 1822) den Startpunkt der Nomenklatur für diese Gruppe der Pilze markierte. Demnach war BULLIARDs Name ungültig und stattdessen FRIES' Diagnose als Neubeschreibung des Warzigen Drüslings unter dem Namen E. glandulosa gültig. Erst nachdem der Nomenklaturstartpunkt auf das –žSpecies Plantarum–œ (LINNÉ 1753) vorverlegt wurde, war BULLIARDs Name im Sinne des Originalautors verwendbar. Deshalb ist heute für den Stoppeligen Drüsling E. glandulosa s. orig. nomenklatorisch korrekt.


    Alternativer Name des Stoppeligen Drüslings
    Einige Pilzkundler benutzen für den Stoppeligen Drüsling das Synonym E. truncata, um eine Verwechslung zwischen den beiden unterschiedlichen Interpretationen von E. glandulosa zu vermeiden. Darüber hinaus wäre der alternative Name besser geeignet, weil sich das Epitheton truncata (lat. truncátus = abgestutzt) auf ein spezifischeres Artmerkmal bezieht als glandulosa (lat. glandulósus = drüsig, warzig; GENAUST 2005), was mehr oder weniger auf alle Drüslinge zutrifft. Soll künftig der eindeutigere Name gelten, müsste er konserviert werden. [...]


    Mehr "Futter" gibt's hier - in dem Aufsatz wird auch erläutert, weshalb der Warzige Drüsling inzwischen E. nigricans heißt: Kunze, A. (2012): Hexenbutter und anderer schwarzer Glibber. Der Tintling 76: 53–“62.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Pablo!


    Zitat


    Mein Favorit wäre der Becherförmige Drüsling (Exidia Truncata?). Aber ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren:


    Genau!
    Ist bei zusammengefallenen Fruchtkörpern etwas problematischer, aber sonst sollte man meist kein Problem haben, die auseinanderzuhalten.
    Neben den von dir schon festgestellten Kreisel-Mützen im Unterschied zu Exidia plana, achte einfach noch darauf, wie sich die Fruchtkörper im Verhältnis zum Substrat verhalten. E. plana liegt auf, truncate steht/hängt wegwärts.
    Und dann noch das Fell, Samt, Stoppeln: sieht man bei dir auch bei einem kleinen, noch braunen Fruchtkörper auf dem Bild mit Nummer ....(verdammt! Na, wirst ´s schon finden, das schöne halt mit den schnucklig-süßen Jungfruchtkörpern rechts!)
    Sehr deutlich hier im Uli-Bild Nr. 9:
    http://www.pilzforum.eu/board/…partie?highlight=truncata


    Wie du das mit der Bezeichnung managst, musst du entscheiden. Mir geht das glandulosa-Chaos so auf den Geist, dass ich die momentan gültigen Namen einfach ignoriere und plana für den planliegenden und tuncata für den abgestutzten nehme, da weiß wenigstens jeder genau, was ich meine und merken lässt es sich auch gut.


    Andreas (AK_CCM) meinte auch mal, dass für den plana wohl nigricans als Anwendung das Vorrecht haben müsste.


    Den weißen Glibber halte ich aufgrund der Hyalinität weder für cartilaginea (knorpelig, nicht hyalin, bräunend) noch für thuretiana (+-milchweiß, "Straßen bildend" --> die Pablo-Kreation gefällt mir, benutze ich gleich).
    Myxarium fände ich nicht schlecht, aber wenn keine Einschlüsse drin sind, muss es eben was anderes sein.


    VG Ingo W


    Edit: na, inzwischen war ja Andreas fleißig.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    INGO!


    Beitrag 3.333. Dafür ne Runde! ;D

  • Hallo Jan-Arne!


    Auf was du so alles achtest!
    Nehme ich aber gleich mal zum Anlass, mich für die vielen Sternchen aus allen Richtungen zu bedanken, die sich in letzter Zeit auf meiner Bewertungsliste so angesammelt haben.
    Hört man natürlich immer gern, wenn eigene Beiträge anderen weiterhelfen.


    Dürft bloß nicht vergessen, ich bin Hobbymykologe, ich schreib, wie ich es verstehe. Da muss auch nicht immer alles stimmen, was ich so von mir gebe.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Miteinander!


    Prächtig, so langsam lichtet sich da das Dunkel! :thumbup:


    Endlich ist das für mich auch mal nachvollziehbar, warum denn hier ein und der selbe Name für zwei verschiedene Arten verwendet wird. Immerhin wird es wohl zum besseren Verständnis beitragen, für die Pilze dann eben Exidia Nigricans (Plana) bzw. Exidia Truncata zu verwenden. Die Arbeit der ursprünglich namensgebenden Forscher soll dadurch nicht gerin geschätzt werden. Aber bisweilen sind solche Schnitte dann einfach notwendig, um Klarheit zu schaffen. So soll auch die Arbeit derer gewürdigt werden, die sich eben darum bemühen.


    :thumbup::thumbup::thumbup:
    (drei Daumen hoch an Andreas Kunze)



    Bleiben also noch zwei Fragen offen:
    Was ist mit dem Pilz auf den letzten beiden Bildern?
    Da müssten einfach noch mehr Infos her. Gut, ich werde mich morgen ohnehin nochmal auf den Weg machen, um Stereum Gausaptum vernünftig zu dokumentieren. Hoffentlich ist "Weißpilz" auch noch da.


    Wie verhält es sich nun mit der bei Krieglsteiner gefundenen Bezeichnung von E. Nigricans (Plana) var. Pithya für auf Nadelholz wachsende warzige Drüslinge? Hat diese Unterscheidung irgendeine Relevanz?



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Salu!


    Heute fand ich die Atractiella zwar nicht wieder, aber das weiße Gedöns (= letzter Pilz im Starbeitrag) habe ich mal eingesammelt. Dazu noch ein paar Bilder vom Fundort:


    Hier ist noch etwas anderes an dem Geäst zu sehen. Ich weiß nicht, ob das wichtig ist, aber das mal etwas näher:


    Noch zwei Bilder vom Pilz daselbst:


    Zugegeben, die sind auch nicht besser, als die oben. Aber ich habe den Fruchtkörper eingesammelt und mitgenommen.
    Aber bevor ich den zerstückele, sei mir eine Frage erlaubt werden:
    Wie sind die Chancen, durch Aufschneiden, untersuchen und Anfertigen gewöhnlicher Makros zu einer Bestimmung zu kommen? Wenn nämlich der Pilz mikroskopiert werden muss, dann lasse ich ihn lieber im Ganzen, und würde ihn gerne verschicken. ;)



    Dummerweise habe ich kurz vorher noch einen bei Ansicht recht ähnlichen Pilz entdeckt. Etwas größer, etwas vergilbter und an Nadelholz (Kiefer). Bei diesem sind schon irgendwelche nicht durchsichtigen Bollos im Inneren des Gallerts zu erkennen. Ob das bei den Bildern so rauskommt, weiß ich nicht. Auch von dieser Kollektion habe ich den jüngsten mitgehen lassen.
    Bilder:




    Das Selbe? Etwas Anderes?


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Wieder was anderes. Der auf Kiefer ist wohl eine alte Tremella encephala (Weißkerniger Zitterling), der frisst Stereum sanguinolentum (Blutender Nadelholzschichtpilz).
    http://www.altogallego.com/set…/Tremella%20encephala.jpg


    Beim hyalin-weißen kann ich nichts sagen.
    Ich würde nicht mal ausschließen, dass der früher gelb war (ok, passt die Form schlecht!)


    Der Rindenpilz ist wahrscheinich Cylindrobasidium evolvens/laeve (Ablösender Rindenpilz).


    Zitat


    Wie sind die Chancen, durch Aufschneiden, untersuchen und Anfertigen gewöhnlicher Makros zu einer Bestimmung zu kommen?


    Praktisch 0


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    So ein Zufall. Du wirst sicher leicht erraten, wo ich den Wirtspilz zu Tremella Encephala dokumentiert habe. :D
    Da lagen zwar ein paar Meter zwischen Stereum und Tremella, aber es war schon der selbe Stamm.


    Der andere weiße an dem dünneren Ast mit dem Vylindrobasidium hat sich seit Freitag eigentlich nicht verändert. Ich habe nur den Ast anders hingelegt, um besseres Licht zu haben. Du dachtest an Tremella Mesenterica?
    Würde mich aber auch überraschen.


    Will jemand lecker Glibber haben?
    Ich schicke gerne was zu!



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Mahlzeit!


    So, ich habe mal meine Mitbringsel ausgepackt und noch einige Bilder geschossen. Die Tremella Encephala habe ich auch mal aufgeschnitten, so sieht man etwas besser die "Einlagerungen", die offenbar Schichtpilz - Fruchtkörper (hier: Stereum Sanguinoentum) sein sollen, die von der Tremella "verdaut" werden.







    Auch das Andere habe ich mir mal angeschaut, aber wie angekündigt nicht zerstückelt. Der Fruchtkörper wird derzeit in meinem Kühlschrank feucht gehalten. Allerdings weiß ich trotzdem nicht, wie lange der so überleben kann, ohne seinen Wirt anzapfen zu können. Ich hätte den ganzen Ast mitnehmen sollen. X/
    Wenn es aber das ist, was Björn oben schon vermutete, also Tremella Globispora bzw. Tremella Candida var Globispora, ist es schon ein sehr interessanter Fund.
    Wenn jemand den genauer dokumentieren mag (mit Mikrobildern) dann bitte bald melden, solange noch Pilz da ist!





    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    bzgl. dem Alabasterkernling oder Weißkernigen Zitterling (letzterer Vernakularname kann irreführend sein, weil auch Tr. aurantia einen weißen Kern auszubilden vermag - beide Arten gehören verwandtschaftlich in dieselbe Gruppe) hast Du etwas missverstanden: Der Zitterling verdaut nicht die Fruchtkörper des Schichtpilzes sondern zwingt den Wirt dazu, den "Rohbau" für den Fruchtkörper des Parasiten zu bilden - dies wird besonders gut bei einem Querschnitt deutlich:


    http://de.wikipedia.org/wiki/D…tereum_sanguinolentum.jpg


    Dadurch muss der Zitterling weniger eigene Fruchtkörpermasse generieren und spart dadurch Ressourcen. Die Ernährung erfolgt, wie kürzlich erläutert, über Saugorgane (Haustorien), die in die Pilzfäden des Wirts eindringen und dort Nährstoffe abzweigen.


    Gruß, Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Das hatte ich in der Tat falsch verstanden. Nun ist es klar. Umso faszinierender ist es, wie auch hier wieder der Parasit seinen Wirt manipuliert, indem er ihn zwingt, einen Vorgang auszuführen, den der Wirt so wahrscheinlich nicht selbst machen würde.


    Verglichen mit dem auf Wiki gezeigten Bild können meine Aufnahmen leider in keiner Weise mithalten. Falls du dennoch mal Interesse an irgendeinem Bild von mir hättest, kannst du das gerne jederzeit verwenden. Für was auch immer. Bei Bedarf kann ich auch Originalbilder (nicht verkleinert oder bearbeitet) verschicken.



    Danke und Grüße,
    Pablo.

  • Hallo Andreas!


    Zitat

    Mehr "Futter" gibt's hier - in dem Aufsatz wird auch erläutert, weshalb der Warzige Drüsling inzwischen E. nigricans heißt: Kunze, A. (2012): Hexenbutter und anderer schwarzer Glibber. Der Tintling 76: 53–“62.


    Wie komme ich denn vom verlinkten Inhaltsverzeichnis zu den erwähnten Seiten mit dem Aufsatz von Dir?


    Auch über die "aktuellen Links" scheine ich nicht zum eigentlichen Aufsatz zu kommen.


    Wahrscheinlich ist es ja auch so, dass man diese Ausgabe kaufen muss, um sie lesen zu können und ich probiere hier die längste Zeit etwas blauäugig herum, in der Hoffnung, dass man ältere Ausgaben kostenlos lesen darf...?



    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy,


    das hast Du richtig vermutet: Mein Aufsatz ist nicht kostenfrei verfügbar. Aber ich halte 6,- Euro für ein Heft bzw. 36,- Euro für ein Jahresabo zzgl. Porto für eine Zeitschrift ohne Fremdwerbung für einen guten Preis.


    Gruß, Andreas