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Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 16.610 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MarionS.

  • Hallo Pilz- und Baumexperten,


    dieses mal geht es mir nicht um den Pilz, sondern um den Baum.
    Es ist ein Aprikosenbaum in meinem Garten, den ich im November 2006 gepflanzt habe.


    Im dritten Jahr hat er reichlich Früchte getragen, danach nur noch einzelne oder keine und die Blätter und dünnen Zweige waren im Sommer immer dezent welk. Außerdem bekam er Gummifluß.


    In diesem Herbst begann die Rinde direkt oberhalb der Veredelung aufzureißen und nun entwickeln sich kleine FK wie auf den Fotos zu sehen.


    Für bessere Aufnahmen war in der Dämmerung heute das Licht zu schlecht, können aber morgen nachgereicht werden.


    Weiß zufällig jemand, was es damit auf sich haben kann???


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  • Hallo,


    also die Fruchtkörper gehören wahrscheinlich zu Plicaturopsis crispa, Adernzähling. Der lebt allerdings als Saprobiont lediglich von bereits abgestorbenen Holzteilen.


    Was mit dem Baum passiert ist, kann ich leider nicht sagen. Das kann sicher verschiedene Gründe haben, eventuell auch der Befall durch einen anderen Pilz. Obstbäume werden häufig von Phellinus tuberculosus, Pflaumen-Feuerschwamm, befallen (kenn ich sozusagen auch aus Opas Garten).


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Björn,


    den haben wir auch seit mehreren Jahren an nahe stehenden alten Zwetschgenbäumen, deren Holz bereits ziemlich morsch ist. Kann es einen Zusammenhang geben?


    Das habe ich dazu bei Wiki gefunden:

    Zitat

    Der Krause Adernzähling wächst an toten noch ansitzenden und hängenden Ästen und Zweigen sowie an liegenden Substraten fast jeder Dicke. Manchmal ist er auch an Stümpfen zu finden, die er von der späten Initial- bis zur frühen Finalphase der Vermorschung befällt. Die Besiedelten Substrate sind dabei in erster Linie Rotbuche, daneben Hasel sowie gelegentlich Prunus und Betula.

    Zu Prunus gehört auch die Aprikose...


    Ich würde den Baum gerne retten...


    Hier die Zwetschge:

  • Aha, der "Übeltäter" ist auch noch in direkter Nachbarschaft. Besonders gut kann das nicht sein, ich glaube nämlich schon, dass der leicht auf andere Obstbäume übergehen kann.


    lg björn

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    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Das hört sich logisch an, besonders weil die Aprikose durch die vielen Früchte im dritten Jahr sicher geschwächt war und danach die Probleme welken und Gummifluß anfingen.


    Also weg mit den Zwetschgen!?!?! :(


  • Das hört sich logisch an, besonders weil die Aprikose durch die vielen Früchte im dritten Jahr sicher geschwächt war und danach die Probleme welken und Gummifluß anfingen.


    Also weg mit den Zwetschgen!?!?! :(


    Ich kann dir da um Gottes Willen keinen Rat geben, weil ich nämlich von Holzschutz und dergleichen überhaupt keine Ahnung habe. Ich kann hier lediglich einen Befall prognostizieren. Mehr auch nicht. Und dass Phellinus tuberculosus sehr hartnäckig ist, der über Jahre hinweg den Baum schädigt, ohne dass der direkt abstirbt.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

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    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Rübezahl!


    Zitat


    Also weg mit den Zwetschgen


    Schätze, dein Pfirsichbäumchen hältst du trotzdem nicht. Der sieht sowas von ungesund aus, hat offene Wunden, die Rinde fällt ab. Das ist wie eine Einladung, da werden sich demnächst verschiedene Holzpilze die Klinke in die Hand geben, vermute ich.
    Pilztechnisch gesehen natürlich interessant: Sukzession an Pfirsichbäumchen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hi Ingo,


    willst Du ihn haben? Ich buddel ihn aus und bring ihn vorbei...


    Aber es ist kein Pfirsich, sondern Aprikose. Aber ist ja kein so großer Unterschied wie zwischen einem Agaricus und einem Boletus. ;)

  • Hallo Rübezahl,


    ich habe ähnliche Erfahrungen mit Aprikosenbäumchen.


    Die gedeihen ganz gut, solange sie keinen langen und strengen Frost bekommen. Zwei, drei harte Winter hintereinander, und das wars.


    Meine sahen dann auch so aus wie Deine.:(

  • Hallo zusammen!


    Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich habe ein ähnliches Problem..


    Anscheinend hat mein Aprikosenbaum bzw eher-bäumchen, gepflanzt Herbst 2013 selbes Schicksal ereilt oder?
    Sieht jedenfalls für mich jedenfall ähnlich aus.. also entweder einem Pflaumen-Feuerschwamm oder ein Holzporling
    Und zwar bilden sich Pilzfruchtkorper am Haupt"stamm" nahe den Seitenästen, vornehmlich in den "Astachseln"


    Hier eine Übersicht


    So sahen sie vor ein paar Wochen aus


    Mittlerweile sind "kleine Pusteln" quer über die Rinde verteilt hinzugekommen


    Genauere Betrachtung


    Außerdem sind diese "Pusteln" oder heranwachsenden Fruchtkörper auch durch den Wundverschluss oben am Stamm gedrungen


    Könnte es mit ihm hier zusammenhängen?
    Hatte den Baum letztes Frühjahr befallen, deshalb ist der "Stamm" so weit zurück geschnitten
    Meiner Analyse nach ist es ein Holzbohrkäfer
    Habe gelesen er würde einen Pilz mit in den Baum einschleppen, Quelle finde ich leider nicht mehr, müsste ich nochmal ausgiebig recherchieren wo das stand..


    Noch fängt er an aus zu treiben.. meine Angst ist - wie lange wohl noch?!



    Kann jemand eine Diagnose geben?
    Fürchte ich kann nicht allzu viel machen, aber wollte den Baum eigentlich behalten und nicht nach 1,5 Jahren schon wieder ausgraben und klein machen :(
    Ich hoffe ich erschlage euch nicht vor Bildern, aber wollte die Situation möglichst genau schildern


    Grüße!
    Hans

    Einmal editiert, zuletzt von Gartenjüngling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hans!


    Und Willkommen erstmal.
    Idealerweise kannst du für deine Frage ein eigenes Thema aufmachen, dann kommt mehr Resonanz zustande.


    Wenn du willst, kann ich das aber auch splitten.


    Mit den Bildern das hast du schon richtig gemacht, besser etwas zu viel als zu wenig.
    Es wird hier dennoch schwierig. Denn vom Pilz kann ich nicht viel erkennen.
    Der weiße belag ist aber Absicht, oder? Kalk?
    Das, was da rauswächst ist auf jeden Fall ein Pilz, und wenn der so über den Hauptstamm verteilt rauskommt, ist das für den Baum nie ein gutes Zeichen.
    Die Artbestimmung ist nicht so leicht, da muss man idealerweise auch ganz nah ran mit der Kamera um ein paar feinheiten sehen zu können.
    Es gibt so viele verschiedene holzbewohnende Porlinge...
    Das hier könnte schon auch ein Phellinus sein, erinnert vom Habitus aber eher an Arten wie zB Phellinus conchatus (Muschelförmiger Feuerschwamm). Allerdings nur so als ganz vage Idee, ist hlat nicht wirklich einfach mit diesen Pilzen.


    Für den Baum wird es aber kaum eine Rolle spielen, welche Art sich da nun breitgemacht hat.
    Leider weiß ich nicht, wie dem Baum da nun zu helfen ist.
    Im grunde wird's nicht viel anders sein als bei Menschen: Das Abwehrsystem des Baumes müsste man evrsuchen zu stärken. Guter Dünger vielleicht, ideale Wuchsbedingungen...
    Vielleicht ist die Ummantelung auch gar nicht so gut, die Rinde wird doch auch "atmen" wollen?
    Wenn das darunter zB immer feucht ist, setzt sich ein Pilz eher fest, schätze ich.
    Die Frage ist halt, ob das Mycel auch im kernholz sitzt. Dann wäre es wahrscheinlich schon kritisch. Aber solange der Baum noch lebt und Knospen treibt, kann man es ja weiter versuchen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Vielen Dank fü deine schnelle Antwort, hätte nie gedacht, dass das so schnell geht!


    Ok, das wusste ich nicht, ich dachte es ist ja der selbe Baum und ein ähnliches Problem, dann mach ich nicht so viel durcheinander :shy:
    Jetzt weiß ich es besser!


    Der weiße Belag ist Anstrich, Kalk - richtig! Soll den jungen Baum vor Frostrissen schützen.
    Ob das die Rinde am atmen hindert bzw. ob Rinde überhaupt atmet, da bin ich mir nicht so sicher - meiner Ansicht nach eher nicht. Und wenn würde der Kalk ja die Feuchtigkeit aufnehmen.
    Ich würde es aber als möglichen Grund nicht ausschließen!


    Zitat


    Das, was da rauswächst ist auf jeden Fall ein Pilz, und wenn der so über den Hauptstamm verteilt rauskommt, ist das für den Baum nie ein gutes Zeichen.


    Das dachte ich mir auch leider schon :(
    Anfangs (letzten Herbst - sorry, dass ich die Info unterschlagen hab) trat der Pilz auch nur oben an einer Astgabel auf, in einem Bereich, in dem ich mir vorstellen konnte, dass das Holz tot ist, da erst ein Stück weiter unten ein lebender Ast ausgetrieben war. Daher habe ich dem Pilz nicht viel beachtet, sondern ihn als Bewohner "geduldet", da ich nicht dachte, dass ein "Totholzpilz" auf das lebende Gewebe übergehen kann - wobei ich mir ja nicht sicher sein konnte was es für ein Pilz ist - großer Fehler im Nachhinein.


    Habe dem Baum letztes Jahr schon ich nenne es mal salopp Kräutergebräu gegeben und auch Knoblauch in die Umgebung gepflanzt (soll ja angeblich den Baum stärken / vor Krankheiten bewahren).
    Wieviel es geholfen hat sieht man ja leider.. ;(


    Ich vermute nach wie vor, dass das Problem "hausgemacht" ist bzw von dem Käfer eingetragen wurde.
    Hab mich nochmal ein bisschen schlau gemacht und es dürfte sich um einen Holzbrüter der Unterfamilie der Borkerkäfer handeln, so genannte Ambrosiakäfer. Dazu gehört auch der von mir angeführte Holzbohrer.


    Zitat


    2) Holzbrüter: Von den Borkenkäfern dieser Gruppe werden die Brutröhren im Holz selbst angelegt. Die sich hier entwickelnden Larven fressen jedoch nicht das Holz, sondern weiden die von den Elterntieren angelegten Pilzrasen (Ambrosiapilze) ab. Diese Gruppe wird daher auch als Ambrosiakäfer bezeichnet. Sie sind mit vielen Arten vor allem in den Tropen verbreitet; bei uns leben die Arten der Unterfamilie Ipinae, Tribus Xyleborini ( ä vgl. Abb. ) und Xyloterini (Holzbohrer und Nutzholz-Borkenkäfer).


    http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/borkenkaefer/10078


    Demnach dürfte es sich entweder um den ungleichen Holzbohrer, Xyleborus (Anisandrus) dispar, der gelegentlich als "arger Schädling an Apfelbäumen und Pflaumenbäumen" auftritt
    Oder
    um den saxesens Holzbohrer (Xyleborus saxeseni) ahndeln, der ebenfalls "gelegentlich schädlich in Obstanlagen" ist.
    http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/ambrosiakaefer/2682


    Mit dem Pilz hilft das nur bedingt weiter - liest man nach, von was für Pilzen sich die Käfer ernähren, so sind es Hefen, Fungi imperfecti, Schlauchpilze.
    Das ich mir ziemlich sicher sein kann, dass sowas eingeschleppt wurde, zeigte der Aufschnitt des Holzes, nachdem ich das Bohrmehl entdeckt hatte und den Baum "einen Kopf kürzer" gemacht hatte.




    Das wars auch erstmal zu den Biestern, ist ja kein Käfer-Forum ;)


    Ich werde gleich morgen früh mal versuchen ein paar geeigenete Detailaufnahmen zu machen! :thumbup:


    Schönen Abend noch!
    Hans

  • Hallo Hans,


    ich geh das mal der Reihe nach durch.


    Kalken schadet dem Baum normalerweise nicht. Das ist eine gängige Methode um vor Frostrissen zu schützen, wie Du schon richtig geschrieben hast. Zudem soll der Anstrich vor Schädlingen schützen, was in Deinem Fall leider nicht funktioniert hat.


    Den Käfer kann man so leider nicht bestimmen. Käfer von unten ist wie Pilz von oben, um ein hier gängiges Sprichwort mal andersrum zu nutzen. :) Ein Ambrosiakäfer ist es aber mit ziemlicher Sicherheit nicht, die sind wesentlich schlanker. Und selbst wenn, hätte der nicht direkt was mit dem Pilz an Deinem Baum zu tun. Die Pilze die von ihm "gezüchtet" werden, gehören einer ganz anderen Familie an, sind winzig klein und bilden nicht diese großen Fruchtkörper.


    Ich melde auch mal Zweifel an, ob dieser Käfer für das Fraßbild auf Deinem Foto verantwortlich ist. Das sieht mir vielmehr nach einem Blausieb (Zeuzera pyrina) aus. Mag sein, dass der Bursche in den Fraßgang reingekrochen ist, warum auch immer.


    Die Larven des Blausiebs bringen so kleine Bäumchen wie Deines durchaus, zumindest partiell, zum absterben. Der Pilz hat dann leichtes Spiel, den geschwächten Baum zu befallen.


    Ich fürchte, Du musst das Bäumchen einschläfern. :)

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Borkenkäfer sind dennoch die idealen Überträger für eine Vielzahl von Pilzsporen.
    Der Käfer kommt ja von einem anderen Baum, der so morsch ist, daß sich darin bereits Käfer breit gemacht haben. Ein solcher Baum ist meist auch von Pilzen befallen. Die Sporen dieser Pilze hängen nun an den Borkenkäfern rum und werden - wenn diese zur Fortpflanzung und Eiablage einen anderen Baum aufsuchen - nicht nur an sondern sogar in einen neuen Wirt transportiert.
    Dazu muss der Käfer gar keinen Pilz essen oder kultivieren, das passiert einfach so schon.
    Natürlich auch durch andere Tiere (nicht nur Insekten) die ständig Pilzsporen verteilen. Aber die bohren sich mit den an ihnen haftenden Sporen ja meist nicht direkt ins Holz eines anderes Baumes.


    Also: Sehr gut möglich das der Borkenkäfer (welche Art auch immer) auch einen Pilz mitgebracht hat.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Und ich wollte in gar keiner Weise wiedersprechen.
    Im gegenteil: Das mit dem Ambrosiakäfer ist für mich ja neu und interessant.


    Den Gedankengang habe ich mal lose weitergesponnen und überlegt, wie andere Käfern noch Pilzsporen verbreiten.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen!


    Ich gehe das ganze auch einmal chronologisch durch, im Anschluss dann die genaueren Bider vom Pilz - ich hatte die letzten Tage leider wenig Zeit, daher erst jetzt.


    Zitat


    Käfer von unten ist wie Pilz von oben


    Kann ich verstehen, ich habe bei der "Bestimmung" auch hauptsächlich die Oberseite beachtet, das Bild hab ich euch leider vorenthalten.


    Zitat


    Ein Ambrosiakäfer ist es aber mit ziemlicher Sicherheit nicht, die sind wesentlich schlanker


    Da bin ich mir nicht ganz so sicher. Ich bin zwar kein Experte, aber beim Abgleichen glich er einigen Ambrosiakäfern sehr.
    https://de.wikipedia.org/wiki/…_Nutzholzborkenk%C3%A4fer
    http://wiki.bugwood.org/Xyleborinus_saxeseni


    Ändert aber auch nichts an der Tatsache, so wie du sagst, dass die von dem Käfer gezüchteten Pilze nicht die Fruchtörper hervorbringen wie sie am Bäumchen zu sehen sind.


    Pablos Überlegung finde ich das ganz interessant:

    Zitat


    Der Käfer kommt ja von einem anderen Baum, der so morsch ist, daß sich darin bereits Käfer breit gemacht haben. Ein solcher Baum ist meist auch von Pilzen befallen. Die Sporen dieser Pilze hängen nun an den Borkenkäfern rum und werden - wenn diese zur Fortpflanzung und Eiablage einen anderen Baum aufsuchen - nicht nur an sondern sogar in einen neuen Wirt transportiert.
    Dazu muss der Käfer gar keinen Pilz essen oder kultivieren, das passiert einfach so schon.


    Möglicherweise war der Käfer damit indirekt vor den Befall verantwortlich.
    Es könnte aber auch sein, dass wie Ralf schreibt, der Baum dadurch einfach geschwächt und dadurch anfällig wurde.
    Ziemlich spekulativ, ich glaube eine 100%ige Antwort finden wir wohl leider nicht..
    Die würde den Befall aber auch leider nicht mehr rückgängig machen :(


    Zitat


    Ich fürchte, Du musst das Bäumchen einschläfern.


    Ich sehe auch keinen anderen Ausweg fürchte ich.
    Wäre es denn schlimm den Baum erstmal stehen zu lassen und abzuwarten wie er mit den Pilzen fertig wird?
    Oder muss ich den Baum möglichst schnell entfernen, um eine Übertragung des Pilzes auf umstehende Bäume zu verhindern? :/


    Hier sind die genaueren Aufnahmen des Pilzes / der Pilze











    Und hier noch etwas interessantes, was ich beim Stöbern wieder gefunden habe.
    Nachdem letzten Sommer/Herbst ein Ast versehentlich abgebrochen war wollte ich ihn entfernen, er hing nur noch ein bisschen an der Rinde. Als ich den Ast abgemacht habe habe versehentlich ich auch ein Stück Rinde ab gemacht. Darunter kam dieses weiße "Zeug" zum Vorschein. Ich konnte damit überhaupt nichts anfangen und habe daher ein Foto davon gemacht. In der Mitte die braune Stelle, da hatte ich mit dem Fingernagel geknibbelt, weil ich wissen wollte ob es vom Baum stammt / zum Baum gehört.
    Im Nachhinein vermute ich jetzt, dass das möglicherweise schon der Pilz gewesen sein könnte.


    So sieht die Stelle heute aus


    Grüße!
    Hans

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hans!


    Zum Käfer kann ich nichts sagen, da ist Ralf der wesentlich bessere Ansprechpartner.


    Beim Pilz würde ich dich mal bitten, einen Fruchtkörper (möglichst keinen ganz kleinen) abzumachen und durchzuschneiden (mittig von oben nach unten).
    Der Pilz sollte ziemlich fest und hart sein, und das Felisch im inneren faserig rostbraun.
    Wäre es anders, wäre es nämlich kein Phellinus und ich müsste mir was Anderes ausdenken.
    Denn bei den eher silbriggrauen Poren kommen mir schon leichte Zweifel, aber eine andere passende Art will mir noch nicht einfallen.


    Das, was du im Herbst unter der Rinde gefunden hast, ist schon Pilzmycel. Daß es zu dem Pilz gehört, der nun Fruchtkörper bildet, ist dann sehr wahrscheinlich.



    LG, pablo.

  • OK, Käfer von oben. Dann revidiere ich.


    Es müsste der Schwarze Nutzholzborkenkäfer (Xyleborus germanus), oder einer aus der näheren Verwandschaft sein.
    Genau die sind auch bekannt, Braun- und Weißfäule verursachende Porlinge einzuschleppen.
    Das Fraßbild ist dennoch etwas seltsam.