Zwei Porlinge an Birke mit Röhren an der Oberseite.

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.291 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Plejades.

  • Hallo liebes Pilzforum,
    gestern fand ich im Münsterland an einem liegenden Birkenstamm zwei Porlinge, die ihre Röhren an der Oberseite hatten. Sie wuchsen beide am gleichen Stamm. Der weisse ist etwa 10-12cm im Durchmesser gewesen und der braune war nur ca. 4 cm groß. Beide waren an der Unterseite braun gefärbt. Einen Geruch konnte ich nicht feststellen. Es wuchsen auch andere Porlinge am gleichen Stamm die ihre Röhren wie üblich an der Unterseite hatten. Daher kann ausgeschlossen werden, das jemand den Stamm umgedreht hat und die Röhren sich deshalb an der Oberseite befinden.
    Lassen sich diese beiden bestimmen ohne wieder die bösen Worte "Sporen" und "Mikroskop" zu verwenden? In meinen Büchern habe ich nichts gefunden.
    Vielen Dank.


    Grüsse
    Plejades





    Hallo Fredy und Ingo,
    bin gerade noch einmal dort gewesen weil der Fundort bei mir in der Nähe liegt. Kann sein, das die Pilze älter sind und der Stamm vielleicht vorher anders herum lag. Ich habe den Stamm mal umgedreht und die beiden Pilze von der Unterseite fotografiert. Bei der Übersichtsaufnahme liegt das weisse Exemplar hinten auf der anderen Seite aber man kann ein weiteres Exemplar dort oben am Ende des Stammes erkennen.


    Gruß
    Plejades





  • Hallo Plejades!


    Die Unter- bzw. die Oberseite eines Pilzes bleibt immer die Unter- bzw.die Oberseite eines Pilzes, ob sie nun nach oben oder nach unten zeigt, spielt dabei keine Rolle.


    An Stelle der bösen Worte "Sporen" und "Mikroskop" würde ich hier erst einmal die noch böseren Worte "Bilder der Oberseiten" verwenden wollen...


    Die gezeigten Pilze sind sicherlich älter als die Pilze, welche Du zum Fundzeitpunkt mit korrekter Ausrichtung gefunden hast, denn in dieser Art und Weise wächst kein Pilz unter "normalen" Umständen.


    Hast Du ein Übersichtsbild mit allen Pilzen drauf gemacht, damit man sich einen Überblick über die von Dir geschilderte Situation machen könnte? Womöglich könnte man dann auch gleich noch andere Exemplare der gesuchten Arten von oben sehen!


    Weitere Angaben bzw. grundlegende Angaben sind auch bei der Bestimmung von Baumpilzen niemals von Nachteil.


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo!

    Zitat


    Die gezeigten Pilze sind sicherlich älter als die Pilze, welche Du zum Fundzeitpunkt mit korrekter Ausrichtung gefunden hast, denn in dieser Art und Weise wächst kein Pilz unter "normalen" Umständen.


    Außer vielleicht Trametes gibbosa.
    Aber der, der rauskommen wird (das wird wahrscheinlich Daedaleopsis confragosa sein), der macht das normalerweise nicht, deshalb denke ich, genau wie Fredy, dass die "richtig ausgerichteten" Pilzhüte eigentlich jünger sein sollten.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Plejades!


    Das sind dann sicherlich beides Rötende Trameten (Daedaleopsis confragosa), wie Ingo schon richtig vermutet hat!


    Was sind das für Pilze in der Mitte des Stammes der Übersichtsaufnahme?


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy,
    ich habe mal einen Auschnitt aus der Übersichtsaufnahme gemacht und oben eingefügt. Das ist eine der häufigeren Tameten-Arten. Welche genau weiß ich leider nicht. Die fand ich fotografisch jetzt auch nicht so interessant wie die beiden anderen mit den nach oben zeigenden Röhren.
    Jedenfalls wächst sie normal. Vorne im Bild ist noch einer der Porlinge bei denen die Röhren nach oben zeigen. Vielen Dank für die Bestimmungsbemühungen.


    Gruß
    Plejades

  • Hallo zusammen!


    Also ich lass jetzt meinen Gedanken einfach mal freien Lauf, auch wenn ich mir damit vielleicht ein bisschen Spannung auf eigene Kosten erkaufen werde...


    Sehe ich da bei den Trameten in der Mitte des gezeigten Substrat-Abschnittes (wohl T. versicolor) womöglich einen Pflaumen-Feuerschwamm (Phellinus pomaceus) und das Substrat ist Kirsche und nicht Birke?


    Wenn der Baum vor noch nicht allzu langer Zeit von links nach rechts umgefallen ist, dann stimmt die Ausrichtung der Daedaleopsen (und des Phellinus?) noch, deren Fruchtschicht (genauer betrachtet) ja nicht nach oben, sondern nach links am Stamm herunter zeigt!


    Der Baum wäre somit möglicherweise auch noch nicht lange ganz tot, was wiederum ein Fehlen der kirsch-typischen "Hemdsärmel" erklären würde.


    Die Trameten (vermutl. T. versicolor) können recht schnell im Rahmen weniger Wochen gewachsen sein, was ihre (fast) waagrechte Ausrichtung zum Boden erklärt. Doch selbst die Porenschicht der Trameten scheint mir noch eine gewisse Tendenz nach links aufzuweisen.


    Was meint Ihr?


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hi Fredy!


    Achso, jetzt also Pilz-Kriminalistik:
    Ok, dann komme ich wieder mit Birke und Zunderschwamm (Fomes fomentarius).


    Wie man sieht, liegt der Stamm, einer Wippe gleich, auf einem anderen Stammstück.


    Zur Zeit des Wachstums der Rötenden Tramete ragte der vordere Teil nach oben (also der Teil, den wir sehen). Da wuchs auch der Zunder.


    Jetzt ist der Stamm mit der Zeit aber immer morscher geworden, brach knapp hinter uns in zwei, weil das vordere Teil schwerer war. Im oder kurz nach dem Abbrechen rollte er auf dem liegenden Stamm etwas und erreichte seine jetzige Position.


    VG Ingo W

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  • Hallo,
    also ich bin mir ziemlich sicher das es Birkenholz ist. Es ist ein kleiner Nutzwald mit vorwiegend Buchen und einigen Birken. Kirsche ist mir dort noch nie aufgefallen.
    Wegen der nach oben zeigenden Poren hatte ich eigentlich gehofft, mal eine außergewöhnliche Porlingsart gefunden zu haben. So etwas ist mir bislang noch nicht begegnet. An so eine profane Erklärung, das sich der Stamm einfach umgedreht hat, habe ich wegen der korrekt wachsenden Begleitpilze nicht gedacht.


    Grüsse und schönen Abend noch.
    Plejades