organisieren der Funde

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 6.032 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von erebus.

  • Hallo Zusammen,


    ich hätte da mal eine Frage:


    Wie organisiert man sinnvollerweise seine Funde?


    Ich sammel erst seit drei Monaten Pilze und kann nicht ausschließen, dass ich einen Pilz finde, von dem ich annehme, es sei ein Erstfund. Dabei hatte ich ihn bereits vor Wochen.


    Das kann daran liegen, dass einer jung, der andere alt, groß oder klein ist oder ich ihn schlicht vergessen habe.


    Gibt es so etwas wie einen Standard zur Organisation der Funde? Wie macht Ihr das, dass Ihr nach Jahren noch wißt, dass dieser oder jener Pilz schon mal da war? Oder umgekehrt, dass es ein Erstfund ist?

  • Hallo,


    meinst du jetzt, generell Neufunde für einen selbst, oder Neufunde für ein bestimmtes Gebiet?


    Ganz gleich was gemeint ist, ich benenne die Bilddateien wie folgt:
    Botanischer Name_Zahl(a-z), Ort Datum, Substrat


    Beispiel:


    Cryptodiaporthe aesculi_1a, Brück 06.I.2013, an Aesculus hippocastanum


    Dann weiß ich, welche Art ich von wo habe und wann sie gefunden wurde.


    Welche Arten ich bereits gefunden habe, merke ich mir (bis auf etwa 5%, die ich vergesse).


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Rübezahl!


    Mein System geht so:


    Agaricus-bisporus-120823


    Dabei ist die Zahl gebildet aus Jahr(12), Monat(08) und Tag(23).
    Das hat den Vorteil, dass die sich selbst nach dem Funddatum sortieren.
    Der letzte ist dann immer der neueste. Dazu kriegt er noch ein Messtischnummer, also aus welchem Messtisch-Quadraten.


    Ein Profi würde würde wohl Datenbanksysteme nehmen, die bei Suche nach Agaricus bisporus alle Funde ausspuckt oder bei Eingabe der Ortsbezeichnung von dort alle Funde oder aber nach Substrat, z.B. "Buche" alle deine Buchenfunde usw.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Auflösung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hi Bjoern und Ingo,



    meinst du jetzt, generell Neufunde für einen selbst, oder Neufunde für ein bestimmtes Gebiet?


    Ich meinte schon die Funde für einen selbst. Ich habe z. Zt. die Fotos in einzelnen Unterordnern nach Datum sortiert, verliere dabei aber den Überblick, was in welchem Ordner alles enthalten ist.


    Zitat

    Ein Profi würde würde wohl Datenbanksysteme nehmen, die bei Suche nach Agaricus bisporus alle Funde ausspuckt oder bei Eingabe der Ortsbezeichnung von dort alle Funde oder aber nach Substrat, z.B. "Buche" alle deine Buchenfunde usw.


    Habe mir schon überlegt, evtl. mal ne kleine Datenbank zu programmieren, befürchte aber, dass der Aufwand, eine Datenbank zu pflegen höher ist, als eine vernünftig strukturierte Dateiablage.


    Was wäre denn von einer Ordnerstruktur in Anlehnung an die Systematik der Pilze beginnend bei der Ordnung - Familie - Gattung, kombiniert mit Deiner Systematik zu halten?


    Zum Beispiel für den Grünblättrigen Schwefelkopf:


    Agaricales \ Strophariaceae \ Hypholoma \ Hypholoma fasciculare _1a, Brück 06.I.2013, an Aesculus hippocastanum (weiß ich gar nicht, ób das vorkommt, aber warum nicht?)


    oder in deutsch:


    Champignonartige \ Träuschlingsverwandte \ Schwefelköpfe \ Grünblättriger Schwefelkopf _1a, Brück 06.I.2013, an Gewöhnlicher Rosskastanie


    oder ist das viel zu aufwändig???



    Welche Arten ich bereits gefunden habe, merke ich mir (bis auf etwa 5%, die ich vergesse).


    Da bin ich ja beruhigt, dass das Dir (und anderen) auch so geht. ;)

  • Die Systematik wird aber auch immer mal umgeschmissen durch neue Erkenntnisse...schwierig...

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

  • Da hab ich jetzt so lange für meine Antwort gebraucht, dass ich Ingos Beitrag noch gar nicht gelesen hatte...


    Das System mit dem verdrehten Datum habe ich auch, aber bei mir steht das Datum vorne. Das war so lange gut, wie ich mich noch an jeden einzelnen Waldbesuch erinnern konnte. Langsam wird's aber schwierig. :/

  • Hallo Rübezahl!


    Datum vorne ist doch Quatsch, da siehst du freilich nicht, ob du eine bestimmte Pilzart schon hast. Was interessiert dich das Datum primär?


    Du legst deine Dateien an, wie du es oben gesagt hast, also zunächst vielleicht die Ober-Datei Strophariacae und darin gliederst du nochmal Gattungs-Dateien in Stropharia, Pholiota, Hypholoma usw., was reingehört. Kannst du ja langsam wachsen lassen, erweiterst du halt nach und nach. Kommt halt später die Flammulaster-Datei dazu oder Tubaria, muss ja nicht alles jetzt schon.


    Darin speicherst du gattungsgemäß deine Funde. Sollte sich mal herausstellen, dass Pholiota zu den Becherlingen gehört, schnappst du die Datei und zerrst sie zu den Becherlingen, aus.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()


  • Datum vorne ist doch Quatsch,


    Natürlich ist das Quatsch! Habe ich aus einem anderen Ordnungssystem ungeprüft übernommen und reichte anfangs aus.



    Du legst deine Dateien an, wie du es oben gesagt hast, also zunächst vielleicht die Ober-Datei Strophariacae und darin gliederst du nochmal Gattungs-Dateien in Stropharia, Pholiota, Hypholoma usw., was reingehört. Kannst du ja langsam wachsen lassen, erweiterst du halt nach und nach. Kommt halt später die Flammulaster-Datei dazu oder Tubaria, muss ja nicht alles jetzt schon.


    Darin speicherst du gattungsgemäß deine Funde. Sollte sich mal herausstellen, dass Pholiota zu den Becherlingen gehört, schnappst du die Datei und zerrst sie zu den Becherlingen, aus.


    Das gefällt mir. So werde ich das machen. :) Danke!

  • Zum Beispiel für den Grünblättrigen Schwefelkopf:


    Agaricales \ Strophariaceae \ Hypholoma \ Hypholoma fasciculare _1a, Brück 06.I.2013, an Aesculus hippocastanum (weiß ich gar nicht, ób das vorkommt, aber warum nicht?)


    Genauso ein System habe ich auf der Festplatte, und zwar komplett, für ALLE Pilze. Das aktualisiere ich etwa einmal alle 2 Jahre bzw. zwischendurch, wenn mir was auffallen sollte. Wenn man es einmal hat, ist es gar nicht so schwer, es aktuell zu halten. Aber es ist eine Heidenarbeit, das System aufzubauen...grausame Vorstellung :D


    Dafür hab ich mit der Datenbank ein unbezahlbares Bestimmungssystem erstellt, welches mir mit einer gewissen Prise Hintergrundwissen genau die Übersicht über die ganzen Pilze erlaubt, die hier von Ingo und anderen so bewundert werden...für mich selbst ist das aber nichts besonderes mehr, ich arbeite eben auf diese Weise :)


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

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    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Rübezahl,
    hallo zusammen,
    tolles Thema! Die Tipps von den Experten werden auch mir zu Gute kommen, denn das Problem habe ich auch, da ich nicht weiss, wie ich die meine Funde am besten organisieren soll :rolleyes:


    Ich werde versuchen diese Ordnung auf dem Rechner zu bilden.


    Meine Frage: Wie werden denn die Bilddateien benannt?
    So [font="Courier"] "Hypholoma fasciculare _1a, Brück 06.I.2013, an Aesculus hippocastanum "[/font] ?
    Oder ist das als letzter Ordner des Ordnersystems zu verstehen, unter dem dann die Bilder abgelegt werden?
    Lg,
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

  • Meiner Meinung nach ist das A und O eine Excel-Datei, auf der die Funde eingetragen werden. Dann kann man über Suchfilter nach allen möglichen Kriterien auswerten.
    Die Fotodatei läuft so nebenher, wird nach Gattung und Art sortiert.


    Wer so eine Datei haben will, mit allen in NRW bereits registrierten Arten, kann die gerne haben. Zur Zeit steht noch eine aktualisierung mit den Neufunden aus 2012 an, dann ist die betriebsbereit.


    Die Datei ist dann "nackt", also ohne meine Funddaten, so dass da jeder seine Funde eintragen kann.


  • Meiner Meinung nach ist das A und O eine Excel-Datei, auf der die Funde eingetragen werden. Dann kann man über Suchfilter nach allen möglichen Kriterien auswerten.
    Die Fotodatei läuft so nebenher, wird nach Gattung und Art sortiert.


    Wer so eine Datei haben will, mit allen in NRW bereits registrierten Arten, kann die gerne haben. Zur Zeit steht noch eine aktualisierung mit den Neufunden aus 2012 an, dann ist die betriebsbereit.


    Die Datei ist dann "nackt", also ohne meine Funddaten, so dass da jeder seine Funde eintragen kann.


    Hallo Rada,
    das klingt gut! Sehr gerne hätte ich so eine Datei ! Schreibe mich also auf die Liste dafür.
    Vielen Dank im Voraus!
    Lg und gute Nacht
    Joli

    LG
    Joli

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  • Ralf schrieb:

    Zitat

    Meiner Meinung nach ist das A und O eine Excel-Datei, auf der die Funde eingetragen werden. Dann kann man über Suchfilter nach allen möglichen Kriterien auswerten.


    Dem stimme ich 100% zu!


    Es kommt natürlich auf die Datenmenge an, die es zu verwalten gilt.
    Wenn es mit den Jahren immer mehr werden, ist so eine Übersicht unverzichtbar!


    Ich hätte die Übersicht über die weit über 6000 Dungpilze, die ich bearbeitet habe, schon längst verloren, wenn ich mich nicht per Suchfilter sofort orientieren könnte.


    Mit einem Klick kann ich u.a. sortieren nach:
    - dem Finder
    - dem Fundort
    - dem Messtischblatt
    - dem Funddatum
    - der Art
    - dem Substrat usw.


    Je mehr Spalten, umso besser letztendlich!


    Also, unentbehrlich für alle, die glauben, einmal viel Daten verwalten zu müssen.


    Das sind lediglich meine Erfahrungen.


    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Eine solche Liste führe ich bei der Verwaltung der digitalen Literatur. Die ist nämlich noch weit umfangreicher und unübersichtlicher. Eine Fundliste führe ich seit 2012, da ich 2004-2010 wenig mit Pilzen gearbeitet habe und erst 2010 so richtig eingestiegen bin, erstmal nur anhand von Fotos, und später mit Hilfe des neuen Excel-Programms auch mit Hilfe der entsprechenden Liste.


    Wer die Literaturliste braucht, muss bescheid sagen. Sie wird von mir ständig aktualisiert und erweitert.


    lg björn

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  • Wer die Excel-Datei haben möchte, schreibt mir bitte eine PN und teilt mir seine E-Mail Adresse mit.


    Bitte auch dazuschreiben, ob ihr die jetzige Version haben möchtet (sofort verfügbar) oder die mit den Neufunden 2012 aktualisierte, die noch einige Zeit brauchen wird.

  • Hallo zusammen!


    Zum professionellen Einsortieren in EXCEL-Tabellen und mit Suchfiltern versehen kann ich leider nichts beitragen, zum Benennen von Fotos schon...


    Ich habe dazu einen alten Beitrag von mir vom Februar 2012 ausgegraben.


    Im Prinzip ist das die Langversion von Ingo's Vorschlag. Auch ich habe übrigens wie Rübezahl ursprünglich mit dem Einsortieren nach Datum begonnen, weil ich die entsprechenden Kollektionen meinen Anfragen in den Foren gemäß gebündelt hatte.


    Hier also mein alter Beitrag, vielleicht kann er den einen oder anderen ausgesprochenen Fotofreund ja noch inspirieren...:


    Bis vor einigen Wochen hatte ich meine Sammlung nach Ordnern sortiert, die mit dem jeweiligen Datum der Aufnahme an erster Stelle, danach mit dem deutschen und zuletzt noch mit dem lat. Namen versehen waren.


    Beispiel: 2010.01.12 Tremella mesenterica (Goldgelber Zitterling)


    (---> Ich arbeite übrigens beim Datum mit Punkt und habe deswegen keinerlei Schwierigkeiten...)


    In diesem Ordner hatte ich die jeweiligen Einzelbilder wiederum genauso einsortiert und zwar zusätzlich noch mit Anhängen wie - Schnitt, - Hut, - Stiel etc. beschriftet (was dann letztendlich einen ellenlangen Dateinamen ergab...).


    Somit hatte ich unzählige verschiedene nach Datum sortierte Einheiten in Form von Ordnern mit jeweils einer einzigen Art darin, die in der Regel einer Bestimmungsanfrage in einem Forum entsprachen, was aber so ziemlich der einzige Vorteil dieses Systems gewesen ist.


    Bis zu einem gewissen Grade war dies ja recht übersichtlich und auch ganz praktisch, aber irgendwann begann sich der Systematiker in mir zu regen und ich bin einem Tipp gefolgt, der in einem anderen Beitrag von einem Experten gemacht wurde.


    Seine Ratschläge erschienen mir sehr plausibel und haben sich mittlerweile auch bestens bewährt! Ein weiterer Vorteil ist die damit verbundene Bewältigung einer Riesen-Datenmenge, man muß schließlich auch ein bisschen in die Zukunft schauen!


    Und glaubt mir: Eine nachträgliche Umstrukturierung der Bilder selbst bei einer Anzahl von "nur" 1500 fertigen Pilzbildern kostet eine Menge Zeit!


    Also besser sofort systematisch gestalten!


    Während mehrerer Tage habe ich mir die Mühe gemacht, sämtliche Einzeldateien umzubennen und nach Gattungen sortiert einzuordnen.


    Mein Tipp:


    Wichtig: Unbedingt lateinische Namen verwenden, da die einzelnen Arten einer Gattung ansonsten nicht automatisch zu sich finden, weil ja der einheitliche Gattungsname im Deutschen in der Regel erst an zweiter Stelle kommt!


    Wenn Ihr unbedingt die deutschen Bezeichnungen verwenden wollt, dann müsst Ihr darauf achten, die Gattung zuerst anzuführen, also z. B.


    "Träuschling, Blauer" und Träuschling, Grünspan-"


    Somit heissen meine Ordner nun "nur noch" z. B. "Agaricus", "Gymnopus" oder "Fomes".


    In diesen Ordner befinden sich die Einzelbilder, und zwar wie folgt beschriftet (z. B.):


    Agaricus cf. moelleri (Perlhuhn-Champignon) 2010.10.25 - 1 - Schnitt


    ---> Die einzelnen Dateien werden an Hand des Datums wiederum zeitlich einsortiert, die Arten werden jeweils alphabetisch eingeordnet, die Zahl danach erlaubt eine Unterscheidung verschiedener Fruchtkörper der gleichen Art desselben Tages, der Anhang erlaubt eine Beurteilung der Datei auch ohne Mini-Ansicht in der Listenform.


    Zusätze wie "cf." oder "s.l." habe ich (entsprechend der korrekten Bezeichnung) in den lateinischen Namen hineinverfrachtet, somit werden alle Dateien ihren diesbezüglichen Zusätzen zusammen gelistet und ich kann die "Wackelkandidaten" einer Gattung auf einen Blick erkennen.


    Manche setzen diese Zusatzbezeichnungen auch an den Schluss, weil sie die einzelnen Arten beim Einsortieren natürlich voneinander trennt, aber das ist Geschmackssache.


    Das neue System erlaubt es mir nun, sämtliche Bilder einer Gattung auf einen Blick zu betrachten, ich muß mir verschiedene Bilder von Arten einer Gattung nicht umständlich aus diversen Einzelordnern zusammensuchen.


    Wenn ich die Muße dazu hätte, dass sich jedes Mal beim Öffnen meiner Abteilung "Fungi" erst hunderte von Bildern öffnen, dann könnte ich bei diesem System sogar die Zusammenfassung der Gattungen in einem jeweiligen Gattungsordner sein lassen und mir sämtliche Bilder wohlsortiert auf (fast) einen Blick ansehen...


    Wenn ich möchte, kann ich mir zudem nach wie vor entweder via bordinterner Suchfunktion oder auch via Bildbetrachtungs-Programm-Feature sämtliche Bilder nach Aufnahmedatum gelistet anzeigen lassen.



    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Ich hätte da noch zwei andere Optionen vorzuschlagen:


    1. Bildverwaltungsprogramme
    ... wie z.B. Picasa, Shotwell, magix, etc... Da gibt's auch ganz gute freie Software.
    Diese Programme erlauben es einem, die Bilder unabhängig vom Speicherort mit Schlagworten zu versehen. Ich speichere Bilder immer auf meiner Festplatte nach Lust und Laune ab (z.B. "Ausflug nach XXX"), und danach öffne ich die Verwaltungssoftware und verschlagworte meine Bilder. Je nach Software gibt's da verschiedene Funktionen:

    • Notizen zu den Bildern hinzuzufügen
    • einfache Bearbeitungsfunktionen (zuschneiden, Kontrast erhöhen...).
    • Schlagworte hierarchisch angeordnen (so kann man sich langsam aber sicher seine Taxonomie aufbauen)
    • Schlagworte in die EXIF-Daten der Bilder schreiben, so dass sie zusammen mit dem JPG gespeichert werden (finde ich praktisch, weil man dann software-unabhängig ist)
    • Automatisches Umbenennen der Dateien nach definierten Kriterien
    • ......


    Je nachdem, was man primär will, kann das ziemlich praktisch sein. Reicht aber sicher nicht für intensiveres Datensammeln und Kartierung, da braucht man dann entweder Excel oder eine richtige Datenbank.


    2. "Scratchpads".
    Das ist jetzt ein bisschen umfangreicher, könnte aber für einige von euch auch interessant sein, besonders für die, die darüber nachdenken vielleicht mal eine Webseite zu basteln... Scratchpads ist eine Software, die vom Naturhistorischen Museum in London entwickelt wurde, um biologische / taxonomische Daten übers Internet zu verwalten. Kleine Warnung: die Software ist nur auf Englisch verfügbar, und es braucht ein klein bisschen Zeit, sich einzuarbeiten, aber wirklich schwer ist es nicht. Im Prinzip kann man innerhalb von einer halben Stunde eine eigene Webseite erstellen (die Software ist umsonst und wird vom Museum in London verwaltet, man braucht also keinerlei Kenntnisse). Dann fängt man an, eine taxonomische Klassifikation zu importieren (entweder von existierenden Datenbanken oder eine selbst erstellte) und dann füllt man diese Klassifikation mit Daten (Bilder, Videos, Fundorte, Messungen, ......). Das ganze kann dann über die Klassifikation navigiert werden. Wen's interessiert, hier der LINK, hier ein Beispiel für eine Seite, die auf Scratchpads basiert, und wer noch weiter Infos möchte, schreibt mir eine PN... ;)

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).


  • Zusätze wie "cf." oder "s.l." habe ich (entsprechend der korrekten Bezeichnung) in den lateinischen Namen hineinverfrachtet, somit werden alle Dateien ihren diesbezüglichen Zusätzen zusammen gelistet und ich kann die "Wackelkandidaten" einer Gattung auf einen Blick erkennen.


    Hallo Fredy,


    das finde ich gut! Ich habe mich nämlich schon gefragt, wohin ich meine Wackelkandidaten packe (Parallelverzeichnis, ganz wo anders,...), denn wenn ich Ordnung schaffe, will ich natürlich ein sauberes Verzeichnis haben.


    Jetzt bin ich leider des Lateins nicht mächtig und habe mal gegoogelt.


    Bei s.l. stieß ich zuerst auf die entsprechende Klasse eines deutschen Automobilherstellers, die ich aber ausschloss, weil im Mercedes keine Pilze wachsen. Die weitere Suche ergab die Begriffe sensu lato (lat.: »im weiteren Sinne «) oder sine loco (lat.: »ohne Ortsangabe «). Cf. steht wohl für conferatur (lat.: »[man] vergleiche «).


    So weit, so gut!


    Nun würde mich aber noch interessieren, welche Abk. in diesem Zusammenhang sonst noch gebräuchlich sind und ob jemand eine Liste hat oder eine Seite kennt, wo ich diese nachlesen kann?

  • Nun würde mich aber noch interessieren, welche Abk. in diesem Zusammenhang sonst noch gebräuchlich sind und ob jemand eine Liste hat oder eine Seite kennt, wo ich diese nachlesen kann?


    Gute Idee. Ich werde auf meiner Webseite ein Glossar eröffnen.


    s.l. = sensu lato, im weiteren Sinne.
    Beispiel: Corticiaceae s.l. für "Rindenpilze im weiteren Sinne"


    s.str. = sensu stricto, im engeren Sinne
    Beispiel: Corticiaceae s. str. für "nur die Familie Corticiaceae"


    aff. = affinis, im Zusammenhang mit...
    Beispiel: Amanita aff. muscaria wäre eine Art, die in ihren Merkmalen dem Fliegenpilz sehr nahekommt, jedoch nicht A. muscaria selbst zugeordnet werden kann, da es trotzdem Differenzen gibt.


    sp. = species, Art
    Beispiel: Lachnum sp. (Haarbecherchen, unbestimmt)
    Bedeutet, dass eine Art zwar als ein Mitglied von Lachnum erkannt wurde, aber die Art noch nicht bestimmt ist.


    var., f. = varietas, forma
    Beispiele: Amanita citrina var. alba => weiße Varietät des Gelben Knollis
    und Amanita rubescens f. rugosoannulata => schmächtige Form des Perlpilzes mit gelbem Stielring


    cf. = confer, "vorbestimmt"
    Beispiel: Amanita cf. phalloides bezeichnet ein als Grüner Knollenblätterpilz vorbestimmter Fund, bei dem aber Zweifel in der Bestimmung bestehen.


    nom. prov. = provisorischer Name für eine Art
    Beispiel: Cosmospora diatrypicola nom. prov. ist ein winziger Pustelpilz an Eckenscheibchen, der einen vorläufigen Namen deshalb hat, weil seine offizielle Publikation noch aussteht. Bis dahin hat man zumindest einen Arbeitsnamen.


    nom. novum = neuer Name für eine Art


    nom. inval. = ungültig publizierter Name
    z.B. aufgrund der Nichtbeachtung der Nomenklaturregeln (beispielsweise wenn der Rang unklar ist).


    nom. illegit. = illegitimer Name
    z.B. aufgrund Homonymität mit bereits vorhandenen Namen


    Das sind so die ersten paar häufiger genutzten Abkürzungen, die mir auf Anhieb einfallen.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Den Vorschlag von Sarah finde ich sehr bedenkenswert!


    So ließen sich in der Bilddatei selbst sämtliche Funddaten verankern, ohne dass man eine zusätzliche Buchhaltung benötigt.
    In der Tat habe ich selbst, nachdem Rübezahl den Thread eröffnete als erstes an diese Möglichkeit gedacht. Selbst die Funddaten ließen sich (vorausgesetzt das Foto entsteht in Situ) per Geotagging auf wenige Meter genau festlegen. Schöner gehts doch garnicht.
    Dann kann man sich per Google Earth vollautomatisch an die Fundstellen führen lassen.


    Ich werde mal überprüfen, ob man eine Exceldatei mit Zusatzangaben nicht per VBA automatisch auslesen und die Daten in die Bilddateien übertragen kann.


    LG Uli