Ich habe heute ein paar Kaninchenhaufen aus dem Bergischen Land untersucht, und dabei noch einige Arten finden können. Sie werden hier in Wort und Bild kurz vorgestellt
Coprotus sexdecimsporus, 16sporiges Dung-Kissenbecherchen
Leicht bestimmbarer Dungpilz mit 16sporigen Asci und hyalinen, glatten Sporen. Der Sporenschlauch öffnet sich mittels eines Deckels, obwohl die Gattung in der Ordnung Thelebolales untergebracht ist, welche wiederum ein Teil der inoperculaten Ascomycetenklasse "Leotiomycetes" ist. Widerspruch? Nicht unbedingt. Vielleicht sind die Coprotus-Arten auch einfach nur die stammesgeschichtliche Richtung hin zu den "echten" operculaten Schlauchpilzen.
Podospora decipiens
Ein ganzer Haufen Dungkugelpilze auf einem winzigen, kugeligen Ökosystem, bestehend aus Pflanzenresten, welche den Verdauungstrakt großohriger Erdbewohner durchlaufen haben. Jedes Individuum kann dabei eine andere Art sein, aus diesem Grund habe ich auch mehrere von ihnen mikroskopisch überprüft. P. decipiens hat kugelige, grünlichbraune Perithezien mit schwarzem Ostiolus. Die Sporen sind relativ groß und daher schon unter 20x deutlich als winzige, dunkle Körner zu erkennen, welche die Oberfläche der Hinterlassenschaft bedecken.
Schizothecium dakotense
Der andere Dungkugelpilz auf dem gleichen Substrat, hat aber zumindest reif schwarze Perithezien, welche manchmal stark zugespitzt sind.
Sporormiella minima, Winzigster Dungkugelpilz
Ein blinder Passagier, der bereits auf dem Makrofoto von P. decipiens zu sehen sein sollte. Vielleicht findet ihn ja jemand.
lg björn