Schimmel

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 7.614 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von peri.

  • Hallo zusammen,
    vielleicht ist es die falsche Frage fürs Forum, aber nach dem ich in der zwischenzeit weiß was für ausergewöhnliche Experten im Forum vertreten sind würde ich gerne mal die Frage Stellen.
    In meiner Wohnung hatte ich von Anfang an in einer Ecke (Hausausseneck) ein Schimmelproblem und nach dem unsere Fenster erneuert wurden wurde das Problem noch größer. Mittel wie reiner Alkohol, Spiritus und Schimmel-ex hatte ich schon hinter mir


    Der Vermieter sagte natürlich dass wir zu wenig lüften (Schlafzimmer ist das am besten stoßgelüftete Zimmer in unserer Wohnung), danach bezahlte der Vermieter die Renovierung und es kam ein Malermeister der mir erzählte das er eine spezielle Tapete und Farbe nehmen würde so dass der Schimmel nicht mehr kommen würde.
    1 Jahr später8|

    Ich würde mich sehr freuen wenn jemand eine Idee hätte wie ich das Problem lösen könnte so lange es noch so klein ist.
    LG
    Peter

    Pilzchips: 100 - 10 APR 2022 = 90

    Einmal editiert, zuletzt von peri ()

  • Da wirst Du gar nix dran machen können. Sehr wahrscheinlich liegt hier ein baulicher Fehler vor. Kriechfeuchte oder mangelnde Dämmung.


    Da hilft nur ein Sachverständiger und wenn der die Ursache gefunden hat, Mietminderung bis zur Beseitigung der Ursache.

  • Hallo Ralf,
    danke für die schnelle Antwort:(
    Der Vermieter ist eigentlich ok, da werde ich wohl erst mit dem sprechen bevor ich mich mit ihm streite.
    LG
    Peter

  • Nein, er hat ja die letzte Sanierung gezahlt, aber vielleicht war der Maler nicht so professionel wie er tat.
    Ich habe es erst Gestern gesehen das der Mist wieder kommt.
    LG
    Peter

  • Hallo Peter,


    Ecken und Kanten der Räume erwärmen sich immer am schlechtesten.
    Wenn das die Traufe oder sogar eine Ecke an der Giebelseite ist, muss hier besonders gut abgedichtet werden.
    Gerade in der kalten Jahreszeit kriecht die Kälte natürlich bevorzugt durch die Betondecke nach innen in die Räume und bei schlechter Wärmedämmung gibt es eine Wärmebrücke.
    In milden Wintern gibt es eher selten Probleme mit Schimmel.
    Wenn nämlich die Temperaturdifferenz zw. Wandtemperatur und Raumlufttemperatur einen Grenzwert überschreitet (ich meine, das sind ca. 12 Grad) bildet sich Kondenswasser an der Wand mit anschließendem Schimmel.
    Da kann man noch so viel lüften, wenns in den Ecken und Kanten zu kalt wird an der Wand wegen schlechter Isolierung.
    Ich meine, es gibt schon im Baumarkt Infrarotmessensoren, mit denen sich die Wandtemperatur messen lässt.
    Dann misst man das schön brav und hält die Messwerte dem Vermieter unter die Nase.
    Leider reagieren Vermieter dann meistens etwas beleidigt, zumal fachkundig durchgeführte Sanierungsmaßnahmen immer auch etwas Geld kosten.


    LG, Gábor

  • Wird das Schlafzimmer geheizt? Wird in der Wohnung viel und häufig gekocht und gebadet?


    Meine letzte Wohnung (vor dem Eigenhaus) hatte ein nicht beheiztes Schlafzimmer. Wir hatten zwei Kleinkinder, und es wurde täglich gekocht und gebadet. Schimmel im Schlafzimmer war unausweichlich: hohe Luftfeuchtigkeit --> Kondensation auf kalten Oberflächen. Die Schimmelflecken waren allerdings nicht so winzig wie bei dir, und die Kinder hatten bald Husten, der beim Umzug ins neue Haus schlagartig wegging.


    Ich gehe davon aus, dass in der Ecke eine enorme Kältebrücke ist. Vielleicht kann man von außen gar nicht isolieren, evtl. könnte man aber von innen ein isolierendes Material aufbringen, so dass die Ecke deutlich wärmer ist. Helfen würde auch Aufheizen, z. B. durch einen Infrarotstrahler. Vielleicht reichen wenige Minuten am Tag, um die Ecke trocken zu halten.


    Der Vermieter ist seinem Latein sicher ziemlich am Ende, wenn es sich um einen Baufehler handelt.


    Gr Dryocopus



  • In milden Wintern gibt es eher selten Probleme mit Schimmel.
    LG, Gábor


    Hallo Gábor,
    würdest du diesen Winter als kalt bezeichnen:D
    Am Heilig Abend habe ich überlegt ob ich ins Freibad gehen soll:D
    Leck, wenn der Winter wie vorraus gesagt noch kalt wird dann wächst der Mist ja nochX(
    Spass beiseite, ich hatte mal bei meinem besten Kumpel das gleiche Problem, aber nicht in einer Ecke sondern an der ganzen Außenwand, und wir haben damals 3mm Styropor an die Wand geklebt und darüber tapeziert, Schimmelproblem auf der Tapete war behoben.
    Als wir bei seinem Auszug die Styroporplatten wieder runtergeholt haben sah die Wand dahinter katastrophal komplett verschimmelt aus und ich glaube nicht dass das gesund ist.
    Ich hatte die Hoffnung (da Schimmel ja ein Pilz ist) dass sich jemand im Forum äussert und mir erzählt das ich die Kultur mit schimmelfressenden Tieren oder was weiß ich auch immer los werde, aber ich habe natürlich befürchtet dass die Antworten leider so kommen wie sie kamen, ein Versuch wars wert:(
    Trotz allem dank ich dir für deine Antwort;)
    LG
    Peter[hr]


    Hallo Dryocopus,
    Da ich ein durchschnittlicher Hobbykoch bin wird in der Wohnung gerne gekocht, aber die Küche ist vom Schlafzimmer am weitesten entfernt.
    Ja es wird auch geheizt weil ich gehört habe dass jeder Raum bei Schimmelproblemen nich auskühlen sollte, außer Nachts aber da ist unser Fenster schräg gekippt.
    Morgens Stoßlüften und danach gleich heizen.
    Gebadet wird auch (hältst du uns für Dreckbären?:D) danach bleibt die Badezimmertür zu und das Bad wird belüftet bis der Spiegel nicht mehr beschlagen ist.
    Was meinst du mit isolierendem Material?
    Sag mir wie es heißt und spachtle die Ecke zu.
    Danke dir für deine Antwort,
    LG
    Peter

    Pilzchips: 100 - 10 APR 2022 = 90

    Einmal editiert, zuletzt von peri ()

  • Was meinst du mit isolierendem Material?


    Nach dem geeignetsten Material sollte man sich bei Bauspezialisten erkundigen. Im Prinzip sollte aber alles funktionieren, das in der Lage ist, die Ecke warm zu halten. Das kann mit einer reflektierenden Alufolie beginnen und bis zu einer 10 oder gar 20 cm dicken Isolierschicht aus Styropor, Wolle, Kork etc. reichen. Auch in diesen Fällen empfiehlt sich eine Dampfsperre, so dass kein Wasser an die kalte Oberfläche kommt. Das von dir beschriebene Experiment mit 3 cm Styropor war wohl nur halbherzig. Möglicherweise gibt es im Baustoffhandel sogar Elemente zum Isolieren von Ecken. Ich habe bei mir z. B. ein mit Alufolie beschichtetes Styroporelement an einer Fensterbank zum Einsatz gebracht.


    Gr Dryocopus

  • Hallo Peter,


    ich schreibe dir jetzt noch ein paar Fakten zusammen, die eventuell weiterhelfen. Die Erkenntnisse stammen nicht von mir, sondern von Fachleuten am Bau, Handwerkern, Bauleitern und einem Fachanwalt für Baurecht.


    Wie Dryocoperus schon korrigierend festgestellt hat, geht es nicht um Wärmebrücken, sondern um Kältebrücken.


    Das bedeutet, dass Bausubstanz (tragende Betonpfeiler z.B.) nach außen nicht richtig gedämmt wurden.
    Das muss aber gar nicht die Ursache sein.


    Feuchtigkeit setzt sich innerhalb des Bauwerks grundsätzlich dort ab, wo es am kältestens ist, z.B. oberhalb des Fliesensockels.


    Ich würde erst mal feststellen, ob der Schimmel oberflächlich auftritt oder vom Inneren der Bausubstanz kommt. Kommt er vom Inneren der Bausubstanz, wäre das ein bauseitiges Problem, kommt und tritt der Schimmel oberflächlich auf, liegt ein beheizungs- und lüftungstechnisches Problem vor.


    Wenn ihr jetzt im Winter Probleme mit Schimmelbildung habt, wird sich das Problem im Sommer/Frühjahr verstärken.
    Die Bude bekommt ihr nur im Winter trocken. Nämlich dann, wenn die warme feuchte Luft im Inneren des Wohnraums beim Lüften durch die kalte trockene von außen verdrängt wird.
    Das Problem wird sich also verstärken, wenn die Temperaturen steigen, insbesondere bei hohem Niederschlag und hohen Außentemperaturen. Damit spätestens im nächsten Sommer.


    Die eingebauten neuen Fenster verstärken das Problem, weil sie zwar dichter und Energieeinsparender sind, aber deswegen auch die Durchlässigkeit der Luftzirkulation verringern.
    Damit steigt das Problem der Schimmelbildung.


    Auch wenn der Schlafraum kalt sein sollt, fördert das die Schimmelbildung. Kalt und feucht hilft Schimmel.


    Also ordentlich beheizen und Stoßlüften. Gekippte Fenster sind fatal !
    Das lüftet nicht korrekt und fördert die Schimmelbildung.


    Ein Mensch verliert übrigens des nächtens bis zu 1,5 Liter Wasser. So als Anmerkung.


    Ich würde mit meinem Vermieter an deiner Stelle weiterhin produktiv zusammenarbeiten, weil der hat auch kein Interesse daran, das ihm die Bude zusammenfault.


    Mit Mietminderung würde ich mich auch zurückhalten, da gibt es ein interessantes aktuelles Urteil vom BGH. Aber das steht ja noch unter ferner liefen.


    Ich hoffe, du kannst mit den Tipps was anfangen und ich würde mich freuen, wenn es weiterhilft.


    LG von nebenan, Markus

  • Nun noch mal an paar Anmerkungen von mir, die zwar keine Bausachverständige ist, aber bei der Schimmel in Wohnungen fast ein Lebensbegleiter durch das ganze Leben ist,und die einmal auch schon einen Prozeß gegen einen Vermieter durchgeführt hat wegen Schimmel und diesen natürlich gewonnen hat.


    Eine Kältebrücke, wie oben schon angeführt,ist so wie das hier aussieht und wie die anderen auch schon meinten, durchaus möglich. Aber denke auch an andere Möglichkeiten:
    1 .Frage: Liegt dort irgendwo im Haus- es muß nicht in Deiner Wohnung sein, eine Wasserleitung (auch eine eventuell stillgelegte?, aber an der falschen Stelle abgeklemmte)
    2.Wie sieht dort das Mauerwerk von außen aus? Ist der Putz und ggf. auch die Schutzfarbe intakt?
    3. Ist der Bereich vielleicht außen auffallend feucht? Z.B. undichte Regenrinne und Wasser tropft in das Gebiet, tropfendes Traufwasser?
    4.Ist darüber noch eine Wohnung oder gleich das Dach? Falls Da das Dach ist,was für ein Dach?


    Bei meinen Schimmelfällen, die ich selber oder bei anderen erlebt habe, war FAST IMMER von außen eintretendes Regenwasser, Leitungswasser oder sogar Abwasser ( das stank nicht) oder aufsteigendes Wasser (in Deinem Fall natürlich keine denkbare Möglichkeit) die Ursache, dann noch im Badezimmer (sonst nie) mangelhafte Belüftung.
    Ich kenne bisher nur wenige Fälle einer Kältebrücke,aber die ist auch ziemlich offenkundig- da muß ich teilweise selber noch schauen,was ich mache, und da dann eher an Fenstern und Türen.



    LG
    Safran


    Ach PS: Die Maler mit ihrer speziellen Farbe, denen sollte man das Handwerk legen- das bewirkt in der Regel nur massive Zusatzkosten, da es die Ursache nicht beseitigt. Man sieht dann die Schäden teilweise erstmal eine zeitlang nicht- aber ich habe letztendlich im Endeffekt die Wände dahinter letztendlich wegreißen müssen und das ist dann oft nicht mehr so einfach- wenn die tragend sind.

  • Zitat

    Hallo Gábor,
    würdest du diesen Winter als kalt bezeichnen


    Hallo Peter,


    natürlich nicht, aber beobachte vielleicht einfach mal, wie massiv jetzt mit dem Kälteeinbruch deine Schimmelprobleme zunehmen werden;)


    Das falsche Lüftungs- und Heizverhalten des Mieters ist ja ein bequemes und gern genommenes Argument seitens der Vermieter.


    Aber wie gesagt, du kannst ja allein schon durch bloßes Anfassen der Wand spüren, wie kalt sie ist.
    Und wenn das Messen der Wandtemperatur den Verdacht einer Wärmebrücke bestätigt, wirst du das extreme Abkühlen der Wand incl. Kondenswasserbildung nie und nimmer mit noch so fleißigem Lüften beheben können!


    Zur Sicherheit solltest du noch in Erfahrung bringen, dass nicht von Außen Wasser in die Wand dringt.
    Eine defekte Regenrinne z.B. oder auch den Ast eines Baumes an der Fassade sollte man ausschließen.


    Mit Wärmedurchgangskoeffizienten, Taupunktberechnung usw. musste ich mich übrigens auch schon mal herumschlagen :)


    LG, Gábor

  • Hallo Dryocopus, Markus, Safran und Gábor,
    ich danke euch allen für die ausführlichen Auskünfte und eure Hilsbereitschaft:)
    1. Ob eine Wasserleitung in der Wand läuft weiß ich nicht, aber glaube ich auch nicht da es ein Ausseneck ist.
    2. An dem Ausseneck läuft eine Regenrinne entlang die einwandfrei ist.
    3. Der Putz sieht von aussen auch einwandfrei aus.
    4. Baum steht da auch keiner.
    5. Ich wohne im 2. Stock und das Haus hat 4 Stockwerke.
    6. Bei Berührung der Wand kann man klar und deutlich sagen, dass die Ecke die kälteste Stelle im Schlafzimmer ist.
    7. Im Wohnzimmer habe ich auch eine Aussenecke die gefühlt ähnlich kalt ist, aber keinen Schimmel hat.
    Ich werde mich mit meinem Vermieter unterhalten müssen dass wir das Problem zusammen lösen so dass wir beide zufrieden sind.
    Jetzt bin ich dank euch ja mit Fachwissen zugekleistert:)
    LG
    Peter


  • [quote]




    Das falsche Lüftungs- und Heizverhalten des Mieters ist ja ein bequemes und gern genommenes Argument seitens der Vermieter.


    Das kann ich nur uneingeschränkt bestätigen. Bei meinem geführten Prozess war das auch natürlich die Argumentation des Vermieters gewesen. Das Gerichtsgutachten hat den Vermieter aber so zerrissen, daß der nachher mit Hut nur noch millimetergroß war. Und der erwähnte noch so nebenbei, daß eine mangelhafte Belüftung selbst bei dauernd geschlossenen Fenstern unmöglich wäre, da die Fenster so zogen, daß die ein Fenster öffnen" eh überflüssig war.



    Aber Peter, so einen Vermieter scheinst DU nicht zu haben. Neue Fenster....,.
    Das Abfühlen der Wand ,Gabor, ist nicht so wirklich zuverlässig., obwohl,da hast Du schon Recht ,das helfen kann. Aber z.B. in meinem jetzigen Haus sind einfach alle Außenwände im Winter kalt: wie soll man zwischen kalt und kälter unterscheiden. Nur der Unterschied macht es ja bei Kältebrücken.


    Taupunktberechnung- ach ja auch ne Sache, die man durchaus nicht außer Acht lassen sollte. Guter Ansatz,Gabor. Es gibt dazu übrigens Feuchtigkeitsmeßgeräte, die das automatisch machen. Und ja, die sind billig,- unter 15€-kann man sich auch als Privatmensch ohne weiteres leisten und damit auch arbeiten. Ich habe mir auch kürzlich so eines angeschafft.


    Die erwähnten Äste von Gabor bringen mich noch auf eine weitere Idee (Regenrinne hatte ich ja schon erwähnt) : Es könnte sein, ich bin mir da noch nicht sicher, ob es wirklich eine Möglichkeit ist, daß direkt ans Haus angrenzende Bäume und Sträucher oder Bewuchs des Hauses (z.B. Wein) eine Gefahr darstellen können, weil da dann oft mangelnde Austrocknung. Wie gesagt ich weiß da noch nicht wirklich was, tendiere aber spontan eher gegen diese Theorie, wobei Efeubewuchs ist immer ein Problem-Efeu senkt seine Wurzeln in die kleinsten Ritzen und sprengt die- bei Efeuhäusern zumindest häufiger Probleme, aber unsicher,was Ursache und was Wirkung...........


    Mit Wein belaubte Häuser kenne ich mehrere, alle ohne Schimmelprobleme- auch knöterichbelaubte Häuser........

  • Hallo Safran,
    ich denke unsere Nachrichten haben sich überschnitten.
    Am Hauseck aussen gibt es keinerlei Bewuchs, nur innen:(
    Im Winter Pilze finden muß echt toll sein wenn es gerade nicht im eigenen Schlafzimmer ist:cursing:
    LG
    Peter