Zarkos Becher und Kernpilze

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 5.629 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • So hier ist nun auch die versprochene Ausarbeitung aller von Zarko zugeschickten, von Ingo noch nicht bearbeiteten Arten (die er z.T. auch gar nicht erhalten hat).


    Die Arten werde ich kurz vorstellen.


    Biscogniauxia marginata, Berandete Kohlenbeere
    Die Art zählt zur Xylariales, eine Kernpilzgruppe, deren Ascusspitze in Lugol blau färbt. Typisch sind hier flache, münzenförmige Fruchtkörper, die im inneren schwarze Perithezien enthalten.








    Chlorociboria aeruginosa, Kleinsporiger Grünspanbecherling
    Die kleinsporige Art, bei Sporen von nur 15 µm Länge. Es gibt weitere Grünspanbecherlinge, die makroskopisch alle ähnlich aussehen, einige von ihnen haben auffallende Randhaare. Bei dieser hier sind die Randhaare sehr unauffällig und nur mikroskopisch erkennbar (10-20 µm lang).






    Cucurbitaria laburni, Goldregen-Kürbiskugelpilz
    Ein Kernpilz mit mehrfach längs- und querseptierten Sporen ("dictyospor"). Die Fruchtkörper liegen dicht zusammen auf einem Hyphengeflecht und haben eine relativ dicke Wand, die innen weißlich und außen dunkelbraun gefärbt ist.






    Leucostoma niveum, Weißer Einsenkkugelpilz
    Dieser Kernpilz unterscheidet sich von den Valsa-Arten, die hier schon mehrfach aus dem Bergischen Land vorgestellt wurden, durch die schwarze Linie unterhalb des in das Substrat eingesenkten Fruchtkörpers. Dadurch ist der Fruchtkörper komplett von seiner Umgebung abgetrennt.





    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Das erste Bild kommt mir ja so bekannt vor...


    Schöne Sachen sind hier zu sehen. Die Chlorociboria steht auch auf meiner will - finden - Liste. Muss aber nicht die kleinsporige sein.


    Wie bekommst du eigentlich diese Schnitte hin? Geht das mit einer normalen Rasierklinge?



    LG, Pablo.

  • Wie bekommst du eigentlich diese Schnitte hin? Geht das mit einer normalen Rasierklinge?


    Ne, das geht nur mit meiner selbstgefertigten Samurai-Klinge :D


    Neben der Rasierklinge brauchst du auch eine gute Stereolupe. Für die größeren Fruchtkörper muss diese natürlich nicht unbedingt sein, aber dünne Schnitte von Fruchtkörperteilen, z.B. um die Anordnung der Zellen aus der Perithezienwand zu erkennen, dafür braucht man sie schon.


    lg björn

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  • Hallo Björn!


    Sehr schön!
    Sehe ich das richtig, dass der Farbstoff bei der Chlorociboria im Subhymenium liegt und in den Haaren und dass die Paraphysen keinen grünen Farbstoff als Inhalt haben?
    Hab ´ die Art noch nie mikroskopiert, auswärts finde ich die immer, bei mir mag die aber nicht wachsen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo,


    völlig richtig, so habe ich das auch gesehen. Der Farbstoff ist deutlich mehr im Subhymenium als in den Paraphysen eingelagert.


    lg björn

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  • Hi Björn!


    Na, dann braucht man auf jeden Fall keine Angst haben, dass man Chlorociboria mit der Chlorencoelia verwechselt, denn da war der grüne Farbstoff als Paraphyseninhalt.
    Naja, die 2. ist ja auch fleischig und wahrscheinlich meist viel größer und außerdem nur im Vergehen so stark grün, wenn ich das alles richtig interprtiere.


    VG Ingo W

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  • Hi Björn!


    Na, dann braucht man auf jeden Fall keine Angst haben, dass man Chlorociboria mit der Chlorencoelia verwechselt, denn da war der grüne Farbstoff als Paraphyseninhalt.


    Sehr interessant. Ich hab mich nämlich noch nicht umfassend mit Chlorociboria und dergleichen beschäftigt.


    lg björn

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    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Redet ihr jetzt von Chlorencoelia Versiformis?
    Das musste ich jetzt mal nachgucken. Sieht aber doch ganz anders aus, als Chlorociboria?


    >Link1<
    >Link2<


    Da könnte ich mir vorstellen, daß die doch schon makroskopisch recht gut auseinanderzuhalten sind (so man beide denn kennt)?



    LG, Pablo.

  • Genau. Aber, Pablo:


    Es gibt Chlorencoelia, Chlorociboria, Chloroscypha und Chlorosplenium. Die sind alle in unterschiedlichen Ordnungen und Familien zugeordnet und haben jeweils bis zu ein halbes Dutzend Arten.


    Soll Ingo dazu nochwas schreiben. Bevor ich hier noch Unsinn schreibe :D


    lg björn

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  • Hallo!


    Ich werde mich hüten. So grünes Zeug habe ich bisher nicht gefunden.


    @Pablo:
    Natürlich hast du recht, dass die höchstwahrscheinlich viel zu verschieden aussehen, als dass man sich Gedanken machen muss.


    Aber du musst dir auch vorstellen, dass ich schon kurz einen Schreck bekommen habe, als Björn seinen Grünen als Portrait vorstellte. Wenn du die Sporen von dem Grünen dagegenhältst (war ja auch von Zarko) mit den dazugehörigen Maßen (Beitrag 9).....
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-zarkos-becher
    .....und vielleicht noch so ungefähr die Sporengrößen in Erinnerung hast, macht man sich kurz mal Gedanken. Aber wirklich nur kurz.


    VG Ingo W

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  • Was mich nur ärgert ist, dass bei mir keine Parorbiliopsis dabei war...Zarko gibs doch zu das war Absicht :D

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  • Wieder ein wunderschöner Beitrag, Björn!


    Ich hoffe immer, dass solch gelungene Portraits auch die Großpilzjäger ermuntern, ab und zu nach den Kleinen zu schauen.
    Und wie man ganz konkret in diesem Forum sieht, scheint das sogar zuzutreffen! :)


    Besonders gefreut habe ich mich natürlich über das Portrait der Cucurbitaria laburni. :thumbup:
    Nach Hilber & Enderle (6. Beitrag zur Kenntnis der Ulmer Pilzflora, Pyrenomyceten I, 1983) soll die NFF mit der HFF untermischt auf einem Basalstroma sitzen.
    Kannst Du das so bestätigen?


    Ich konnte trotz Schnee und Frost heute endlich Cucurbitaria spartii, den Ginster-Mauersporenkugelpilz, für Sachsen nachweisen! :)


    Einen schönen Gruß vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72


  • Was mich nur ärgert ist, dass bei mir keine Parorbiliopsis dabei war...Zarko gibs doch zu das war Absicht :D


    Hallo Jungs streitet euch nicht :D


    Ich habe so viele diese kleine becher das Sie sicher zwei monate urlaub brauchen ;)


    Chlorencoelia versiformis



    und noch zwei Funde aus gleiche Wald


    Humaria aurantia



    Lanzia luteovirescens




    Gruß Zarko

  • Zitat

    Glückwunsch zum Erstfund.


    Danke, Eike!


    Allerdings ist der Pilz sicher nicht selten, man muss halt nur das entsprechende Substrat untersuchen.


    Ich wette, den findest Du auch, wenn Du Dir ein paar abgestorbene Ginsterzweige anschaust!
    Versuch's doch mal, wenn der Winter vorbei ist.
    Auf Björns Seite kannst Du ihn Dir schon mal anschauen.


    https://sites.google.com/site/…ees-ex-fr-ces-de-not-1863


    Nobi

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    Chips: 72

  • Stimmt.Es gibt bei Kernpilzen einfach nur so viele Erstfunde weil die meisten sich er für größere Pilze interessieren.In Niedersachsen wurde bis jetzt noch nicht mal Splachonoma argus nachgewiesen ob wohl der ja recht häufig ist.(ich werde im Früjahr auf jeden Fall meine Birkenwälder abklappern.
    Vg,Eike

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Zarko, danke für die weiteren tollen Aufnahmen. Besonderen Dank natürlich für die Chlorencoelia. :thumbup: Die passt jetzt hier echt super rein.
    Wir streiten auch nicht, keine Sorge. Aber gerade für mich sind solche Diskussionen echt wichtig.


    zB weil:


    Wenn du die Sporen von dem Grünen dagegenhältst (war ja auch von Zarko) mit den dazugehörigen Maßen (Beitrag 9).....
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-zarkos-becher


    Danke, Ingo! :thumbup:
    Das Thema hatte ich zwar gelesen, aber da keine Verknüpfungen hergestellt. Ist vielleicht ein bisschen viel, was ich derzeit zu "lernen" versuche. Da geht das eine oder andere schon unter.
    Doch auch die dort gezeigte Chlorencoelia sieht so rein makroskopisch / optisch für mich anders aus. Die Farben sind matter, oder trüber, besser gesagt. Und es scheint, als wäre auch die Oberflächenstruktur anders.
    Aber das ist so eine laienhafte Einschätzung. Wie sich das wirklich verhält, werde ich erst verstehen, wenn ich beide Arten mal gefunden habe.
    Die Vorbeireitung auf diese Funde läuft aber hervorragend, dank euch. :thumbup:


    Und die Sporen sehen sich wirklich total ähnlich. Das kann sogar ein mikroskoploser Becher - Neuling erkennen.



    LG, Pablo.