Amanita gemmata = Narzissengelber Wulstling

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 9.538 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Trino.

  • Amanita gemmata (Fr.) Bertillon (Narzissengelber Wulstling)
    Synonym: Amanita junquillea Quél.




    Klasse: Agaricomycetes
    Unterklasse: Agaricomycetidae
    Ordnung: Agaricales
    Familie: Amanitaceae
    Gattung: Amanita




    Hut: 3-10 cm, halbkugelig, später ausgebreitet gewölbt, creamgelb bis gelbbraun, im Zentrum auch mal dunkler mit schneeweiße, flache und oft unregelmäßige Velumflocken, manchmal können die aber auch ganz fehlen. Am Rand im alter gerieft.


    Lamellen: Weiss, frei, dicht stehend.


    Stiel: 6-12 × 1-2 cm weiss, Basis verdickt mit wulstigem Velumrest und Flockengürtel.


    Ring: zart und vergänglich manchmal nur reste zu finden am Stiel


    Fleisch: weiss, dick, brüchig.


    Sporenpulver: weiss.


    Geruch: unauffällig.


    Geschmack: unauffällig, mild.


    Speisewert: giftig


    Vorkommen:
    Der Narzissengelbe Wulstling kommt in Nadel- und Laubwäldern vor. Er ist ein häufiger Mykorrhizapilz der Gemeinen Fichte und häufig auf sauren Böden zu finden. Er erscheint als einer der ersten Wulstlinge unter guten Bedingungen bereits ab Ende Mai, zumeist von Juni bis Oktober. Sein Verbreitungsgebiet ist in Deutschland recht zerstreut.


    Edit:
    Auch mit Laubbäumen geht er oft Symbiosen ein. Sehr häufig ist die Art im Buchenwald zu Finden, was in den GPBWs bestätigt wird. Bevorzugter Baumpartner bei Nadelbäumen wäre nach den GPBWs übrigens die Waldkiefer.


    Verwechslung:
    Er kann mit dem giftigen Gelben Knollenblätterpilz verwechselt werden, der einen charakteristischen kartoffelkeimlingartigen Geruch und scharf abgeschnittenen Knollenrand hat.Dunklere Exemplare können außerdem mit dem sehr giftigen Pantherpilz verwechselt werden.


    Wissenswertes:
    Es gibt eine Variante (Amanita gemmata var. exannulata) mit vergänglicher Ring, meisten sind nur noch wenige Reste auf Lamellen und Stiel zu finden.





    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Amanita Pantherina var. Pantherina <
    >Amanita Pantherina var. Abietinum<
    >Amanita Excelsa<
    >Amanita Rubescens<
    >Amanita Porphyrea<
    >Amanita Citrina<
    >Amanita muscaria<
    >Amanita muscaria var. formosa<

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    Einmal editiert, zuletzt von Trino ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Schön. :thumbup:


    Schreib mal noch rein, daß der auch mit Laubbäumen oft Symbiosen eingeht. Sehr häufig finde ich die Art im Buchenwald, was in den GPBWs bestätigt wird. Bevorzugter Baumpartner bei Nadelbäumen wäre nach den GPBWs übrigens die Waldkiefer.


    Was man eventuell noch erwähnen könnte: Es soll ins gelbliche spielende Formen des Pantherpilzes geben, die nur schwer von A. Gemmata abzugrenzen sind. Die Info stammt ebenfalls aus GPBWs Band 4. Da unterscheidet sich aber eben oft schon die Hutschuppung und meist auch die Knollenform sowie der Ring.
    Da könnte man aber auch beim Pantherpilz noch drauf eingehen.
    Edit: Ich sehe gerade, das hast du durchaus erwähnt. Da war ich zu schnell bei den Bildern, sorry!



    Und so wäre das dann mit den ergänzenden Bildern:



    Edit:
    Mai 2013, bei Kiefern auf Sandboden:



    LG, Pablo.

  • Was mir noch fehlt ist das Syonym: Amanita junquillea Quél.
    Vg,Eike[hr]
    Irgendwie fehlt mir bei euren Exemplaren ein bisschen die Farbe.
    Deswegen gibt es von mir noch ein sehr knalliges.

    Vg,Eike

  • Schreib mal noch rein, daß der auch mit Laubbäumen oft Symbiosen eingeht. Sehr häufig finde ich die Art im Buchenwald, was in den GPBWs bestätigt wird. Bevorzugter Baumpartner bei Nadelbäumen wäre nach den GPBWs übrigens die Waldkiefer.


    Das hast du doch schon gemacht Pablo :D ein mal reicht doch oder?:evil:

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo!



    ein mal reicht doch oder?:evil:


    Es wäre schon nicht schlecht, das im Startbeitrag zu haben, oder? Das soll ja der Übersichtlichkeit dienen. In dem Fall fa niente, aber wenn mein Kommentar irgendwo auf Seite drei in einer Diskussion wäre, wär's schon wichtig, das zu editieren.


    @ Eike: Schick. Das knallt schon gut. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Hallo!

    Zitat


    Er ist ein häufiger Mykorrhizapilz der Gemeinen Fichte und häufig auf sandigen und sauren Böden zu finden.


    Ist der bei euch tatsächlich so häufig?
    Ich sehe den, wenn ich Glück habe, vielleicht einmal im Jahr.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Bei mir im Südwesten ist der nach eigenen Erfahrungen doch gut verbreitet. Längst nicht so wie Citrina, Excelsa, Rubescens oder Muscaria, aber häufiger zB als Pantherina und die ganzen eher seltenen Amanitas.
    Übrigens sehe ich den nicht gerade bevorzugt auf sandigen Böden. Die von mir oben gezeigten Funde stammen aus dem Kraichgau, Region Pforzheim (ganz grob): Bild 1 im Mischwald (Buchen, Fichten, Lärchen, Eichen), Bild 3 Fichtenwald. Boden eher sauer, aber keinesfalls sandig. Eher guter, dicker Humusboden.
    Bild 2 ist im Odenwald entstanden, reiner Buchenwald, trocken aber ebenfalls kein Sand.


    Verbreitung in BW nach Krieglsteiner: "Mäßig, aber sehr unregelmäßig verbreitet."



    LG, Pablo.


  • Erledigt

    Gruß Mario
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  • Was noch in der Beschreibung fehlt:
    Es gibt eine Var ohne Ring.
    Die heißt Amanita gematta var. exannulata
    exennulata bedeutet soviel : ohne Ring
    Vg,Eike[hr]
    Bemerkung (aus Enzyklopädie der Pilze 1 Bruno Cetto)
    Diese seltene Varietät von A.gemmata ist gekennzeichnet durch das beinahe vollständige Fehlen des Ringes. Wegen der Hutriefung kann die Art einen Streifling ähneln.Nach Lange ist die Hutfarbe auch blasser als bei A.gemmata.
    Vg,Eike

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Eike!


    Das gehört zur normalen Variationsbreite von A. Gemmata.
    Vgl. dazu auch Species Fungorum, die von dir erwähnte Variante läuft dort unter Amanita Junquillea var. Exannulosa und ist als Synonym zu A. Gemmata zu verstehen. Besitzt also keine taxonomische Bedeutung.



    LG, Pablo.

  • und gegebenfalls sollte man noch darüber nachdenken, ob man aus dem Wüstling nicht doch einen Wulstling macht.


    Ich meine, mir gefällt der Wüstling nicht schlecht -ähnlich gut wie der berühmte "Bleibrätling"- und immerhin hat sich der Wüstling bereits fünf Monate bewährt.
    Jedoch wird man so ohne weiteres nicht auf diese Seite stoßen, wenn man den deutschen Namen gu:gelt.


    ;)




    lG Uli






    .


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    95 PC + 5 von JackBayer geschenkt bekommen, macht: 100!

    Einmal editiert, zuletzt von erebus ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Oha, ist mir auch noch gar nicht aufgefallen. Mario, das musst du ändern. :D


    Dafür diene ich mal wieder mit einem kleinen Bild von einem kleinen Narzissgelben Wulstling:

    Links: Nicht näher bestimmter Pfifferling (Cantharellus cibarius s.l.)
    rechts: Narzissgelber Wulstling (A. gemmata) mit knapp 4 cm Gesamthöhe.



    LG, Pablo.