Lasiobolus cuniculi ( Nein, Trichobolus dextrinoideosetosus)

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  • Diese Burschen wachsen zur Zeit auf Kaninchenkötteln ( die, die ich auch Nobi geschickt habe).


    Ich hatte sie schon mehrfach unter dem Mikroskop und jedesmal als L. cuniculi bestimmt. Irgendwie bin ich da aber nicht so richtig zufrieden mit, insbesondere wegen der sehr dünnen Seten. Auch die Asci sind ziemlich mickrig.


    Drum stelle ich ihn hier nochmal vor, falls jemand eine andere Meinung hat.

  • Ralf schrieb:

    Zitat

    Diese Burschen wachsen zur Zeit auf Kaninchenkötteln ( die, die ich auch Nobi geschickt habe).


    Bei mir wachsen die natürlich auch!


    Zitat

    Ich hatte sie schon mehrfach unter dem Mikroskop und jedesmal als L. cuniculi bestimmt. Irgendwie bin ich da aber nicht so richtig zufrieden mit, insbesondere wegen der sehr dünnen Seten. Auch die Asci sind ziemlich mickrig.


    Außerdem haben Lasiobolus-Arten unseptierte Haare!
    Auf Bild 2 sehe ich deutliche, wenn auch wenige Septen.
    Ich finde toll, dass Du die Art kritisch hinterfragst - und Du hast natürlich Recht, es ist etwas ganz anderes!


    Zitat

    Drum stelle ich ihn hier nochmal vor, falls jemand eine andere Meinung hat.


    Ich habe nicht nur eine andere Meinung, sondern hoffentlich auch die Lösung!


    Diesen Pilz kenne ich seit 2001 von ca. 10 Funden und konnte ihn bisher nie bestimmen!
    Erst die erneute Untersuchung auf den von Dir geschickten Kaninchen-Kötteln brachte endlich die Erleuchtung! :thumbup:


    Die Art wurde erst 2012 beschrieben - und nein: es ist kein Lasiobolus!


    Viel spektakulärer!


    Ich bastle gerade an einem Portrait und werde das Rätsel am Wochenende auflösen!


    Bis dahin, und bleib schön neugierig ;)


    Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    das ist ja lustig. Die septierung der, nein eines, Haares ist mir gestern erst auf dem Foto aufgefallen. Daraufhin hab ich mir die Probe unter dem Mikro nochmal angeschaut und war der Meinung, dass es keine Septen sind, sondern darunter befindliche, querliegende Haare, deren Durchschimmern eine Septierung vortäuschen.


    Wieder mal ncht sorgfältig genug gearbeitet und vorschnell zufrieden gewesen.


    Jedenfalls hab ich mir dann alles angekuckt, was unseptierte Haare hat.:(


    Aber eine Art, die erst letztes Jahr beschrieben wurde, hätte ich sehr wahrscheinlich sowieso nicht gefunden.:)



    Hier wird mal wieder der schmale Grat sichtbar, auf dem man als Anfänger zwischen echten Arten und Variationsbreiten mit halb verbundenen Augen wandelt.:D


    PS. Die Köttel stammen übrigens aus der besagten Dolomitgrube mit Magerrasencharakter.

  • Hallo,


    nobi_†: Ich habe heute sowohl die Unguiculella als auch die Trichobolus bis ins kleinste Detail und darüber hinaus untersucht, und bei mehreren Proben der Trichobolus gab es diese merkwürdigen "Sporen", die möglicherweise eine Art Konidien darstellen. Sie befinden sich teilweise im Exzipulum oder auf der Außenseite der Fruchtkörper und scheinen an Hyphen befestigt zu sein. Die "Konidiensporen" sind spindelig und bis etwa 30 µm lang, an einem Ende befindet sich eine kugelartige Verdickung und es sind normalerweise 4 Septierungen zu sehen.


    Was könnte das denn sein? Und was hat es im Fk von der Trichobolus zu suchen? :D




    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau