Amanita crocea = Orangegelber Scheidenstreifling

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    • Offizieller Beitrag

    Amanita crocea (Quel.) Singer
    Orangegelber Scheidenstreifling
    Synonyme:
    - Amanitopsis crocea (Quel.) E.-J. Gilbert
    - Amanita vaginata var. crocea Quel.
    - Orangebrauner Scheidenstreifling
    - Safran - Scheidenstreifling


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricales --> Agaricomycetidae --> Amanitaceae --> Amanita --> Amanita crocea



    Hut: bis 12 cm breit; glatt; selten (v.A. jung und bei trockenem Wetter) mit weißen Velumresten; bis ca 1/3 gerieft; satt gelb, orangegelb, ockergelb, ganz jung auch weißlich


    Stiel: bis 15 cm lang; brüchig; alt hohl; Jung cremeweiß mit weißlicher Beflockung oder Natterung, später zunehmend dunkler mit deutlicherer Natterung, die den STiel fast "getigert" wirken lässt, wenn die dunklere, gelborangene bis rötlichbraune Grundfarbe mit den helleren, gelblichen bis ockerlichen Flocken kontrastiert.


    Lamellen: Weißlich bis cremefarben, frei bis angeheftet; Schneiden schwach flockig


    Fleisch: weißlich, dünn; unter der Huthaut orange; Geruch und Geschmack unbedeutend; Stielfleisch verfärbt mit Phenol weinrot


    Speisewert: vorzüglicher Speisepilz, roh giftig


    Sporenpulver: weiß


    Vorkommen: mäßig verbreitet und zerstreut, eher im Berg und Hügelland anzutreffen; Mykorrhiza mit Laub- und Nadelbäumen


    Verwechslungen: mit anderen Scheidenstreiflingen oder bei oberflächlichem Hinsehen mit dem Kaiserling, der aber wesentlich kräftiger im Wuchs ist und gelbe Lamellen sowie einen Ring hat.
    In skandinavischen Ländern kommt noch eine sehr ähnliche Art vor, die bei uns nicht vertreten ist: Amanita Flavescens.


    Wissenswertes: In den Großpilzen Baden –“ Württembergs wird eine var. Subnudipes Romagnesi 1982 erwähnt, die einen glatten, weißen Stiel aufweist. Bei SpeciesFungorum ist diese Variation unbekannt. Der orangebraune Scheidenstreifling ist wohl der beste Speisepilz unter den Scheidenstreiflingen.



    Bilder:



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:


    >Amanita flavescens<
    >Amanita fulva<
    >Amanita caesarea<
    >Amanita phalloides<

  • Der Stiel ist bei Amanita crocea hohl. Dieses Merkmal sollte nachgetragen werden.


    Wenn man sich unsicher ist ob man fulva oder crocea vor sich hat, hilft ein Blick auf die Innenseite der Scheide. Bei fulva ist sie braun, bei crocea ist sie weiß oder gelblich.



    Von Amanita crocea habe ich tatsächlich nicht wenige Bilder.
    Ein schnelle Auswahl davon folgt nun.













  • Ich bemerke gerade daß ich bisher nicht unterschied zwischen Amanita crocea und dem Gelben Scheidenstreifling, Amanita flavescens.
    Letzterer war mir bis eben gar nicht bewußt als Scheidenstreifling insbesondere nicht als Verwechslungsmöglichkeit.


    Darum muß ich mal meine eigenen Bilder infrage stellen.
    Hat jemand eine gute bzw. verlässliche Beschreibung der Merkmale für flavescens, besser noch gleich die Unterscheidungskriterien ?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mausmann!


    Nach SF ist das jedenfalls ein gültiger Name.
    Daß du deine Funde überprüfen musst, denke ich nicht. Die Art scheint wohl nur in Norwegen und Schweden vorzukommen.


    Folgende Seiten erschienen mir einigermaßen verlässlich:
    >Amanitaceae.org<
    >eol.org<
    >Pilzbestimmer.de<


    Gegen weitere Infos hätte ich aber auch nichts einzuwenden. Die Datenlage ist mager.



    LG, Pablo.

  • Alles was in Norwegen und Schweden pilzt halte ich hier mal grundsätzlich für möglich. Ich finde orange-gelbe Streiflinge hier recht häufig und schon deshalb möchte ich nicht unwissentlich vielleicht doch mal den "gelben" unwissend mißachten. Das wäre doch sehr sehr sehr ärgerlich.


    Aber ich belasse die jetzt allesamt erst mal als crocea.

  • In der Funga nordica steht, daß crocea einen gelblichen Hut mit orangener Mitte hat, zu den Rändern blasser werdend........flavescens dagegen einen einheitlich "buff yellow" Hut hat (keine Ahnung, was buff bedeutet)
    Vor allem der Stiel sollte aber helfen: bei crocea cremegelblich bis braun-orange mit der typischen orangen Natterung (girdles= Gürtel)......flavescens hat einen weißen Stiel ohne kontrastierende Gürtel.

    LG Inken


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  • Danke Inni!



    Aber was heißt das jetzt ?



    ...flavescens hat einen weißen Stiel ohne kontrastierende Gürtel.


    Also einen weißen Stiel ? Pur ? Ohne irgendwelches Drumherum ?
    Ich verstehe nicht wie das zu verstehen ist.





    Ich frage mich gerade auch welches eigentlich die Grundfarbe des Stiels bei Crocea sein soll. Welches überhaupt und grundsätzlich die Grundfarbe irgendeines genatterten Stiels ist. Egal von welchem Pilz.
    Die Natterung eines Stieles entsteht ja durch schnelles Wachstum bei dem die Haut aufreißt.
    Zählt die obige Farbe oder die darunter ?


    Hier bei A. crocea steht

    Zitat


    Stiel: ... auf weißem Grund gelborange oder ockerlich beflockt bis genattert, alt dunkler; Scheide außen weiß, innen bisweilen gelblich; robust; meist anliegend


    Wenn man sich die obigen Bilder mal genau ansieht dann erkennt man daß die weiße Schicht oberhalb liegt und der Stiel darunter sich orangefarben zeigt!
    Ist der Stiel dann nun eigentlich weiß oder orangefarben ?


    Jedenfalls ist mir die Stielbeschreibung in dieser Hinsicht schon mal nicht wirklich zutreffend.

  • In der Hand hatte ich halt bisher auch nur die A. crocea.....aber da ist diese Natterung ja schon sehr deutlich und auffällig ( was auch immer nun die Grundfarbe ist).....wenn ich mir dagegen Bilder von A. flavescens im Netz ansehe, empfinde ich den Stiel zwar auch irgendwie als genattert, allerdings Ton in Ton in weiß. Also nicht mit 2 kontrastierenden Farben eben und nicht mit Gelborange-Tönen.

    LG Inken


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    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    So wie ich das verstanden hatte, ist die Basisfarbe des Stieles bei jungen A. crocea schon weiß bis cremefarben, auch die aufligende Schuppung / Natterung ist dann weiß.


    Aber ihr habt recht: Da ist der Text oben missverständlich und nicht gut.


    Das werde ich gleich mal ändern.
    Danke übrigens, ohne die Diskussion hier wäre mir das nicht aufgefallen. Und genau so soll es sein, wenn irgendwo Fehler drin sind, müssen die angesprochen und korrigiert werden.


    Da kommen aber eventuell demnächst noch einige Änderungen, sobald ich Zeit finde, das nochmal zu überarbeiten im Hinblick auch auf den Vergleich zu A. flavescens.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi, Peter, alter Faulpelz. ;)




    LG

  • Servus,


    dann will ich hier auch mal etwas Beitragen.


    Ich habe heute unter einer Birke meine ersten Amanita crocea gefunden und da hier noch nichts über die Sporen steht habe ich den Pilz einfach mal unters Mirko gelegt.


    Eine Mirkoaufnahme diese Pilzes ist zur Bestimmung zwar nicht wichtig, aber rein informativ kann es nicht schaden denke ich ;).


    Die Sporen dieses Pilzes waren 10-11,25 µm groß und größtenteils rund.





    Gruß


    Sebastian

  • Heute ist mir gleich zweimal ein anderer Pilz (als der Amanita crocea ähnlich) aufgefallen. Beide male war es ein Grauer Wulstling mit schwächlicher Statur. Genauso hätte es aber auch ein Knolli sein können. Die wachsen auch mal schmächtig.


    Darum dann auch mal diese Bilder ...
    Der Pilz mit dem kleineren Hut ist die Amanita crocea. Bei der anderen Amanita ist der Stielring während der Fotosession schon abgegriffen worden. Wie das in natura auch mal gerne vorkommt. Ring nicht mehr vorhanden. 8|






    Leider ist mir hier das Bild mißlungen aber ich zeige es trotzdem.


  • Hallo zusammen,


    ich habe mich jetzt auch mal an eine Amanita crocea getraut. Gefunden hatte ich diese am 19.09.2020, an einem Hang in einen Eichen-Buchenmischwald.

    Interessant finde ich die Reaktion des Stiels auf Phenol und der Vulva auf Guajak.

    Hier sind die Bilder:

    1.


    2.


    3.


    4.


    5. Das weinrote ist die Reaktion auf Phenol und die blaue Verfärbung ist die Reaktion auf Guajak


    6. Sporen scheinen ein körniges Ornament zu haben.


    7.


    VG : Thorben