Ein Champignon-Problem

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 3.835 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kuschel.

  • Ein weiterer Unbestimmter des letzten Jahres.
    Gefunden am 05.10. auf dem Friedhof auf recht offenem Gelände/Rasen.


    Neben den Bildern wüßte ich nicht viel weiteres zu sagen über diesen stabilen üppigen Champignon.
    Einzig der Geruch. Ich trug noch eine ganze Weile ein Stück des Pilzes mit mir herum und schnupperte immer wieder. Ich kam nicht drauf woher ich den Geruch kenne. Jedenfalls kenne ich ihn sicher irgendwoher aus dem Haushalt von früher, als ich noch Kind war.
    Irgendwas chemisches. Vielleicht ein Reiniger, ein Nagellack(entferner), Klebstoff oder etwas in dieser Kategorie. Ich kam damals nicht drauf und tu es jetzt auch nicht mehr. Karbol habe ich leider noch nicht riechen dürfen. Den Geruch könnte ich also nicht beurteilen.


    Mein Fazit aufgrund des Geruchs war daher nun "Nicht essbar!"


    Meinungen sind willkommen! :)




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  • Hallo Mausmann!


    Karbolgeruch....erinnerst du dich an den Geruch von "Hansaplast-Pflastern"? "Medizinschrank-Geruch"?


    Obwohl ich keine typische Gelbverfärbung an der Stielbasis erkennen kann und daher schon den Karbolegerling ausschliesse.


    Gruß


    Günter

  • Naja, auf den Bildern 04 und 07 sieht man ein wenig Gelbes, aber nicht so stark wie ich es bei einem Karbol-Egerling erwarten würde.
    Die kenne ich bisher aber auch nur von Bildern.


    Ja, die Hansaplast-Pflaster. Ich erinnere mich auch hier wieder nur schwammig. Diesen Geruch könnte ich allerdings demnächst mal abfragen.
    Ob es dann aber Klick macht, wenn ich dran rieche, weiß ich natürlich nicht.
    Selbst wenn es der Pilzgeruch wäre. Ich hoffe ja.
    Und das wäre Karbolgeruch ?

  • Ich meine Ja, das kommt Karbol am ehesten nahe. Wie es eben typisch riecht, wenn man ein Medizinschrank öffnet, der von diesem Pflastergeruch dominiert wird.


    Mir ist das wenige gelb auch aufgefallen, aber ist es mir eben zu wenig "Chromgelb" für den Karbolegerling.


    Mal sehen was noch für Meldungen eintreffen! :)


    Gruß


    Günter


    EDIT: Du als Gourmet wirst ja Anisgeruch erkennen...und wenn er nicht danach gerochen hat, bin ich wieder hin- und hergerissen...:/

  • Laut Wetter-Rückblick:


    Höchst- und Tiefstwerte Hamburg am 05.10.2012


    Hamburg-Neuwiedenthal 8,8 bis 16,4 Grad C
    Hamburg/Fuhlsbüttel 7,8 bis 15,9 Grad C


    Worauf willst du hinaus Pablo? Auf die "nicht- oder wenig-Verfärbung durch niedere Temparaturen?"

  • Anis kenne ich, ja. Die Anis-Champis gab es dort letztes Jahr auch recht häufig zu finden.
    Mir sagen sie leider nicht zu. Die schmecken mir zu süßlich.



    Wie kalt war es denn an dem Tag?


    Ich erinnere mich an Regen der zeitweise mit Sonne wechselte.


    Temp.Minimum 4 [ °C]
    Temp.Maximum 13 [ °C]


    Temp.Minimum 5 cm
    über dem Erdboden (Nacht) 6 [ °C]


    Erdbodenzustand feucht


    Stärkste Windböe 5 [Bft/km/h]

    Niederschlag 0,6 [l/m2]


    Sonnenscheindauer 6,7 [h]

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mausmann!


    Wenn das stimmt, was Günter schreibt, dann ist das eigentlich zu warm. Ich hatte sonst bisweilen schon den Eindruck, daß die Gilbung bei Kälte nicht so stark ausfällt. Insgesamt ist das für A. Xanthoderma s.l. aber schon zu wenig.


    Darum vgl. mit dem Sommer - Egerling, Agaricus albosericellus var. albosericellus Gminder 2010.
    Der passt auch gut wegen der leicht rosalichen Verfärbung im Bereich der Stielspitze. Der Geruch kann lt. GPBWs Band 5 S. 495 "leicht jodartig" sein. Das könnte also passen.



    LG, Pablo.



    E.:
    Danke für den detaillierten Wetterbericht. :thumbup:
    Ich bliebe erst mal bei albosericellus. Auch wenn die Jahreszeit etwas ungewöhnlich ist.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mausmann!


    Wenn es um die Haupterscheinungszeit bestimmter Arten geht, dann haben wir doch alle schon die wunderlichsten Ausreißer erlebt.
    Was stört dich am Standort?
    Zwar soll die Art als Norden Deutschlands sehr selten sein, aber das schließt sie nicht aus. Zumal in den GPBWs ausdrücklich Nadelstreu als Substrat erwähnt ist (selten auch Laubstreu), was angesichts der Fichtennadeln und des Zapfens auf deinen Bildern ja ganz gut passen sollte. ;)


    Es bleiben bei der Geruchsangabe zusammen mit der sehr geringen Gilbung und gleichzeitiger Rosafärbung im Bereich der Stielspitze nun ja auch nicht besonders viele Arten übrig.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Na, umso besser!
    Vielleicht hat ein Gärtner gerade hier eine schöne Portion Material entsorgt. Woher das Substrat letztlich stammt, interessiert den Pilz ja nicht. Hauptsache es ist da und kann zwecks Ausbildung von Fruchtkörpern verspeist werden.


    Allerdings würden mich bei dem hier schon noch sinnvolle Alternativen interessieren. Irgendwas muss da doch zu finden sein?



    LG, Pablo.

  • Hmmmm, ist das wirklich kein schiefknolliger Anisegerling? :/


    Aber wenn Du so sicher Anis identifizieren kannst, dann wird er es wohl nicht sein. In der kommenden Saison würde ich die von Dir verschmähten Anisegerlinge gerne nehmen, ich finde sie recht schmackhaft :P

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Kuschel!


    Wenn du mit dem "Schiefknolligen" A. Essettei / Abruptibulbus meinst, sollte der hier auch beim Nichtbeachten des Geruchs kaum in Frage kommen:
    A. Essettei gilbt eigentlich immer sehr deutlich am Hut, oft auch am Stiel.


    Also das hier wäre eine sehr schwache Gilbung für den Schiefknolligen:


    Und so sieht das normalerweise aus:


    Dazu bitte auch die Rosafärbung des Fleisches in der Stielspitze beachten. Die sollte bei Essettei auch nicht vorkommen. ;)



    Kuschel, wir ackern in Hornberg dann auch sämtliche Champignons durch. Und Björn ist der Schiedsrichter. :evil:



    LG, Pablo.

  • Lieber Pablo, Du machst mich völlig fertig *stöhn* :shy:


    Bevor wir nach Hornberg fahren, nehme ich mindestens 1 Woche Einzelunterricht bei Dir, sonst habe ich Angst mich zu blamieren ;(


    Die Gilbung ist mir bei meinen gefundenen Exemplaren auch schon aufgefallen, aber ich nahm bisher an, dass sie durchs Anfassen entsteht und nicht von vornherein. Und Mausmann's Pilz sah noch so unberührt aus... *seufz*

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Mausmann, lass Kuschel nicht zu viele stehen.
    Insbesondere stark gilbende Fruchtkörper sind mit Schwermetallen (Cadmium) angereichert. Das sollte man nicht unbedingt tonnenweise futtern. ;)


    Kuschel, natürlich hast du recht. Im Alter wird der Hut teilweise durch Witterungseinflüsse gelb. Aber eben nicht immer. Oft bemerkt man die Gilbung am Hut erst nach Drücken / Kratzen.
    Vielleicht kann ich im Gegenzug eine Wóche Einzelunterricht bei dir in Sachen "Beobachtung & Sachlichkeit" bekommen?


    Denn hier habe ich einfach weiße Hüte gesehen, und vorausgesetzt, daß die auch beim Ärgern weiß blieben. Aber: Da steht nix von Ärgern (obwohl ich denke, Mausmann hätte das schon beschrieben, wenn da was gewesen wäre). Jedenfalls war das vorschnell und kann somit nicht als Merkmal gewertet werden. ;)



    LG, Pablo.

  • Dem wäre bei mir nicht nur gelb geworden. :D Grün und blau wäre der geworden so sehr habe ich den geärgert. Ich habe den noch lange Zeit mit mir herum geschleppt, immer wieder daran herumgespielt und geschnuppert.
    Gut daß mich Mushroom Rights dabei nicht erwischt hat.

  • Mausmann, Du musst mich aber zu den Stellen führen. Die finde ich bei der Größe des Friedhofs im Leben nicht wieder. Mal davon abgesehen muss man dann auch noch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein :/


    Ob auf dem Friedhof viele Schwermetalle im Boden sind? *blöd-frag* :shy:
    Ich wollte auch keine Tonne ernten, eine Mahlzeit würde mir schon reichen :)



    Kuschel, natürlich hast du recht. Im Alter wird der Hut teilweise durch Witterungseinflüsse gelb. Aber eben nicht immer. Oft bemerkt man die Gilbung am Hut erst nach Drücken / Kratzen.
    Vielleicht kann ich im Gegenzug eine Woche Einzelunterricht bei dir in Sachen "Beobachtung & Sachlichkeit" bekommen?


    Schätzelein, you're always welcome :) Ist doch schön, wenn man sich gegenseitig helfen kann ;)

  • Die Orte wiederzufinden wird großteils auch für mich nicht einfach denn die waren überwiegend ziemlich zentral auf dem Friedhof wo ich nur selten ankomme wenn ich da bin.
    Die Standorte waren allerdings ziemlich typisch am Rande der größeren offenen Grasflächen nahe der Hecken oder direkt drunter. Ich glaube meist dort wo das Wasser hin abfließt wenn Gefälle vorhanden. Häufig zeigten sie sich auch am Wegesrand unter den Hecken. Dort wo der Sensenmann nicht so gut mähen kann oder will gedeihen sie in Ruhe. Wenn ich welche entdecke dieses Jahr mache ich aber Meldung wo das ist. ^^