Myxos: Arcyriaceae und Trichiaceae

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.467 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • leuchtet das Capillitium bei Trichiaceen im polarisierten Licht im Gegensatz zu Arcyriaceen? 1

    1. ja (1) 100%
    2. nein (0) 0%

    Es geht um die Unterscheidbarkeit zweier Familien aus dem Reich der Schleimpilze:
    Das Capillitium soll bei den Trichiaceen im polarisierten Licht intensiv leuchten und sie dadurch von den Arcyriaceen unterscheidbar machen.
    Ich habe unterschiedliche Versuche unternommmen, wei ich diesen Effekt zur Darstellung bringen wollte, jedoch bisher ohne Erfolg. Hat da möglicherweise jemand Erfahrung gemacht und kann mit unterstützende Tipps geben?

  • Hallo Matthias!


    Willkommen im Forum!


    Leider kann ich Dir in dieser Angelegenheit keine Auskunft erteilen.


    Toffel oder Dryocopus werden sich aber sicherlich noch zu Deiner Anfrage äußern.


    Ein Experte für Schleimpilze, der den Schleimpilzen auch mit dem Mikroskop zu Leibe gerückt ist, ist zu meinem großen Bedauern seit geraumer Zeit hier nicht wieder aufgetaucht: Sein Name lautet BIBOBB.


    Du könntest vielleicht versuchen, ihn per PN zu erreichen.


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo zusammen,
    lycogala (Matthias) hat mich per mail erreicht. Hier für alle meine Antwort:


    laut Baumann-Neubert-Nowotny unterscheidet man die Ordnung Trichiales tatsächlich danach, ob ihr Capillitium im polarisierten Licht leuchtet oder nicht:
    Familie Trichiaceae - Capillitium leuchtend; Familie Arcyriaceae - Capillitium nicht oder nur schwach leuchtend, Röhren; Familie Dianemataceae - Capillitium nicht oder nur schwach leuchtend, massive Fäden.


    Auch Nannenga-Bremekamp unterscheidet "Capillitium not birefringent (doppelbrechend); with or without spiral structure" -> Arcyriaceae und "Capillitium birefringent, tubes nearly always bearing spirals, sometimes only very vague ones" -> Trichiaceae.


    Ich selbst habe das noch nie ausprobiert. Da i.a. kein polarisiertes Licht vorhanden ist, kommt man mit dem anderen bei Nannenga-Bremekamp aufgeführten Kriterium eigentlich immer zum Ziel:


    Trichiaceae - Capillitium mit Spiralbänder, Arcyriaceae - Capillitium i.a. ohne Spiralbänder (Ausnahme z.B. A. riparia).
    Außerdem hat man einen Vertreter der Trichiaceae vor sich, wenn das Capillitium aus mehr oder weniger langer Elateren mit Spiralbändern besteht.


    Trichia - Capillitium aus Elateren mit Spiralbändern; Hemitrichia - Capillitium ein Netz mit Verzweigungen und wenig freien Enden mit Spiralbändern; Oligonema - Capillitium aus spärlichen, kurzen Elateren mit Spiralbändern.


    Bei den Arcyriaceae erkennt man Arcyria - Capillitium als elastisches, expandierendes Netz, meist bunt mit Warzen, Stacheln, Ringen oder Halbringen.
    Perichaena ähnelt zwar Trichia, da das Capillitium aber keine Spiralbänder aufweist, zählt es zu den Arcyriaceae.


    Die sehr seltenen Dianemataceae haben ein massives Capillitium, das wenig ornamentiert ist und mit der Basis der Peridie vewachsen ist.


    Natürlich würde mich schon einmal interessieren, ob das mit dem polarisierten Licht klappt - vielleicht probiere ich es mal aus.


    Herzliche Grüße,
    Bernd

  • Hallo Bernd!


    Danke für das ausführliche Statement!
    Ich versuche nun folgenede Literatur zu bekommen:
    Nannenga-Bremekamp, N. E. 1982: Notes on Myxomycetes. XXI. The use of polarized light as an aid in the taxonomy of the Trichiales. - Proceedings of the Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen, Series C, Volume 85(4): 541-562


    Herzliche Grüße!
    Matthias