Hallo!
Mir tut es ja immer leid, wenn jemand Geld und Zeit investiert, um Becherchen per Post zu verschicken, und dann am Ende manchmal nix rauskommt.
Becherchen für 3-4 Tage am Leben halten ist eigentlich nicht so schwierig, man muss lediglich versuchen, es ihnen gemütlich zu machen, also ihre Ansprüche nachzuempfinden.
Dazu gehört, dass ihr Substrat nicht unnötig auf das Kleinste eingekürzt wird, sie weiter ein gewisses Maß an Licht abbekommen und eine relativ gleichmäßige Luftfeuchtigkeit, damit sie nicht vertrocknen. Bei Kühlschrank- oder Kellertemperaturen halten sie sich relativ lang, will man aber Becher zur Reife bringen, braucht es wärmere Temperaturen, z.B. im Zimmer. Das fördert natürlich dann auch Konkurrenten.
Freilich muss man manchmal auch etwas konkreter werden, ein submers lebender Becherling, also einer, der mit seinem Substrat zum großen Teil in einem fließenden Bach eingetaucht ist, mag es dann auch was nässer in den Döschen und trockentolerante Arten wie Orbilien, die an ansitzenden Ästen wachsen, vertragen auch mal ein Austrocknen.
Meist jedoch ist es günstig in abgeschlossenen Döschen ein Klein-Klima herzustellen, dass kein großartiges Pflegen notwendig macht.
Auf der einen Seite die Ästchen mit Pilzen, auf der anderen Seite oder als Unterlage Moos oder befeuchtetes Küchenpapier oder sowas ähnliches.
Vorteilhaft sind lichtdurchlässige Döschen, fehlendes Licht generiert Langstieligkeit und Farbverfälschung.
Wenn nach einiger Zeit am Deckel Tröpfchen durch kondensierendes Wasser hängenbleiben, hat man das ideale Becher-Gewächshaus. Die Feuchtigkeit verschwindet nicht, die Becher werden gleichmäßig mit Wasser versorgt, sie holen sich was sie brauchen - nicht mehr.
Vermeiden sollte man es, Becherchen direkt einer Dauernässe auszusetzen, direkter und dauerhafter Kontakt mit nassem Papier lässt die Becher schnell aushyphen oder verfaulen. Durch zeitweiliges Einsprühen mit einer wasserzerstäubenden Sprühflasche kann man Flüssigkeitsverlust regulieren, der vielleicht eintitt, wenn man z.B. die Kistchen oft öffnen muss.
Ganz unten einer meiner großen Stöckchen-Kisten, waren ursprünglich mal Gummibären aus dem REWE oder sowas drin, die 5 Euro 80 hatte ich damals nicht wegen dem Zuckerkram ausgegeben, könnt ihr euch ja denken.
Die schöne blaugedeckelte Tuber-Dose hat mir Jan-Arne letztens mit seinen Becherchen per Paket geschickt. Muss natürlich nicht sein, aber da kann gar nichts schief gegangen, zumal da ordentlich Feuchthalte- und Abpolsterungs-Moos enthalten war.
Ganz oben drauf, schöne durchsichtige gut verschließbare Döschen für kleinere Stücke. Der zugehörige Fleisch- (wahlweise auch anderer)salat schmeckt aber auch gut.
Links verschließbare Beutelchen, so hat sie Eike geschickt, ging auch gut. Bisschen was feuchtes dazulegen und im Brief vielleicht in der linken Ecke fixieren, dass nicht gerade der Poststempel draufsaust.
So runde Schälchen habe ich mehrfach von professioneller Seite geschickt bekommen, passt formatmäßig gut in einen Brief, Deckel muss man mit Klebeband fixieren. Ob da ursprünglich irgendwelche Lakritz-Pastillen drin waren entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich muss das mal loswerden, weil Zarko tut mir langsam leid.
Erste Sendung, da waren die Pilze 5 Tage unterwegs und das einhüllende Küchenrollenpapier war samt Inhalt ausgetrocknet.
2 Versuch, da hatten die Becherchen 5 Tage Dauerkontakt mit patschnassen, diesmal umfolten Tüchern, auch danebengegangen.
Die letzte Sendung waren vorbildlich in Plastiktüte eingeschweißt, aber es waren alles kleine flache Substratstücke in einem selbstgebastelten steifen Papp-Brief. Da war dann fast alles platt wie eine Flunder.
Jan-Arnes Brief-Sendung von heute war gänzlich leer, wahrscheinlich hat der Poststempel beim Draufhauen auf ein eventuelles Luftpolster im Inneren den Klebefalz aufspringen lassen.
Gepolsterte Briefe gibt es übrigens auch schon in Klein:
Oben drauf liegt so ein Inlet mit Luftnoppen.
Muss natürlich nicht sein, der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt, solange man die oben aufgeführten Hauptpunkte einigermaßen beachtet. Gut, das mit dem fehlenden Licht kann man bei der Post-Versendung kaum vermeiden, das müssen sie einfach mal aushalten, die Kleinen.
VG Ingo W