Welcher Pilz?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.424 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pete Longhorn.

  • Hallo Pilzfreunde,


    diesen Pilz habe ich heute am Wegrand eines Buchenwaldes gefunden:




    Der Hutdurchmesser beträgt ca. 2 cm
    Stiel: Länge 7 cm, Durchmesser 0,4 cm


    Hier noch drei Mikrofotos:


    Sporen:


    Zystiden:


    Geruch war keiner festzustellen.


    Könnte es sich um einen Rötling handeln?


    LG
    Rita

  • Hallo Rita!


    So einen echten Tipp habe ich nicht, aber ich kriege das Gefühl nicht los, dass du vielleicht bloß den Inhalt der Sporen gemessen hast. Irgendwie sehe ich noch bohnenförmige Umrisse. Vielleicht doch auch Hydropus subalpinus (Buchenwald-Wasserfuß)?


    Ist er auf Holz gewachsen?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo,


    danke für Deinen Beitrag.


    Nachdem ich Deine Vermutung gelesen hatte, habe ich mir den Pilz nochmals mikroskopisch angesehen. Mir waren vorher auch schon solche einzelne, bohnenförmige Elemente unter den Sporen aufgefallen.
    Ich denke, Du hast recht damit, daß ich nur den Inhalt der Sporen mikroskopiert habe.
    Hier ein neues Sporenfoto, auf dem jetzt die ganzen Sporen zu sehen sind, allerdings bei den meisten kann ich nur immer den Inhalt erkennen.


    Hast Du über diesen Pilz (Buchenwald-Wasserfuss) noch eine nähere Beschreibung?
    Was ich bisher im Internet gefunden habe würde nämlich zutreffen. Auch die Sporengröße stimmt. Der Pilz ist wahrscheinlich auf einem vergrabenen Holzstück gewachsen.


    LG
    Rita

  • Hallo und guten Tag Rita,


    Zitat

    Hier ein neues Sporenfoto, auf dem jetzt die ganzen Sporen zu sehen sind, allerdings bei den meisten kann ich nur immer den Inhalt erkennen.


    dein Sporenfoto zeigt –žtrockene–œ Sporen. Das Medium, ich vermute Wasser, ist an dieser Stelle zwischen Objektträger und Deckgläschen durch den leichten Druck des Objektivs auf das Präparat (Deckgläschen) verdrängt worden. Diese Stelle hast du fotografiert.
    Ähnlich –žplastische–œ Fotos kann man mit schiefer Beleuchtung erzielen.


    Eine gute Zeit
    Gelbfieber

  • Hallo Rita,


    vielleicht noch als Hinweis der bei der Bestimmung, zumindest der Gattung, helfen kann ist das namensgebende Merkmal. Der Wasserfuß eben. Bei den Wasserfüßen tritt, wenn man den Stiel durchbricht, ein wässriger Milchsaft aus.


    Viele Grüße


    Andreas

  • Hallo Pilzfreunde,


    danke für Eure Tipps.


    @Gelbfieber: sind diese "trockenen Sporen" trotzdem "echt", ich meine damit, ob es reale Sporen mit meiner gemessenen Größe sind?


    Andreas: aufgrund der Trockenheit in den letzten 3 Wochen war das Pilzchen auch schon ziemlich ausgetrocknet und ich konnte keinen Milchsaft feststellen. Heute ist es ganz getrocknet.
    Ich habe noch ein Huthautpräparat mit Sulfovanillin gemacht, weiß aber nicht genau, wie Lactiferen aussehen. Könnten das welche sein?


    Für Eure Hilfe schon mal vielen Dank im voraus.


    LG
    Rita

  • Hallo und guten Tag Rita,


    Zitat

    @Gelbfieber: sind diese "trockenen Sporen" trotzdem "echt", ich meine damit, ob es reale Sporen mit meiner gemessenen Größe sind?


    dein Präparat kann ich am PC nicht beurteilen. Im Grunde genommen ist es doch recht einfach –“ Fertige doch neue Präparate in Wasser an und nimm von ca. 20-25 Sporen die Maße. Bei der Maßangabe bitte beachten: Länge min./max. x Breite min./max.


    Einen schönen Sonntag
    Gelbfieber

  • Hallo Rita!


    Zitat aus "Großpilze B/Ws": Hut 1-5(8) cm breit, flach, nur in der Mitte schwach gebuckelt, blass gelblich bis hell ockerbräunlich, glatt, seidig glänzend, nicht hygrophan, nicht oder kaum gerieft. Lamellen rein weiß, gelegentlich gelb fleckend, ziemlich breit, mäßig gedrängt, ausgebuchtet angeheftet, mehrfach untermischt, Schneiden wellig gekerbt, unter der Lupe flockig (große Cheilozystiden). Stiel 3-8 x 0,2-0,5 cm, weißlich bis blass ockerlich, längsfaserig, fein körnig-kleiig, Basis mit steifen, weißen Haaren besetzt, oft wurzelnd. Trama weißlich, im Stiel wässrig, ohne besonderen Geruch und Geschmack.
    Sporen gekrümmt zylindrisch-bohnenförmig bzw. nierenförmig, 7-10 x 2,5-4 my, hyalin, inamyloid. Cheilo- und Pleurozystiden mit meist stumpf gerundeten Enden. HDS aus radialen, teilweise verdickten Hyphen mit zyl. bis keuligen Zellen.


    Erscheinungszeit: April bis November, besonders im Mai.
    Substrat: auf Zweigen, Ästchen, Holzstückchen, meist locker vergraben, sehr überwiegend von Rotbuche.
    basiphil!!


    Aus eigener Erfahrung möchte ich hinzufügen, dass man beim Auffinden zunächst an Rötling, (Dachpilz) oder Rübling denkt.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Rita,


    deine Frage vermag ich anhand des Mikrobildes leider nicht eindeutig zu beantworten. Lactiferen sind soweit mir bekannt ist dünnwandige,verzweigte, nicht septierte Hyphen die ich mir aber noch nicht unter dem Mikroskop angesehen habe. Sicher kann ja jemand aus dem Forum mehr zu den Elementen in deinem Bild sagen.


    Viele Grüße


    Andreas

  • Hallo Rita,


    ich glaube nicht, dass Hydropus subalpinus Lactiferen hat, er milcht meiner Erfahrung nach ja auch nicht direkt sondern nimmt einfach ziemlich viel Wasser auf, dass dann beim Stiel eben wieder rauskommt, wenn man ihn bricht.


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Hallo Gernot,


    das H.subalpinus Lactiferen hat glaube ich auch nicht. Vom typischen "milchen" kann man natürlich auch nicht sprechen. Aber es scheint Arten innerhalb der Gattung zu Geben wo doch Lactiferen vorhanden sind. Beim Braunschneidigen Wasserfuß H.marginellus sollte das der Fall sein. In der Gattungsbeschreibung wird von Trama mit auffälligen Lacticiferen gesprochen. Mit dem Merkmal wollte ich etwas ergänzen, der Bogen war gar nicht geplant.


    Viele Grüße


    Andreas

  • Hallo Pilzfreunde,


    ich danke Euch allen für Eure interessanten Beiträge.


    Vom makroskopischen Aussehen her und auch von der Sporengröße glaube ich, daß es H. subalpinus ist, ich wüßte jedenfalls nichts anderes, was in Frage käme.
    Ich habe den Pilz getrocknet und werde ihn im Herbst auf unserem Mikroskopiertreffen nochmals zur Diskussion stellen.
    Diese Gattung und Art kannte ich bisher noch nicht und habe daher, dank Eurer Hilfe, auf jeden Fall etwas dazugelernt :thumbup:.


    LG
    Rita

  • Hallo Andreas,


    mir ist gerade aufgefallen, dass Ludwig in seinem Pilzkompendium bei der Gattungsbeschreibung folgendes schreibt: "Alle Frk.-Teile mit Lactiferen". Bei den darauf folgenden Beschreibungen der einzelnen Arten führt er aber nicht immer Lactiferen bei den Mikromerkmalen an, was mich etwas verwirrt. Haben nun alle Arten dieser Gattung Lactiferen?


    Vielleicht haben ja auch alle Arten Lactiferen, was aber nicht unbedingt heißen muss, dass diese im Bruch dann auch milchen. Gleiches dürfte, sofern meine Erinnerung stimmt, bei den (Schwärz-)Täublingen der Fall sein, die m.W. auch Lactiferen haben, aber nicht milchen.


    Vielleicht weiß ja jemand näher bescheid und kann hier aufklären.


    Schöne Grüße
    Gernot