Porlings- und Trametentage

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.054 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von erebus.

  • ein paar Bilder vom Wochenende, bestimmt nach dem Augenschein so weit es mir möglich ist (immer mit Fragezeichen)


    1. Black&White
    der Weiße: Häutiger Lederfältling - Meruliopsis corium (dank Ingo)


    2. Zinnoberrotes Rudiment
    könnte das der Rest einer Zinnoberroten Tramete Pycnoporus cinnabarinus sein?


    3a. Generationenwohnen
    Wurzelschwamm - Heterobasidion spec. (dank Ingo)

    3b


    4. Das Reibeisen
    Reibeisen-Rindenpilz - Hyphoderma radula Gezähnter Reibeisenpilz - Radulomyces molaris (Hinweis von Björn, danke!)



    5. Samtige Schichten
    Samtiger Schichtpilz - Stereum subtomentosum


    6. Der Kloben
    Eichen-Feuerschwamm - Phellinus robustus


    7. weitlöcheriger Borstrand
    Weitlöcheriger Porling (Polyporus arcularius )? oder doch Winter-Stielporling (Polyporus brumalis) (dank Jan-Arne)


    8.
    Lackporling (Ganoderma spec.), möglicherweise G. lipsiense - Danke Ingo


    9. Ling Zhi
    Glänzender Lackporling - Ganoderma lucidum


    LG,
    Uli


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    Einmal editiert, zuletzt von erebus ()

  • Hi,


    (4) sieht eher nach Radulomyces molaris aus (Substrat: Eiche). Bitte mal mit dieser Art vergleichen ;)


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Björn,


    danke für die Aufklärung!
    Ich hatte nach Bildern aus dem Internet bestimmt und fühlte mich eigentlich ziemlich sicher. Das Substrat ist natürlich Eiche, und damit (das weiß ich jetzt) der Gezähnter Reibeisenpilz - Radulomyces molaris wahrscheinlicher.


    LG,
    Uli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Uli,


    bei 7 (dem Stielporling) tun sich die Fachmänner ja schwer.


    So wird bei Kreisel (1961) und Jahn (1963) der Winterporling als Winterform und der Weitlöchrige Porling als Sommerform mit der Fruktifikation im Mai und Juni gesehen. Nach dieser Definition müsste man deinen Pilz wohl (trotz des borstigen Randes) Winterporling nennen.


    lg,


    Jan-Arne


    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Meine Homepage mit Kurzportraits von Pilzen und Tieren: fungaundfauna

  • Hallo Uli!


    8 ist Ganoderma (ich schließe da G. lipsiense nicht aus) und auf 3 ist der Wurzelschwamm sehr schön geworden.


    Beim Polyporus halte ich mich raus, weil da für mich schon die Unterseite ausschlaggebend wäre. Der Weitlöcherige hat seinen Namen schon zu recht, da sind die Poren ordentlich in die Länge gezogen, sieht dann so aus wie der Rindenbast des Substrates rechts im Bild.


    Der White von 1 müsste Meruliopsis corium (Häutiger Lederfältling) sein.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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  • Hallo Jan-Arne,


    danke für deine Informationen, die mir neu sind.


    Mit zu wenig Hintergrundwissen habe ich den Pilz optisch beurteilt und kam auf den Weitlöcheriger Porling - Polyporus arcularius .


    Jetzt bin ich allerdings irritiert, da ich beide Formen –“ die mit sehr engen Poren sowie die mit den wesentlich weiteren, die mit dem glatten Rand und die mit dem borstigen –“ zeitlich und räumlich nebeneinander finde.
    Das Bild stammt vom Wochenende, und der Pilz würde damit nicht als Sommerform herhalten können, zeigt Merkmale der Sommer-Variante.
    Hier nochmals beide Varietäten, die engporige wurde Mitte Januar gefunden, die weitporige ebenfalls am letzten Wochenende:


    a)


    b)


    Schlussfolgernd hast Du Recht, es müsste dennoch ein Winter-Stielporling sein. Oder die Fruktifizierung wurde vorgezogen. Oder es sind tatsächlich nur Varietäten, oder alles ist wieder einmal ganz anders –¦


    LG, Uli


    [hr]


    Hallo Ingo!


    Ich bleibe gleich einmal bei Bild 7, wie recht du daran tust, Dich aus der Bestimmung herauszuhalten.
    Ich merke immer wieder, das mir dazu die Erfahrung fehlt: bei welchem Pilz gelten zu welchem Zeitpunkt welche Merkmale als ausschlaggebend und welche sollen/können vernachlässigt werden?
    Tatsächlich fiel mir bei den Kandidaten aus Bild 7 zunächst die Grobporigkeit auf, dann der borstige Rand, und da lag das Aha! Auf der Hand. Nicht aufgefallen ist mir, dass es erst Anfang Februar ist.


    Zu 8. hatte ich undeutliche bereits die Richtung Ganoderma eingeschlagen, fand allerdings nichts derart Schwarzes in meinen Büchern. Ganoderma lipsiense ist doch Synonym zu Ganoderma Applanatum und den hatte ich ebenfalls am Wochenende bestimmt, allerdings in gänzlich anderer Anmutung:




    Über den Wurzelschwamm (Heterobasidion spec.) bin ich erfreut, da ich bei der Recherche zum schwarzen Porling ein paar mal über Wurzelschwämme gestolpert bin und mir vorgenommen habe, dene einmal mehr Aufmerksamkeit zu widmen.


    Den Lederfältling hatte ich noch nicht bestimmt. Das liegt im wesentlichen daran, dass ich mich bei diesen Arten generell aus Unkenntnis zurückhalte und erst in letzter Zeit ein wenig Interesse an den Tag lege.


    Herzlichen Dank,
    LG Uli


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  • Hallo Uli!


    Naja, ich habe ja zu Polyporus arcularis und brumalis (noch) nicht die Meinung, dass es Formen der gleichen Art sind. Keine Ahnung, sollte man sich mal beschäftigen damit, denn angeblich sollen sie sich in der Sporengröße unterscheiden. Ob ´s stimmt?


    Also von der Borstigkeit her kann man nichts herleiten, von der Erscheinungszeit würde ich in diesem Fall eine Benennung auch nicht abhängig machen.
    Sagen wir mal so, bei P. brumalis sind die Poren mit dem blanken Auge gut erkennbar (im Gegensatz zu ciliatus, dem Maiporling), arcularis sollte aber noch etwas größere haben (ca. 1Pore pro Millimeter), die sich bereichsweise langziehen und mehr oder wenig 6-eckig sind.


    Schwierig so vom Bild her, aber bei deinem ersten würde ich zu P. brumalis tendieren und beim 2. vielleicht arcularis nicht sofort ausschließen. Ich bin mir aber nicht sicher, da fehlt mir das eigene Drehen und Wenden etwas.


    Dein dazugestellter Flacher Lackporling (Ganoderma applanatum/lipsiense) ist der Idealfall, so findet man ihn am häufigsten, so geht ´s ihm gut, nass glänzt der dann fast weinrot.


    Ich denke, es gibt aber auch Fruchtkörper, die was älter sind und die sich dennoch entschlossen haben, noch etwas weiter zu wachsen, also wenigstens untenrum. Oben die Bereiche sind schon alt und dunkel.
    Ein Beispielbild ist da gar nicht so leicht zu finden, weil ihn eben fast jeder schön abbildet.
    Hier kann man es vielleicht nachvollziehen, muss man sich aber dann noch begossen dazudenken, denn deiner war ja auch nass:
    http://www.mykopedia.org/pilzd…ling_ganoderma_applanatum


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo,


    das Pärchen versuche im am Wochenende nochmals zu finden, wenn's gelingt versuche ich auch von der Oberseite der Käfer mit aufschlußreichere Bilder zu machen.


    Danach mehr dazu


    LG,
    Uli

  • Den Thread öffne ich erst jetzt ? 8|
    Also manchmal ...


    Ich bin immer wieder erstaunt was für wundervolle Bilder du uns teilweise zeigst. Auch hier wieder einige ganz tolle Profile. :thumbup: Die dicken Tropfen auf 3b sind richtig würzig in dieser vielseitig schönen "Topografie". Und bei "Ling Zhi", ja da schmelze ich eh immer dahin.



    Bei den Porlingen wünsche ich nur gute Unterhaltung.
    Ich weiß, wie ich letzten Winter und Frühjahr damit meine Gefechte hatte. Dieses Jahr will ich davon nichts hören. :D



    Große Poren hat er ja. Man sieht allerdings auch schön die bewimperte Oberfläche. Beides zusammen würde mir genügen um P. arcularius zu behaupten. :evil:

  • Hallo Mausmann,


    ich sah Deinen Betrag natürlich schon früher, wollte aber erst auf die Verifizierung meines Stielporlings warten bevor ich nochmals einstieg. Aber das ist eine andere Geschichte.


    Dein Lob hat mich sehr gefreut, auch Deine Zustimmung in Sachen Polyporus arcularius. Ich selbst bin ja immer gerne bereit, mir eine Möglichkeit nach gusto herauszusuchen, wenn es um die Bestimmung eines Pilzes geht. Polyporus arcularius hatte ich noch nicht gefunden, Polyporus brumalis hingegen schon häufiger - da schien die Sache entschieden.


    Mittlerweile weiß ich, dass ich viel, viel vorsichtiger sein sollte. Auch wenn sich die Gelehrten in diesemFall uneins sind, ob P.arcularius eine eigene Pilzart oder nur eine Varietät aus dem Formenkreis von Polyporus brumalis ist.


    Jedenfalls werde ich auch weiterhin dieses Waldstück beobachten - genauso, wie Du es anderenortes beschreibst. Denn keine fünfzigMeter entfernt, direkt neben dem Fahrweg, fand ich meine ersten Steinpilze (Boletus aestivalis). Das war zu Beginn meiner Pilzvergiftung vor einem halben Jahr.


    Dankeschön und herzliche Grüße,
    Uli