Ascobolus stictoideus

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.638 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi_†.

  • Hello everybody


    mal wieder hat sich der Dung aus dem Bergischen Land mykologisch (nicht optisch) als äußerst expressiv erwiesen. Neben den bereits beschriebenen Nectriella dakotensis und Preussia fleischhakii gibt es nun die dritte, für NRW neue Art: Ascobolus stictoideus.


    Erkennbar an den überwinzigen Apothezien, die etwa 0,15 mm breit sind und somit noch weit unter dem für Ascobolus albidus üblichen Bereich liegen. Solche Apothezien mit nur wenigen, vorstehenden Asci kommen bei A. stictoideus, A. degluptus und A. hawaiiensis in Frage, die alle elliptische, ornamentiere Sporen aufweisen (warzig-punktiert).


    Nun unterscheidet sich A. hawaiiensis deutlich durch kleinere Sporen mit einer Schleimhülle, welche die Sporen komplett umgeben.
    A. degluptus unterscheidet sich durch eine seltsam "halbierte" Schleimhülle. Am besten zu sehen auf einem Foto von Enrique Rubio, welches ich nachher mal auf Funghiparadise lade.


    Wenn das mit den Ascobolus-Arten so weitergeht, kann ich bald auch einen kleinen Schlüssel für die wichtigen Arten aufstellen :)







    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Ascobolus stictoideus ist mit zwei Funden offensichtlich eine in Sachsen seltene Art.
    Und wahrscheinlich nicht nur in Sachsen.
    Beide Funde übrigens an Schafdung.


    Was war das Substrat Deines Fundes, Björn?


    Wie Du richtig bemerkst, ist Ascobolus degluptus sehr ähnlich.
    Eigentlich nur durch das partiell ablösende Perispor (nicht Schleimhülle), etwas kleinere unregelmäßige Warzen sowie leicht größere Sporen zu trennen. Da ich auch bei stictoideus bei völliger Reife ein leicht ablösendes Perispor beobachten konnte, bin ich persönlich etwas skeptisch, ob das wirklich zwei gute Arten sind.


    Leider sind meine Dias immer noch nicht digitalisiert, sonst hätte ich gern mit ein paar Bildern ergänzt.
    Soll mir aber wieder mal Mahnung sein, mich unverzüglich darum zu kümmern!


    Im Anschluss lade ich noch eine kleine belgische Arbeit zu degluptus hoch, wo die beiden Arten tabellarisch gegenüber gestellt werden. Auch da sieht man bei stictoideus ein etwas abgelöstes Perispor.


    Lieben Gruß vom Nobi

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    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† ()

  • Einer meiner herbeigesehntesten Funde.


    A. stictoideus auf Schafdung von genau der Wiese, von der auch Björns Fund stammt. Da gab es ja leichte Unsicherheiten bezüglich der Herkunft.


    Nach 8 Schafkötteln und insgesamt sicher einigen Stunden Suche unter dem Bino ist jetzt die letzte Unsicherheit über die Herkunft beseitigt.

  • Glückwunsch zu dem tollen Fund, Ralf!
    Hatte ich erst zweimal und das ist schon 10 Jahre her!
    Übrigens ebenfalls an Schafdung!


    Nobi

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