Boletus aereus - Schwarzhütiger Steinpilz

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 26.014 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Calabaza.

  • Boletus aereus Bull.
    Schwarzhütiger Steinpilz
    Synonyme:
    - Boletus edulis f. aereus (Bull.) Vassilkov.
    - Tubiporus edulis subsp. aereus (Bull.) Maire


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Boletales --> Boletus --> Boletus aereus



    Hut: bis 30cm breit, jung halbkugelig, bald polsterförmig abgeflacht, Huthaut meist trocken, feinfilzig bis samtig, bei feuchtem Wetter leicht schmierig, Hutrand +- mit feinen silbrigen Schüppchen, Hutfarben meist gefleckt, graubraun, dunkelbraun, bronzebraun bis schwarzbraun


    Stiel: bis 20cm lang, keulig oder bauchig, im Alter zylindrisch, Anfangs weißlich, später dunkler bis lederbräunlich, bedeckt mit meist gut gänzlich ausgeprägtem feinen Netz, Netzzeichnung anfangs weißlich im Alter bräunlich


    Röhren: am Stiel niedergedrückt bis ausgebuchtet, breit; jung weiß bis cremefarben, Poren gleichfarben; Röhren später gelblich, alt ins Grünliche verfärbend; im Alter stets mit rostbraunen Flecken


    Fleisch: weißlich bis leicht rötlich; nicht faserig; auch im Alter noch festfleischig; Geruch und Geschmack mild nussig


    Speisewert: hervorragender Speisepilz - in der BRD Sammelverbot !


    Sporenpulver: olivbraun


    Vorkommen: wärmeliebende Art, bildet nur in warmen Sommern Fruchtkörper und kann am Standort recht zahlreich vertreten sein. In Deutschland eher zerstreut bis sehr selten; bildet Mykorrhiza mit Laubbäumen, am häufigsten mit Eiche, Esskastanie, Rotbuche und Hainbuche


    Verwechslungen: Mit anderen Steinpilzarten und Dicköhrlingen.


    Wissenswertes: Als thermophile Pilzart nur im Mittelmeerraum noch recht häufig und dort als Marktpilz gehandelt. In Deutschland vom Gesetzgeber unter Schutz gestellt und darf nicht gesammelt werden. Er wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum –žPilz des Jahres 2008–œ gewählt.



    Bilder:



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:


    >Tylopilus felleus<
    >Boletus edulis<
    >Boletus pinophilus<
    >Boletus badius<

  • Anbei ein paar Aufnahmen meines Favoriten, des Schwarzhütigen Steinpilzes / Bronzeröhrlings ==> Boletus aereus.
    Rote Liste - Pilz. Absolutes Sammelverbot. Vom Aussterben bedroht.


    Die vergangene Woche abgelichtet :


    1.


    2.


    3.


    Von heute :
    4.


    Auf dieser Seite von Andreas, seht Ihr noch weitere Aufnahmen.Pilzraritaeten.de


    Einen lieben Gruß,


    Markus

  • Hallo Pablo,


    ein paar Bilder möchte ich auch noch beisteuern:









    Viele Grüße
    Wolfgang

    ----------------------------------------------------
    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

  • Huhu Wolfgang,



    da fällt mir nur ein Wort ein:


    UMWERFEND




    Liebe Grüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Ich korrigiere: Hallo Andreas.....
    Ehre, wem Ehre gebührt ! ;)


    VG
    Wolfgang

    ----------------------------------------------------
    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

  • Hallo Andreas!
    So, nunisses soweit, ich habe ihn gefunden. Umd Pablo hat mich gebeten, die Bilder hier einzustellen, was ich hiermit gerne tue. :)

  • 2016 :



    2017 :





    Wenige von Vielen. Es scheint ohnehin ein Hammer - Steinpilzjahr zu werden. (Rechts auf dem letzten Bild B. edulis. Das Foto ist nicht gestellt)


    LG,
    Markus


  • Ja ja Markus :nana::evil: Bei dir im Garten ? :)


    Nö, aber 5 großflächige Fundorte in 4 Wäldern hab ich jetzt schon :nana:


    :D LG, Markus


    Edit : Bei zwei davon warst du schon persönlich, zumindest bei einem.

  • Hallo zusammen!
    Mal eine Frage an die Kenner der schwarzen Steinpilze: Heute habe ich im Wald unglaubliche Mengen der Schwarzen gefunden, allerdings fast alle weit über den Zenit. Die Hüte sahen allerdings nun so aus.
    Ist das ein normales Alterungsbild, dass der Hut so ausbleicht an manchen Stellen? Einige waren noch "blonder" in der Mitte geworden.


    Da es aber fürchterlich geregnet hat, habe ich im Wald keine Bilder machen können.

  • Hallo Tuppie,


    diese wasserfleckigen Hüte kommen nicht vom Ausbleichen sondern sind ein Markenzeichen junger Fruchtkörper.
    Das wasserfleckige Farbspiel der Hüte verschwindet bei B. aereus mit zunehmendem Alter. Je größer und älter die Fruchtkörper
    werden, desto homogener wird die Farbgebung der Hüte. Das eigentliche "Ausbleichen" führt im Alter dazu, dass auch dann viele
    B. aereus nicht als solche erkannt werden. Und gerade bei junge FKn, bei denen die Farbe insgesamt noch nicht soo dunkel ist, weder am Stiel noch am Hut, passiert es auch oft, dass sie nicht als B. aereus erkannt werden und als vermeintliche B. aestivalis gesammelt werden.
    Das Stielnetz könnte natürlich auch noch herangezogen werden zur Bestimmung.


    Summa summarum:


    Wasserfleckige Hüte sind u.a. ein Merkmal und Markenzeichen von B. aereus, insbesondere bei jungen Fruchtkörpern und entstehen
    nicht durch Ausbleichen der Hüte.


    PS : Ein verdammt gutes B. aereus Jahr haben wir momentan. Ich könnte hüpfen vor Freude. <3


  • ...Ein verdammt gutes B. aereus Jahr haben wir momentan. Ich könnte hüpfen vor Freude. .heart...


    mach doch, mach doch... :cool::evil::D:)



    GHG
    Peter

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • 25.08.2019. Es ist ruhig geworden hier im Forum.

    Des sacht der Richtiche!


    Nu, leg ich noch Ein'n dazu:

    Edit: aufgrund Eurer Anmerkungen aber cf.

    Weiteres Bild folgt später.



    LG

    Peter


    P.S.:

    Ach, übrigens...

    im November 2019 durfte ich ein Vorkommen direkt in meinem Wohnort feststellen!

    (Wir sind ja hier ansonsten seeeehr kalkarm)

    Muss ich also nicht mehr so weit fahren. Schön!

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    Einmal editiert, zuletzt von Malone ()

    • Offizieller Beitrag

    Buon Giorno!


    Anbei mal der allereinzigste Fruchtkörper von Boletus aereus aus 2019, den ich in der Hand hatte (abgesehen von zwei Mumien im Kaiserstuhl):


    Mit einem wenige Meter entfernt wachsenden Sommersteini (Boletus aestivalis) zusammen gelegt:


    Immerhin weiß ich jetzt, wo der wohnt bei mir in der Ecke.


    Ouch, jetzt kommt kurz der Spielverderber - Modus:
    Diene Kollektion ist komisch, Peter. Es gibt so ganz arg dunkle Kollektionen von Sommersteinpilzen (Boletus aestivalis), mit teils sogar etwas fleckigen, dunkel rotbraunen bis fast schwarzbraunen Hüten. Sowas hatte ich auch schon immer wieder mal in der Hand (auch im letzten Jahr), da den Unterschied zu Boletus aereus zu erkennen, ist bisweilen entnervend schwer. Vor allem, wenn das Stellen sind, wo eben auch Boletus aereus vorkommt.
    Bei den Hutfarben ist es nicht nur der Faktor "hell - dunkel", siehe auch das eben von mir gezeigte Exemplar mit ganz schön hellem Hut. Interessanter ist das Farbspektrum - und da hat Boletus aereus so gut wie immer irgendwelche trüben, olivbraunen, grauen, graubraunen, olivgelben Farbnuancen drin, sowie eine etwas andere Struktur der Bereifung (wenn vorhanden), eine etwas deutlichere Scheckigkeit - allerdings geht da viel ineinander über.
    Dazu kommt aber (neben der Konsistenz, spezifischen Dichte des Fleisches) noch das Farbspektrum von Stiel und das Spektrum der Netzausprägungen.
    Schaut man zB die Schwarzhütigen weiter oben von Tuppie an, da ist die Hutfarbe ja ganz ähnlich wie bei deinen. Aber: Die haben dafür diese satt braune, warme Stielfarbe (Untergrund unter dem Netz, teilsweise aber auch das Netz, das tendenziell oft etwas feiner und nicht so dauerhaft ist wie bei aestivalis), für mich eine typische "aereus - Stielfarbe", die sich vor allem bei älteren Fruchtkörpern mehr und mehr von der Stielbasis her ausbreitet. Die Stiele von aestivalis hätten dagegen einen helleren, oft blass milchkaffebraunen Untergrund, wenn sie älter werden.
    Soweit mal mein hilfloser Versuch einer Erklärung, warum deine Kollektion auf mich vom Gesamteindruck her eher an Boletus aestivalis erinnert.

    PS.: Kommsch im Herbscht mal vorbei? In den letzten zwei Jahren habe ich mit einigen Kumpels verstärkt die Kalkschollen (richtiger echter Kalk, meist unterer Muschelkalk oder Meißner - Formation) hier in der näheren Umgebung angeguckt. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort fliegt einem da schon ganz schön das Blech weg...



    LG, Pablo.

  • Hallo Peter,


    bist Du sicher dass das aereus ist? So vom Bild her hätte ich an die dunkle Form von aestivalis gedacht.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Ahoj,


    spannender Diskurs!

    Mag sein, daß mein Bild einen Farbstich hat

    oder es sich tatsächlich um aestivalis handelt.


    Hier nun ein klarer Schwarzhüter mit dem typischen warm-rehbraunen Stiel.

    (Derselbe Fundort):



    LG

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  • Hallo Grünspan,


    auch den hätte ich nicht als Schwarzhütigen angesehen, rein vom Bild her wirkt er wie ein Kiefern-Steinpilz (den ich auch einmal nur unter Buche/Linde gefunden habe, ohne Kiefer ….).


    beste Grüße,

    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Also den jetzt würde ich auch nach Bild schon als astreinen aereus durchwinken, Peter. :thumbup:

    Den in Beitrag #21. Die anderen (Beitrag #18)... Hm. Kann schon sein, daß da dir Farbübertragung vom Monitor nicht die ganze Geschichte erzählt. Kann aber eben auch passieren, daß dunkle Formen von Boletus aestivalis zusammen mit Boletus aereus lustig durcheinander wachsen. Müsste man mal direkt in der Hand vergleichen können, an der Stelle.


    Dein Pilz, Grünspan (Beitrag #22) ist allerdings schon regelrecht ein Abziehbildchen der Kiefernsteinpilze (Boletus pinophilus), die ich hier in der Gegend auch in einem Waldstück (Rotbuchen und Eichen, keine Kiefer weit und breit) immer wieder mal finde. Insofern teile ich auch da Andreas' Einschätzung: Mit dem Farbspektrum von Hut und Stiel, der ausgeprägten Hutbereifung (Huthaut darunter wohl dann ziemlich glatt und speckig, nicht fein filzig / samtig / matt wie bei aereus und aestivalis) sieht das zumindest nach Bild total nach Boletus pinophilus aus. Der ist in der Wahl seiner Mykorrhizapartner halt auch variabel, wie alle Arten der Gattung (Boletus s.str.).



    LG; Pablo.

  • Ich finde die Diskussion um B. aereus sehr erfreulich, da es sich um einen meiner Lieblingsfunde handelt. Ich weiß nicht, wie viele hundert Exemplare ich die letzten Jahre gefunden habe. Ich hab irgendwann aufgehört mitzuzählen. Eine Beschreibung vom typischen Aussehen bis hin zur Veränderlichkeit ist sehr schwierig. Man müsste sich bei genauer Kenntnis der Standorte wirklich fast täglich nur auf die eine Art konzentrieren, Standort dokumentieren usw., was ich eigentlich für mich gemacht habe. Davon andere zu überzeugen ist nochmal eine andere Aufgabe. Ich dokumentiere immer in ein paar Aufnahmen. Die FK verändern sich bei den täglich hohen Temperaturen massiv. Wer mal Lust hat und es zeitlich passt, bitte melden, bei absoluter Verschwiegenheit zu den Geokoordinaten. LG, Markus