Unverträglichkeit von Rotkappen?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 4.580 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Waldpilz.

  • Hallo,


    momentan sinniere ich über meine Unverträglichkeiten bei einzelnen Pilzen.


    So reagiere ich allergisch bei den Sillius. Wenn man es weiß, nimmt man diese Pilze einfach nicht mit. Blöd, wenn es wie letztes Jahr eine Explosion von Goldröhrlingen gab. Aber was solls. Es gibt geschmacklich bessere Pilze, die man sammeln kann.


    Jetzt zu den Rotkappen. Die Rotkappe finde ich vom Mai bis Spätherbst. Ist bei uns eigentlich ein Massenpilz. Deshalb nehme ich nur die besten Exemplare mit.


    Seit einigen Jahren fällt mir auf, dass ich frische Rotkappen nur noch vereinzelt in einer Mischpilzpfanne vertrage. Rotkappen pur geht überhaupt nicht.


    Kann meine Unverträglichkeit von Rotkappen vom Chitingehalt der Pilze abhängen?


    Nur Pfifferlinge vertrage ich ausgezeichnet. Und die sollen ja einen hohen Chitingehalt haben.


    Gibt es sonstige Erklärungen?


    Und ja, ich weiß, dass Rotkappen roh giftig sind und ich brate / dünste die Rotkappen mind. 15 Minuten. An der Zubereitungsart liegt es nicht.


    Gibt es irgendwelche Erkenntnisse über Unverträglichkeit von Rotkappen?


    Lg von Helene

  • Hallo Helene!


    Ich kann dir jetzt nichts Fundiertes sagen, aber mir ist, als wenn die Rotkappen schon bei diesem oder jenen Verzehrer Vergiftungserscheinungen ausgelöst haben.

    Zitat


    Kann meine Unverträglichkeit von Rotkappen vom Chitingehalt der Pilze abhängen?
    Nur Pfifferlinge vertrage ich ausgezeichnet. Und die sollen ja einen hohen Chitingehalt haben.


    Naja, damit hast du dir ja die Frage selbst beantwortet.
    Die Unverträglichkeit muss also an einem anderen Inhaltsstoff liegen.


    Hast du bei den nicht vertragenen Goldröhrlingen die Haut abgezogen? Sicherlich, oder?
    Bezieht sich die Unverträglichkeit deinerseits tatsächlich auf Goldröhrlinge, oder Suillus allgemein?


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Bezieht sich die Unverträglichkeit deinerseits tatsächlich auf Goldröhrlinge, oder Suillus allgemein?


    Es sind Suillus allgemein. Eine meiner frühesten Erinnerungen sind, dass mich meine Großmutter als etwa Dreijährige in alte Walddrainagegräben zum Butterpilz pflücken geschickt hat. Wir reden jetzt von Mitte Fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Nach dem Essen von diesen Pilzen habe ich mich übergeben. Desgleichen bis heute bei Körnchenröhrlingen usw. Sand- und Kuhröhrlinge? Bloß nicht.
    Außerdem wurde die Huthaut bei den Schmierröhrlingen bei uns schon immer abgezogen. Daran kann es nicht liegen.


    Nur von einer Allergie bei Rotkappen habe ich noch nichts gehört.


    Deshalb interessiert es mich, woran meine zunehmende Unverträglichkeit bei den Rotkappen liegen kann.


    Einfach das wieso und warum.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Waldpilz!


    Prinzipiell kann man immer individuelle Unverträglichkeiten gegenüber einzelnen Pilzarten entwickeln. ich kenne Leute die vertragen keine gegarten Maronen, oder nur in geringen Mengen. Das ist aber im Grunde genommen noch keine Allergie. Eine aqllergische Reaktion zeichnet sich ja durch eine Überreaktion des Immunsystems aus. Das kann natürlich bei manchen Pilzeiweißen auch passieren, hat aber nichts mit den häufig auftretenden Bauchkrämpfen und sonstigen Verdauungsbeschwerden beim Verzehr von Wildpilzen zu tun. Das ist nämlich einfach nur die Unfähigkeit des Körpers, bestimmte Proteine zu verdauen.


    Eine echte allergische Reaktion wäre in den Auswirkungen verglieichbar mit dem, was mit Leuten passiert, die einen Nusskuchen essen, obwohl das eher ungünstig ist: Hautjucken, Hitzewallungen, erhöhte Herzfrequenz, Schweißausbrüche, Atembeschwerden...


    Bei Pilzen (Schmierröhrlinge sind dafür bekannt, daß sie gerne mal Beschwerden verursachen) geht das eher in die Richtung wie eine Laktose - Intoleranz.


    Und Chitin hat damit auch darum gar nichts zu tun, weil es vom Körper nicht aufgenommen werden kann. Es kann die Magenschleimhaut nicht durchdringen, wird also nie im Kreislauf landen, sondern einfach unverdaut wieder ausgeschieden. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    danke für Deine kompetente Erklärung. Gehöre ich halt zu Denjenigen die eine individuelle Unverträglichkeit gegen einzelne Pilzarten hat. Macht nichts, man muss es nur wssen und es gibt andere schmackhafte Pilze die im Wald wachsen. Man muss wirklich nicht alles essen, was essbar ist.


    Da ich noch nie Morcheln gegessen habe, werde ich dieses jahr mal intensiv danach suchen. Vielleicht finde ich mehr als die jämmerlichen zwei, die ich letztes Jahr gefunden habe. Mal schauen, wie ich die Morcheln vertrage, da soll es ja auch bei manchen Menschen Unverträglichkeitne geben.


    LG Helene

    Man muß nicht jeden Pilz essen, der essbar ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Waldpilz ()