Hilfe bei Pilzbestimmung 2012

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.252 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von homikri.

  • Hallo zusammen,


    ich schaute gerade meine Fotos von den Waldspaziergängen des letzten Jahres an und bin über einige, für mich unklare Gesellen gestolpert. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen? Das wäre super!


    Pilz1: Ende August 2012
    Standort: Junger Laubmischwald (Buchen, Ahorn und Eichen) am Rande der schwäbischen Alb bei Ulm.
    Auffälligkeiten: Die reifen FK waren relativ klein (ca. 4 cm) und hatten einen relativ kleinen Stielansatz. Ich würde vielleicht auf Scleroderma areolatum tippen?


    Pilz2: Mitte August 2012
    Standort: Laubmischwald (Buchen, Ahorn und Eichen) am Rande der schwäbischen Alb bei Ulm (anderer Wald wie Pilz1).
    Vielleicht Scleroderma citrinum aber auch hier waren die Fruchtkörper relativ klein (ca. 5-6 cm)?


    Pilz3: September 2012
    Standort: Buchenwald bei Biberach a.d. Riss
    Auffälligkeiten: Die FK waren dunkelbraun und wirkten wie zusammengedrückt. Im Schnitt konnte man eine leichte rosarote Färbung erkennen. Die Gesellen besaßen eine Art "Stiel" und hatten einen Durchmesser von ca. 6 cm.


    Pilz4: November 2012
    Standort: Mischwald (Fichte und Buche) am Rande der schwäbischen Alb bei Ulm.


    Pilz5: Juli 2012
    Standort: Fichtenwald am Rande der schwäbischen Alb bei Ulm.
    Auffälligkeiten:Hellere Bereiche an den Spitzen


    Pilz6 und Pilz7: Mitte August 2012
    Standort: Oberstdorf Fellhorn, Pilz6 in einem Fichtenbestand und Pilz7 bei Buchen (Entfernung vielleicht 200 m).
    Hier bin ich mir nicht sicher ob es die selbe Art sein kann? Auffällig war bei beiden der weiße Ansatz.


    Pilz8: Mitte November 2012
    Standort: Junger Laubmischwald (Buchen, Ahorn und Eichen) am Rande der schwäbischen Alb bei Ulm.
    Auffälligkeiten: Die Tintlinge wuchsen auf Laubholz und besaßen Schüppchen. Ich dachte vielleicht an Coprinus micaceus jedoch empfand ich die Hüte als ein wenig spitzer.


    Pilz9: Oktober 2012
    Standort: Fichtenwald am Rande der schwäbischen Alb bei Ulm.


    Pilz10: September 2012
    Standort: Fichtenwald (vereinzelt Buchen und Lärchen) am Rande der schwäbischen Alb bei Ulm.
    Auffälligkeiten: Markant dicker Fuss und Cortina. Vielleicht Richtung Klumpfüße?


    Pilz11:September 2012
    Standort: Fichtenwald am Rande der schwäbischen Alb bei Ulm.
    Auffälligkeiten: Gesägte Lamellen, schleimige Hutoberseite und Rest eines braunen spinnwebenartigen Ringes am Stiel.


    Pilz12: November 2012
    Standort: Moorgebiet bei Biberach a.d. Riss (Hasel, Weide und Birke).
    Ich würde in Richtung Leccinum scabrum tippen, wobei der Stiel keine dunkle sonder helle Schuppen hatte?


    Vielen Dank und
    viele Grüße
    Holger

  • Alles unter Vorbehalt, versteht sich!



    01. Dickschaliger Kartoffelbovist, Scleroderma citrinum


    02. Dickschaliger Kartoffelbovist, Scleroderma citrinum


    03. Braunwarziger Hartbovist, Scleroderma verrucosum


    04. Runzlige Koralle, Clavulina rugosa


    05. - 07. Ramaria spec.


    bei 05. hätte ich die Kiefern-Koralle, Ramaria eumorpha vermutet.


    Auch bei Korallenpilzen immer schön foltern. Durchschneiden, drücken, anritzen usw. Die sind eh schon so schwierig.


    08. Glimmertintling, Coprinus micaceus


    09. Tränender Saumpilz, Lacrymaria lacrymabunda


    Beim Rest setze ich aus. :)

  • Bild 11 ist Pholiota lenta, der Tonfalbe Schüppling, dessen Hut in Feuchtperioden extrem schmierig wird.

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo,


    Bei Nr. 1 tendiere ich schon zu S. areolatum. Der Frk. oben links ist mir zu fein punktiert und zu glatt. Der eingefallene Frk. unten rechts sieht schon ziemlich dünnschalig aus. S. citrinum würde ich aber noch nicht ganz ausschließen.
    Nr. 4 halte ich eher für C. cinerea. C. rugosa ist m. E. blasser. Bin mir aber auch jedes Mal unsicher.
    Nr. 8 ist C. micaceus s. l.
    Bei Nr. 12 würde ich erst mal L. cyaneobasileucum vermuten. Waren an der Stielbasis blaue Flecken zu sehen?


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die viele Antworten! Wirklich nett und sehr hilfreich!


    Bei Pilz12 (der Raufuss) war tatsächlich eine leichte Blaufärbung der Stielbasis erkennbar! Jedoch nur eine ganz leichte (wie Tinte in Wasser verdünnt).


    Viele Grüße
    Holger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Clavulina rugosa sollte auch nicht ganz so büschelig wachsen, nicht wahr? C. cinerea passt schon besser.


    Eine sehr geringe Blaufärbung spricht schon sehr eindeutog für >Leccinum cyaneobasileucum<.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    Die Röhrlinge auf Bild 12 sehen sehr merkwürdig aus, meint ihr denn nicht auch ? :/ Beim liegenden Exemplar kann ich an der Stielspitze eine weißliche Netzzeichnung erkennen. Die Stiel.- und Hutstruktur würde bald zum Steinpilz passen. Also ich bin mir hier überhaupt nicht sicher :/

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Ja, jetzt wo du's sagst... :/
    Aber wenn ich mir so den Rest anschaue, und dazu von einer leichten Blaufärbung der Stielbasis die Rede ist, könnte das auch eine recht irreführende Mymykri eines Pilzes sein, der gerne ein Steinpilz wäre. ;)


    Kommt ja auch bei anderen Spezies vor. Ziegenlippen und nahe Verwandte täuschen bisweilen Netzzeichnungen vor, beim normalen L. scabrum habe ich es schon gesehen, und L. crocipodium kann das angeblich auch...



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    ich bin mir mit Leccinum auch ziemlich sicher. Der Stiel war wirklich stark mit Schüppchen bedeckt, nur dass diese die Stielfärbung aufwiesen. Mir ist aber noch eine Idee gekommen; kann es vielleicht sein, dass sich die Färbung durch einen evtl. Frostschaden ändern kann? Hat vielleicht jemand so etwas schon beobachtet?


    Viele Grüße
    Holger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Holger!


    Daß die Stielschüppchen hier weiß sind, ist eben charakteristisch für die oben verlinkte Art.
    Andererseits kann sich jeder Pilz durch Frosteinwirkung verfärben. Oben auf deinen Bildern sehe ich allerdings nichts Ungewöhnliches. Da Raustielröhrlinge an sich auch alles andere als Frosttolerant sind, sieht man da auch viel eher andere Auswirkungen: Fleckige Porenschicht, extrem wabbeliges, wäßriges Fleisch. Schon nach kurzem Frost und anschließendem Auftauen fallen die Fruchtkörper aller Birkenpilz - Verwandten regelrecht in sich zusammen. Dabei zeigen sich dann natürlich auch schwarze Stellen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    vielen Dank für die schnelle Antwort und Erklärung! Das mit dem Frost war nur so ein Gedanke, da es ja ziemlich spät im Jahr war aber die Gesellen wirkten tatsächlich noch ziemlich frisch und waren auf Druck fest.


    Viele Grüße
    Holger