aus welcher Ecke könnte der kommen?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.888 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Diesen Pilz fand ich an dem wunderbaren Sonntagvormittag vor zwei Wochen ...


    Und ich meine, einen Gleichartigen noch am selben Tag in Melanies Thread >"Sonne satt" (Bild 15)< gesehen zu haben.


    Nach einiger, erfolglos mit Bildervergleichen verbrachter, Zeit gab ich es auf. Zwischendurch war ich einmal hoffnungsvoll beim Knotigen Schillerporling (Mensularia nodulosa) gelandet, aber so richtig zufriedenstellend war das nicht.


    Substrat war (imho) Baum-Hasel (Corylus colurna), ca. 10-12 cm stark. Was könnte das sein?


    1. und 2.


    3.


    LG, Uli


    ?thumbnail=1

    95 PC + 5 von JackBayer geschenkt bekommen, macht: 100!

    Einmal editiert, zuletzt von erebus ()

  • Hallo Uli!


    Das sieht stark nach einem resupinaten Feuerschwamm (Phellinus) aus.


    Am stehenden Substrat treppenbildend (was Dich vielleicht entfernt an Inonotus nodulosus erinnert hat) und als Substrat Hasel
    --> Da kommt für mich der Rostbraune Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus) in Frage.


    Bei solchen Arten solltest Du unbedingt eine Détailansicht bzw. eine Beschreibung der Poren liefern (rundlich, labyrinthisch, geschlitzt). Deren Größe kann zielführend sein: immer auch die Anzahl der Poren auf einer Strecke von 1 mm angeben (Durchschnittswert mehrerer Messungen nehmen), ein genaues Bild des Randbereiches zeigen (wie sehen die Poren dort aus? Wie sieht der Übergang zum Substrat aus?), Angaben zur Dicke des Fruchtkörpers machen und ein Schnittbild bzw. Angaben zu Schichtungen bringen.


    Der Randbereich ist in diesem Falle ganz gut zu sehen, könntest Du mit noch bestätigen, dass die Poren nicht labyrinthisch sind und eventuell noch wie viele Poren es pro mm gegeben hat?


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!


  • Hallo Fredy,


    danke schön für deine schnelle Hilfe.


    Mit dem Rostbraunen Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus) wirst du wohl richtig liegen. Nach Farbe und Habitus, kommt der gut hin. Und auch das Substrat würde passen, wie du schreibst.
    Du wirst dir schon denken können, dass ich mir keinen Kopf über die Porengröße gemacht habe und keine genaueren Informationen parat habe, als dass sie (ohne Brille) für mich gut sichtbar waren. Damit waren sie wohl im Bereich von >= 0.5mm.


    Ich hänge nochmals 2 Ausschnittbilder an, die vielleicht bessern Aufschluß über die Poren geben.


    Herzlichen Dank & Grüße,


    Uli




  • Hallo Uli!


    Wenn die Poren tatsächlich so groß sind (ca. 2 bis 3 pro mm), dann würde ich mal noch den Großporigen Feuerschwamm (Phellinus contiguus) mit ins Spiel bringen: Diese Art gehört zu den Feuerschwämmen, die sowohl Laub- als auch Nadelholz besiedeln.


    Hasel ist möglich, am senkrechten Substrat ebenfalls mit Treppenform, auch mit filzigen Rändern.


    An dieser Stelle muss ich aber jemanden ranlassen, der die beiden Arten aus eigener Anschauung kennt, damit wir hier (hoffentlich) noch etwas weiterkommen.


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo Fredy,


    schön das du nochmals darauf eingehst.
    Da meine Angabe zur Porengröße doch einige Unsicherheit in sich trägt, werde ich wohl nochmals nach Ochsenfurt fahren, das sind ca. 15Km, und überprüfen.


    Allerdings wird das nicht so bald sein.


    Ich bedanke mich ganz herzlich. Wenn's soweit ist, gebe ich Bescheid.


    Viele Grüße,
    Uli

  • Hallo Mausmann!


    Eigentlich wäre die jeweilige Größe der Poren in diesem Fall ziemlich zielführend, vorausgesetzt, dass ich nicht total daneben liege. An Laubholz gibt es m. W. keinen anderen resupinaten Phellinus mit ähnlich großen Poren.


    Sogar eine mikroskopische Unterscheidung wäre in diesem Falle nicht so einfach, wie das Messen der Anzahl der Poren auf 1 mm Länge!


    Im Falle kleinerer Poren (4 bis 5 pro mm) käme aber noch Phellinus ferreus in Frage, welcher mit Phellinus ferruginosus leicht verwechselt werden kann. Diese Art bevorzugt Eiche (leider nicht nur!) und hätte (im getrockneten Zustand!) eine relativ helle, gelbliche Trama.


    In jedem Falle muss jetzt hier mal jemand mit Erfahrung was dazu schreiben, denn auch die Lage am Substrat und die Dicke der Fruchtkörper können zur Bestimmung dieser Arten beitragen!


    So wie es allerdings aussieht, überschneiden sich sämtliche Merkmale aller drei Arten sehr gerne einmal, wirklich fixe makroskopische Merkmale (außer der Porengröße bei Phellinus contiguus) scheint es nicht zu geben, selbst der Habitus ist in Abhängigkeit einiger Faktoren stets verschieden bzw. gleich oder zumindest ähnlich.


    So langsam wir mir ganz mulmig, denn eigentlich weiß ich gar nicht woher ich bis jetzt dieses Maß an Selbstsicherheit hergenommen habe. Mal sehen, was Ingo zu dieser Angelegenheit noch sagen wird!


    Grüße Euch,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Uli!


    Das ist aber eine sehr zerklüftete Rinde für Hasel in dem Alter und Astdurchmesser. Mir würde da beinahe Robinie einfallen.


    Fredy:

    Zitat


    So langsam wir mir ganz mulmig, denn eigentlich weiß ich gar nicht woher ich bis jetzt dieses Maß an Selbstsicherheit hergenommen habe. Mal sehen, was Ingo zu dieser Angelegenheit noch sagen wird!


    Hört sich dennoch recht überzeugend an.


    Eike hatte mir doch aber im Winter mal einen geschickt, den ich als Ph. contiguus bestimmt (Zusammenhängender Feuerschwamm) habe.
    http://asco-sonneberg.de/pages…-121226-eh-01xsj32111.php


    Der würde mir sehr gut gefallen für deinen, auch farb- und porengrößenmäßig und wegen des orange-filzigen Randes. Soll ja eine Art der tieferen Lagen sein, zumindest nicht aus Mittelgebirgslagen, deswegen werde ich den bei mir wohl nie finden.
    Ulis Wohnort Kitzingen ist laut wiki ca. 220m ü.NN., das wäre akzeptabel, denke ich.
    Ph. ferruginosus wäre aber wohl doch auch eine Option.


    Uli:
    Kanst ja mal ein Stück trocknen, und einer eventuellen späteren Pilzbestimmungs-Sendung an irgendjemanden beilegen. Vielleicht kann man das dann untermauern oder widerlegen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


    Link: Gnolmengalerie

    Link: Auflösung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Ingo!


    Zitat

    Mir würde da beinahe Robinie einfallen.


    --> das wäre natürlich klasse, aber ob wir so viel Glück auf einmal haben?


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo zusammen.


    Gestern war hier ein ausgesprochener Baumpilztag, weil man unterhalb 8cm garnichts finden konnte.
    Deshalb bin ich nach Ochsenfurt gefahren und habe mich den Berg hoch gefräst - unter dem Schnee war richtig schönes Glatteis.


    Die Höhenlage des Fundortes beträgt ca. 295m, Lage ist 49 °40'53.58"N und 10 ° 3'59.82"E.
    Das Stämmchen habe ich auf Anhieb gefunden, sein Durchmesser beträgt in 1m Höhe grade mal 8cm. Es befindet sich zumindest teilweise am Ende der Vermorschung, ist schon weich und zersetzt. Die Höhe beträgt ca. 2,5m, wobei die Krone nicht mehr vorhanden ist.


    1.



    Der Pilz wächst von ca. 15cm über dem Boden bis in 125cm Höhe auf östlicher und nördlicher Seite auf dem Substrat.


    Dabei ist die Überwachsung Lückenhaft, scheut sich aber nicht, den Efeu, der dort auch wächst, mit einzubeziehen.


    Auf den zusätzlichen Bildern mit Maßband ist zu erkennen, dass die Porengröße variabel ist, sie reicht von <0,1mm bis zu ca. 0,6mm, das Gros der Öffnungen liegt dabei im unteren Mittelfeld. Aber, seht selbst.


    2.


    3.


    Obwohl der Stamm derart stark vermorscht ist und bereits die Krone eingebüßt hat, besitzt er noch Ästchen mit frischen Austrieben und Kätzchen aus dem Vorjahr.


    4.


    Für mich ist das schon Hasel, allerdings sollte ich mich wohl nicht auf die Art festlegen.
    Ich habe mit dem Teppichmesser zwei Proben herausgeschnitten. Falls noch Interesse besteht, kann ich davon verschicken.


    Vielen Dank für eure Hilfe.


    LG,


    Uli

  • Hallo Uli!


    Mich würde der schon interessieren, zumal das insgesamt prächtige aussagekräftige Bilder sind. Die wären einfach zu schade, dass man die nicht weiterverwendet, um den Pilz zu erklären.


    Momentan sehe ich viel Ähnlichkeiten mit Ph. contiguus (Weitlöcheriger Feuerschwamm).


    Also trockne die Porlinge mal und schickst sie mir (damit es sich lohnt), mit der nächsten Orbilia, die du findest. Ok, können auch andere kleine Becherchen sein. Die dann aber frisch halten!


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


    Link: Gnolmengalerie

    Link: Auflösung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024