Haariger kleiner Asco

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.242 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jule.

  • Hallo ihr Lieben,


    am 08.02.2013 habe ich in D, Bayern, Oberfranken, sö Bayreuth, Oberthiergarten, westlich Bahnstrecke, Kiefernforst, Wegrand; MTB: 6035/4, Höhe NN: ca. 405m auf einem liegenden Stock von einer Kirsche (Prunus) einen kleinen haarigen Becherling gefunden.


    Die Fruchtkörper sitzen quasi ohne Stiel auf dem Substrat und sind bis 1mm im Durchmesser, dunkel - rotbraun gefärbt, der Rand ist etwas nach innen umgewölbt, und auf der Außenseite befinden sich kurze weißliche Haare.


    Die Asci scheinen sind 30 - 35 x 5 - 7 µm, Jod negativ und enthalten 8 Sporen. Die Sporen sind zylindrisch, meist mit zwei größeren Öltropfen an beiden Enden. Sie messen 6 - 7 x 1,5 µm.
    Die Paraphysen sind leicht keulig bis kopfig verdickt, hyalin und messen 36 - 43 x 2 -3 µm.
    Das mit den Haaren verwirrt mich:
    Die scheinen jung und alt unterschiedlich auszusehen oder ich interpretier was falsch:
    junge Harre an der Basis aufgeblasen, rotbraun gefärbt, mit einer dünnen eingerollten Spitze. Sie sind an der Basis bis zu 5 µm breit und sind 39 - 53 µm lang.
    Und dann gab es noch Haare, welch an der Spitze nicht eingerollt waren und welche ein dunkleres braun hatten. Weiterhin sind sie außen krustiert.


    Ich habe leider zu wenig Erfahrung mit Becherlingen, hab schon im Ellis und PDS geblättert und auf Ingos HP fand ich auch nichts.


    Wer kann helfen?


    Liebe Grüße Julia

  • Hallo Julia!


    Sieht nach Unguiculariopsis aus, muss ich selbst erst mal schauen.
    Kopfige Paraphysen und deine Sporenbreite...

    Zitat


    Sie messen 6 - 7 x 1,5 µm.


    .... von 1,5 zweifele ich aber schon mal an.


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Julia!


    Ich denke, dein Fund läuft auf Unguiculariopsis robergei hinaus, gültig ist wohl Unguiculella robergei.
    Bilder wirst du da wohl im Netz kaum finden.


    VG Ingo W

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  • Lieber Ingo,


    hab den Becher auch nur zufällig gefunden. Hatte den Stock abgesucht, hatte da eigentlich die Dermea cerasi drauf.


    Sind das denn nun Haare, was ich mit dem Fragezeichen makiert habe? Und woher kommt diese starke Abweichung (mit und ohne Kristalle).


    Das ist auf jedenfall ein sehr hübscher Becherling und ich danke dir herzlichst für die Bestimmung.


    Liebe Grüße Julia

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Julia & Ingo!


    Ui, das liest sich spannend. :P
    Hoffentlich kommt ihr da noch zu einem sicheren Ergebnis. Dann wäre das schon fast "portraitreif".
    Bisher steht da nur >Unguiculella tityrii<, was aber so nach Ansicht schon was ganz Anderes zu sein scheint.



    LG, Pablo.

  • Hallo Julia!

    Zitat


    Sind das denn nun Haare, was ich mit dem Fragezeichen makiert habe?


    Gute Frage! Erzähl doch mal, an welcher Stelle solche Elemente wachsen.


    Momentan kann ich die Elemente nicht einordnen. Zwar gibt es bei Bechern meist eine "Wandlungszone" am Rand der Becher, dort verwandeln sich gewissermaßen die Haare allmählich in Paraphysen, aber so sehen die Elemente nicht wirklich aus. So dickwandige Strukturen würde ich mehr an der Basis der Becher vermuten, vielleicht so eine Art Subikulum. Vielleicht auch was Fremdes?


    VG Ingo W

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  • Hallo Julia!

    Zitat


    Vielleicht sehen die Haare ja jung so aus.


    Eher nicht. Jung sind Haare immer kleiner und dünnwandiger als ausgewachsen.


    Kannst ja noch mal nachschauen.
    Da dein Fund als Portrait erwünscht ist für die Forensammlung (ich hoffe, du hattest den Wink von Pablo verstanden), wolltest du doch bestimmt sowieso auch noch die Paraphysen noch etwas besser abbilden und die Haken der Ascusbasis noch schön darstellen. Nebenbei schaust du halt nochmal nach diesen mysteriösen Haaren und klärst uns auf, wo die in welcher Menge wachsen.


    Ist die Dermea denn in der Nähe der Unguiculariopsis gewachsen? Ist das Weiße auf dem Bild ein Rindenpilz?


    VG Ingo W

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  • Hey Ingo,


    ich hab den Beleg von dem Pilz nicht mehr. Das was ich die letzten Tage eingestellt habe und einstellen werde sind ein Paar Becher und Pyrenos die ich eingesammelt hatte und nun versuche zu bestimmen. Hab die mikroskopiert und mit Notizen hier liegen und stell sie nach und nach ein. Die Stöcker hatte ich relativ schnell wieder entfernt....


    Besser abbilden als so kann ich es nicht. Da ich sonst Phytoparasiten mache habe ich mit sowas kaum Erfahrung und bin froh wenn ich und meine Kamera das soweit abbilden können und wenn ich die Dinge soweit sehe. Mit Haken an der Ascusbasis stehe ich sowieso auf Kriegsfuß... -.-


    Der Becher ist in der Nähe von der Dermea gewachsen, da war genug auf dem Stamm. Das weißliche ist die untere Schicht der Rinde, als da war ein bisschen Rinde abgeblättert.


    Liebe Grüße Julia


    PS: Auf der CD von Zotto sind übrigens für den Pilz solch "blasigen" Haare dargstellt. Er hat diese als Haare betitelt.

  • Hallo Julia!


    Zitat


    Der Becher ist in der Nähe von der Dermea gewachsen, da war genug auf dem Stamm.


    So ein Zusammenhang war da wohl nicht erkennbar, dass der Unguiculariopsis sich eventuell am anderen Pilz vergeht?


    Zitat


    PS: Auf der CD von Zotto sind übrigens für den Pilz solch "blasigen" Haare dargstellt. Er hat diese als Haare betitelt.


    Meinst du mit "blasige Haare" deine Fragezeichen-Haare?
    Und die sind auf der DVD bei irgendeiner Unguiculariopsis neben den gekrümmten "richtigen" Haaren als Haare betitelt?
    Oder meinst du jetzt Arten mit ausschließlich mehr oder weniger geraden Haaren? Die sind aber dann sicherlich basal nicht zylindrisch und in der Breite so gleichförmig, oder?


    VG Ingo W

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  • Lieber Ingo,


    nein, ich würde nicht sagen dass der Pilz sich an dem anderen vergeht. Der wuchs auch irgendwie nur einer Stelle von diesem Holz. Die Dermea war dort mit ihrer Anamorphe sehr stark vertreten.


    Ich meinte, dass es auf der DVD eine Zeichnung von der von dir genannten Art gibt, wo auch solch Haare gezeichnet sind, wie sie bei mir mit Fragezeichen makiert sind. Genau die gleiche Form, blasige Basis und eingerollte Spitzen und ohne Kristalle.


    Liebe Grüße Julia