Winterurlaub auf Rügen: Die Pilze - Teil 2.2.
Nach dem landschaftlichen Teil 1 und dem pilzigen 2.1 geht es nun auch in Teil 2.2, den es eigentlich gar nicht geben sollte, mit unserem kleinen winterlichen Pilzbericht von der Insel Rügen weiter...
Trara! Hörnerklang und Schnitzeljagt...Seit Pablos Pilzrätsel sind sie wieder in aller Munde... Trompetenschnitzlinge, Tubaria furfuracea - die gab es auf Rügen sogar in den Dünen... Und natürlich im Wald:
Es ist ja Winter. Samtfußrüblinge, Flammulina velutipes ließen sich auch am Strandholz nicht missen...
Winterhelmlinge, Mycena tintinnabulum fanden wir in rauen Massen im Nationalpark Jasmund, im Hinterland der Kreideküste.
Wir kommen nun in den Bereich der glibbrigen kleinen Pilze, bei denen ich mich nicht gut auskenne. Es wird glatt. Also bitte korrigiert mich, falls ich Unsinn erzähle... :shy:
Nochmal ein warziger Drüsling, Exidia Plana:
Warziger Drüsling, Exidia plana zusammen mit dem weißlichen Drüsling, Exidia thuretiana? Oder ist der gar keiner?
Anderes Habitat, in einem Buchenwald auf Ästchen wachsend, hier auch ein heller Drüsling, aber mit leichten Brauntönen: Möglicherweise der Kandisbrauner Drüsling, Exidia Saccharina? Edit: Wohl doch nicht dieser, das passt vom Substrat her nicht, sondern eher z.B. Exidia Thurentiana, der weißliche Drüsling (Danke Pablo) oder etwas Ähnliches.
Derselbe oder wiederum ein anderer...? In der Dämmerung mit Blitzlicht aufgenommen...
Hier vermute ich die Zerfließende Gallertträne, Dacrymyces stillatus
Bei diesen hübschen Farbkleksen tippe ich auf die Gestielte Gallertträne, Dacrymyces capitatus
- Edit: oder doch auch hier D. stillatus, wie Pablo als Möglichkeit zu Bedenken gibt...?
Noch so ein kleines Farbenwunder: Der Violetter Gallertbecher, Ascocoryne sarcoides
Und nun zu den Problempilzen... Über Hinweise würde ich mich sehr freuen. Leider ist mir auch nicht mehr jede Einzelheit präsent, da vieles mehr im Vorbeigehen aufgenommen wurde.
Nummer 1:
An stark ausgebleichtem und für mich nicht mehr bestimmbaren Strandholzstämmen (Buche ist recht wahrscheinlich, da der Küstenwald ja fast ausschließlich aus Buche besteht...) fanden sich massig orange-gelbe, gallertartige Pilze, in der Form sehr variabel, teilweise fast muschelförmig auswachsend siehe letztes Bild mit dem vom Substrat losgelösten Fruchtkörper vorne im Bild):
1.a
Ist das vielleicht eine Tremella mesesenterica? Aber wächst der nicht eigentlich eher an Ästen und nicht an Stämmen? Oder eher Tremalla aurantia, der gelber Schichtpilz-Zitterling? Oder doch etwas ganz anderes, z.B. eine merkwürdig geformte Gallertträne... (Edit: Inzwischen scheint sich hier Tremella aurantia als wahrscheinlichste Möglichkeit abzuzeichnen...)
Aber was ist sind dann die hellgelb-grünlichen, manchmal fast weißlichen Gebilde direkt daneben, die aussehen wie... nunja... ähh...?
Drüslinge.? Hmm...:
1.b.
In dieser mehr oder weniger gelben Gesellschaft fand sich auch noch dies hier... :
...ein Gelbweißer Gallertbecher, Femsjonia peziziformis, war meine unsichere Vermutung.
Nummer 2. Ein weiterer Problemfall an Strandholz: Dieser im Vergleich zum ersten weichere, goldgelbe Pilz hier bildet hörnlingsartige Auswüchse... Eine Gallertträne kommt die Konistenz m.E. am nähsten. Aber können die auch so aussehen? Edit: Oder könnte es ein merkwürdig ausgeformter Laubholzhörnling sein, wie Pablo vorschlägt...?
Nummer 3. Noch ein weiterer Strandholzpilz - leider im Vorbeigehen nicht adäquat aufgenommen. Ich fand den sehr merkwürdig, er war sehr feucht und weich, Ober- und Unterseite sahen farblich sehr ähnlich aus.
Zum Abschluss noch die Nummer 4. Mir unbekannter Pilz an Laubholz. Anonsten fehlen hier leider alle weiteren Angaben.
Das waren sie, meine Problempilze von der schönen Insel Rügen. Vielen Dank fürs Begleiten. Ich hoffe, dass wir den Winter nun endlich verabschieden können. So schön er auch ist ... es darf nun endlich Frühling werden. Da gibt es nämlich auch hübsche Pilze. Habe ich irgendwen sagen hören... Und möchte doch mal herausfinden, ob das denn stimmt.