Stictis radiata

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 6.158 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo!


    Immer noch von Zarko, wuchs an Brombeere.


    Eine eindeutige Unterscheidung von Stictis stellata (Sternenförmiges Lochbecherchen) und Stictis radiata (Weißlappiges Lochbecherchen) erscheint mir nicht möglich.
    Angebliche Unterschiede der "ascus-caps", der Periphysen, der Maße der einzelnen Sporenzellen oder der unterschiedlichen Jodreaktion der Fruchtschicht erscheinen mir nicht plausibel.


    Mikros:



    Viele Grüße
    Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Diese Sporen sind ja tricky. 8|
    Wenn die so lose rumliegen, könnte man (ich = Ahnungsloser) die doch glatt für Haare, Paraphysen oder sonstige Bandwürmer halten. ;)
    Liegen die dann ineinander verschlungen in den Asci? Wie zählt man die dann? An den Enden, oder ausquetschen und dann separat nachzählen?



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!

    Zitat


    Liegen die dann ineinander verschlungen in den Asci? Wie zählt man die dann?


    Ja genau, so lange Sporen können auch etwas verzwirbelt/verschlungen in den Asci liegen.
    Nachzählen kann man die eigentlich nur, wenn sie gerade entlassen werden oder wenn ein Ascus zerbrochen ist. Dann hat man so einen "Strauß" wie hier (linkes Bild rechts!):
    http://asco-sonneberg.de/pages…group_id=18671&position=4


    Wenn sich Sporen und Paraphysen oder auch Haare formähnlich sind, hat man zur Unterscheidung oft noch die Option, dass die Septierungshäufigkeit und der Inhalt der Elemente unterschiedlich ist.


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo,


    schöne Präsentation. Die Stictis radiata hatte ich von Zarko ebenfalls dabei. Ich habe davon auch einen Schnitt angefertigt, um zu gucken, wie das so ausschaut:





    Als mögliche Unterscheidungsmerkmale kenne ich nur die Reaktion auf Lugol (die soll wohl bei einen von denen negativ und beim anderen positiv sein) sowie das Substrat (S. stellata: herbicol, S. radiata: lignicol).


    S. stellata hatte ich einmal in Österreich an Filipendula. Die sah auch makroskopisch schon etwas anders aus...


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hi Björn!


    Wahnsinnsbilder wieder von dir!

    Zitat


    Als mögliche Unterscheidungsmerkmale kenne ich nur die Reaktion auf Lugol (die soll wohl bei einen von denen negativ und beim anderen positiv sein) sowie das Substrat (S. stellata: herbicol, S. radiata: lignicol).


    Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, dass es einen Vertreter von Stictis gibt, wo keine Reaktion der Fruchtschicht auf Jod folgt. Die reagieren doch alle.
    Das Problem wird aber sein, dass M. Sherwood nicht auf hemiamyloide Reaktion achtgegeben hat. Alleine mit Melzer kann man das übersehen, denke ich.


    Naja, und das herbicol versus lignicol würde mich erst überzeugen, wenn es andere Unterscheidungsmerkmale gibt, die damit einhergehen, zumal Sherwood (1977) sagt, dass stellata zwar herbicol wächst, aber gelegentlich auch auf Holz vorkommt.
    Weiterhin meint sie ja, dass z.B. die Periphysen bei St. radiata verzweigt wären (taucht aber auf ihrer Zeichnung nicht auf).
    Ich kann mir das nicht vorstellen, schon gar nicht als Artmerkmal, maximal als Folge einer Wachstumsstörung, so ähnlich, als wenn ich Mollisia nach Schädigung weiterwachsen lasse, da kommt auch verrücktes Zeug heraus.


    Ich bleibe erst mal skeptisch, bei Zottos Beispielen kann ich auch keine Unterschiede sehen.


    Auf deiner Seite war ich natürlich, habe gesehen, dass du da für beide einen Fund hast.
    https://www.sites.google.com/s…ictis-radiata-l-pers-1800
    https://www.sites.google.com/s…ictis-stellata-wallr-1833
    Für die überzeugende Unterscheidung helfen leider die Bilder nicht viel weiter. Oder hast du noch Material in der Hinterhand?


    VG Ingo W

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  • Stictis radiata (L.) Persoon 1800
    Weißlappiges Lochbecherchen



    Nochmal die eingesenkten Spiegeleier der Stictis radiata aus Mecklenburg-Vorpommern, diesmal von Reynoutria japonica (Japan-Knöterich) von T. Richter:




    Mikros:




    In der Literatur wird eine Reihe weiterer Stictis-Arten beschrieben. Ich selbst glaube, dass viele dieser Arten keine Daseinsberechtigung haben, weil mir die angegebenen Unterschiede nicht einleuchten.
    Dort werden z.B. Septenabstände der Sporen, Sporenbreiten im Halb-Mikrometerbereich, apikale Gestalt der Paraphysen und Periphysen, Lugolreaktion der Fruchtschicht und Substratvorlieben als Unterscheidungsmerkmal angegeben, jedoch lassen sich all diese "Unterschiede" auch anders erklären.


    Einige Beschreibungen von Stictis-Arten berufen sich auf andere Sporenmaße. Ich vermute bei vielen einfach Unreife.
    Auch der hier gezeigte Fund hatte anfänglich nur Sporen von 90-140 µm, später bei Vollreife erst Sporen bis 200.


    Stictis stellata soll sich durch negative Lugolreaktion der Fruchtschicht unterscheiden.
    Hier liegt das Problem wahrscheinlich eher daran, dass die hemiamyloide Reaktion nicht erkannt wird/wurde, sonst gibt es da m.E. nach keinen Unterschied.


    Irgendwo nahm man die Septenabstände der Sporen zur Abgrenzung her, dabei müsste man aber natürlich bedenken, dass die Septierung der Sporen im Mittelteil immer dichter ist als an den Enden.


    Zu guter Letzt las ich auch von einer Stictis-Art, die sich dadurch unterscheiden soll, dass die Paraphysen apikal kleine Schwänzchen haben. Sowas sah ich auch bei einigen Apothezien in dieser Kollektion. Das ist eher die Folge von Aushyphen der Dosen-Apothezien, welche sich im Vergehen und dadurch oft in einer Fehlentwicklung befinden.


    VG Ingo W

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