schwarzer, samtiger Rindenpilz

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.201 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanMen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich habe eine kurze Anfrage zu einem Pilz, den ich vorgestern fand:


    - Größe der Fruchtkörper: Ausbreitung der Fläche über etwa 5 x 2 cm
    - Aussehen: schwarz, sehr samtig (auch vom Gefühl her)
    - Verfärbungen: keine
    - Geruch: keiner
    - Geschmack: nicht getestet
    - Begleitbäume, Substrat: leider nicht genau bestimmbar, sicher ist: Laubmischwald mit vielen Eichen und Erlen
    - Vermutung: Leider kann ich nichts Ähnliches im Internet oder bei den GPBWs finden.



    Ich bin, wie immer, dankbar für jeden Hinweis und kann ggf. weitere Fotos nachreichen.


    lg,


    Jan-Arne

  • Hallo Jan-Arne


    Auf den ersten Blick würde ich vermuten, dass man einen Brandkrusten-Pilz nicht von vornherein ausschließen kann.


    Bin aber auch eher ratlos als alles andere, Sry

    • Offizieller Beitrag

    Auf den ersten Blick würde ich vermuten, dass man einen Brandkrusten-Pilz nicht von vornherein ausschließen kann.


    Hallo!


    Danke für den Versuch. Den Brandkrustenpilz kenne ich, optisch sieht er meinem Pilz sogar gar nicht unähnlich, aber es ist eben auch dieses samtige Gefühl, was meinen Pilz von deinem Vorschlag unterscheidet.


    Beim Brandkrustenpilz fasst man halt etwas Krustiges an und bei meinem Pilz ist es wirklich, wie die Stieloberfläche eines reifen Samtfußrüblings.


    lg,


    Jan-Arne

  • Hallo Jan-Arne,


    das ist irgend ein Kugelpilz. Ich wüsste da was in der Größe und Gedrängtheit. Allerdings gibt es da eine ganze Menge, mit der ich es noch nicht zu hatte. Daher sage ich ohne die Sporen lieber nichts. Vielleicht kann Björn das besser abschätzen.


    Viele Grüße
    Toffel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Toffel,


    vielen Dank für den Hinweis. Mit Kugelpilzen habe ich mich noch gar nicht auseinandergesetzt. Ich weiß nur, dass ich diverse schwarze Punkte auf Stöckchen vorerst relativ unbeachtet lasse. Dass dieser Pilz trotz der Oberfläche ein Kugelpilz ist überrascht mich, aber interessiert mich jetzt schon. Dann warten wir mal auf den Experten, notfalls sehe ich mich gezwungen, ihn mit einer PN auf den Thread Aufmerksam zu machen. ;)


    lg,


    Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Allerseits!


    Kannst du da bildlich noch etwas näher ran, Jan - Arne?
    So in etwa erinnert mich das an den schwarzen Teppich, auf dem gerne >Bisporella pallescens< wohnt. Wobei der Teppich (nach meiner Erfahrung) deutlich häufiger ist, als der Becher.


    Kann also schon ein anderer Pilz sein, wie Toffel sagt (wobei ich mir unter dem Begriff "Kugelpilz" gerade nicht so richtig was vorstellen kann), oder auch eine Anamorphe.



    LG, Pablo.

  • Hallo,


    für diesen schwarzen Teppich sehe ich mehrere Möglichkeiten:


    * ein überalter Phellinus, bei dem man die Poren nicht mehr erkennen kann
    * Subikulum eines Kernpilzes, z.B. von Acanthonitschkea tristis oder Chaetosphaerella phaeostroma. Die Perithezien sind dabei entweder noch nicht gebildet oder aber schon längst vorüber.
    * ein Hyphomycet mit sehr dichtem Wachstum
    * Bisporella pallescens (eher unwahrscheinlich)
    * Subikulum einer Mollisia (auch unwahrscheinlich)


    Ohne den Teppich näher zu betrachten und falls notwendig auch zu mikroskopieren, kann man glaub ich keine Entscheidung treffen.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    danke für die weiteren Ideen. Dass man es wohl letztlich nicht auflösen kann, ist nicht so schlimm. Ich kann morgen noch einmal versuchen, bessere Bilder nachzureichen, aber auf Makroobjektivfotos könnt ihr, wie ihr vielleicht wisst, vergeblich warten. ;) Ich werde dann auch morgen mal diverse Tipps durchgehen.


    lg,


    Jan-Arne


    PS: Glückwunsch Björn zur vollen 1000! :)

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,


    hier sind weitere Bilder:




    (die weißen Teile sind Flusen... einfach ignorieren ;))


    Hier kommt die samtene Oberfläche etwas besser als solche 'rüber.


    * ein überalter Phellinus, bei dem man die Poren nicht mehr erkennen kann

    Dieser würde vermutlich unangenehm riechen und hätte auch keine Samtoberfläche oder?


    * Bisporella pallescens (eher unwahrscheinlich)


    Optisch nicht unähnlich!


    An sich war es kein Wald, der sich durch Becherfunde meinerseits auszeichnete.


    Falls euch noch was zu den neuen Bildern einfällt -> gerne. Ansonsten schließen wir den Fall. ;)


    lg,


    Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan - Arne!


    Wie ist denn der Maßstab?
    Nach dieser Betrachtung könnte der Filz für das Subikulum von B. pallescens eigentlich schon zu grob sein.


    Ich denke auch, daß Björn da andere Faktoren im Sinn hat, wenn er von "unwahrscheinlich" spricht. Was ich mir vorstellen könnte: B. pallescens sitzt nach meiner Erfahrung nur auf entrindetem Material, das auch idR. recht dick ist. Vom Substrat habe ich das bisher auch nur auf Buche gefunden.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    in diesem Fall können wir Buche ja ausschließen. Der Teppich auf dem Bild ist genau 2,5 cm lang. Mit bloßem Auge erkennt man nur eine samtige homogene Oberfläche.


    lg,


    Jan-Arne

  • Ne, überständige Phellinus-Arten sind ziemlich unauffällig und haben überhaupt keinen Geruch. Dafür ist dieser Filz hier aber zu "filzig". Ich denke, es handelt sich um ein Subikulum. Und dann vermutlich von Acanthonitschkea tristis. Ich hatte die Art einmal an hängenden Ästen, mit Perithezien. Der Filz, den du da gefunden hast, habe ich auch schon des öfteren gesehen, aber nie wahrgenommen als Subikulum von welcher Art auch immer.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmal,


    dann halten wir das mal als wahrscheinlichste Bestimmung fest. Ich danke euch beiden! Ich habe wieder mal, alleine durch eure Hinweise und das Googlen der mir unbekannten Begriffe viel gelernt und das ist stets ein gutes Gefühl. :)


    lg,


    Jan-Arne