Mit der Digicam durch die Stereolupe fotographieren

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.665 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanMen.

  • Hallo ihr Lieben,


    folgendes Problem:


    Ich habe mich heute zuerst sehr über eine Funktion meiner Kamera (Canon Powershot SX 220 HS) gefreut, über die ich in der Betriebsanleitung keinen Hinweis gefunden habe. Ich habe heute bei einem kurzen Trip durch einen kleinen Laub-Misch-Wald unter anderem einen Ascomyceten und einen Schleimpilz gefunden...


    Ohne Makroobjektiv habe ich es gar nicht erst versucht die kleinen Dinger zu fotographieren. Wie das ausschaut, hatte ich ja schon mal gepostet. Jetzt hatte ich aber von einigen hier aus dem Forum gehört, dass sie ihre Mikroskop-Bilder freihändig mit der Kamera durch das Okkular machen 8|. Da dachte ich mir: Das geht vllt. auch bei einer Stereolupe ...


    Interessanterweise erkannte die Kamera in der Automatik-Einstellung, dass ich eine Makroaufnahme durch ein Mikroskop machen wollte; jedenfalls änderte sich das Aufnahme-Icon dementsprechend.


    Hier nun das Ergebnis:




    Schade, dass da nur so ein kleiner Ausschnitt fotographiert wurde, während das Meiste schwarz bleibt.


    Da gibt es doch bestimmt einen gewieften Trick um den kleinen Ausschnitt auf das ganze Bild zu vergrößern.


    Habe schon etwas im Internet recherchiert und herausgefunden,
    dass sich das Problem wahrscheinlich lösen ließe, wenn ich mir einen LM-Mikroskop-Adapter für die Kamera kaufe. (was ich auch tun werde)
    Aber vielleicht kennt ihr noch andere Tricks, die mir helfen, bis ich mir so einen Adapter kaufen kann.

    Was sagt ihr denn zu der Qualität des Bildausschnitts? Könnt ihr damit etwas anfangen?


    Beim 1. Bild vermute ich ja etwas in Richtung Mollisia,(zum Substrat kann ich nur sagen, dass es Laubholz sein muss (Hainbuche, Eiche, Birke, Kirsche; das Stück war völlig entrindet) beim Schleimpilz tappe ich noch völlig im Dunkeln. Habe beide Proben mit nach Hause genommen. Vielleicht kann ich noch weitere Infos nachliefern.


    Habe auch hier die Themen aus diesem Forenbereich durchgesehen, aber noch keinen Hinweis gefunden.

  • Hallo Ralf!


    Was ist denn deine größte Auflösung, die du einstellen kannst?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    Link: Nanzen 2024

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  • Hallo Ingo !


    Bei der Kamera sinds 12 Megapixel, die Stereolupe vergrößert dank Doppler auf maximal 160-fach. Oder meinst du was anderes?

  • Hi Ralf,


    ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Bildausschnitt - die Größe des Kreises sozusagen - kleiner wird, je höher du die Vergrößerung an der Lupe einstellst. Also besser höchste Kamerauflösung einstellen und in der Lupe die kleinste Vergrößerung. Ich kann bei meiner Kamera dann sogar zoomen (ohne Makrofunktion). Dieses Bild musst du dann natürlich in einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeiten um den gewünschten Ausschnitt zu wählen und das ganze Schwarze wegzuschneiden. Die höchste Bildqualität in der Kamera garantiert dir dabei, dass das Bild dann noch scharf ist.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralf!


    Eigentlich ist das doch gar nicht schlecht?
    Ich photographiere zwar nicht durch eine Stereolupe (und meine Bilder sind auch nicht besonders gut), aber bei Makroaufnahmen ist es doch eigentlich immer so, daß man nur einen recht kleinen Schärfebereich hat. Das meiste außen rum ist unscharf. Bei deinen Bildern ist es eben nicht nur unscharf, sondern auch schwarz. Was aber nichts macht, weil du ja nur den Bereich in der Mitte brauchst.


    Zum Vergleich mal zwei Bilder von mir; Modell ist Neodasyscypha cerina.


    A: Das Gesamtbild, natürlich auf eine forumsgeeignete Größe verkleinert:


    B: Der Bildausschnitt mit der besten Schärfe. Der ist nun in der Originalauflösung:



    LG, Pablo.


  • Bei Makroaufnahmen ist es doch eigentlich immer so, daß man nur einen recht kleinen Schärfebereich hat. Das meiste außen rum ist unscharf.


    Jupp, und das ist auch noch ein Grund warum ich versuche, möglichst wenig mit der Stereolupe zu vergrößern - die Tiefenschärfe nimmt bei Vergrößerung ziemlich stark ab, und der scharfe Bereich wird zu klein für ein scharfes Foto - und bei der Lupe hat man ja keine Blende wie bei der Kamera, um das zu kompensieren...

  • Hallo Ralf,
    die Canon Powershot SX 220 HS hat ein Weitwinkelobjektiv, das funktioniert am Mikroskop oder der Stereolupe nur schlecht. Das LM-Mikroskop-Adapter verbessert da nichts, der schwarze Rand bleibt.


    Du kannst aber eine Nahlinse vor deine Kamera bauen, damit kannst du den Zoom verwenden und die kleinen Motive werden größer. Wenn du die untere Linse an deiner Stereolupe abbauen kannst, kannst du sie dazu verwenden. So habe ich es bei meinen Aufnahmen gemacht.


    Becherchen und Schleimpilz 2011-04-15+


    viele Grüße,
    Nando

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
    -> Bei Beiträgen mit vielen Bildern, hilft oft der Klick mit der mittlere Maustaste auf die Bilder zum Öffnen mehrerer Tabs im Browser.

  • Hallo,


    also wenn ich durch die Stereolupe fotografiere, habe ich überhaupt gar keinen schwarzen Rand. Beim Fotografieren durch das Mikro habe ich einen schwarzen Rand, der etwa 20-40% des Bildes ausmacht. Daraus lässt sich mindestens 2600x1950 Pixel ausschneiden, sodass man ein Bild hat, was letztlich groß genug ist um aussagekräftig Details zu zeigen.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Nando,
    ich habe mir deine Becherchen angeschaut. Hochachtung! Ganz tolle Aufnahmen! Ich hoffe, ich kann irgendwann auch so ein Niveau erreichen, bin aber noch weit entfernt davon. Aber ich experimentiere sehr viel und gebe die Hoffnung nicht auf. ;)
    LG
    Lara

    Liebe Grüße
    Lara


    Träume werden wahr! Auch Hornberg war mal ein Traum...:)

  • Hallo ihr Lieben,



    vielen Dank für die vielen Antworten und hilfreichen Infos. Jetzt habe ich ein paar Anhaltspunkte, wie ich meine Makrofotos in Zukunft noch verbessern kann. Werde das alles morgen gleich mal ausprobieren.


    Bin wirklich dankbar für eure Tipps und Hilfen, denn von Fotographie verstehe ich im Moment noch weniger als von Pilzen und das will was heißen..


    Und Nando: Ich nehme mir die Qualität deiner Bilder mal zum Vorbild und erkläre sie zu meinem Ziel. Wenn ich solche Bilder abliefern kann, kann wohl kaum mehr was schiefgehen in Sachen Detail-Genauigkeit... Wirklich tolle Aufnahmen, auch die von antilocal... Klasse!

  • Hallo,


    mitentscheidend für die Tauglichkeit einer Kamera für die Mikrofotografie direkt duch das Okular ist die Pupillenlage des Okulars und der Sitz der Linsen in der Kamera. Bei Brillenträgerokularen liegt die Pupillenlage ca. 20mm über der ersten Linse des Okulars. Je weiter du dich mit dem Auge vom Okular entfernst, desto größer wird der "Schlüssellocheffekt". Das beste Bild hast Du, wenn sich dein Auge ca. 20mm über der ersten Linse des Okulars befindet. Sind es keine Brillenträgerokulare, musst Du mit deinem Augen normalerweise näher an das Okular. Sitzt die erste Linse Deiner Kamera ziemlich weit im Gehäuse, wirst Du die optimale Pupillenlage damit nicht erreichen und Du musst mit dem Schlössellocheffekt leben. Geeignete Kameras sind mittlerweile schwer zu finden.


    Diese Frage ist schon mal häufiger im Mikroskopie-Forum diskutiert worden. Habe mal auf die Schnelle diesen alten Thread gefunden: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=7765.0


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hallo Ralf!


    Mir geht das übrigens genauso wie dir. Auch Canon und 12 MPix.
    Aber da kann man schon trotzdem was damit anfangen, denn bei so einer großen Auflösung hat man genug Bildpunkte, um ein Bild in forumsüblicher Größe herauszuschneiden, Björn hat das schon gesagt.


    Um das ganze zu verstehen, vielleicht nochmal ein Beispiel:
    Das ist das, was ich mit der größten Auflösung durch die Stereolupe fotografiere.....

    ......., der Kasten zeigt den Rahmen eines 800x600-Bildes. In Originalgröße sieht das dann so aus:


    Natürlich komme ich nicht an die Qualität von Nando oder Björn, aber anfangen kann man schon was damit.


    Dabei, es wurde schon angesprochen, ist es besser, mit der Stereolupe so wenig wie möglich zu vergrößern, weil mit der Vergrößerung die Schärfentiefe abnimmt.
    Das gezeigte Beispiel ist 20-fach und zufällig annehmbar, oft sind aber die besseren Bilder bei 10-facher Vergrößerung.


    Unterschätze auch deine Kamera nicht. Deine Mollisa ist ziemlich "groß" (1-3mm), da geht auch direkt mit Makromodus ohne Stereolupe schon was. Musst eben auf die größte Auflösung.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


    Link: Gnolmengalerie

    Link: Auflösung APR 2024

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    Link: APR 2024

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich habe mir die billigste Stereolupe von Amazon "gegönnt" mit dem Wissen, dass ich sie, falls sie meine Wünsche nicht erfüllen sollte, sofort zurückschicken kann.


    Ich bin allerdings positiv überrascht davon, was für scharfe und interessante Bilder sie mir liefert.


    Nur das mit der Fotographie läuft bei mir noch nicht so ganz. Ich kriege einfach keine scharfen Bilder mit der Kamera durch eines der beiden Okulare hin.





    Aber ich übe weiter. Ich denke aber, dass es eher an der Kamera liegt, als an der Lupe.


    Was mir noch aufgefallen ist: Bei mir sind die Bilder immer sehr stark beleuchtet: Die einzigen Bilder, die bei mir ansehnlich, wenn auch leider nicht komplett scharf sind, sind die, bei welchen ich mit persönlichen Einstellungen die Belichtung völlig heruntergefahren habe.


    Habt ihr eventuell Tipps für mich, wie ich a) das Helligkeitsproblem löse (eventuell führt die manuelle Verdunklung ja zu den Unschärfen) und b) meine Bilder schärfer hinbekomme ? :)


    Die Lupe nutzt LED-Licht und ist auf konstante 20x Vergrößerung eingestellt. Das könnte eventuell auch ein Grund für die Unschärfe sein.


    lg,


    Jan-Arne


    Edit:


    Mit einer anderen Kamera bekomme ich einen viel größeren Ausschnitt hin und die Bilder sind nicht im größten Teil überbelichtet (wie es ja trotz -2.00 bei Helligkeit bei der anderen Kamera war), aber scharf wird es dennoch nicht komplett. Naja, besser als nichts:




    lg,


    Jan-Arne