Hericium cirrhatum (Pers.) Nikol.
Dorniger Stachelbart
Synonyme:
- Hericium cirratum
- Hydnum cirrhatum Pers.
- Creolophus cirrhatus (Pers.) P. Karst.
- Dryodon cirrhatus (Pers.) Quel.
- Streccherinum cirrhatum (Pers.) Teng
- Hydnum paradoxum Schultz
- Creolophus corrugatum (Fr.) P. Karst.
- Hericium diversidens (Fr.) Nikol.
Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Incertae sedis --> Russulales --> Hericiaceae --> Hericium --> Hericium cirrhatum
Fruchtkörper: bis 20 (25) cm breite, unregelmäßig geformte und geschichtete Konsolen; dickfleischig; weißlich bis cremefarben, im Alter oder bei Trockenheit gilbend oder bräunend (Zersetzungsprozesse); Oberfläche unregelmäßig höckerig –“ buckelig; besetzt mit mehr oder weniger entfernt stehenden Zotten, Warzen oder Dornen, die abstehen oder anliegen können und gerne in verschiedene Richtungen weisen. Im Gegensatz zu den streng senkrecht ausgerichteten Stacheln des Hymenophors (Fruchtschicht) herrscht auf der Hutoberfläche ein lustiges Chaos.
Fruchtschicht: besteht aus langen, dicht stehenden Stacheln, die geotrop (streng senkrecht) ausgerichtet sind; spitz zulaufend oder Spitze leicht gezähnt, bis 15mm lang; weiß bis cremefarben, eventuell manchmal auch mit blass rötlichem oder gelblichem Einschlag
Fleisch: weißlich bis cremefarben; jung eher weich, alt mehr korkig bis bröselig; Geruch angenehm, Geschmack mild
Speisewert: essbar aber schonenswert
Sporenpulver: weiß
Vorkommen: Sommer bis Herbst an dickem, liegendem oder stehenden Laubholz (in erster Linie Buche); recht weit verbreitet aber zerstreut und selten; benötigt möglichst naturbelassene Wälder mit liegendem, massivem Totholz. Da meist aber dicke Stämme aus wirtschaftlichen Gründen nicht im Wald verbleiben, wird dem Pilz die Lebensgrundlage entzogen.
Verwechslungen: Mit anderen Stachelbärten, von denen er sich aber durch inamyloides (keine Blaufärbung bei Kontakt mit Iodreagenzien wie Lugol, Melzer) Fleisch unterscheidet (was wohl der Grund war, den Dornigen lange in einer eigenen Gattung zu führen).
Wissenswertes: Der Dornige Stachelbart lässt sich ganz gut züchten.
Bis vor einiger Zeit stand er –“ im Gegensatz zu den anderen Stachelbärten –“ noch in einer eigenen Gattung: Creolophus. Mittlerweile wurde er nicht nur zu den anderen Stachelbärten (Hericium) gestellt, sondern die ganze Gattung und Familie (Hericiaceae) zu den Russulales (–žSprödblättler–œ kann man da nun kaum noch sagen). Grund dafür sind Gensequenzuntersuchungen. Vergleiche dazu auch folgenden Artikel:
>Zur Ordnung der –žRussulales–œ<
Beachtet man aber das in jede Richtung brüchige Fleisch des Dornigen Stachelbarts, lässt sich da schon eine Ähnlichkeit mit Täublingen erkennen.
Interessanterweise wurde die Gattung der Stachelbärte aber auch in verwandschaftlicher Nähe zu den Stoppelpilzen (Hydnaceae) gesehen. Die Stoppelpilze aber gehören nach wie vor zur Ornung der Cantharellales.
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>Hericium erinaceum<
>Hericium flagellum<
>Hericium coralloides<