Hallo ihr Lieben,
für heute morgen habe ich mir den Lerchensporn (Corydalis) als Wirtspflanze ausgesucht, welche ebenfalls zu den Frühjahrsblühern zählt.
Es gibt in Deutschland mehrere Arten der Gattung Corydalis, zu den 3 häufigsten zählen, die folgenden 3, von häufig zu zerstreut sortiert:
Der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava) ist in den Wäldern nicht selten anzutreffen. Er zeichnet sich durch seine ganzrandigen Hochblätter aus.
Der Gefingerte Lerchensporn (Corydalis solida) ist schon seltener und hat seinen Namen durch die gefingerten Hochblätter, die ihn von den anderen Arten leicht unterscheiden.
Der Mittlere Lerchensporn (Corydalis intermedia) kommt zerstreut vor, er wird meist gar nicht erkannt. Er blüht etwas früher als seine Verwandten und ist kleiner und zierlicher. Er hat wie der Hohle Lerchensporn ganzrandige Hochblätter, hat aber wenn man ein bisschen Erde zur Seite buddelt ein bleiches Niederblatt an der Basis des Stängels. Er hat auch weniger Blüten.
Nun zu einigen obligat phytoparasitischen Kleinpilzen, die auf dieser Gattung vorkommen können.
Aus der Gruppe der Rostpilze gibt es nur eine einzige Art, die auf verschiedenen Arten dieser Gattung mit jeweils unterschiedlichen Häufigkeiten vorkommt. Hauptwirt ist der Hohle Lerchensporn. Melampsora magnusiana G.H. Wagner ex Kleb. ist ein wirtswechselnder Rostpilz, der im Frühjahr mit Pyknien und Aezien (Sporenstadien) den Lerchensporn befällt. Auf den Bildern kann man die polsterförmigen Aezien sehen. Im Sommer wechselt er auf die Gattung Pappel (Populus) um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien (Sporenstadien) seine Entwicklung zu vollenden.
Auf Corydalis cava
Auf Corydalis intermedia
Aus der Gruppe der Brandpilze gibt es mal wieder einen eher unauffälligen Vertreter der hellen Brände. Am häufigsten ist er wieder auf dem Hohlen Lerchensporn, trotzdem ist der Pilz selten. Es handelt sich um Entyloma corydalis de Bary. Man muss diesen allerdings immer mikroskopieren, weil es eine ähnliche weitere Brandpilzart gibt (E. urocystoides).
Das Befallsbild sind kleine weiße Flecken, welche im Durchlicht dunkel sind.
Falsche Mehltaue befallen ebenfalls die Gattung Lerchensporn. Hier gibt es zum einen Peronospora corydalis-intermediae Gäum. welcher spezifisch auf dem Mittleren Lerchensporn vorkommt. Die befallenen Pflanzen weisen hellgrüne leicht vergeilte Blätter auf, deren Rand nach unten gekrümmt ist.
Auch der Hohle Lerchensporn hat eine spezifische Falsche Mehltau Art, die nur auf diesem Wirt vorkommt: Peronospora bulbocapni Beck.
Sie ist nicht selten und die befallenen Pflanzen stechen in einem gesundern Bestand heraus. Wie man auf dem Übersichtsbild sehen kann, sind infizierte Pflanzen etwas größer und hellgrün gefärbt. Blattunterseits ist ein dichter gräulicher Pilzrasen ausgebildet.
Diese ganzen Pilz sucht man übrigens nicht, wenn die Pflanzen just ihre Vegetationsperiode beginnen. Am besten wenn sie in vollblühte sind und vielleicht auch schon etwas am Abblühen.
Liebe Grüße Julia